Home Foren Fragen zu Bausätzen Dolby Atmos Antwort auf: Dolby Atmos

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Jakal

    Hallo zusammen …

    Heimkino? 3D-Sound? … mein Thema! 😉

    Ich befasse mich damit nun schon seit etwa 2 Jahren und werde das Thema auch selbst beim nächsten Umzug angehen – es also umsetzen. Da hier erstmal nur auf Dolby Atmos eingegangen wurde (Eingangsfrage) möchte ich nun nochmal den Tipp erteilen einen Blick auf die beiden anderen Formate zu legen, DTS:X und Auro3Dl Denn Dolby Atmos ist zwar das, was die Industrie pusht – spiegelt jedoch auch die schlechteste der 3 3D-Sound-Varianten wieder.

    Woran das liegt?
    Einfache Antwort: die Quellen sind schlichtweg unzureichend, um das abzubilden, was über die Techniken möglich ist. Das Problem aller drei Tonformate ist, dass es letztendlich auf der Quelle immer eine spezielle Tonspur geben muss, die das Format auch tatsächlich abbildet. Außerdem muss diese spezielle Tonspur dann auch noch sinnvoll abgemischt sein und nicht einfach als Placebo gelten. Mittlerweile ist zwar der erste Punkt, nämlich das Vorhanden sein einer speziellen, also nativen Tonspur für z.B. Dolby Atmos bei einigen BluRay oder auch im Streaming möglich. Aus diesem Grund fühlt es sich auch so an, als wenn Dolby Atmos tatsächlich eine gute Wahl wäre. Macht man dann allerdings einmal die Probe aufs Exempel und testet diese nativen Tonspuren in Dolby Atmos, macht sich schnell Ernüchterung breit. Denn leider setzen die Toningenieure den 3D Sound nicht vernünftig um. Habe da persönlich erst vor gut 4 Wochen wieder bei einem Vergleich aller drei Formate in einem Heimkino, in dem alle 3 Formate verbaut wurden, um vergleichen zu können, diese Erfahrung machen dürfen. Dazu werden zum Vergleich stets die Endstufen der unteren Ebene abgeschaltet. Nativ ist dann leider oft einfach “nichts” zu hören. Es scheint dahingehend auch keine Besserung in Sicht, da sowohl die Filme aus 2016 als auch aus 2017 sehr inkonsequent in 3D umgesetzt wurden. Man gewinnt den Eindruck, dass die Möglichkeiten gar nicht ausgeschöpft werden, da die Ingenieure den Aufwand dazu scheuen. Ein Problem von Dolby Atmos ist außerdem, dass es rein objektbasiert arbeitet und damit schlichtweg gar nicht so viel abbilden kann, wie es bei Auro z.B. der Fall ist, welches kanalbasiert arbeitet und dementsprechend mehr als nur eine bestimmte Anzahl an Objekten auf die oberen Kanäle verteilen kann. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Industrie schreibt zwar Dolby Atmos auf die Quellen drauf, aber es ist schlichtweg kaum bis hin zu gar keinem Mehrwert drin. Gut verkaufen lassen tut es sich natürlich … denn man kann ja ein tolles neues Logo auf seine Hardware kleben, welches der Konsument natürlich gern kauft.

    Also ist 3D Sound eine Nische?
    Das kommt auf die Definition von Nische an. Nimmt man einen Allgemeinkonsumenten, dann wird es wohl immer eine Nische bleiben. Das liegt einfach an der Akzeptanz mehrere Lautsprecher in einem nicht dedizieren Heimkino, welches wohl in den seltensten Fällen vorhanden ist. Da ist das Heimkino das Wohnzimmer und da spricht es schon oft gegen den WAF mehr als 2 Lautsprecher aufzustellen. Zwar habe ich mittlerweile das Gefühl, dass sich ein 5.x System mittlerweile gut verkaufen lässt, wenn man es in den Wohnraum integriert. Nochmal 4-5 mehr, wird sich allerdings allein der Optik wegen nicht durchsetzen.Der Vergleich mit 3D-Bild ist an dieser Stelle ja schnell genannt und passt wohl auch. Denn da war schlichtweg das Problem, dass es unpraktisch erschien ständig eine Brille zum TV-Schauen aufzusetzen. 3D-Bild hätte nur Zukunft gehabt, wenn es eben ohne zusätzliche Hilfsmittel möglich gewesen wäre. Es ist einfach beides ungewohnt …
    Grundsätzlich sind also beide 3D Formate auf ihre Art und Weise eine Nische.

