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esage

    Finish
    Die Frage ob Lack, Folie oder Hartwachsöl war ja schon recht früh geklärt.

    Folie kann ich zwar, aber irgendwie ist das immer ein “is ja nur Plastik” Gefühl dabei. Sprich, es kann so geil aussehen, wie es will, es kommt mir mit Folie immer irgendwie nicht wirklich hochwertig vor.

    Lack wäre eine Option, weil das Ergebnis sehr hochwertig ist. Wenn man es denn kann…
    Zum einen verfüge ich derzeit nicht über das nötige Equipment zum spritzen, zum anderen habe ich keine Räumlichkeiten mit ordentlicher Abluftanlage zur Verfügung. Und ausserdem macht das so richtig Arbeit. Mit grundieren, fillern, schleifen, fillern, schleifen, farblack, klarlack usw…
    Es gibt doch Lack aus der Spraydose? Ääääh ja. ich glaube ich nehme die Gehäuse dann lieber als Hamsterkäfig als sowas zu nehmen. Wenn Lack, dann richtig.

    Hartwachsöl hab ich bisher noch nicht genutzt. Aber der Händler, der mir die Bambusholztreppen ins Haus gebaut hat, hat auf die Frage, mit was für einem Lack die denn beschichtet sind gesagt: Osmo Hartwachsöl. Und ich so “Ööööööl??”
    Also seit Jahren wird die Treppe genutzt und die Stufen mit dem Öl sehen immer noch Top aus. Das wollte ich dann mal für die Boxen probieren.

    Behandlung
    Vor dem Ölen steht das Schleifen. Ähnlich wie beim Lack sollte die Holzoberfläche möglichst gut vorbereitet sein. Keine Löcher, Riefen, Lücken.
    Wobei ich extra “seidenmatt” für die klare Oberfläche verwende und nicht glänzend. Das verzeiht dann doch die ein oder andere Unsauberheit.

    Die Boxen habe ich, auf allen Seiten, mit einem Abrundfräser behandelt und dann alles verschliffen. Zuerst mit 120er, dann mit 240er. Nach dem entstauben per Staubsauger mit Aufsatzbürste sah das dann so aus:
    Rohbau 11

    Dann hab ich mal die Chassis “anprobiert” und musste leider feststellen, das die Massangaben für die Frästiefe, die ich aus Udo’s Sketchup entnommen habe, leider für den HT nicht stimmten. 5mm sind zuviel. Da muss ich dann wohl Korrekturmassnahmen ergreifen:
    Rohbau 12

    Dann ging es an das vorbereiten für den ersten Ölauftrag. Da ich weiß, das Malerkrepp nur für sehr zähflüssige Farbe gut funktioniert und Öl natürgemäß höherer Kapillarwirkung nachgeht, wollte ich etwas “dichteres” haben. Ich hab mich für “Paketklebeband” entschieden. Das ist auch so dünn, das man gut sehen kann, wo es schon “angerubbelt ist” und wo nicht.
    Ich wollte zuerst mit der helleren Farbe beginnen und später dann die dunkle Farbe im zweiten Gang aufstreichen. Ich habe bewusst beide Farben komplett getrennt aufgetragen.
    Ich wusste nicht, ob man erst die ganze Box mit der helleren Farbe einhüllen kann, dann abkleben und dann die Dunkle nur noch da drüber, wo man sie hin haben will. Ich wollte aber auch keine Zeit mehr aufwenden um das extra zu testen.
    Beim auftragen “Stoß an Stoß” muss man dann eben präzise mit dem Klebeband umgehen…
    Hier sind die Kleinen beim Trocknen nach dem auftragen der hellen Farbe:
    Rohbau 13

    Wie bereits gesagt: Im Baumarkt sah die Farbe, auf dem Kiefern-Probestück, doch etwas anders aus. Ich wollte mehr so eine hellgrau/dunkelgrau Farbgebung. Das Dunkle hätte auch gerne ein bissl ins braun gehen dürfen. Aber soooo…
    Das ist doch schon fast GRÜN! Oh je oh je!!

    Aber erst einmal abwarten. Es ging mir schon oft so, das ich während des Schaffens große Zweifel hatte, aber wenn man fertig ist, dann ist alles ganz anders. Also mal sehen, ob ich mich damit anfreunden kann. Im schlimmsten Fall –> Folie drüber. Das ist ja schließlich hochwertiger Kunststoff und kein billiges Plastik…

    Die Bassboxen wurden dann ebenso behandelt. Hier zeigte sich, das der gewagte Ausschnitt, über die Seitenwände hinweg, auch für das Abkleben eine besondere Herausforderung sein wird…
    Rohbau 14
    Das Klebeband habe ich übrigens schon nach ca. 5-6Stunden Trockenzeit abgezogen, also, bevor es ganz durchgetrocknet war. Aber ich glaube, das wäre bei den Ölen nicht wirklich nötig gewesen.

