Schon länger suchte ich nach einem neuen Lautsprecherbausatz, meine bisherigen nervten mich mit deutlich hörbaren Strömungsgeräuschen aus dem Phaseplug und einer gewissen Schärfe. Nach einiger Suche im Internet fand ich meiner Meinung genau das Passende mit den Keras bei Udo. Also angerufen, kurz ein wenig geplaudert und dann einfach ohne jeden Hörtest bestellt. Für mich war es wichtig, einen nicht zu großen, aber doch bei Bedarf auch mal lautstarken Lautsprecher zu erwerben. Im Bassbereich wollte ich weiter meine zwei Subwoofer mit Zwölfzoll-Chassis verwenden, aber dazu später mehr.
Nun aber erst einmal zum Bau.
Nach einem Misserfolg mit der kompakten Variante, die mir dann optisch nicht gefiel, was vor allem an meiner Furnierauswahl lag, folgte der zweite Versuch in einer abgeänderten Standbox-Version. Volumen beibehalten, aber rechtwinklig sollte sie sein. Material 19 MDF ordentlich verstrebt mit Weichenfach (weil noch Platz da war). Da ich schon mehrere Lautsprecher gebaut hatte, fiel mir der Bau mit Leim und Zwingen nicht sonderlich schwer. Mit Fugenleim ohne Zwingen stellte sich bei 120 cm langen Brettern als unmöglich dar, weil MDF in der Länge meistens etwas verzogen ist. Innen noch mit Trittschall- Dämmung aus dem Baumarkt ausgekleidet, dann konnte es an das Oberflächendesign gehen. Bei einem Besuch bei einem großen Furnier-Händler in Berlin hatte ich dann das tolle Furnier entdeckt: Buche-Kern, wo Buche doch eigentlich eher langweilig ist und dann noch zu einem super Preis. Also ab nach Hause und loslegen.Vorher noch schnell zum Baumarkt und einen Arbeitsplattenrest in Länge des Lautsprechergehäuse plus 5 cm Zugabe und zu Hause auf Breite geschnitten. Dann konnte ich den Leim mit Hilfe eines feinen Zahnspachtels auftragen. Passend zugeschnittene oder gespiegelte Furnier-Blätter wurden aufgelegt, Arbeitsplatte darauf und das Ganze mit mehreren Zwingen „ordentlich“ verspannt. Jede Seite habe ich mindestens zwei Stunden eingezwungen gelassen.
Als die Furnierarbeiten abgeschlossen waren habe ich die Öffnungen für die Chassis und das Bassreflexrohr gefräst und ausgesägt. Nach einem Schliff mit 120 und 180 Körnung habe ich dann die Boxen mit Hartwachsöl behandelt. Nun noch die zwischenzeitlich fertiggestellte Weiche rein, Box komplettiert und angeschlossen.
Zum Klang möchte ich nicht allzu viel sagen, aber ich bin begeistert. Die Subwoofer habe ich ausrangiert. Nachdem die Keras 14 Tage Zeit hatten sich einzuspielen, war genügend Bass vorhanden, so dass dieSubwoofer nicht wirklich Sinn machten. Deswegen war auch die Standboxvariante meine bessere Idee. Subwoofer plus Kera als Top verwarf ich. Die Musik ist einfach im Raum und die Lautsprecher scheinen nur Dekoration zu sein, einfach geil. Tonal ausgewogen, auch mal gerne laut ohne zu nerven, genau was ich wollte. Toller Bausatz, mein Dank an Udo auch für den Support.
Hallo liebe Lautsprecherbau-Gemeinschaft, viel Schreiben war nie meine Stärke. Trotzdem fühle ich mich ein wenig verpflichtet, euch einen kleinen Baubericht…
Im Februar 2011 wurde ich nach langer Suche zu einem Lautsprecher-Selbstbauprojekt im Internet auf Udos Seite fündig. Nach telefonischer Kontaktaufnahme…