22. Juli 2014

Mareks SB 36 Design

Autor: Marek


Als wir in unsere eigenen vier Wände einzogen, wollte ich eine neue Anlage mit 5.1 usw. Also Zeitschriften geholt und erstmal lesen. Es sollte nicht so teuer und die Testergebnisse gut sein. Meine Entscheidung fiel auf einen Berliner Höllenbewohner in Kombination mit Onkyo. Als ich dann alles zusammen hatte, war ich auch erst einmal zufrieden. Filmgenuss war gut, nur Stereo – würde ich jetzt sagen – war eine Katastrophe. Also musste etwas Neues her, ab zum örtlichen HIFI Fachmann. Da war die eine oder andere Box, die mir gefallen hat, aber meine finanziellen Mittel dann doch überschritt. Und so kam ich dann via Internet auf die wunderbare Seite von Udo.

Obwohl ich ein Lesemuffel bin, hab ich mir sehr viele Berichte durchgelesen und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus (Franks Minuetta und natürlich Duetta Top, von der ich ein bisschen versucht habe zu kopieren), also ab ins Hörstudio zum Probe hören, ich denke, wie so viele andere auch.

Was soll ich sagen: Wir haben uns die SB 18 und dann SB36 usw. angehört. War schon echt toll, aber obwohl Udo mir scherzend abgeraten hat, wollte ich die Little Princess hören. Ja, die war deutlich eine Klasse oder auch mehrere Klassen höher als die SB 36 keine Frage. Auf dem Weg nach Hause überlegte ich, was ich mache, SB36 oder SB240 oder Little Princess. Oder oder oder??? Letztendlich sollte mein erstes Lautsprecherprojekt mit der SB 36 losgehen. Gesagt, getan!

Die grobe Bauform stand schon fest, also Zuschnittzettel ausfüllen und ab zum Baumarkt (wo ich auch arbeite). Nur stellte ich mir die Frage wie ich die gewölbten Seitenwände hin bekommen sollte. Einzige Lösung war, tief in das MDF einzuschneiden, bis ca. nur 3mm stehen bleiben. Platten liegen links im Bild.

Ein paar Testschnitte später habe ich die Schnitttiefe heraus gefunden um das MDF noch biegen zu können. Den Rest erledigte der Holzleim mit vielen Spanngurten.

Da mir wie vielen anderen die Duetta Top-Design sehr gut gefallen hat, wollte ich meiner Box eine Art Flügel verpassen, wodurch die Box viel größer wirkt als die ca. 39 Liter Volumen. Daher habe ich mir aus Sperrholz Pappel in 4 mm Stärke Platten zurecht geschnitten, die ich an der Box mit Spanngurten fixiert habe, um die grobe Form festzulegen. Die Form war gefunden, hat mir auch schon ganz gut gefallen, so dass ich jetzt nur noch die Sperrholz-Pappel Seitenwände an der Box mit Holzleim zusammen kleben musste, was durch die gebogene Bauform nur mit Spanngurten und Schraubzwingen möglich war. Zwei Tage habe ich die Seitenwand (Flügel) so eingespannt gelassen, danach entfernte ich die Spanngurte und es hat gehalten. Das Ganze musste dann noch dreimal (linke Seite trocknen, rechte Seite trocknen und nochmal) wiederholt werden. Die Flügel habe ich vorher mit schwarzem Hochglanzlack mehrere Male lackiert, geschliffen, lackiert usw.

Mit dem Ergebnis war ich nicht zufrieden, worauf ich mir die DiNoc 3M Carbonfolie geholt habe, die sicherlich nicht günstig ist, sich aber dafür wirklich super verarbeiten lässt (Youtube sei Dank und natürlich zusätzlichen zwei Händen). Da es so gut ging, wollte ich die Front auch mit der Folie bekleben, allerdings sollte die nicht in Carbon sein. Ich habe mir mehrere Proben in der Größe 10 X 10 cm schicken lassen und mich zum Schluss für eine schwarze, eisengebürstete Variante entschieden. Da ich keine Lautsprecher-Abdeckung wollte und aus optischen Gründen mir die Lösung der Duetta Top sehr gut gefallen hat, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das umsetzen könnte, bzw. wie ich das obere Teil der Box optisch vervollständige und zugleich eine Halterung für die Saiten habe. Die aktuelle Bauform entstand spontan. Nach der Fertigstellung und Begutachtung der Box war ich zufrieden und durch die Schlitze konnte ich die Saiten durchführen. Mit der Folie konnte ich es nicht bekleben, also habe ich es mehrere Male mit schwarzer Lackfarbe angemalt. Da der Rand nicht so gut geworden ist, wurde der vorsichtig mit der Carbon Folie beklebt.

