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Als typischer Boomer des 64 Jahrgangs bin ich mit der Platte sozusagen aufgewachsen. Die erste Single war Juliane Werding in den 70ern, die erste LP (natürlich!), “The Dark Side of the Moon”. Der Dreher war ein damals verpönter direkt angetriebener Sony (“pfui,” aber ich musste ihn halt selbst bezahlen), der irgendwann einen gehypten Ortofon Abnehmer bekommen hat. Ich liebte den Plattenladen, beim Stöbern drehten über einem die angesagten Scheiben, am Ende ging man mit einer nahezu quadratischen Tüte (in grün und weiß) und den Neuerwerbungen zufrieden nach Hause. Das Stroboskop glomm und tauchte das Zimmer zu Santana in ein sehr angenehmes Licht, man kennt es es, die Damen liebten es …
Und dann kam Japan. Ich hatte in jedem mir bekannten CD Laden in der Stadt eine Kundenkarte, war dort bekannt wie ein bunter Hund (“Gaijin”!), und am Ende des Jahres bin ich nahezu ohne Kleidung nach Europa geflogen, aber mit einem Koffer voller CDs. Selbst die Anlage habe ich nach Deutschland verschifft.
Man möge mich steinigen, aber den Dreher und die Scheiben habe ich entsorgt und ich habe nie wieder zurück geschaut, auch wenn mich die ästhetischen Vorzüge eines schönen Plattenspielers durchaus ansprechen. Inzwischen sind auch die CDs Geschichte, sie stehen noch als Staubfänger in meinem Zimmer genau wie der CD Player.
Grüsse
Thomas