Home › Foren › Fragen zu Bausätzen › Mini ACL als Projekt im Makerspace
- Dieses Thema hat 22 Antworten sowie 8 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Jahren von Roland aktualisiert.
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AutorBeiträge
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16. Mai 2020 um 15:28 Uhr #48922Marc Koch
Hallo,
Ich arbeite als Coach in einem Makerspace und habe vor eine Aktivität anzubieten, bei der Kids/Jugendliche sich ein anständiges Paar Lautsprecher bauen für den PC/Laptop. Die Mini ACL scheinen da ein guter Ansatz zu sein. Holz und Werkzeug stellt der Makerspace zur Verfügung. Die Kids bräuchten nur den Bausatz kaufen.
Wir möchten schon, dass die Kids sich in moderne Fertigungsverfahren einarbeiten und verfügen demnach unter anderem über einen Lasecutter. Der kann maximal 600x400mm was demnach passen würde, dies allerdings in max 10mm Pappelsperrholz. Somit zur ersten Frage: Hat schon jemand die Mini ACL in Pappelsperrholz gebaut? Ich könnte mir vorstellen, dass die Steifigkeit durch die vielen innenliegenden Unterteilungen doch irgendwie gegeben ist, was meint ihr? Die Kiste würden wir, wie für gelaserte Kisten üblich, mit Fingerzinken verbinden und verleimen. Die Unterteilungen können stumpf eingeleimt werden.
Da die Kids auch Elektronik “sehen” sollten, wäre es toll, anstatt des fertigen MiniAmp, eins von den gefühlt tausenden Verstärkermodulen zu nehmen. Gibt es da eines, das aus der Menge heraussticht, empfehlenswert ist und zur Mini ACL passt? Idealerweise sogar als Bausatz?
Ich hoffe trotz dieser etwas untypischen Anfrage auf ein Feedback eurerseits.
LG
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16. Mai 2020 um 16:29 Uhr #48923VadderAdministrator
Moin,
ich baue gerade ein Mini ACL Kofferradio in 10 mm Pappel/Eukalyptus.
Im Laufe der nächsten Woche kann ich dann sagen, ob das Material adäquat ist. So aus dem Bauch tendiere ich zu “ja”.
Viele Grüße vom Vadder
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17. Mai 2020 um 9:39 Uhr #48940Marc Koch
Hallo Vadder,
Na da bin ich mal gespannt auf deine Erfahrungen mit dem Pappelholz
LG
Marc
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16. Mai 2020 um 19:02 Uhr #48930aaron
Hallo Marc,
zur Not könnte man über Schichtbauweise nachdenken. Mit Hilfe des Laser-Cutters sind die Möglichkeiten riesig.
Aber auf einen Versuch würde ich es auch ankommen lassen 🙂-
17. Mai 2020 um 9:52 Uhr #48941Marc Koch
Hallo Aaron,
Ja, das ginge auch. Ich bin aber fast sicher, dass bei den kleinen Abmessungen und den Unterteilungen die Steifigkeit auch so gegeben ist. Mal gespannt auf Vadders Versuch mit Pappelholz. Ich hab bereits so einiges mit Pappelholz für die Werkstatt gebaut, unter anderem einen stark verrippten Schwenkarm (1.80m) für die Absaugung und bei wohlüberlegter Bauweise erhält man leichte aber stabile Konstruktionen. Einzig die weiche Oberfäche und die Kanten mit teilweise Lücken in den Lagen ist nicht so toll. Da ist Birke Multiplex besser, aber das schafft der Lasercutter nicht.
Kids und Jugendliche “Maker” sind aber erfahrungsgemäss eher auf gute Funktion als auf Schönheit aus ;-).
LG
Marc
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17. Mai 2020 um 11:53 Uhr #48943aaron
Hallo Marc,
ich denke auch, dass die Steifigkeit nicht das Problem sein wird. Die ACL-Bauweise kommt ja eh mit relativ vielen Versteifungen daher. Auch werden 10mm ausreichen um den Durchtrittsschall der MiniACL adäquat zu bremsen.
Aber manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht 😉
Viele Grüße
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17. Mai 2020 um 19:38 Uhr #48949Monti
Moin Marc,
ich hatte beim lesen auch zuerst den Gedanken einfach zwei Schichten aufeinander zu leimen, um etwas mehr Materialstärke zu bekommen. Hören wird man den Unterschied vermutlich nicht, ist nur besser fürs Gewissen.
Fingerzinken sind natürlich eine sehr edle Verbindung, toll!
Die Verstärkerplatinen aus dem Mini-Amp bekommt man auch einzeln, such mal nach TPA3116 oder TPA3118. Da musst du dich dann aber noch um die Stromversorgung und ein Häuschen kümmern.
