31. Juli 2016

Martins SB 12 ACL

Autor: Gastautor

Alles fing damit an, dass ich aus altem Elektronik-Schrott, den ich im Keller gefunden hatte, Lautsprecher ausgebaut und ausprobiert habe. Meine ersten richtigen Lautsprecherboxen waren dann Papas alte Lautsprecher (Kommentar Papa: 30 Jahre alte T+A Sym 2E..) und sein alter Verstärker, den ich auch immer noch benutze (Kommentar Papa: Ein ebenfalls 30 Jahre alter Yamaha Verstärker).

Als ich meine ersten „richtigen“ Lautsprecher selbst bauen wollte, haben wir uns von einem Arbeitskollegen meines Vaters beraten lassen (Kommentar Papa: Der Kollege ist hier im Forum als „Rincewind“ bekannt). Wir haben bei ihm erst die „Nadelboxen“ (SB 12 ACL) gehört, die er mit seinem Sohn gebaut hatte. Danach hat er uns seine großen Lautsprecher vorgeführt. Bei beiden war der Klang toll und der Wunsch, selbst Lautsprecher zu bauen, riesengroß. Entsprechend fiel dann auch der Wunschzettel für Weihnachten aus.

Nach dem Probehören hat Papas Kollege mir dann noch 2 alte Lautsprecher geschenkt die er nicht mehr brauchte (Kommentar Papa: ein Paar IQ Regalboxen).

Zu Weihnachten lagen dann die Bauteile für einen Subwoofer unter dem Weihnachtsbaum und das passende Holz im Keller. Ich habe dann zusammen mit meinem Papa den Subwoofer gebaut (Kommentar Papa: Den SUB SB 23).

SUBundIQ

Zusammen mit den IQ Lautsprechern war der Klang schon sehr gut, vor allem mit tiefen und trockenen Bässen. Die IQ Lautsprecher waren erstaunlich räumlich und lebendig, aber nicht unbedingt natürlich. Deshalb entstand der Wunsch, auch noch die bereits vor Weihnachten gehörten „Nadelboxen“ zu bauen.

Meine Vorstellung für die Boxen war, sie ungefähr wie den Subwoofer zu bauen. Das heisst, das Gehäuse aus schwarzem MDF und die Seiten mit Multiplex verstärkt. Diesmal aber die Seitenteile in einer kräftigeren Farbe, vorzugsweise einem dunklen Rot.

Den Gutschein für die Lautsprecher hat es zu Ostern gegeben. Nach einem spannenden Probehören und Fachsimpeln bei Udo in Bochum kamen die Lautsprecher dann per Post. Das Holz habe ich von meinem Taschengeld gekauft und bei einem Holzhändler in unserer Nähe zuschneiden lassen.

Beim Bauen haben wir folgende Erfahrungen gemacht:

Wir haben uns diesmal für Express Holzleim entschieden. Damit sind mehrere Arbeitsschritte an einem Tag möglich. Wir haben bei der ersten Box Udos Tipp mit der Dübelhilfe probiert, waren von dem Ergebnis aber nicht so überzeugt. Wir sind deshalb wieder auf das beim Subwoofer Bau erprobte Vorgehen mit vielen Schraub- und Winkelklemmen zurückgegangen.

BoxmitWinkelzwingenInnenwaendemitLeim 

Beim Streichen haben wir für das MDF wieder Hartöl verwendet, diesmal aber leider den Fehler gemacht, das überschüssige Öl vor dem Trocknen nicht abzuwischen. Deshalb mussten wir noch einmal schleifen und ein zweites Mal ölen.

DieWeichen

Beim Schleifen hat sich Papas Delta Schleifer bewährt. Da wir auch beim Montieren der Box recht genau gearbeitet hatten, ging das Schleifen schnell und wir mussten nur wenig mit der Hand machen.

Der Bau der Weiche ging auch schnell und war unproblematisch. Danach haben wir noch im Keller die Boxen einzeln mit einem kleinen Verstärker getestet. Bereits so war der Klang vielversprechend.

DieWeichen

Der erste Eindruck im Zimmer zeigte, dass sich die Mühe gelohnt hatte. Bereits ohne Subwoofer war der Bass beeindruckend tief und brachte bereits die Schrank- und Zimmertür zum Klappern. Den Subwoofer konnten wir deshalb so einstellen, dass er nur noch bei ganz tiefen Bässen den Klang verstärkt.

DiefertigeBoxIm Vergleich mit Papas großen (gekauften) Boxen im Wohnzimmer ist der Klang fast gleichwertig, nur bei ganz tiefen Bässen haben seinen Boxen noch mehr Volumen. Das ist kein Wunder, da die Membranfläche bei den Boxen auch viel größer ist.

