Home Foren Bau-Dokumentationen Nun doch Satori: BelAir 71

  • Dieses Thema hat 4 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Monaten von Matthias (da->MZ).
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    • #69624
      leoville

        Nachdem ich mit den U_Do 74 als Partylautsprecher Blut geleckt, aber noch nicht ganz das angestrebte Nirvana erreicht hatte, war der folgerichtige Schritt irgendwas aus der gehobenen Bluesklasse. Ausserdem wollte ich den Gehäusen diesmal etwas mehr Liebe und Zuwendung entgegenbringen, und auf gar keinen Fall nochmals lackieren. Lackieren ist bäh.

        Nun ist die Anzahl im selben Raum unterzubringender Lautsprecher sinnvollerweise nicht unendlich, und so sollte es diesmal etwas Wohnzimmertaugliches und WAF-Konformes werden. Eigentlich wäre die Doppel-9 das Objekt meiner feuchten Träume gewesen, aber die hätte von der Grösse nicht gepasst. Und wichtig waren mir Auflösung, Transparenz, Bühne, Durchhörbarkeit, so Sachen halt, die gibt’s auch in kleiner, und so ward’s dann die BelAir 71.

        Im Februar habe ich angefangen, das Gehäuse zu planen. Die Idee war, etwas mit gebogenen Seiten zu bauen. Erst mal war’s ein reines Bastelprojekt (im Sinn von: mal schauen, ob ich das hinkriege). Und weil ich jahrelang Modellboote gebaut habe, in Spantbauweise: nebst Ober- und Unterseite zwei Spanten im Inneren, dann auf jeder Seite noch je zwei 12 mm-Leisten als Stringer (so würde man sie zumindest im Bootsbau nennen), darüber über mehrere Tage insgesamt 5 Lagen 3 mm dickes MDF aufgeleimt. Hab’ ich leider keine Fotos von gemacht, ist schweinisch aufwendig, kommt aber super: das dünne MDF lässt sich um solche grossen Radien fast ohne Kraftaufwand biegen – zum Festhalten während der Trockenzeit des Leims reicht Malerkrepp. Weil das so spannungsarm ist, kommen auch sehr schön plane, wellenfreie Flächen dabei raus – das Endprodukt hat kein Gramm Spachtel gesehen, und Flächenschleifen war nur zum Aufrauhen jeweils vor dem Leimauftrag nötig. Und obwohl 5 Lagen eigentlich nur 15 mm ergeben, ist das Ergebnis akustisch erstaunlich gut gedämmt – zumindest schien’s mir beim Draufklopfen dumpfer als eine vergleichbare Fläche in 19er MDF. Liegt vielleicht am Holzleim zwischen den Schichten, keine Ahnung. Jedenfalls habe ich von einer eventualgeplanten sechsten Schicht abgesehen.
        Jedenfalls waren 3 Monate später zwei absolut taugliche Gehäuse fast fertig. Die Fronten habe ich mir vom örtlichen Schreiner CNC-fräsen lassen (kostete grosszügig dreistellig – Schweiz halt), und auf das Ganze SaRaiFo Coromandel draufgebügelt. Schlussendlich Möbel-Hartöl drauf, und die zwischenzeitlich bei Udo bestellte Technik eingebaut. Dann noch ein Paar nette Ständer drunter, fertig is’.

        Für Spassmusik hat sich noch ein aktiver Subwoofer dazugesellt, der aber erst unter 50 Hz dazukommt – die BelAir laufen ohne Hochpass bis ganz runter. Und nun bin ich da, wo ich hinwollte. Bereits jetzt klingen alle meine Sachen wieder so, wie ich sie in Erinnerung hatte. Am Receiver bzw. Verstärker arbeite ich noch, da ist sicher noch ein Upgrade fällig. Aber man muss sich ja noch ein paar Wünsche offenhalten.

      • #69627
        Udo Wohlgemuth
        Administrator

          Hallo leoville,

          schade, dass du vom Bau keine Bilder gemacht hast. Der wär sicher einen Bericht wert gewesen. Interessant ist es jedoch, dass du den AMT ohne 2. Frontplatte verwendest. Ich war anfangs etwas verwirrt, weil er so dem ER4 optisch sehr ähnlich ist.

          Gruß Udo

        • #69634
          Matthias (da->MZ)

            Sehr schick geworden, Glückwünsche

            Und den Amt gefällt mir ohne die Platte vorne auch besser 👍🏻

            Da kann man nur hoffen, dass du beim nächsten Bau ausgiebig Fotos machst und ein Bericht kommt 🙂

            Was wäre der maximale Biegeradius?

             

            Liebe Grüße und viel Freude

            Matthias

            • #69635
              leoville

                Ich hab’ den AMT sowohl ohne als auch mit Deko-Diffusor ausprobiert, und das Silber kam mir etwas störend vor, mir gefällt’s so auch besser. (Kleiner Tipp am Rande: als Distanzplatte zum Auffüttern hab’ ich Moosgummi aus dem Bastelbedarf verwendet. Lässt sich super zuschneiden.)

                Mit dem Radius müsste man wohl einfach ausprobieren. 100 mm gehen sicher nicht, 500 mm vielleicht. Pappelsperrholz ist eher noch etwas biegsamer, Flugzeugsperrholz in 1-1,5 mm Dicke auch, aber für grössere Flächen schnell sehr teuer und brutal aufwendig. Irgendwann muss dann halt Ceiba-Biegesperrholz ran. Aber für solche leichten Biegungen ist halt MDF schon schick, weil es so schön homogen ist und entsprechend gleichmässige Verläufe ergibt.

                • #69636
                  Matthias (da->MZ)

                    Danke 🙂

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