Da der Saitenhalter oben nur ganz vorne mit doppelseitigem Klebeband fixiert wird, brauchte ich eine Stütze hinten, mit der man den Winkel des Halters einstellen konnte. Die Lösung war eine Holzkugel, die ich einfach darunter mit Kleber fixiert habe. Die Kugel wurde von meinem Schwiegervater gedrechselt.

Jetzt musste nochein Steg her, der die Saiten ein bisschen wie bei einer Gitarre oder einem Kontrabass anhebt. Allerdings sollte der Steg nicht geschraubt oder geklebt werden, sondern gesteckt.

Muss ich mal etwas austauschen, wird der Steg herausgenommen. Die Seile hängen dann locker und so kann man die Chassis ausbauen. Die Idee: Der Steg ist aus einem Material in 3mm Stärke angefertigt und das Sägeblatt ist ebenfalls 3 mm. Ein perfekter Schnitt musste her, nicht zu tief und nicht zu lang. Es hat geklappt, wie man sehen kann.

Allerdings ist mir eine Woche zuvor ein Missgeschick passiert. Ich wollte die Frontblende schön schleifen und hab’s zu gut gemeint. Also nochmal das Ganze.

Nachdem die zweite Frontblende fertig war, habe ich die Box ins Wohnzimmer gestellt, um mir ein Bild zu machen, wie die fast fertige Box aussieht.

Die Befestigung der Saiten unten habe ich mir einfach gemacht, ich habe 1 mm kleine Löcher in das Bassreflex-Rohr gebohrt, die 0,7 mm Saiten durchgeführt und dann die Saiten an das Bassreflexrohr geklebt. Das Ganze in die dafür vorgesehene Öffnung gesteckt – fertig.

Nachdem auch das geschafft war, blieb nur noch der Bau eines Standfußes, in den auch das Anschlussterminal verbaut wurde. So kommen die Kabel direkt unter dem Lautsprecher heraus und nicht hinten. Sicherlich ist das etwas ungünstig beim Anschluss der Kabel, aber das macht man ja nicht so oft und mir persönlich gefiel diese Variante besser.

Ach noch eine Sache: ich wollte auch ein etwas hochwertiges HIFI-Kabel verwenden, das aber keine 100 oder sogar mehr Euro kostet. Also bin ich dem allgemeinen Vorschlag gefolgt und meine Frau hat mir ein schönes Lautsprecherkabel geflochten (Kleine Anmerkung: Mein Vorschlag war es nicht, die Ehefrau mit dem Flechten zu beauftragen). Ob es wirklich mit diesem Kabel besser klingt kann ich nicht sagen, aber es sieht auf jeden Fall viel, viel hochwertiger aus.

Nun ja, es hat sicherlich etwas gedauert, bis die Lautsprecher fertig wurden, aber ich denke für die ersten SELBSTBAU-Lautsprecher ist das Ergebnis ok. Und ich muss sagen, für das Geld, was alles zusammen gekostet hat und den Klang, den ich jetzt habe im Vergleich zu den Lautsprechern, die ich mir in der Preisliga bis 1600€ angehört habe, ist das Ergebnis verdammt gut.




Zum Schluss noch ein ganz dickes Dankeschön an alle hier im Forum für die tollen Berichte, sowie die tollen Bilder und natürlich an Udo (manchmal dachte ich er sitzt vor dem PC und wartet auf eine Frage von mir). Die Antworten kamen immer so schnell. DANKE !!!

Markus

 

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