Home Foren Bau-Dokumentationen SB 23/3 Sarcophago Antwort auf: SB 23/3 Sarcophago

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Andre

    Der Plan

    Wenn man den Plan für die aufgesetzte Schallwand betrachtet, fällt auf, dass ich die Rundung für den Hochtöner groß machen muss, damit sie den dahinterliegenden Korpus vollständig sowohl an der Oberkante als auch an der Einschnürung zwischen Hochtöner und Mitteltöner verdeckt. Dadurch wird der Abstand zwischen Chassis und Schallwandrand beim Hochtöner und Mitteltöner erheblich größer als beim Bass. Das gefiel mir nicht.

    Wegen der Ventilation des Bass-Chassis kann ich den Korpus nicht beliebig schmal machen. Außerdem, je schmaler der Korpus wird umso tiefer wird er auch. Das Gleiche gilt für die Höhe. Je länger ich versuchte dieses Problem zu lösen umso weniger gefiel mir der Entwurf.

    Bei allen folgenden Anpassungsversuchen experimentierte ich für den Korpus hinter dem Hochtöner mit einer Abrundung. Das war ein neuer Ansatz. In letzter Zeit wurde ja viel mit der Spanten- und Scheibchentechnik gebaut. Die Scheibentechnik hat leider den Nachteil, dass überall Schnittflächen des Holzes sind und die lackiere ich überhaupt nicht gerne. Ich habe mir deshalb auch inzwischen angewöhnt meine MDF-Kisten immer 3mm dünner zu bauen und zum Schluss nochmal mit 3mm MDF einzukleiden. So treten offene MDF-Schnittflächen nur an den Kanten bei den Fasen oder Rundungen nach dem Bündigfräsen auf. Damit wäre man, wenn man über Rundungen nachdenkt aber gleich wieder bei der Spantentechnik: Mehrere Lagen 3 oder 5 mm MDF übereinander auf Spannten gespannt und miteinander verleimt. Das hört sich vernünftig an.

    Jetzt ist das mit dem Biegen von Holz so eine Sache. Große Radien für die Biegung von Seitenwänden wurden schon häufiger realisiert und durch Aufspannen auf das Spantengerüst erreicht. Die Herstellung kleinerer Radien kann man sich bei youtube anschauen. Da wird eine Dampfkammer benutzt, die Holz „biegsam“ dämpft zum Beispiel im Modell- oder Instrumentebau. Eine Dampfkammer müsste ich aber erst mal bauen. Da wird mir Pfennigfuchser schon schwindelig.

    Es gab mal jemanden, der hat eine Duetta Top im engen Radius an der Oberkante nach hinten abgerundet und das mit Heißluft und Geduld geschafft. OK, das hört sich machbar und günstig an. Also lassen wir Rundungen mal in der Planung zu.

    Rundung

    Bleibt das Problem der Frontlastigkeit. Die 4 cm Tischplatte aus Eiche keilgezinkt, die ich als Front auserkoren hatte (billig im Sägewerk geschossen) ist schon mal ein Pfund. Hinzu kommen die Chassis. Da liegt die Schwereachse aber ganz knapp hinter der Schallwand und das geht nicht gut. Wenn ich den Standfuß nicht mindestens 10 cm über die Front hinaus verlängere oder ordentlich Blei in den Fuß packe kippt das Teil beim ersten Staubsauger oder Bobby – Car – Crash um und verletzt am besten noch jemanden beim Aufschlagen. aufs Parkett (Plattfuß mag ich nur als Film).

    In Summe bestehen letztendlich zu viele Einwände gegen den Gehäuseentwurf, so dass er mir schließlich nicht mehr gefiel. Ich hatte ihn mir „madig gemacht“ durch die ganzen Wenn-Dann-Aber-Spielchen. Also noch mal von vorn das CAD Programm angeworfen und mal sehen was man anders machen kann…

    Die Idee mit den Rundungen und der aufgesetzten Schallwand wollte ich trotzdem umsetzen und die SB23/3 sollte es auch weiterhin sein. Irgendwann und zig Versuch später kam ich dann schließlich zu dem Entschluss, dass die Schallwand keine Schallwand im eigentlichen Sinn sein muss, sondern auch ein schicker Rahmen für Lautsprcherschutzstoff. Dann werden 15 mm Materialstärke mehr als genug sein, und wenn schon gerundet wird, warum dann nicht das ganze Gehäuse ohne parallele Seiten bauen? Es entstand der jetzt endgültige Plan: Andre’s SB 23/3 Sarcophago

    Sarcophago

    Diese SB 23/3 besteht aus einem Korpus, der für den Namen verantwortlich ist und als Außenhaut 3 mm MDF gebogen (rot) haben soll:

    Korpus

    und einer Lautsprecherabdeckung:

    Abdeckung

    Dann kann es ja losgehen!

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