22. Oktober 2023

Nordhausen 2023 – wie schnell ein Jahr vergeht

Autor: Udo Wohlgemuth

… und wieder ist das Jahr zu Ende, wir hatten unser Treffen, das ursprünglich als Abschluss-Event angesetzt war. Dass wir nunmehr den Herbst als letzte Jahreszeit erkoren haben, war eher keine schlechte Idee, denn Eis und Schnee sind dann weniger zu befürchten, Corona hat auch noch Pause. Verabredungsgemäß packte ich am Donnerstag ein paar Lautsprecher in meinen Lieferwagen, räumte am Freitag noch einmal um, weil die Liegefläche nicht ausreichte. Mittags Auto angelassen – die Tankanzeige stand gar nicht auf dunkelrot – und schon konnte ich Vadders Adresse in die alte Navi meiner Frau eingeben. Alles wunderbar und ganz ungewohnt.

Zurück auf den Boden aller Tatsachen brachte mich die Funktionsanzeige der Navi. “Bitte Batterie laden” trotz Stromanschlusses. Naja, wir haben ja, Stecker in die zweite Steckdose gesteckt. Keine Änderung. Keine Zeit, die Ursache zu suchen, in Ulis Auto funktioniert die Navi. Den Rückweg von Duisburg nach Bochum kannte Vadder auswendig. Dort passten seine “Mitbringsel” gerade noch auf die Ladefläche, er auf den Fahrersitz und schon ging es los nach Nordhausen.

Kleine Staus rund um Kassel und ein gemütlich dahin rollender Fiat Panda 4×4 auf der recht langen A 36-Umleitung machten die Fahrt noch etwas länger, aber wir haben uns immer genug zu erzählen, um auch mehr als nur drei Minuten nicht mit dem Smartphone herumdaddeln zu müssen.

… und schon waren wir angekommen. Eine kleine Gruppe weitgehend bekannter Gesichter saß bereits am verlängerten Mittagstisch der Goldenen Aue. Das Essen kam zügig, nachdem Vadder und ich unser Abendbrot ausgesucht hatten.

Dass es wegen der vielen Gespräche auf dem Teller nahezu kalt wurde, lag an der allgemeinen Missachtung der ausgedienten Volksweisheit “Beim Essen spricht man nicht” und das war gut so. Zwar konnte uns Rundmacher diesmal nicht mit einer gerade erfolgten Herzoperation erschrecken, eine schlechte Nachricht hatte er trotzdem noch parat. Morgens hatte er erfahren, dass uns die “Grotte” nicht zur Verfügung stand. Ihr Parkett wurde vor zwei Tagen frisch lackiert und durfte nicht betreten werden. Naja, schaun wir mal, wie wir am nächsten Tag die reichlich vorhandenen Lautsprecher verteilen können.

Am Samstagmorgen wurde erst einmal Kaffee gekocht. Da Katrins Schwester in diesem Jahr wegen Corona (ja, das gibt es noch) in der Kantine ausfiel, hat Steffie (steht hinter Katrin) augenblicklich ihren Part übernommen. Als wär das schon immer ihr Lieblingsjob gewesen, versorgte sie die Hungrigen und Durstigen wie ein Profi mit Speis und Trank. Dafür noch einmal mein herzlicher Dank.

Da uns ein Raum fehlte, platzierten wir die kleinen 2.0 und 2.1 PC-Sets in den Eingangsbereich vor der Grotte. Enrico und sein Laptop kümmerten sich darum, dass sie jederzeit bei Bedarf im Wechsel mit Musik versorgt wurden.

Im Treppenabsatz fanden die kompakten Lautsprecher ihren Platz, später gesellten sich noch ein paar Standboxen dazu. Chris und Uwe sah ich hier häufig im geduldigen Moderatoren-Einsatz. Diesmal war es uns gelungen, die 71 BR aus jeder Bausatz-Reihe zum direkten Vergleich verfügbar zu haben. Wie der allgemein ausfiel, kann ich mangels ausreichendem Aufenthalt in diesen Gefilden nicht sagen. Nur einmal wurde ich zu Hilfe gerufen, weil die BelAir 71 entgegen jeder Erwartung klanglich gegenüber allen anderen Boxen deutlich abfiel. Kein Wunder, denn ich hatte vergessen, die externe Weiche anzuschließen. So war am Biwiring-Terminal nur der Hochtöner mit dem Verstärker verbunden und nach diesem unfreiwilligen Belastungstest kann ich sagen, dass er mit Weiche nicht nur gut klingt, sondern auch ohne sie schadlos die Bässe vertragen hat.


Traditionell gruppierten sich unten im langen Flur die ACL’s, Gesellschaft bekamen sie von den kleineren Standboxen. Professionell war die Umschaltung geregelt. Rundmacher hatte seinen LSU022 mitgebracht, an dem alle Lautsprecher mit allen Signal-Quellen verbunden wurden und mittels Fernbedienung frei von Kabelumstecken nahtlos ein- und ausschaltbar waren. Damit niemand nach dem Namen des Vortragenden fragen musste, wurde das passende Schild von einer Leuchte angestrahlt.

