22. Juli 2016

Frederics Doppel 7

Autor: Frederic

Mein „klanglicher“ Werdegang, der Weg zu Udo und zur Doppel 7

Das Thema Lautsprecher und damit verbundener „guter“ Klang ist etwas, was mich schon immer interessiert hat und welches über die Jahre hinweg stetig gewachsen ist. Begonnen hat alles vor circa 15 Jahren mit meinem ersten Logitech 6.1 Surround System für den PC. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie unfassbar stolz ich mit meinen damals zarten 11 Jahren war, als ich nach Weihnachten dieses System mein Eigen nennen durfte. Für mich das ultimative „Klangerlebnis“ bis dato. Den Subwoofer auf Anschlag gedreht und die eine Etage darunter liegende Küche mitsamt Schrankinhalten durch laute Hip Hop Musik zum Vibrieren gebracht. Für mich war die Welt in Ordnung.

3 Jahre später zog ich nach unzähligen Diskussionen und Beschwerden seitens meiner Eltern über eine angebrachte Lautstärke meiner Logitech Boxen in den Keller und somit in ein deutlich größeres Zimmer. Ein Samsung 5.1 System hielt Einzug und es war wie damals, man kennt es ja. Die Logitech Brüllwürfel verschwanden im Schrank und ich war der Meinung, endlich Film und Musik auf einem salonfähigen Niveau genießen zu dürfen.

Als im Wohnzimmer meiner Eltern eine Bowers&Willkins Anlage Einzug hielt, wurde ich eines Besseren belehrt. Da B&W jedoch außerhalb meiner finanziellen Reichweite lag, vertraute ich einige Zeit später dem netten Media Markt Mitarbeiter und entschied mich für ein Bose 2.1 System, das beim ersten Test den Media Markt sprichwörtlich zusammenbrüllte. Ich war beeindruckt und mehr als glücklich dieses Setup mein Eigen zu nennen. Es sei noch erwähnt, dass ich zu dieser Zeit fast ausschließlich Filme genoss und der Musik etwas abgeschworen hatte. Mit dem Spotify Premium Abo und dem damit verbundenen Einzug in die Welt des Streamings änderte sich dies jedoch, da nun die Auswahl schier unbegrenzt war.

Wie es der Zufall wollte, ergab sich in dieser Zeit auch, dass der Kontakt zu meinem Jugendfreund und Nachbar Dominik wieder aufblühte. Dominik war schon Kunde bei Udo und führte mich in den Mythos Acoustic Design Wohlgemuth ein. Ich konnte mir das alles nicht richtig vorstellen. In Bochum sollte also jemand sein Tagewerk verrichten, der Lautsprecher baut die es mit Fertiglautsprechern der gehobenen Preiskategorie aufnehmen können und diese sogar in den Schatten stellt? Das klang für mich zu schön, um wahr zu sein und es war klar, dass ein Besuch auf der aus Erzählungen bekannten Couch von Udo unumgänglich ist.


Am 04.01.2016 war es dann soweit. Am ersten Tag, als Udo im neuen Jahr wieder die Türen für die Allgemeinheit öffnete, standen Dominik und ich bei ihm auf der Matte. Auf dem Sofa Platz genommen, war eine Next Air 36 das erste, was meine Ohren aus Udos Portfolio zu hören bekamen. Keith don’t go von Nils Lofgren ertönte, ein Lied und ein Künstler, von dem ich ehrlicherweise noch nie zuvor gehört hatte. Aber es hatte mich sofort gepackt und meine ungeteilte Aufmerksamkeit galt dem, was da aus den Standboxen kam. Ich möchte hier jetzt nicht in ausführliche, klangliche Beschreibungen abdriften, denn ich glaube, jeder persönlich kann sich noch gut daran erinnern, wie es war, als er zum ersten Mal bei Udo auf der Couch saß und Musik aus seinen Lautsprechern genießen durfte. Für mich war es so, dass ich, je länger wir hörten, immer mehr das Gefühl hatte die Musik zu erleben. Mit geschlossenen Augen wurde man ich Gefühl nicht los, Teil eines Livekonzerts zu sein. Die Interpreten standen buchstäblich im Raum und spielten für uns.

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Nach der Next Air 36 und der Little Princess folgte dann die Doppel 7. Da war es um mich geschehen, ich wusste, ich hatte “meine Box“ gefunden. Die Antwort auf die Frage des Preises tat zwar im ersten Moment etwas weh, als ich erfuhr, dass es sich immer um Stückpreise handele, aber das Ziel war klar.