Ciao
Chris-
18. Mai 2020 um 8:32 Uhr #48957Marc Koch
Hallo Chris,
Danke für den Hinweis zu den TPA31xx!
Fingerzinken mit dem Lasercutter sind eher Standard für Kisten: https://en.makercase.com/#/. Von Hand würd ich sowas eher vermeiden wollen ;-). Mit dem Tool wäre auch ein Kästchen für eine Verstärkerplatine schnell gebaut, altes Notebooknetzteil dran und fertig!
LG
Marc-
18. Mai 2020 um 8:49 Uhr #48958VadderAdministrator
Moin,
als Netzteil kannst du fast alles verwenden.
Ein Beispiel hast du hier. Kostet aus Fernost ca. 6€.
Gruß vom Vadder
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18. Mai 2020 um 18:22 Uhr #48966Marc Koch
Hallo Leute,
Die Ungeduld hat gesiegt: Hab gerade 3 Paar MiniACL bei Udo und 3 TPA3116D2 aus China bestellt. 2 Paar Mini ACL werde ich wohl aus einem Holzreste-Mix MDF und MPX für meine 2 Kinder bauen. Das dritte Paar finanziere ich vor zum “Ködern” im Makerspace. Die werden dann aus Pappelsperrholz aus dem Lasercutter gebaut. Damit hab ich dann den direkten Vergleich klassisch vs Pappel. Falls es nicht klingt, oder der “Auftraggeber” kein Interesse zeigt, kann ich immer noch ein neues Gehäuse bauen und dann kommen sie in mein Büro und lösen die uralten Edirol MA10A ab :-).
Vielen Dank für euer Feedback. Eine Frage hab ich aber noch: Wenn mich ein neuer “Forschungsbereich” packt, dann verbeiss ich mich gerne mal und will mir möglichst tiefgängiges Wissen aneignen. Ein altes Franzis Buch in meinem Fundus, von Klinger über Lautsprecherbau, hat aber eher einen angestaubten Eindruck bei mir hinterlassen. Gibt es ein aktuelles Referenzwerk welches sowohl auf Gehäuse wie auf Weichendesign eingeht? Elektronikkenntnisse sind noch abrufbereit in den hintersten Gehirnwindungen aus dem Studium vor 35 Jahren gespeichert ;-).
LG
Marc -
18. Mai 2020 um 18:31 Uhr #48967VadderAdministrator
Oh du Ungeduldiger 🙂
Ich habe gerade die letzten Brettchen zusammen geleimt, morgen wird geschliffen, spätestens Vaddertach gehört.
Viele Grüße vom Vadder
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18. Mai 2020 um 18:52 Uhr #48969Marc Koch
Hallo Vadder,
Jaja! Wenns mich packt bin ich nicht mehr zu bremsen. Hatte vor 3 Wochen nach einer sehr günstigen Lösung für 5.1 gesucht und eine Woche später hingen die 5 Boxen nach einer Idee aus einem Nachbarforum und gleich dazu ein Subwoofer. Ich glaub ich bin infiziert :-).
Bin aber trotzdem auf deine Erfahrungen mit Pappel gespannt, weil ich im Moment, Corona geschuldet, keinen Zugang zum Makerspace und zum Lasercutter habe.
LG
Marc
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18. Mai 2020 um 18:49 Uhr #48968Udo WohlgemuthAdministrator
Hallo Marc,
die Physik hinter dem Lautsprecher hat sich nie geändert, anders sieht es beim Gehäusebau aus. Wo man früher ein paar Formeln für den Taschenrechner benötigte, wird heute simuliert. Ob die Ergebnisse besser sind, sei dahin gestellt. Denn immer noch gilt: Es gibt nicht nur ein mögliches Volumen mit drei Stellen hinter dem Komma. Der Entwickler weiß besser als die Software, was er aus dem Bass herausholen will. Ob ihm das gelungen ist, überprüft er dann praktisch durch Messen und Hören.
Auch Frequenzweichen werden heute gern simuliert, die Ergebnisse sind jedoch weitgehend fragwürdig und stimmen selten mit der Realität überein. Mein Lieblingssatz dazu lautet: Bau auf, hör es an und geh zum Ohrenarzt. Bücher zum Weichenbau gibt es nicht, das Thema ist zu komplex (wie die Simulationen beweisen), um es mit Worten zu beschreiben. Bestenfalls kannst du hier und da lesen, was Butterworth, Bessel oder Chebichev bedeutet, helfen kann das bei der Entwicklung jedoch nicht. In vielen Foren wird das anders gesehen, deshalb gibt es ein Fülle an Bauvorschlägen von “Bastelfachleuten”, die zum Musikhören nicht taugen. Doch offenbar reicht es vielen, wenn Töne aus den Chassis kommen 😉
Gruß Udo
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18. Mai 2020 um 19:05 Uhr #48970Marc Koch
Hallo Udo,
Hab ich mir schon gedacht, weil mich das Gefühl nach viel Lesen im Internet schon beschlich, dass es trotz Simulation noch immer viel “Trial and Error” gibt. Daneben scheint beim erfahrenen Entwickler das richtige Bauchgefühl für das gute Zusammenspiel von Gehäuse, Chassis und Weiche einen minimierenden Einfluss auf die Zahl der Fehlschläge zu haben.