Hinten im Flur stellte Rincewind seinen selbst erfundenen Rundstrahler U_Do 18 ACL auf. Das Design fanden auch die (wie erfreulich!) mitgereisten Ehefrauen sehr gelungen. An der Weiche wollen wir noch ein wenig gemeinsam biegen, bevor der Bausatz im Magazin vorgestellt wird.

So weit, so gut. Vorgesehen war, die großen Standboxen diesmal in der Grotte zum stressfreien Vergleichshören aufzustellen. Hier hätten sie eine dem Wohnzimmer ähnlichere Umgebung gefunden als im der riesigen Kapelle. Ging aber nicht. Notgedrungen mussten sie eine Etage höher getragen werden, wo es sich Schülzken mit seiner imposanten, raumfüllenden Gartenbeschallung aus vier Party 12 und sechs Eton- und Mystery-Subwoofern (alles leider nicht mehr lieferbar) an mehreren KW Verstärkerleistung und gut zwei Meter breitem Rack gemütlich machen sollte. Und nun kennen wir das Problem, das uns der Ausfall der Grotte bescherte: Wohnzimmer-Hifi und Garten-PA passen nicht wirklich zum entspannten Vergleichen in einen Raum. Trotzdem hat die Stimmung nicht darunter gelitten und mehr oder weniger kam jeder dazu, seinen Wunschlautsprecher zu hören. Dafür sorgten Schülzken und NoSie im Schweiße ihres Angesichts.

Wie es in Nordhausen feste Gewohnheit ist, demonstrierte uns Alexander John wieder einmal, wo der Unterschied zwischen Live-Konzert und Konserve aus Schallwandlern liegt. Feingeist und Dynamik des offenen Flügels begeisterten das Publikum in besonderem Maße, als er unseren Ohren seine Interpretation bekannter Starwars-Melodien überreichte.

Viel zu schnell war die kurze Stunde konzertantes Hörvergnügen vorbei, nun warten wir schon ungeduldig auf die Fortsetzung im nächsten Jahr. Allen beim “Familientreffen” Anwesenden sage ich meinen Dank für die Hilfe beim gelungenen Jahres-Event, Katrin und Peter sei dafür im Besonderen gedankt. Sie haben es wieder einmal richtig rund gemacht. Alle Daheimgebliebenen haben ein tolles Treffen verpasst. Ein Trostpflaster habe ich dennoch auch für sie parat: Nach dem Event ist vor dem Event.

Udo Wohlgemuth

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Hallo auch von mir. Ich hab den Tag wirklich genossen. Zwar klebte ich irgendwie in der Ecke der kleinen LS fest, weil ich ja dort die Kabel immer wieder gewechselt habe, aber das gab mir die Gelegenheit nette Gespräche zu führen. Zu kurz kamen dadurch die Begegnungen und Gespräche mit liebgewonnenen Kollegen aus Berlin und dem Pott. Man traf sich nur kurz auf dem Weg zwischen der Theke und meinem Arbeitsplatz. Der Platz vor der Grotte war nicht optimal für die lütten Kisten, aber ich denke, alle Hörer dort hatten ihren Spaß. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung.

Danke an alle (da kann ich keinen vergessen)! Ich freu mich schon auf das nächste Mal.

Grüße Enrico

Hallo an alle Beteiligten!

Meine Frau Steffi und ich möchten uns natürlich auch nochmal ganz herzlich bedanken für die ganze Organisation. Vor allem mit Katrin hatte sie viel Spaß hinter der Theke und hat den Tag genauso genossen wie ich.

Da mein Verstärker die Kompaktboxen (zumindest bis zum Konzert von Jonas) betrieben hat, war ich auch einer der „Umstecker“ in diesem Hörraum und habe neben wunderbarer Musik auch wunderbare Gespräche mit so vielen anderen HiFi-Verrückten führen können, dass es eine wahre Freude war!

Wenn ich noch meine sehr subjektive und sehr persönliche Meinung nennen darf:

Die Ceram-Reihe mit ihren Keramikchassis hat mich erneut beeindruckt. Die laufen ja hier immer so ein wenig unterm Radar und darum möchte nochmal eine Lanze brechen für diese tollen Boxen! Immer wenn ich auf diese Lautsprecher umgesteckt habe, hat sich das Klangbild „entspannt“ und alles hörte sich für mich „richtig“ an. Für mich der natürlichste Klang im großen Vergleich. Wer mit dem Gedanken spielt auch mal oberhalb der SB-Reihe einzusteigen, sollte bei Udo ein Ohr nehmen!

Liebe Grüße an alle Mithörer!

Uwe und Steffi

Sorry, Asche auf mein Haupt…da habe ich die Namen verwechselt!

Guten Abend,

hier noch paar Anmerkungen.

Von den im Bericht erwähnten SUBs liefen nur die Etons, die anderen beiden waren nur die Platzhalter für die vier P12 Tops. Überrascht war ich selber von der Wucht die die SUBs Indoor liefern, sonst immer nur Outdoor (Garten, Firmengrillfest) und große Firmen-Werkhalle für Betriebsversammlung.

