10. Juli 2016

Krishkats SB 23/ 3

Autor: Gastautor

Ich habe mich für die SB23/3 entschieden, weil ein heller, fast weißer S(u)b 23 mit gelben SB 12ACL, die ich mit 9 Jahren gebaut habe (mittlerweile bin ich fast fünf Jahre älter), daneben nicht so gut aussieht und weil ich noch mehr Bass-Druck haben wollte. Denn der Druck von einem S(u)b23 hat mir nicht gereicht. Und wie bekommt man mehr Druck? – Es muss mehr Luft bewegt werden. Wie bewegt man mehr Luft? – Natürlich mit mehr Membranfläche. Der Bau war recht kostengünstig, weil ich nur einen zweiten Tieftöner (mein Dank an Andreas für die Spendierung des Tieftöners) und die Bauteile für die Weiche (mein Dank an Udo für die günstige Weiche) brauchte.

Design
Da es mir wichtig ist, dass die Lautsprecher unauffällig sind, ist es immer sehr anstrengend, einen passenden Sketchup-Entwurf zu machen. Anschließend muss das richtige Furnier und das Finish ausgewählt werden. Ich habe das Volumen von der Hesse-Variante übernommen, aber die Proportionen habe ich selber geändert, weil mir die Boxen vom Hesse zu breit waren. Als ich dann fertig war, kam Papa auf die Idee, die Boxen einfach oben abzuschrägen, damit sie schmaler wirken. Ich fand die Idee super, wie wir das umgesetzt haben, war im Nachhinein ein Albtraum. Nach ein paar Tagen umdesignen, war ich schließlich nach 2 Monaten mit dem Entwurf fertig. Warum habe ich 2 Monate gebraucht? Nun es gab keine Sketchup-Zeichnung, auf der ich aufgebaut habe und Hausaufgaben erledigen sich nicht von alleine. Da die Box aus zwei Teilen besteht, haben wir den oberen Teil etwas höher gemacht und dafür nur einen von hinten sichtbaren Hohlraum, um die Kabel zu verstecken. Damit man die Oberteile wieder abnehmen kann, haben wir uns Car Hifi Stecker besorgt, mit denen man eine lösbare Verbindung der 4 Kabeln haben kann.

Dann musste ich „nur“ noch das richtige Furnier finden. Da mir das Helle vom Subwoofer gefallen hat, habe ich nach einem hellen Furnier gesucht. Meine Wahl fiel nach einigen Tagen auf Eiche-Furnier.

Bau

Nachdem wir die Holzliste erstellt hatten, ging es ab zum Hornbach des Vertrauens zum Zuschnitt. Die Dame an der Säge war so nett, dass sie sogar die vielen kleinen Brettchen für die Schräge gesägt hat. Da wir vergessen hatten, dass wir für die Top-Teile dünneres MDF vorgesehen hatten, mussten wir noch einmal zum Baumarkt.

Zuerst mussten wir die Fronten furnieren, damit Udo die Lautsprecherlöcher ausfräsen konnte. Wenn man die Brettchen nachträglich furnieren würde, wäre es sehr schwer, die Kanten der Ausschnitte sauber hinzubekommen.

Als die Fronten dann da waren, hieß es leimen, leimen und noch mehr leimen.

Um die Schräge hinzubekommen, haben wir die kleinen Brettchen als einen Klotz innen rein geklebt, um nachher die Schrägen abzusägen können. Als das Gehäuse fertig geleimt war, konnten wir mit der Fräse die überstehenden Ränder der Gehäuse begradigen.

Es folgte der schwierigste Teil, wir mussten die Schrägen absägen. Leichter gesagt als getan. Schließlich mussten wir gerade sägen, das haben wir auch mit einer zusammen gebastelten Apparatur geschafft. Trotzdem mussten wir noch alle Schrägen ordentlich beischleifen.

Nun durfte ich das Furnieren vorbereiten, d.h. ca. 1kg Ponal Classic auf dem Furnier und den Gehäusen verteilen und trocknen lassen. Als alles getrocknet war, ging es ans Furnieren. Ein Furnierblatt wurde aufgebügelt und anschließend die Kanten abgeschnitten und geschliffen. Danach war das nächste Furnierbaltt dran, bis alles furniert war.

Dann mussten die Boxen erstmal geschliffen werden. Es gab nicht so viel zu schleifen, da ich mich dafür entschieden hatte, dass man die Maserung des Furniers fühlen kann. Abschließend noch alles mit weißem Osmo Hartwachsöl eingepinselt und voila das Gehäuse ist fertig.

Nun durfte ich die Weiche zusammenbauen, das ging recht flott und einfach. Ich bin auch schon erfahren im Löten, da ich schon mehrere Weichen und andere Schaltungen zusammengebaut habe. Unter die Weichenbrettchen wurde Moosgummi geklebt, um zu vermeiden, dass sie klappern.

Die Weichen wurden in den unteren Teil eingeschraubt, die beiden Teile verkabelt und mit einer Heißklebepistole die Löcher abgedichtet. Darauf wollten wir die Lautsprecher aus den alten Boxen ausbauen und in die neue Box einbauen. Das ging dann doch nicht so einfach, weil der Tieftöner aus dem SB23 Sub nicht raus wollte. Zum Glück war der Schülzken nett und hat uns in die Werkstatt von der Firma, bei der er arbeitet, eingeladen. Mit dem richtigen Werkzeug ging der Lautsprecher innerhalb von 15min. aus dem Subwoofer. Dann konnten wir alle Lautsprecher einbauen und die Boxen an der Anlage anschließen.