    Die farbigen Öle sind für den Aussenbereich vorgesehen. Ebenfalls von Osmo. Habe ich erst später bemerkt das ich die für den Aussenbereich erwischt habe. Na hoffentlich vertragen sich die mit dem transparenten Seidenmatt für den Innenbereich, den ich als Abschlußschicht auftragen will…

    Hier steht die ganze Familie bereits zusammen, nachdem das Ebenholz-Öl für die dunkle Seite aufgetragen wurde:
    Rohbau 15
    Das Klebeband habe ich auch relativ schnell, nach dem Auftrag, entfernt, weil ich eine Befürchtung hatte, die sich dann auch bestätigt hat:
    An einigen Stellen ist das dunkle Öl unter das Klebeband gekrochen und hat sich auf das helle gelegt. Da es unter dem Klebeband nicht so schnell trocknen konnte, habe ich das Malheur mit Zewa-Tüchern ganz passabel korrigieren können.
    Das ist insbesondere in dem Bereich passiert, in dem die großen Ausschnitte der Bass-Chassis lagen. Also da, wo ich schlecht um die Kanten abkleben konnte. An manchen Stellen war ich dann aber doch nicht sorgfältig genug mit dem Abkleben. Das muss ich beim nächsten Mal besser machen…

    Nach einem Tag Trocknen kam dann gleich die erste Schicht des transparenten Öl-Hartwachses drauf. Meine Befürchtung, dass das dann evtl. die drunter liegenden Lasuren anlöst und es zu Schmierereien kommt, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Das ist also super geeignet für so eine mehrfarbige Behandlung.
    Hier sieht man noch einmal, wie die Lasur ohne das transparente Hartwachs-Öl aussieht. Extrem stumpf…
    Rohbau 16

    Die Box im Hintergrund glänzt noch wie eine Speckschwarte, weil das Öl da noch ganz naß ist. Bilder der Gesamtkunstwerke werde ich dann wieder im “Studio” machen…

    Die transparente Schicht habe ich nach einem Tag trocknen noch einmal wiederholt.

    Wie habe ich das eigentlich gemacht? Baumarkt-Billig-Kunststoffwalze. Das Öl lässt sich damit super einfach aufbringen. Man muss nur darauf achten, das man es wirklich dünn macht. Je dicker die Schickt, desto länger dauert das durchtrocknen. Und wenn es allzu dick ist, dann bleibt das irgendwie für immer zäh… Und die Gefahr von laufenden Nasen gibt es ja auch mit dem Öl. Nicht nur bei Lack…
    Wenn ich mal zuviel Öl aufgetragen hatte, dann habe ich die Walze in der Kunststoffwanne etwas “leer” gerollt und bin dann nochmal über das “Werkstück” gegangen. Die leere Rolle saugt dann das überschüssige Öl wieder auf. Notfalls einfach eine neue Rolle verwenden und direkt über die Box gehen.

    Nach einem Tag Trocknen habe ich dann angefangen mit dem Einbau der 4mm Buchsen und verlöten der Kabel und Einbau der Chassis. Im Bild sieht man die bereits versenkten Buchsen. Die haben stramm in die 4mm Löcher gepasst, die ich gebohrt hatte. Eigentlich waren sie bereits fest genug. Dennoch habe ich das ganze noch mit Heißkleber gesichert:
    Rohbau 17
    Also ich mit dem ersten Böx’chen fertig war, habe ich bemerkt, dass ich das Öl doch an ein paar Stellen etwas beschädigt hatte. Es ist nach einem Tag einfach noch zu weich um gefahrlos damit hantieren zu können. Da sowieso wieder eine Dienstreise anstand passt eine längere Pause ganz gut. Am Wochenende geht es dann weiter mit der Verkabelung.
    Und dann fehlen nur noch die Frequenzweichen… Da bin ich schon mal sehr gespannt, wie das dann aussieht, was mir im Kopf vorschwebt.
    Ich hoffe, es wird keine Vollkatastrophe. Der Plan hat jedenfalls mit Textilgewebeschlauch und Schrumpfschlauch zu tun. Mehr sag’ ich erstmal nicht 🙂

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