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Guten Abend Matthias,
der Rotwein kam ebenfalls zum Einsatz, allerdings hab ich damit lieber meinen eigenen Zentralprozessor gekühlt. 😉 Widerstände in Wein zu stippen um den auf Siedetemperatur zu bringen wäre eher was für die Vorweihnachtszeit. Dann aber mit nem schönen Gewürztraminer 😀
Zu den Messungen:
Ein niederfrequentes Rechtecksignal mit hohem Ausgangspegel, dass noch als solches zu erkennen ist, ist deshalb gut, weil der Verstärker dann mehr oder weniger konstante Dauerleistung auch bei heftigen Impulsen liefert. So ein Signal ist neben Gleichstrom das schlimmste, was man dem Verstärkern verfüttern kann. Ist der Verstärker eher “weich” bzw. die Siebung schwach, würden die positiven und negativen Horizontalen des Rechtecks einbrechen und zum Nulldurchgang abfallen, das Ergebnis wäre eher eine Art Sägezahn. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, bedeutet aber, dass der Verstärker weniger Basskontrolle hat, weil ihm im Fall heftiger Impulse dann einfach die nötige “Puste” ausgeht, die Chassis dauerhaft kontrolliert zu führen.
“Weiche” Verstärker zupfen bei heftigen Impulsen den Bass an, er schwingt dann aber unkontrolliert aus. Somit spielen diese Oberbass-betonter und “wärmen” den Bass an.
“Harte” Verstärker prügeln den Basstreiber permanent vor sich her und spannen ihn fest ein.
Sie können also im Zweifel mehr Luft schieben, was zu mehr Tiefbass in der Magengrube führen kann.
Sie zeichnen die Musik wiederum nicht weich und sind somit “analytischer”
Zur Interpretation eines Sinus: Solange Du eine schöne Berg-und-Tal Bahn siehst, ist alles gut. Wenn den Bergen auf einmal die Gipfel fehlen und die Täler mit Wasser volllaufen, sprich die Wellenform trapezförmig wird, dann Clippt der Verstärker. Das klingt unter aller Sau, gefährdet die Chassis (Der Hochtöner glaubt dann meist zuerst dran) und ist somit zu vermeiden. Transistoren clippen sehr hart, das hört man eigentlich sofort. Röhren sind da weicher, die gehen bei Vollaussteuerung in die Sättigung und produzieren fortan viele Oberwellen, das kling nicht ganz so unangenehm, das Prinzip macht man sich bei Gitarrenverstärkern sogar zu nutze. Aber auch Verzerren ist bei einem HiFi-Verstärker unerwünscht, wenn deine Berg-und-Tal Bahn auf einmal zusätzliche Gipfel bekommt und einer erloschenen Vulkanlandschaft gleicht, bedeutet dies, dass das Ursprungssignal verfälscht und durch Harmonische überlagert wird.
Dazu sei kurz der Hauptunterschied zwischen Transen und Röhren betont: Sie besitzen ein unterschiedliches Klirrspektrum. Röhren produzieren mehr gerade harmonische Oberwellen und somit ungeradzahlige Obertöne, der der Musik “hinzu-gedichtete” Oberton ist somit für das Gehör angenehm da er sich musikalisch mit dem Grundton als Partialton ergänzt. Eintakt-Trioden können das besonders “gut”.
Transistoren liegen da umgekehrt eher “daneben”, die so verzerrte Musik wird schneller als unangenehm empfunden. Somit ist es bei einem Transistorverstärker sehr wichtig, dass er möglichst wenig verzerrt bzw. einen sehr geringen Klirr hat.
Und zuletzt @All: Was das Bi-Amping angeht: Wir werden berichten 🙂
Gruß,
-Sparky