Dominik und ich verließen pünktlich um 20:00 Uhr Udos Couch und machten uns auf die 330 Km Heimfahrt, auf der wir immer noch gefesselt von den erlebten Eindrücken den Masterplan schmiedeten.

In den folgenden 4 Monaten drang ich immer tiefer in das Thema Lautsprecherbau ein, lernte das (alte) Forum kennen, traf dort auf neue, durch die Bank weg nette und hilfsbereite Leute und konnte es immer weniger abwarten, bis der Bau meiner Doppel 7 endlich losgehen konnte. Ich möchte hier Matthias, Jörg und Bernhard ganz herzlich danken, die es Dominik und mir ermöglicht haben, bei Ihnen privat Udos Lautsprecher hören zu können. Es waren sehr schöne und informative Nachmittage/Abende.

Ein besonderer Dank gilt auch Nils, der mir mit Rat und Tat zur Seite stand, was die Verstärkerfrage anging, auch wenn aus dem ursprünglichen Projekt auf Grund höherer Umstände nichts geworden ist.

Last but not least geht ein ganz großes Dankeschön natürlich an Udo und Dominik, ohne die dieses Projekt gar nicht erst zu Stande gekommen wäre. Chapeau.

Dies ist in groben Zügen der Weg zu meiner Doppel 7 gewesen. Im Nachfolgenden berichte ich euch über die Entstehung.

Gehäusebau und Finish

Für mich war relativ schnell klar, da dies mein erstes Bauprojekt war, meine Fertigkeiten im Umgang mit Holz auf keinen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen konnten und die D7 auf Grund des Preises sich nicht unbedingt dafür eigneten, Experimente zu veranstalten, nur eine klassische Quadergehäuseform in Frage kam. So ergab sich der Kontakt mit der Schreinerei Thomaier in Karlsfeld. Franz fertigte mir zwei Gehäuse in 22mm MDF auf Vollgehrung an, da die D7 anschließend in Hochglanz weiß lackiert werden sollten. Passenderweise konnten Dominik und ich die Abholung der Gehäuse in München mit einem Besuch auf der diesjährigen High End Hifimesse verbinden. Nach etlichen Hörproben auf eben dieser Messe mit Hifiketten, deren Preis den Wert eines normalen Einfamilienhauses locker übersteigen, war die Begeisterung und Vorfreude auf die D7 kein bisschen geschwunden, im Gegenteil.

Zu Hause angekommen durften die Gehäuse, bevor sie zum örtlichen Lackierer gingen, einmal probeweise an ihrer neuen Wirkungsstätte Platz nehmen.

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Bereits drei Tage nach Abgabe erhielt ich den ersehnten Anruf des Lackmeisters. Die Gehäuse wären abholbereit. Für mich Rekord, nachdem ich von anderen gehört hatte, wie lange sie auf ihre Gehäuse warten mussten.

Die Zeit dazwischen nutzen Dominik und ich, um die 7-360er und die beiden ER4 samt Weichen und Dämmaterial bei Udo persönlich abzuholen und gleich auf dem Weg noch einen Zwischenstopp bei Thorsten Langer (Destiny Audio) einzulegen. Ich habe mich für den KT 88 Deluxe als passenden Stereoverstärker für meine D7 entschieden.

Für Fernseh- und Filmton spielen sie an einem Marantz AV- Receiver. Umgeschaltet wird mit einem AMP Switch von Dynavox.

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Als die lackierten Gehäuse wieder zu Hause standen, ging es gleich an den Zusammenbau.

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Die vorher geschätzte Einbauzeit erwies sich schnell als Wunschdenken, aber letzendlich hat es doch geklappt und die D7 waren fertig und bereit für die erste Hörprobe im elterlichen Wohnzimmer.

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Alles angeschlossen betätigte ich mit leicht zittrigem Finger die Playtaste meines Tablets und es kam, was kommen musste, nur eine Box spielte. Ich hatte innerlich schon einen Zusammenbruch, als ich mir ausmalte, wie jetzt die fehlerhafte Lötstelle gefunden werden sollte, als sich ein nicht sitzendes Cinchkabel als Ursache herausstellte. Glück gehabt.

Als nun alles passte, kamen Dominik und ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was der ER4 in Puncto Auflösung und Bühnenabbildung liefert, ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Für mich wirklich das Maß der Dinge.