Ich vertraue dann wohl lieber auf Erprobtes, tue mich als Ingenieur aber manchmal schwer Gegebenes einfach hinzunehmen ohne zu “verstehen” ;-).
LG
Marc -
18. Mai 2020 um 19:13 Uhr #48971Sparky
Guten Abend Udo,
wenn Laustprecherbau einfach wäre, hätten wir alle schon ein zweites Standbein.
Wie in jeder Praxis gilt: Probieren geht über studieren.
Dumm Tüch reden ist die eine, Machen die andere Sache. Daher muss man das einfach selber testen. Durch Schülzken, Dich und andere habe ich bereits einiges über LS-Bau gelernt. Aber nicht genug, um jetzt sofort eine marktfähige Kiste aus dem FF zu zaubern. Das erfordert einen Schatz an Erfahrung. Gerade was Weichen angeht. Aus elektrischer Sicht kannst Du dir einen Kopf daraus machen, oder Gaga werden. Oder Du hast es halt im “Gefühl”, welches Filter passt 🙂Gruß,
-Sparky
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18. Mai 2020 um 19:50 Uhr #48972Udo WohlgemuthAdministrator
… und das Wesentliche dabei: Die Frage: “Warum hast du dort diese Spule und hier jenen Kondensator genommen?” kann ich nur mit: “Weil es mir passend erschien” beantworten.
Gruß Udo
PS: Mit Trial and Error hat das recht wenig zu tun. Nachdem ich mir den gemessenen Frequenzgang auf dem Monitor angesehen habe, weiß ich schon fast genau, wie die Weiche aussehen wird. Das ist eine Mischung aus Erfahrung und Wunschdenken in Bezug auf die Verwendbarkeit des Bausatzes in Kombination mit anderen aus der gleichen Reihe 😉
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21. Mai 2020 um 12:52 Uhr #48988VadderAdministrator
Moin,
so, die Kisten spielen.
Die Werkbank dröhnt bei basslastiger Musik mehr als das darauf stehende Mini ACL Kofferradio 🙂
Gut, meine Standversion aus 12 mm Seekiefer spielt insgesamt etwas souveräner. Aber als Werkstattradio ist die Tragekiste aus 10 mm Pappel besser als jeder Ghettoblaster.Viele Grüße vom Vadder
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21. Mai 2020 um 18:42 Uhr #49060Marc Koch
Hallo Vadder,
Toll, danke für die Rückmeldung! Gibts auch Bilder zu deinem Mini ACL Kofferradio?
LG
Marc
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22. Mai 2020 um 8:54 Uhr #49073VadderAdministrator
Moin,
bitte schön, hier ein Bild des Fastfertigprodukts 🙂
Es fehlen noch Tragegriff, Antenne und Deckel vom Akkufach.
Gruß vom Vadder
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22. Mai 2020 um 12:49 Uhr #49081Markus Zeller
Mensch Vadder … cool!
Ist dazu ein Bericht geplant?
Grüße aus der Eifel!
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22. Mai 2020 um 15:09 Uhr #49086VadderAdministrator
Moin,
Bericht kommt nach der Fertigstellung. Momentan kämpfe ich mit dem Radioempfang.
Am Besten klappt es gerade mit einem selbst gebauten Ringdipol.
Gruß vom Vadder
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27. Juni 2020 um 9:38 Uhr #49864Marc Koch
Moin,
Habe fertig! Letzte Woche durfte ich wieder an den Lasercutter und hab die Mini ACL Teile geschnitten. Der Zusammenbau war schlussendlich etwas Murks weil die Maschine wohl schlecht justiert war und die Y Kanten arg schräg waren. Ausserdem nähert sich die Laserröhre wohl ihrem Lebensende und die Teile der zweiten Box waren nicht ganz durchgeschnitten und mussten nachgeschnitten werden. Naja, Pappelholz kann man zum Glück, mit genügend Zwingenkraft, leicht überzeugen sich der gewünschten Passung zu fügen.
Das Resultat überzeugt jedenfalls klanglich und braucht den Vergleich mit zeitgleich klassisch aus 12mm Birke Multiplex gebauten Paaren nicht zu scheuen.
Danke nochmal für die liebe Unterstützung
LG,
Marc -
27. Juni 2020 um 10:45 Uhr #49866Roland
Hallo Marc,
die sind ja echt schön geworden. Gefallen mir sehr gut.
Grüße Roland
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