Startseite Foren Kaufberatung (Stereo, Surround usw.) Braucher Beratung für Standlautsprecher Antwort auf: Braucher Beratung für Standlautsprecher

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Jonas

    Guten Morgen miteinander,

    letztes Wochenende war es endlich soweit, das lang ersehnte Probehören 😁 Vielen Dank an dieser Stelle an Max. Super Typ und Gastgeber 👍 Vor allem hat er mich, meinen Vater und unsere Musik ganze 7 Stunden lang ertragen 😅

    Gehört wurden die Mona zum Einstieg und dann intensiv die Little Princess und die Duetta. Die winzige Mona hat schon zu anfangs schwer beeindruckt. So eine ausgewogene Abstimmung bei einem 2.1 System hat mich dann doch überrascht. Auch konnte man fast nicht glauben, dass dieser Sound aus diesem kompakten System kommt. Hut ab Udo! Nach ein paar Stücken ging es dann aber doch zu den Lautsprechern meiner Begierde.

    Eins vorweg. Die Duetta und Little Princess sind beide absolut Klasse aber dennoch so unterschiedlich. Probehören ist Pflicht, denn am Ende entscheiden die eigenen Vorlieben.

    Ich hatte zu Beginn keine Ahnung, was einen richtig guten Lautsprecher auszeichnet und auf was man eigentlich zu achten hat. Ich versuche trotzdem, so gut es mir möglich ist, meine Eindrücke wiederzugeben.

    Den Anfang machte die Little Princess. Als die ersten Töne von der Platte „The In Sound From Way Out!“ – „Beastie Boys“ wiedergegeben wurden, klang dies doch recht gewohnt. Die Art und Weise erinnerten mich und meinen Vater an die Art von Lautsprecher, die wir auch zu Hause stehen hatten. Deswegen fehlte auch dieser „WOW“-Effekt. Aber keine Sorge, dieser stellte sich dann nach ein paar weiteren Stücken recht schnell ein 😄 Nach jedem Stück wurde verglichen, was die Little Princess besser macht, als die bisherigen Lautsprecher.

    Wir haben Dinge gehört, die uns beide zuvor noch niemals aufgefallen waren. Auch die Basswiedergabe war auf einem ganz anderen Niveau, als ich das bisher kannte. Sehr trocken, präzise und differenziert. Der Bass war nicht nur einfach „Bass“, sondern hatte präzise Abstufungen, die ich zuvor nicht hörte.

    Diese Erkenntnis zog sich über das gesamte Frequenzspektrum, und mir viel auf wie schwach meine eigenen Lautsprecher im Mitteltonbereich eigentlich sind. Der Hochtonbereich wurde gut aufgelöst, aber war dennoch nie wirklich nervend oder zu aggressiv. Einzig die Räumlichkeit/Bühne wurde vermisst. Max kannte das allerdings anders und vermutete, dass es am (temporären) Aufstellungsort liegt. Fliesen, viele große Fenster und keine Vorhänge. Beim Klatschen hallte es auch an der Sitzposition.

    Es folgten Stücke von Iron Maiden, Nirvana, Black Sabbath, Porcupine Tree, Opeth, Steven Wilson, Gojira, Pink Floyd, Slayer usw.

    Die LP entlarvte hierbei auch richtig schlechte Aufnahmen. So wurde „Boom“ – „System of a Down“ innerhalb von 30 Sekunden weggedrückt. Grausam😐

    Es gab aber auch mehrere Gänsehaut-Momente meinerseits😁 Die Stücke hatten sehr viel Druck, es wurde aber auch nicht zu dick aufgetragen. Nach jedem Song wurde diskutiert und analysiert. Der Hochtöner war nie nervend, auch bei höheren Lautstärken. Dennoch waren einige Stücke eher anstrengend. Und nach 2 Stunden brauchte ich eine Pause, da war es mir dann doch zu viel.