Anfängliche Bedenken, die D7 könnte, was den Bass angeht, etwas schwach auf der Brust sein, verflogen in Sekunden. Ich hatte teilweise das Gefühl ein Subwoofer verrichte im Geheimen seine Arbeit. Nils Lofgren, Adele, O Zone Percussion Group, Mahler, Lang Lang, Paco de Lucia und viele mehr spielten an diesem Nachmittag live nur für uns.

Rückblickend ist es wirklich erstaunlich, wie sich der Musikgeschmack und das Musikerlebnis verändert hat. Man erlebt bekannte Titel plötzlich neu und verliert auch an manchen Aufnahmen die Lust, da man nun Details hört, die vorher nicht da waren. Für einige Titel ein Gewinn, für andere ein Ausschlusskriterium. Ich kann abschließend für mich sagen, dass ich für mich den perfekten Lautsprecher gefunden habe.

P.S
Fredd7_03aNach ein paar Testtagen mit Filmmaterial an ihrer vorhergesehenen Wirkungsstätte stellte sich für mich heraus, dass eine Kombination für Filmmaterial mit Subwoofer lohnend sei, da mir hier der in puncto Musik sehr geschätzte Etonbass allein nicht ganz so gut gefiel. Deshalb zog ein SVS SB 12 NSD ein, der die Doppel 7 ab 80 Hz entlastet. Dies brachte den exzellenten Hochton noch mehr zur Geltung, wodurch die Stimmen bei Film- und Fernsehen noch echter und detailreicher wirken. Zum anderen spielt der Sub wirklich bis in den tiefsten Keller, was bei Actionszenen einfach Spass macht. So habe ich für mich eine sehr gute Symbiose gefunden, was Film- und Musikgenuss angeht.

Hier stehen sie nun an ihrer Wirkungsstätte und erfreuen mich jeden Tag aufs Neue.

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Liebe Grüße
Frederic

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Moin Frederic,

sehr schöner Bericht, der deinen Weg bis zum Ziel, vorläufig? ;-), beschreibt. Das Lesen beim morgendlichen Kaffee hatte schon was, fing irgendwie zu kribbeln an, im Körper. Was eigentlich das Schöne beim Selbstbau ist, ist, dass wenn man fertig ist doch nie wirklich am Ende angekommen ist. Das Jucken und Kribbeln will eben einfach nicht weichen und finden tut sich ja immer was, bei unserer Leidenschaft.

Nun denn, klasse Bericht und ich wünsche Dir viel Spass mit deinen neuen Lieblingen.

Gruß Jörg

Hallo F.

schlicht, einach, schön. Freut mich, dass Dich Dein Besuch bei mir auf dem rechten Weg gehalten hat und Du Dich für einen der Toplautsprecher aus Udos Sortiment entschieden hast!

Viele Grüße

Hallo Frederic,
Ein schöner Bericht. Ich höre ja mit den D7Center als Stereo und die ER4 und 7/360 Kombi ist unschlagbar…
Freu Dich, Deine ER4 werden immer noch besser! Viel Spaß beim Hören.
Gruß
Dino

Hallo Frederic,
so ist das mit guten Lautsprechern.
Wie sagt schuelzken immer so treffend:
Lautsprecher erziehen einen Hörer.
Mir ging es nicht anders.
Seit 2,5 Jahren hat sich mein Musikgeschmack total verändert.
Bin immer auf der Suche nach neuen Sachen, die meine Minuettas fordern bzw. die Feinheiten in der Aufnahme darstellen.
Verrückt, oder?
Ich liebe dieses Hobby!

Yoga

Hallo Frederic,

Ich kann deine Begeisterung verstehen, zum Glück hab ich ein Paar D7 🙂
Bei mir laufen sie an einem Digtalverstärker von Primare. Den Destiny hatte ich auch zuerst ins Auge gefasst, hab mich dann aber für niedrigen Klirr und eingebautem DAC entschieden.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß mit schönen Teilen.

Viele Grüße, Carsten

Mahlzeit Frederic,

nochmal Glückwunsch zu Deinen D7, ich durfte ja vorher schon mal Photos läuern.
Ebenso freut es mich, dass Dir der neue Destiny zusagt. Als wir den bei Udo gehört haben, fand ich ihn klanglich ebenfalls schön. Wäre ich nicht so bekloppt mir die Dinger selbst zu zimmern, ich würde wohl auch einen Destiny nehmen. Preis/Leistung ist einfach gut.
Nunja, und das Herr Ritter kurz vor Erwerb des eigentlich geplanten Bausatzes verstarb, ist zwar bedauerlich (bald ist niemand mehr übrig, der Röhrentechnik “von der Pike auf” gelernt hat), aber wie Du schon sagtest, ein höherer Umstand.