Meine Boxen sind inzwischen prima eingespielt. Toll ist vor allem ihr natürlicher Klang. Wenn man zum Beispiel ein Lied mit akustischen Instrumenten spielt und die Augen zumacht, denkt man, die Musiker stehen im Zimmer.

Noch hat keiner von meinen Klassenkameraden die Boxen gehört. Ich bin mir aber sicher, dass sie staunen werden, wie gut und natürlich der Klang ist und wieviel Bass auch mit kleinen Membranen möglich ist.

Ich kann jedem den Selbstbau von Lautsprechern nur empfehlen. Man spart Geld, das Zusammenbauen ist lehrreich und das Musikhören mit selbstgebauten Lautsprechern macht viel mehr Spaß.

Martin (12 Jahre)

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Wilkommen im Selbstbau!
Die SB12 ist sicherlich ein guter Eisntieg. Damit wirst du viel Freude haben

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Hallo Justus,
der CD Spieler stand schief, da ich mit einem Computerlüfter versucht habe den Verstärker zu kühlen. Mach ich aber inzwischen nicht mehr – so heiss wurde der Verstärker dann doch nicht.

Martin

Hallo Martin,

auch von mir ein herzlichen Glückwunsch zu deinen selbst gebauten Lautsprechern. Ich wünsche dir viel Spaß damit. Und immer weiter mit deinem Dad basteln. Ich erinnere mich heut immer wieder sehr gern an die Zeiten die ich mit meinem Dad in der Werkstatt verbracht habe. Ich habe dadurch so viel von ihm gelernt. Diese Werte sind heute viel zu selten an zutreffen.

Auf selbst gebaute Sachen kann man einfach stolz sein.

Gruß Michael

Hallo Namensvetter. Gratulation für Dein Werk.
Mögen die noch Unwissenden gute Ohren haben und hören.
Gruß Martin

Guten Abend,

ach, da ist also Rincewind´s IQ gelandet 😉
Er sagte mir mal die seien über, aber bei mir standen schon die SB12ACL und Little Princess rum….

Sich mit Abhören den Raum teilen zu müssen, hat die IQ´s wohl zum Staubfänger deklassiert.
Schön zu sehen, dass hier auch junge Bastler an HiFi und Elektronik gefallen finden. Als Ausbilder fröstelt es mich hin und wieder, wenn ich sehe, auf welchen Säulen wir die Zukunft unserer Industrie erbauen sollen – da ist es für mich gleich ein doppelter Lichtblick, wenn ich solche Berichte lese.
Wenn jemand Freude an solchen Dingen hat, ist die Chance größer, dass er vielleicht irgendwann sein Hobby zum Beruf macht und sogar Spaß daran findet 🙂

Gruß,
-Sparky

@ Sparky,

wahre Worte!

Hallo Martin, Glückwunsch zu deinen tollen Boxen. In deinem Alter wollte ich auch solche Boxen bauen, wohnte praktisch in einer Schreinerei. Leider gab es noch kein Internet so das ich zwar vernünftüge Schallwände bekam aber die keine Chassis. Lass deine Freunde die Boxen hören damit sie auch vernünftigen Klang kennen lernen. Dein Papa und Rincewind werden mit Sicherheit helfen.

Tipp Topp, Martin!

Die Schlanken werden Dich sicher noch paar Jahre treu begleiten. Sie begeistern mich hier noch wie am ersten Tag. Viel Spaß beim Vorführen der SB 12 – Deine Klassenkameraden werden staunen.

Gruß, Henning

Hallöle Martin;

schöner Bericht, vor allem wenn man mal dein Alter bedenkt. Respekt! Ich finde es immer wieder toll, wenn junge Menschen diesem Hobby fröhnen oder ihre Leidenschaft dafür entdecken.

Meine Mutter sagt heute noch, mensch Jung, du gibst ja dein ganzes Gespartes für Musi aus. Wenn sie das sagt, brauche ich garnicht erst lang überlegen und es kommt wie aus der Pistole geschossen und ich sach nur, jo Muddi dafür saufe ich auch nicht!

Weiter so Martin und führe deine Klassenkameraden in diese schöne Zunft ein, auf dass sie niemals aussterben wird.

Nochmals, fetten RESPEKT und viel Spass beim Hören

Frei aus dem großen Internet adaptiert: “Bringe deinen Kindern die Liebe zum Lautsprecherbau bei, und sie werden nie Geld für Drogen haben”. 😉

Respekt Martin, gute Arbeit! Viel Spaß damit!

Hallo Namensvetter,

kann mich noch gut an dich erinnern als du dein Vorhaben bei Udo erzähltest.
Auf dein Projekt kannst stolz sein. Viel Spaß mit den Spargelstangen.

Gruß

Ja toll! Herzlichen Glückwunsch und viel Freude damit! Schick sind sie geworden, und feiner Papa 😉

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