    Insgesamt ein klasse Lautsprecher. Sie hat Punch/Druck aber übertreibt auch nicht. Die Stücke waren sehr lebendig und auch ruhigere Stücke kann die LP gut. Ich war schon sehr begeistert. Aber irgendwie doch anstrengend auf Dauer.

     

    Dann wurde umgestöpselt. Die Duetta war an der Reihe. Ich wusste nicht was mich erwartet, aber bei der Größe und Membranfläche dachte ich → Jetzt geht es ab!

    Der Beginn wieder mit den Beastie Boys. Nach den ersten Tönen → Okay, das ist jetzt ja komplett was anderes. Da fehlt doch irgendwas, aber was??

    Danach folgte die Platte „Blood Sugar Sex Magik“ von den „Red Hot Chili Peppers“. Die Duetta ist auffallend unauffällig😅 Es brauchte auch mehrere Songs bis wir uns wieder unterhielten. Davor war jeder in sich gekehrt.

    Diese Stimmwiedergabe und diese Bühne die plötzlich da war, unglaublich. Mein erster Gedanke mit „Jetzt geht es ab!“ wurde aber nicht bestätigt. Denn der Tieftöner hielt sich bisher dezent im Hintergrund. Unauffällig eben.

    Es folgten wieder einiges Songs aus dem Metallbereich (Iron Maiden, Black Sabbath, Metallica,…) und das macht die Duetta sehr gut, aber auch komplett anders als die Little Princess. Die LP hat eindeutig mehr Druck/Punch und auch mehr diesen „Auf die Fresse“-Charakter, und die Duetta spielt hier zurückhaltender und ruhiger.

    Bei „Ghost of the Navigator“ von „Iron Maiden“ haben wir mehrmals umgesteckt. Und ja, die Little Princess hat mehr Punch, aber was mir an der Duetta einfach viel mehr zusagt, ist diese Gelassenheit. Auch die Stimmwiedergabe war meiner Meinung nach nochmals hörbar besser, das hat irgendwie Live-Charakter. Im Direktvergleich hat die LP einen dicken Vorhang vor dem Lautsprecher.
    Die Gitarrensoli waren nicht so scharf wie bei der LP, aber sie klangen sehr authentisch bzw. passen zur Duetta.

    Der „The Holy Drinker“ von „Steven Wilson“ hat mich dann echt umgehauen. Der Song ist ja sehr vielschichtig und das bringt die Duetta auch sehr gut rüber. Dieses Saxofon😁 Alles klang sehr authentisch und man zweifelte niemals an der Duetta. Da passte einfach alles. Wenn es mal zur Sache geht, geht es zur Sache. Wenn es ruhiger ist, ist es ruhig.
    Natürlich ist dieser Song auch auf der LP überragend aber einfach völlig anders. Das kann man im Endeffekt gar nicht vergleichen. Ich weiß nur, dass mir persönlich diese Gelassenheit der Duetta mehr zusagt.

    Black Sabbath funktioniert auch sehr gut, diese Stimme von Ozzy geht ins Knochenmark 😄

    Pink Floyd ist sowieso der absolute Hammer.

    Porcupine Tree funktioniert auch sehr gute. Diese authentische Wiedergabe hat mich einfach gepackt.

    „Peer Gynt – Suite No. 1 – In the Hall of the Mountain King“ von „Edvard Grieg“. Das war auch ein Erlebnis. Diese Steigerung und Dynamiksprünge hat die Duetta so locker mitgemacht, ich glaub der wäre es auch egal wenn da noch ein weiteres Orchester im Hintergrund mitspielt 😄

    „Tales of Mystery and Imagination“ von „The Alan Parsons Project“. The Fall of the House Of Usher -> Diese Schallplatte hat mein Vater aufgelegt, und ab da war es um mich geschehen😄 Ich kannte die Songs nicht. Aber ich war wie gebannt. Ich glaube da habe ich die Duetta begonnen zu verstehen. Der Lautsprecher ist komplett aus meinem Kopf verschwunden, ich hab mich voll von der Musik mitreißen lassen. Erst nach den Songs wurde mir wieder klar: „Mensch Jonas, du sollst doch auf die Lautsprecher achten“ Aber soll ich das wirklich? Die Duetta schafft es mit ihrer Gelassenheit sich so zu verstecken, dass man nie einen Zweifel an den Lautsprechern hat, sondern sich voll auf die Musik einlässt. Die Musik steht im Vordergrund, kein Lautsprecher mit seinen Stärken und Schwächen die einem auffallen.

