Home › Foren › Bau-Dokumentationen › Projekt Isolde- Linie 54 › Antwort auf: Projekt Isolde- Linie 54
Guten Abend,
ach was, “beef” (Fleisch? 😛 ) ist das doch gar nicht, sondern einfach technisch erklärbar:
Wie eine CD zu beschreiben ist, ist normativ festgehalten, siehe Rainbow-Books
Und ja, die CD wird kastriert betrieben und könnte ein absolut überlegenes Medium sein, wenn sie im möglichen technischen Umfang genutzt würde. Schuld ist hier wie immer die Geiz-ist-Geil Mentalität: Je aufwändiger ein Stück gemastert wird, desto teurer das nötige Studioequipment und desto teurer der Tontechniker. Da viel der heutigen Musik für die “Charts” und Wiedergabe auf miserablen Kompaktstereoanlagen und Smartphones in Kombination mit “Schlägen” von Doktor Dreh konzipiert ist, spart man sich halt einfach den Aufwand, lässt das Stück von einem besoffenen Schimpansen abmischen und mit höchster Kompressionsrate und dynamic-range von 3 veröffentlichen.
Vinyl hat da den “Vorteil”, dass zumindest der so genannte Loudness-War damit nicht möglich ist (die Nadel würde schlichtweg aus der Rille springen), somit “muss” man sich dort etwas mehr Mühe geben. Was aber die Industrie nicht davon abhält, auf Grund des Vinylhypes ihren mies abgemischten Dreck mittlerweile auch regelmäßig auf Platte zu pressen, was dann tonal genau so unter aller Kanone ist wie das parallel veröffentlichte Stück auf CD und Digital Download. Wäre ich durch so Aufnahmen an Platte gekommen, ich hätte mir nie eine Rillenfräse angeschafft.
Den Hype am Vinyl erkläre ich so: Mit alten Aufnahmen, oder aktuelle Platten durch Labels wie Analogue Productions, die Zugriff auf originale Masterbänder haben, werden Tonträger veröffentlicht, bei denen das volle Ausreizen des (begrenzten) technisch Möglichen im Vinylbereich dennoch etwas besser klingt als die halbherzig zusammengerührte X-t remasterte CD-Version, bei der über Jahre durch Verschlimmbessern und Rumkomprimieren durchaus etwas “fehlen” kann.
Es darf dann aber nicht heißen “Früher war alles besser” sondern “heute ist alles billig”. Die Industrie könnte so viel besser wenn sie wollte, aber so lange Leute ein Pfund Gehacktes für 99ct kaufen wollen, wird sich daran leider nichts ändern.
Ich kann eine “mit liebe gemachte” gute Digitalaufnahme tonal weder von CD, noch von Platte unterscheiden und da ist mir dann persönlich das digitale Medium am liebsten, weil man vom Sofa aus zugriff auf tausende Lieder hat, ohne eine schwarze Scheibe zu drehen oder eine kleine silberne in nen Schlitz zu stopfen. Da es aber keine dieser drei “Welten” geschafft hat, meinen kompletten Bedarf zu decken, bin ich einfach in allen dreien zu hause und nutze von Jeder den jeweiligen Vorteil 😉
Gruß,
-Sparky