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Hach ja, Schallplatte…
eigentlich bin ich mit meinen 33 Lenzen zu jung dafür. Meine erste Erinnerung an Musik, kann aber auch an monetären Familienverhältnissen liegen, ist die Musik Kassette, natürlich alles Mitschnitte aus dem Radio. Der Seat Marbella der Mutter, nachdem der Opel Kadett zu Rostpulver zerfallen ist, war voll davon.
Ich war als jugendlicher Beifahrer der DJ. “Mach mal ne Kassette rein.” “Welche denn?” “Egal.” “Ok.” “Nicht die!” 😀
Berührung mit Schallplatte hatte ich tatsächlich erst bei Udo so richtig. Und zwar in der Form, dass man da hin und wieder auf dem Sofa saß und Gäste kamen, die dann ihre Musik zum Boxen hören mitgebracht haben, halt oft als CD oder als File auf nem USB-Stick oder wie auch immer. Bei Stücken, die Udo kannte und mochte, hat er dann das Genöhle aus gemacht und gemeint “Ich spiel dir das jetzt mal nochmal in anders vor, das ist gerade nicht erträglich”. Wie er dann zügig die entsprechende Platte aus seiner Ladenrückwand, die zu 90% aus Schallplatten und zu 10% aus ausgelaufenen Chassisserien und Katzenverstecken besteht, finden konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. Jedenfalls stellte ich halt da schon fest, dass Musik von Platte zwar nicht technisch “besser” ist als die “modernere” Aufnahme, aber einen irgendwie mehr mit nimmt. So entstand dann ein loses Interesse an Plattenspielern, ein Blick auf neue Modelle zeigte aber im Vergleich zu technischen Daten, dass das nicht zu bezahlen ist.
So kam in ner gemütlichen Sofa Runde das Gespräch auf das Thema, welche alten Drehwürmer man denn nehmen könne, und es fielen einige Vorschläge, unter anderem Dual 701. Kurzum suchte ich in den Kleinanzeigen, fand einen 701 in erster Generation in gutem Schuss und kaufte den. Der Verkäufer erlaubte mir es auch, mir eine Schallplatte aus seinem Konvolut auszusuchen, ich entschied mich für eine Soul Schallplatte.
Stolz erzählte ich Udo, jetzt auch so ein Gerät zu besitzen und beim nächsten Besuch drückte er mir spontan ein paar Platten in die Hand mit den Worten, die höre er eh nicht oder habe diese doppelt.
So war der Startschuss getan und seither hat sich ein Regalbrett mit Schallplatten gefüllt. Meist irgend welche Zufallsfunde in Kroskisten auf dem Flohmarkt oder Internet, wo man sagt “Oh, das kenne ich von früher, nehme ich” oder aber teils auch neu gepresste Platten.
An Drehern gefallen mir Direkttriebler gut, bei denen bin ich geblieben.
Dennoch machte ich den zu der Zeit schon stetigen Trend,
Mondpreise für alte Schallplatten und Dreher zu zahlen, nicht mit. Trotzdem hab ich einige durch:
Der Erste war ein Dual 701.
Als nächstes zog ein Dual 731Q ein. (Tipp von Karl Heinz)
Danach ein Metz Mecasound TX 4963 (Geheimtipp von Karl Heinz)
Zuletzt ein Luxman PD-291, (Tipp von Rincewind) für den der Dual 701 einen neuen Besitzer fand.
Jetzt darf man natürlich fragen, warum stellt man sich zwei Plattenspieler auf sein HiFirack, man hat doch auch nur einen Streamer. Ja, stimmt. Doch wie Rincewind sagte:
Es gibt kein anderes Abspielgerät an dem sich der persönliche Klanggeschmack so mannigfaltig ausleben lässt.
Soll heißen, ein Dreher, der die Schallplatte rotieren lässt, macht noch keine Musik. Er macht das erst mit einem passenden Tonabnehmer zusammen und derer gibt es mehr wie Blätter an den Bäumen gefühlt.
Wenn der eigene Dreher da kein Bajonett hat, um den TA schnell wechseln zu können, stellt man halt nen zweiten daneben, um mal kurz wechseln zu können (mit einem kleinen weißen Zaun drum herum! 🙂 )
In meinem Fall ein MM und MC System.
Gruß aus dem Panoptikum,
-Sparky