Home Foren Verstärker und Co Rauschen, Knacksen, Brummen und andere Übel in der Elektronik Antwort auf: Rauschen, Knacksen, Brummen und andere Übel in der Elektronik

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RaCo

    Hallo Matthias,

    die von Sparky angesprochenen “Entbrummer” für Signalleitungen sind letztlich Kleinsignal-Übertrager.
    Das mag für AV-Anwendungen ja noch gehen, um einer Bluesklasse gerecht zu werden, braucht es meines Erachtens je nach Pegel aber schon ordentliche Kaliber, die in Stereo eher im 3-stelligen Bereich kosten.

    Ich könnte mir vorstellen, dass eine separate Leitung vom Sicherungskasten zur Anlage auch Besserung schaffen würde. Alles auf eine Phase, wenn mehr als 16A gebraucht werden, mehrere Sicherungen auf die gleiche Phase und reichlich dimensionierte Null und Erdleiter und beide für diesen Stromkreis separat am Punkt der Aufteilung auf Erd- und Nulleiter im Anschlusskasten führen (das ist dann was für die Elektrofachkraft!). Dann sollten zumindest alle Geräte gleiche Potentiale sehen.

    Zum Trafobrummen: Trat bei mir Tageszeit-abhängig auf. Nach ein paar Recherchen bin ich darauf gestoßen, dass vor allem Ringkerntrafos Gleichspannung auf dem Netz gar nicht mögen. Ich wollte nicht so recht glauben, dass da tatsächlich signifikant Gleichspannung drauf ist. Eine Messung hat mich eines Besseren belehrt: mitunter hatten wir mehrere Volt DC auf der Leitung. Und wenn das so war, brummte der Trafo verlässlich.
    Das, was da aus der Wand kommt, hat mit einem sauberen 50Hz Sinus auch nicht mehr viel zu tun (Störungen im Stromnetz).
    Nicht umsonst treiben z.B. EMV-Meßlabore enormen Aufwand, um an eine Saubere Netzspannung zu kommen, die dann die vom Testprobanden verursachten Störungen überhaupt erst quantifizierbar macht.
    Für hochfrequente Störungen kann man noch Netzfilter versuchen, bei Niederfrequenten Störungen nehmen die aber räumlich wie kostenmäßig unerfreuliche Ausmaße an (Netzfilter).

    Was bei mir noch geholfen hat, sind geschirmte Gerätezuleitungen. Die strahlen viel weniger hochfrequenten Müll ab, den sich die Kleinsignalleitungen im direkten Umfeld der Anlage einfangen könnten.

    Wenn Du Versuche machst, ob ein Verstärker ohne Chinchkabel am Eingang brummt oder rauscht, würde ich den Eingang kurzschließen. Eine offene Chinchbuchse kann bei hochohmigen Eingängen und ggf. nicht optimaler schirmung im Gerät schon wie eine kleine Antenne wirken.

    Schöne Grüße
    RaCo

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