Wen Gott mag, den holt er früh zu sich 🙂 (Nicht pietätlos gemeint)

Ich glaube, viele in unserer Generation haben mit Logitech begonnen, ist günstig und macht bumm.
Bei mir war es danach ein Teufel 5.1 System (macht etwas gehobener bumm)
bis dann mit den SB12ACL die ersten “echten” Lautsprecher einzogen…

Erst da habe ich meine Freude an der Musik wiederentdeckt, als Hintergrundgeplätscher war sie mir stets genehm, aber so richtig eintauchen konnte ich erst mit der passenden Kette…. und was dabei mittlerweile rumkommt ist bekannt… Das Gute an dieser Droge ist, sie schadet ausschließlich dem Geldbeutel, und was sich darin befindet kann man weder essen noch hören, schon gar nicht mit auf die letzte Reise nehmen.

Gruß,
-Sparky

Hallo Sparky,
das ist tatsächlich ein herber Verlust für die Röhrenanhänger. Ich habe mich schon gewundert das mit dem Webauftritt passiert ist.
Liebe Grüße,
Klemens

Witzig Sparky, bei mir ging es auch über Teufel 5.1 zur SB12. Da ich ins Ausland abzische und die SB nicht mitnehme steht jetzt aber das nächste projekt zeitnah in den startlöchern 😉

Frederic, toller Bericht. macht Spaß zu lesen. Du gehörst auch eindeutig zu jener Sorte die gleich so richtig weit oben einsteigen, im Gegensatz zum schleichenden aufrüsten !

Hallo Frederic,

ich musste mich ja auch etwas gedulden, bis Udo deinen Bericht online gestellt hat. Er ist aber wirklich schön geworden. Insbesondere hast Du unseren Weg schön aufgezeigt den es gebraucht hatte, bis sich die D7 herauskristallisiert hatten. Dabei haben wir in der Tat viele freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt, die uns einfach in ihr privates Wohnzimmer einluden.

Für mich geht nach meinen Dusties die Reise jetzt weiter und Du und ich müssen Udo nochmal besuchen um mein Duettaprojekt anzugehen. Das wird auch wieder eine spannende Geschichte. Vorher überzeugt uns Nils eventuell auch von der GD.

Liebe Grüße
Dominik

Das macht Nils bestimmt wenn man lieb fragt.
Ich komme dann auch zum hören wenn ich darf.

Gruß

Hallo schuelzken,

Nils hat uns schon fest eingeplant:). Es war eher so gemeint, dass vielleicht aus meinem Duettaplan ein Granduettaplan wird. Das wird sich danach entscheiden.

Liebe Grüße

Mahlzeit Frederic, Reflex und Schülzken,

sobald die Viecher fertig sind und ich die neue Hütte bezogen habe, seid Ihr eingeplant.

Eine unserer technischen Zeichnerinnen in der Firma ist derzeit so nett, ein GD-Gehäuse in professionell und schön zu entwerfen, da es bisher nur Serviettenkonstruktionen davon gibt.

Dann muss ich Holz ordern und unseren Bohrwerker lieb bitten, ob ich mal nachmittags mit seiner Hilfe unsere große Tos mit MDF-Mehl zuzusiffen darf.

Dann leibt nur eine Leim- und Schleiforgie…

Schülzken, Du kannst sowieso jederzeit vorbei kommen.
Vorher müssen wir neuen Wein ordern, der is alle 😉

Gruß,
-Sparky

Ich sag dann schon mal “Danke Anke”

Es kann doch nicht sein dass die Fuhre schon wieder leer ist.

Gruß

Wenn die Verwandtschaft “hilft”, verdunstet guter Tropfen schnell 😉

Ja sehr fein, Glückwunsch und viel viel Freude mit den D7s
Matthias

Hallo Frederic,
mit den Kisten hast ja regelrecht einen riesen Schritt nach vorne gemacht.
Glückwunsch und viel Spaß beim Musik genießen.

Wart mal ab wenn’s wieder in den Fingern juckt.

Gruß

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