Klang
Die Dinger werden von einer Technics-Anlage (Verstärker: SU-VX920, CD-Spieler: SL-PS700, Radio: ST-G470 und den ersten HifiBerry) mit ordentlich Dampf angetrieben. Die SB23/3 spielt sauber, angenehm und räumlich d.h.: Ordentlich Druck im Tiefton, der Mittelton ist auch da und die Höhen sind angenehm. Auch leise klingen sie gut, natürlich fehlt dann der Druck im Bass. Wenn man sich im Stereo-Dreieck hinsetzt, kann man mit geschlossenen Augen sagen, was wo spielt. Wenn man bei „Ain’t No Sunshine“ von Eva Cassidy (The Dali CD Volume 4) genau aufpasst, kann man hören, wie der Gitarrist auf den Gitarren-Körper klopft. Oder bei „Wheel of Fortune“ von Hans Zimmer (The Dali CD Volume 4/ Filmmusik von Fluch der Karibik) kann man bei ca. 4 min. hören, wie ganz leise und vorsichtig auf die Pauken geschlagen wird und an manchen Stellen kann man sogar ein Ticken hören.

Spätestens bei „Hey Now“ oder anderen Liedern von London Grammer spürt man, was für einen Druck die Lautsprecher aufbringen können. Mein Verstärker stand nur auf neun Uhr(angehobene Zimmerlautstärke) und ich saß nicht ideal, trotzdem ging das auf den Magen. Einen Vergleich, wie es vorher – nachher in meinem Zimmer aussah, geben die beiden Fotos der Boxen am gleichen Ort.

Fazit
Die SB23/3 ist ein sehr guter Lautsprecher mit gutem Klang. Natürlich kann sie keiner Duetta oder anderen tausend Euro Bausätzen das Wasser reichen, aber für den Preis sind sie unschlagbar.

Krishkat

 

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Hallo Krishkat,
Hallo Udo,

mag einer von Euch mir bitte verraten, wie die Hesse’sche Abstimmung ausschaut?

Vielen Dank und viele Grüße

Max

Hallo Max!

Falls Du es noch nicht gemerkt hast, seit kurzen steht der Sketchup-Plan für SB23/3 á la Hesse online. Schau mal in die Baupläne-Galerie bei den SketchUp Plänen. Vielleicht ist es für dich nützlich.

Grüße
Rincewind

Hallo Max,
ich habe die SB23/3 ähnlich wie Hesse als finale Version (1. Versuch war einteilig mit Volumen wie von Udo nur als schmale Standbox, 2. Versuch war 2-teilig mit 57 Liter Bass-das war zuviel des Guten 😉 ). D.h. etwa 2-2,5 Liter für Hochton und Mitteltöner und um die 52 Liter für den Bass. Gehäuse ordentlich versteifen und Reflexrohr und Weiche wie Original. Von meinen 3 Varianten, klingt diese für mich am besten-wobei Klang stark raumabhänging. Eventuell musst Du mit der Länge des Reflexrohres experimentieren. Es lohnt sich.
Viel Erfolg!

Gruß
Markus

Guten Abend,

heute war es endlich so weit und ich konnte Krishkats Einladung wahrnehmen.
In Natura sieht seine 23er noch besser aus als auf den Bildern.

Dann lass mal hören was mit den Kisten so geht, denn der Technics SU-VX920 ist ne mächtige Kiste.
London Grammers – Hey Now fordert gute Kontrolle im Bass, und das hier ist mit Abstand die beste Vorstellung einer 23er die ich bisher gehört habe. Andere Verstärker in Kombinationen mit der 23er konnten mich im Bass nicht wirklich überzeugen.
SB12 typisch trat eine sehr weite Bühne zu Tage, die auf dem Hörplatz kaum einen Wunsch offen lässt. Ui Ui Ui, das geht wirklich gut. Hier passt auch die Aussage “Der Raum macht die Musik”. Die über 3m Deckenhöhe sind hier sicher kein Nachteil.

Wie schon die SB12 zeigt, ist auch hier der MT sehr homogen und dynamisch, es macht einfach Spaß zuzuhören.Unangestrengt ohne zu nerven macht die Kiste gute Arbeit. Daft Punk durfte auch nicht fehlen, puh, das rockt mächtig.

Ich danke dir für die Einladung und wünsche dir weiterhin viel Spaß mit der 23er.

Gruß

Hallo Krishkat,
das sag ich doch mal Chapeau.
Das gefällt erst recht wenn man dein Alter weis.
Falls du nochmal Hilfe benötigst sag einfach bescheid.

Gruß

Moin Krishkat,
Ich finde Deine 23er sehr gelungen, besonders die Schrägen an der Front.
Super Leistung! Damit bist Du manchen -mehr oder weniger – Erwachsenen aus der “Gemeinde” meilenweit voraus. Ich bin ziemlich genau 4x so alt und hab so etwas cooles noch nicht gebaut. Chapeau! Und ein bisschen Neid….
Viel Spass mit den SB 23
Rolf

Moin Krishkat,

auch im neuen Stile von Udos Seite ist Dein Lautsprecher n Knaller…..für jemanden in deinem Alter.

Liebe Grüße aus Hamburg

Tino…

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