Die mitgebrachte SB285 ließen Stefan und ich aus Platzgründen im Kofferraum.

Rincewind sein Rundstrahler gefiel mir sehr gut. Einfach klasse.
Ich selber habe dieses Chassis in ein ACL Standgehäuse verbaut und meinem Enkel geschenkt.

Leider verpasst habe ich die Rockkit BB anzuhören.

Gruß Schülzken

Hallo zusammen,

noch ein kleiner Nachtrag vom Montag nach dem Event.

Es ist die Aussage von der Putzfrau, zweifellos eine zentrale Person. Ihre Meinung hat Gewicht.
„Da ist ja wirklich alles in Ordnung! Das habe ich nicht allzu oft.“

Ich glaube das ist die beste Visitenkarte welche ADW hier abgegeben hat. 😊

Natürlich sind auch mir einige Boxen-Highlights der diesjährigen Veranstaltung in Erinnerung geblieben. Z.B. die Rundstrahler von Rincewind, auf jeden Fall ein optischer Hingucker. Aber auch ein akustisch außergewöhnlicher Hinhörer, man muss es erlebt haben, das ist in Worten nur oberflächlich beschreibbar. Der Begriff „Stereodreieck“ hat bei dieser Bauweise ausgedient…
Ich weiß das jetzt auch zwei weitere Begriffe in einem Zug genannt werden können. Das sind die beiden Segmente „HiFi“ und „PA-Technik“. Schülzken hat demonstriert das dies funktionieren kann. Das bei den naturgemäß hohen Pegeln sich die akustische Signalqualität auf derart hohem Niveau bewegt, war beeindruckend.

Vor allen Dingen möchte ich mich hier bei meiner Frau bedanken.

Sie ist die eigentliche Organisatorin, nicht ich. So ist das.

Beispielsweise ist sie am späten Vormittag noch einmal quer durch die Stadt gefahren, um den fehlenden Schlüssel für den Elektro-Schaltraum zu organisieren. Der fehlte tatsächlich am Schlüsselbund welches ich bekommen hatte. Nur in diesem Raum ist eine CEE Steckdose welche Schülzken als Energielieferant für seine Technik unbedingt benötigte.

Aber auch vielen Dank von uns beiden an Steffi. Völlig selbstverständlich sprang sie beim Imbiss helfend ein. Fantastisch.

An dieser Stelle darf ich einmal ein paar weitere Outtakes benennen.

Was geht so eigentlich alles schief? Alles was man nicht selber hundertprozentig gegenkontrolliert.

Oben, z.B. der fehlende Schlüssel. Und die CEE Steckdose ist keine 16A Steckdose wie mir das Gebäudemanagment mitgeteilt hatte, nein, das ist eine 32A Steckdose. (Schülzken ist natürlich für solche Kleinigkeiten bestens ausgestattet)
Der Schlüssel für den großen Saal klemmt. Ich habe am Sonntag über fünf Minuten gebraucht um die große Tür zu öffnen.
Oder die im Beitrag genannte Parkettversiegelung unten im kleinen Saal. Jahrelang ist nichts passiert, jetzt kommt ADW von der Partnerstadt Bochum nach Nordhausen und zwei Tage vorher passiert hier etwas.

Das sind alles Dinge welche dazu gehören, schlussendlich konnten alle kleinen Herausforderungen gelöst werden und man hat dazu gelernt. Das nächste Mal wird zu 150 % gegenkontrolliert. 😉
 
Viele Grüße von Katrin und mir

Hallo Peter,

herzlichen für eure Mühe, die Grüße gebe ich gerne zurück.

Weiterhin möchte ich mich bei allen Helfern bedanken die tatkräftig angepackt haben beim auf- und abbauen von meinem Gerümpel. Ihr seit die besten!

Thema Stromversorgung:
Bei mir zu Hause musste ich auch die UV in der Scheune umbauen für 16/32A CEE

Gruß Schülzken

Wieder einmal habe ich die fünf Stunden Fahrt gescheut und wieder ärgere ich mich maßlos über mich selbst nicht dabei gewesen zu sein.

Sehr eindrücklicher Bericht, als wäre man (doch irgendwie) dabei gewesen, aber beim nächsten Mal klappt es bestimmt. Toll geschrieben. Gerne hätte ich euch kennengelernt, Musik und Gespräche genossen.

Ich hätte gerne die Rundstrahler gehört und vor allem gesehen. Sie sehen aus wie aus einem High-End Laden. Der Hammer!

VG Alex

Hui, das ging ja wieder schnell mit dem Jahr… Klingt nach einer tollen Zeit, bin sehr auf die Vorstellung des Rundstrahlers gespannt, sieht vielversprechend aus 🙂
Das Foto der grandlady neben den Garten Hinkelsteinen dürfte sich hervorragend eignen, der besseren Hälfte erstere schmackhaft zu machen – sieht so ja fast zierlich aus 😉
Lieben Gruß!
Matthias

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