Ordentliche Lausprecher für den PC sollten es sein. Nicht mehr und nicht weniger! Nachdem ich in den vergangenen Jahren immer mal wieder Aktivlautsprecher mit „Bestbewertung“ ausprobiert hatte, aber nie wirklich vernünftige Lautsprecher gefunden habe, sollten es diesmal selbstgebaute Lautsprecher sein. Dank Corona hatte ich viel Zeit zum Recherchieren und auch mal wieder Lust auf ein Lautsprecher-Selbstbauprojekt. Das letzte Projekt lag ja schon 40 Jahre zurück (Standlautsprecher mit Audax-System oder so ähnlich – laufen heute noch…).
Bei der Suche speziell nach Selbstbaulautsprechern für den PC landet man zwangsläufig auch auf der Seite von Udo. Nach dem Studium diverser Bau- und Klangberichte auf seiner Seite fiel meine Wahl auf die RS 100 PC. Natürlich sollten die Boxen nicht zu groß sein, denn wer will schon solche „Brocken“ auf seinem Schreibtisch stehen haben. Und da waren die besagten RS 100 PC genau richtig.
Sehr skeptisch war ich jedoch vor der Bestellung ob der vielen Lobeshymnen auf den Klang. Man kennt das ja, alles super und von überragender Qualität. Papier ist auch im Internet geduldig. Egal, dachte ich und bestellte das Set mit aufgebautem Sperrkreis.
Gleichzeitig bestellte ich beim Tischler meines Vertrauens (meinem Bruder) die nötigen Holzbrettchen inkl. Ausschnitt/ Fräsung für die Chassis. Die Lautsprechersets kamen nach wenigen Tagen bei mir an und kaum später auch die nötigen Bretter für die Gehäuse.
Die Flächen der Bretter waren beschichtet, was laut meinem Bruder Vorteile beim späteren Lackieren bringen soll, da MDF offenbar sehr “durstig” ist. Die Gehäuseteile waren exakt geschnitten und so konnte ich sofort mit dem Zusammenleimen beginnen. Wie das geht, wurde hier schon ausführlich beschrieben, daher hier nur ein Bild vom Zwischenschritt des Zusammenbaus.
Ein bisschen schwieriger gestaltete sich der Einkauf im Baumarkt, waren doch OBI und Co. wegen Corona geschlossen. Farbe und MDF-Spachtel bestellte ich daher online. Das mit dem Spachtel war aber leider ein großer Reinfall, denn die Tube war offenbar so alt, sodass sich nur mit Gewalt etwas Spachtelmasse aus der Tube befördern ließ. Es reichte dann aber doch, um die Gehäuse halbwegs ordentlich zu verspachteln. Nach dem Schleifen und mehrmaligem Lackieren (grau sollten sie werden) noch schnell die Chassis eingebaut und mit dem Anschlussterminal verdrahtet – fertig.
Schick sehen sie ja aus, fand ich. Aber jetzt müssen sie sich im ersten Hörtest beweisen. Entsprechend Udo´s Empfehlung habe ich ebenfalls den beschriebenen Mini-Amp bei Amazon erstanden, welcher fortan für die Verstärkung der Signale aus dem PC zuständig sein sollte. Auch hier war ich anfangs sehr skeptisch wegen der sehr geringen Größe. Ein so kleiner Verstärker kann doch eigentlich nichts taugen…
Also alles verkabelt und das erste Lied am PC gestartet und… Als erstes musste ich den Bass runterregeln. Unglaublich, was diese kleinen Chassis in Verbindung mit dem kleinen Gehäuse für einen Bass produzieren. Nach dem Anhören weiterer Lieblingslieder kann ich bestätigen, dass alle bereits beschriebenen Eigenschaften der RS 100 PC absolut zutreffen. Abhängig vom Musiktitel präsentieren die Lautsprecher einen Klang, den ich so lange am PC vermisst habe. Guter Bass, schöne räumliche Abbildung und alles in allem einfach ein sehr sauberer Klang.
Danke an Udo für diesen tollen Bauvorschlag.
Frank
Zur RS 100 PC im Online-Shop
Moin Frank,
welcome back bei den Selbstbauern. Schöner, kurzer Bericht. Auf meinem Schreibtisch steht die ACL-Variante und ich bin gerade beigeistert von Ian Andersons “In A Stone Circle” vom Album “Divinities: Twelve Dances With God”. Im Anschluss in meiner Playlist die “Jazz Variants” der O-Zone Percussion Group zaubern mir auch ein Lächeln ins Gesicht mit den kleinen Spaßbringern im 10 qm Kellerbüro.
Viel Spaß und lass Dich vom Bau-Virus anstecken, der ist im Gegensatz zu anderen harmlos.
Ciao
Chris
Toller Baubericht! Stehen in Multiplex bei mir auf dem Schreibtisch und werden von einem Verstärker ~ aus den 70ern Electra Super 30 angefeuert. Macht Spaß!