    Aber: Upmixing!
    Was beim 3D-Bild schlecht bis gar nicht umgesetzt wurde, den 3D-Sound aber sehr interessant macht, ist das Upmixing. Also eine Quelle von Stereo oder 5.x auf 3D emulieren. Upmixing umgeht das Problem der fehlenden nativen Quellen, welche wie oben erwähnt bei Dolby Atmos unzureichend vorhanden und wenn vorhanden einfach schlecht umgesetzt sind. Gerade in diesem Bereich lohnt sich erneut ein Vergleich der 3 Formate, da es eben direkt wirkt und den Mehrwert abbilden kann. Leider ist da der Dolby Surround Upmixer schlicht kein Mehrwert. Wird dieser aktiviert, ist einfach ein verwaschenes Echo aus den oberen Kanälen zu hören, welche die unteren Kanäle wiederspiegeln. Der DTS Upmixer macht das ganze schon etwas besser. Dazu muss man allerdings sagen, dass DTS gut ein Jahr länger an der Technologie gearbeitet hat und demnach auch Dolby und Auro analysieren konnte. Die oberen Kanäle bieten bei DTS im Upmixing einen Mehrwert, welcher einen umhüllenderen Klang abbildet – also das, was 3D Sound darstellen soll. Die Auromatic hingegen, also die Technik, welche Auro3D als Upmixing benutzt, schafft es hingegen eine Kuppel zu erzeugen, welche die oberen Kanäle ohne Schleier abbildet. Zwar ist mein Geschreibsel dazu nun absolut subjektiv, bestätigt wird dies jedoch von allen weiteren Personen, die sich einmal diesen Vergleich gönnen. Die Auromatic schafft es außerdem, bei aktuellen Quellen mit Dolby-Atmos Tonspur, einen subjektiv umfassenderen Klang zu erzeugen, als die native Tonspur dies zulässt … und das sollte der letzte Punkt sein, der die Entscheidung von Dolby Atmos ablenken sollte.

    … jut: genug Werbung und nein ich arbeite nicht für Auro. Mir ist es einfach nur ein Anliegen diese Erlebnisse weiter zu geben, da es soweit ich weiß nicht viele Möglichkeiten gibt dies objektiv vorgeführt zu bekommen.

    Umsetzung … wie?
    3D Sound lebt wie Surround-Sound von Homogenität. Die Wahl der Lautsprecher und damit des Bausatzes ist damit ebenso wie bei der Umsetzung von 5 Kanälen, auch bei der Umsetzung von 9 oder mehr Kanälen auf das homogene Klangbild angewiesen. Das erzeugt man mit der Wahl vergleichbarer Bausätze. Die SB-Serie ist da sicher ne gute Wahl … wobei ich in der Front stets zur SB240 greifen würde, ohne Sub, aber das ist eine Glaubensfrage … soll es Eton sein, also als Erweiterung zur Duetta hat Udo uns ja mit den Chorus die perfekten Alternativen geliefert. Ob dann “Wall-Bausatz” oder normaler Bausatz, kommt einfach auf die Position des LS an … bei den Deckenlautsprechern, oder speziell bei Auro auch hohen Wandlautsprechern, ist man auf Grund der dezenten Integration wohl mit der Wall-Variante auf nem guten Weg. Was definitiv nicht fehlen darf sind externe Endstufen für zumindest die Front-Lautsprecher. Denn es wurde hier ja auch schon erwähnt, dass ein AVR schlecht alle Kanäle im 3D-Setup wie im Leistungsblatt aufgeführt versorgen kann. Zugute halten muss man den AVR noch fix, dass gerade die oberen, also die 3D-Kanäle, nie die Leistung benötigen werden, welche in den unteren Kanälen abverlangt wird – sich also die Leistung des AVR nicht gleichwertig auf alle LS verteilen wird. Die Front werden jedoch bei keinem AVR ausreichend versorgt, sofern es sich nicht nur um reine 2-Wege Satelliten handelt. Die hochwertigen 3D-Sound AVR (hier genannt ja, der Denon 4300) bieten jedoch stets auch PreOuts, wodurch der Anschluss eines externen Verstärkers ja dann leicht möglich ist. Ohne dem, kommt mir ein Mehrkanalsystem nicht mehr ins Haus und ich kann es aus eigener Erfahrung sagen: es ist auch im 5.x notwendig.

    Soweit erstmal … hab eh schon wieder genug getippt … bei Fragen, ich halt mir den Thread warm 🙂

    Grüße

    PS @TE: der “nicht-parallele” Raum ist ein Genuss für die Raumakustik, aber das ist nochmal ein weiteres Thema, was nix mit 3D-Sound zu tun hat 🙂

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