Home Foren Gehäuse- und Weichenbau Gehäuseprinzip "ACL" verstehen und anwenden Antwort auf: Gehäuseprinzip "ACL" verstehen und anwenden

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geloescht

    Moin.

    Udo hat in einem völlig recht. Tiefstbass ist nicht alles, eher ein Phänomen für die Bedürfnisse von Bassfanatikern. Eine Box, die eine Grenzfrequenz von 40 Hz. hat, muss nicht schlechter klingen als eine mit 25 Hz.

    Die Lautsprecherbranche ist wenig innovativ und macht seit Jahrzehnten kleine Evolutionsschritte in Sachen Verbesserung der Magnete, Luftspalttechnik, Membranmaterial und der ganzen Gimmicks noch. Wir sehen ja gerade hier im Forum, dass meistens nur um des Kaisers Bart dikutiert wird. Ob jetzt die Membran aus Plastik oder Pappe ist, ob jetzt der oder der Hochtöner denn das non plus Ultra darstellt. Alles Fragen, die eigentlich nur individuell eine Rolle spielen. Diese Fragen werden aber zur Zeit anderswo auch völlig neu gestellt, die Karten neu gemischt.

    Daher macht es mir auch keinen Kopf, ob SB jetzt mit SauBlöd oder Eton mit “Einer tönt ohne Nachteile” interpretiert wird.

    Lautsprecherbau ist auch nicht das dominierende Thema in der Akustik, der Resonanz- oder Schwingungs lehre

    Einen wirklichen Schritt nach vorne hat es aber seit langer Zeit nicht gegeben. Man plant ein Gehäuse als Horn, Bassreflex, geschlossen oder als Transmissionline mit dem oder dem Material. Das ist alles erforscht, Thiele Smalll und die anderen Verdächtigen haben die mathematisch/ physikalische Grundlage dafür geschaffen. Nichts dagegen. Lautsprecher gebaut, Löcher hineingeschnitten oder gefräst, Lautsprecher eingeschraubt, Weiche angeschlossen und das Ding klingt. Mehr oder weniger gut. Natürlich spielt die Weiche eine besondere Rolle.

    In den letzten, wenigen Jahrzehnten Forschungsergebnisse auf ganz anderen Gebieten gegeben, die für uns durchaus relevant sind. So hat man z. B. die menschliche Stimmbildung Stück für Stück entschlüsselt, verwunderlicherweise erst ab den 70ern des letzten Jahrhunderts. Auch auf dem Gebiet der technischen Mechanik sind durch die verstärkte Einsatzmöglichkeiten des finiten Rechnens erhebliche Fortschritte erzielt worden.

    Also kann man durchaus auch einmal über den Tellerrand schauen und versuchen, Probleme interdisziplinär anzugehen, wenn die bekannten fachspezifischen Mittel nicht mehr reichen. Ich fange jetzt hier auch keine theoretische Diskussion an, da der Kenntnisstand einfach zu verschieden ist, ich möchte mich nicht ein weiteres mal zum Forumsclown machen.

    Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Alles ist erklärbar, die Möglichkeiten der kaskadierenden Schallenergie scheinen erheblicher Natur zu sein. Da spielt die Gehäusegröße und deren Erhöhung nur bei kleinen Chassis mit hoher Eigenresonanz eine bedeutende Rolle. Bei Chassis mit 25 Hz. Eigenresonanz ist das Volumemproblem ein deutlich Kleineres. Dem Gehäuse ist es auf jeden Fall wurst, ob die anregende Energie aus 12, 15 oder 30 cm. großen Rundlingen kommt.

    Spekulationen helfen aber nicht weiter, solange sie nicht durch handfeste Fakten unterlegt sind. Der Fiend ist da schon auf der richtigen Spur. Die Theorie und Berechnungen mit gerichtsfesten Messungen und Beweisen zu belegen, wird ab März mein Restjahreshobby werden. Ein weiteres Jahr ohne Demenz erscheint sicher.

    In diesem Sinne, bleibt sauber

    Hesse

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