    Dieser Eindruck hat sich durch die komplette Hörsession gezogen und wir konnten gar nicht mehr aufhören zu hören. Nach 5 Stunden Duetta war man von den krassen Eindrücken zwar geplättet, aber man hätte trotzdem noch ewig weiterhören können.
    Auch den anstrengenden Metall. Ich hör den ja nicht um mich abzureagieren, sondern weil er mit gefällt😄

    Dann zu den vermeintlichen Problemkindern:

    „Mouth of Kala“ von „Gojira“. Kein Problem für die Duetta. Man muss dazu natürlich sagen, dass man sehr deutlich hört, dass die Duetta viel mehr kann als dieser Song von ihr abverlangt. Aber klingt es deswegen schlecht? Keinesfalls. Der Song klingt genauso wie er klingt, der Gesang ist stark verzerrt, die Gitarren sind eher matschig und Dynamik ist auch eher ein Fremdwort.
    Trotzdem bringt es die Duetta locker leicht und ohne Anstrengung rüber. Abgestraft wird hier nichts. Die Duetta kann deutlich mehr ja, aber eben auch das hier. Und das alles mit einer Gelassenheit, die sogar dafür sorgt, dass mein Vater den Song anhören kann😂 Aber ist es deswegen langweilig? Ganz im Gegenteil, aber ich kann dennoch nachvollziehen, wenn anderen hier der Punch fehlt. Max meinte: „Bei der Konstruktion hatte Udo wahrscheinlich nicht diese Art von Musik im Kopf, aber das funktioniert mit der Duetta trotzdem gut“😁

    Slayer funktioniert genauso gut.

    Auch Drum & Bass (Black Sun Empire, Massive Attack) kann die Duetta.

    Max hat am Ende noch „Gregory Porter“ aufgelegt, und auch hier zeigte sich die überragende Stimmwiedergabe der Duetta.

    Zusammengefasst ist es so, dass ich nicht auf die Duetta verzichten möchte, nur weil ich auch Musik höre die lange nicht das Potential dieser Lautsprecher zeigt. Ich finde auch nicht, dass die Musik deswegen schlecht klingt. Man glaubt einfach der Duetta vollkommen, was sie da wiedergibt. Wenn zB der Bass eher zurückhaltend ist, dann schreibt man das dem Song zu. Denn wenn Bass da sein soll, dann ist er es auch. Und wie!

     

    Vielen Dank nochmals an Max! Das war ein Erlebnis🙂

     

    Ich denke ihr wisst für was ich mich entschieden habe😁Ein echtes Meisterwerk Udo!
    Mein Vater, der eigentlich keine neuen Lautsprecher kaufen wollte, hatte leider den Fehler gemacht mitzukommen. Auch ihn habe die Duetta mehr als überzeugt, aber der Größe wegen sind da eher die Doppel 7 im Gespräch.

     

    Jetzt noch eine technische Frage:
    Es gibt mittlerweile schön eingefärbte MDF in verschiedenen Farben, allerdings nur in 19 mm. Ich würde der Einfachheit und Kosten wegen, nur die äußeren Bretter ersetzen (einteilige Version). Das Innenleben würde ich nach Plan mit 22er MDF bauen und die äußeren Maße + Bassreflex entsprechend anpassen. Kann man das problemlos machen oder sollte man hier noch zusätzliche Verstrebungen einplanen?

     

    Vielen Dank euch allen🙂