31. März 2019

Leserprojekt U_Do 15 ACL (U_Do 51 (ACL))

Autor: Knutbox

Anfang 2017 verrieten mir meine Ohren auf Udo’s Sofa, dass der ER4 ein Feinzeichner ist, speziell bei geringer Lautstärke. Schön, sagte ich mir, wirst also doch noch ein alter Hase. Gut möglich, dass ich von Spaß- über Einsteiger- zur Aufsteigerklasse eine Art Hörerziehung durchlaufen habe. Der Gedanke gefiel mir, habe ich doch bei einem Event in Ingolstadt die Unterschiede nicht so differenziert heraus gehört.  Mag aber auch an der Musik, dem Raum oder einfach nur Udo‘s Sofa und Gastfreundschaft gelegen haben. Nichts desto trotz, der ER4 war nach dem Tag für mich im engeren Rahmen. Von der Seite bin ich losgelaufen.

Wie immer war ich nicht allein bei Udo und bekam weitere Vorzüge von einem netten Gast präsentiert, der eine schwarze Scheibe von Nils Frahm auflegte und mir ein und dasselbe Stück (Ode) einmal auf einer Konstruktion mit 8 Zöller und dann mit 11 Zöller präsentierte. Ich glaube, ich kann mich nachträglich bei „Rincewind“ bedanken, denn die letzte Oktave kommt bekanntermaßen aus mehr Membranfläche. Kein Geheimnis, aber schön, wenn man es einmal „erhört“! So hat sich das Bild abgerundet.

Zusammengefasst hatte ich danach folgenden Wunsch: Bluesklasse sollte es nach 3 Jahren Aufsteigerklasse schon sein, ich erwartete mir davon einfach neue Erkenntnisse über Klasseneinteilungen und war gespannt, was sich verbessern würde. Jetzt galt es erst einmal zu sparen.

Als eher still mitlesender User, habe ich die 300 km zum Jahresabschluss-Event in Eschborn Ende 2017 nicht gescheut und bin in der Bluesboxen-Ansparphase Richtung Frankfurt getingelt. Da gab es die neuen Chorüsse zu hören, akustisch wie optisch sehr schön! Da standen die Flaggschiffe, die von Liebhabern mit Vinyl gefüttert wurden. Wow, das ist Leidenschaft, die, wenn man kleine Kinder hat, bestimmt viel Leiden schafft. Dann die kleinen 4 Zöller und die Verknüpfung der Chorus Reihe zum Heimkino. Klasse Event!

Diesmal wollte ich alles richtig machen, also erstmal ankommen. Nicht wie in Ingolstadt in 10 Minuten durch 5 Räume düsen. Lieber langsam anfangen, ankommen, runterkommen und warm hören. Kurz in die edle 4-5 Zöller Blues Ecke gespinkst, konnte ich die edlen Zweiwegeriche aufgrund meines Wunsches nach mehr Tiefgang von der Liste streichen. Dann ein Weilchen den SB’s gelauscht, nebenher was gefuttert, kurz mit Udo geplauscht, weiter gelauscht, zwischenzeitlich den Mona-Check gemacht und die SB12 ACL bestaunt… also ich meine BESTAUNT!!! Und dann, ja dann kam DAS ÄRGERNIS daher, in klassischem OSB Understatement samt Möbelrollen, einfach eine Frechheit. Aber von vorne, jemand steckte um und ein ungewohnter Klang erfüllte den Raum. Am hinteren Stehtisch schmausend zog er mich sofort in seinen Bann. Ein paar Sekunden später stand ich vorne. Es krachte und knackte und die Box föhnte mir die Nackenhaare, ich spürte puren Druck und Energie. Ähh wie .. was.. Moment, welche spielt? Ah ja, die Neue,.. U_Do Serie, ja nee is klar, war Einsteigerklasse, oder? Schluck, wow, kommen die gut. Aber locker bleiben, Du hast einen Plan… Zum Glück wurde schnell umgesteckt, warum weiß ich nicht, oder kam mir die Zeit nur so kurz vor?

Wirklich unverschämt, wie der mittelgroße Einsteigerkasten im klassischen OSB-Gewand energiegeladen den Raum erfüllte. Irritation und leise Selbstzweifel waren die Folge. Jetzt mal lieber doch schnell zu Duetta und Co. Aber ich war (mal wieder) mit Höreindrücken überladen und mir rauschte der Kopf. Mist, doch wieder den Bogen überspannt. Was blieb war eine beeindruckende Erinnerung an die SB12 ACL und die U_Do16. Aber konnte das sein, hab ich was an den Ohren, oder gerade Nix? Ich meine SB12 okay, aber die U_Do’s sind doch „nur“ Einsteigerklasse, die hatte ich doch hinter mir gelassen. Der Weg in den Hifi-Himmel begann Umwege zu nehmen.

Dann kamen im Sommer 2018 meine Neffen vorbei. Das Haus füllte sich mit einer guten Portion Lebensfreude, Smartphones, Witz und Kreativität (hatte ich schon Faulheit erwähnt:-)). Der ältere von beiden, 14 Jahre jung, hat auch eine Musikleidenschaft entwickelt. Er zaubert elektronische Beats am PC zusammen, welche mehr als gut in’s Ohr gehen und auf ihre Entdeckung warten. Chapeau! Natürlich wusste er von meinem Hobby, durch das ich in der Familie mittlerweile den allgemeinen Status des „Hifi-Pabstes“ erlangt hatte (meine Neffen wünschen sich mittlerweile auch Fertig-Bluetooth Boxen nur noch von mir?!?). Auf’s Handy zeigend kam die Frage, ob „die Lautsprecher BlinkBlink von Marke MehrScheinAlsSein gut sind“. Ich riskierte einen Blick, rümpfte einstudiert die Nase und sagte lässig „die sind gut, aber für das Geld kriegst‘e mehr“. Das wollte ich schon immer mal sagen. Ob das (k)ein Fehler war: kurze Zeit später war meine geliebte Elip im Manga Comic Design versprochen und verschenkt!. Förderung der jugendlichen Kreativität und ein Schelm wer Böses dabei denkt… schließlich konnte ich damit wieder bauen. Einmal die neue Elip für meinen Neffen und die eigentliche Triebfeder, was Neues für mich. Das Konto hatte sich zwischenzeitlich dank eines runden Geburtstags gefüllt und der Tatendrang bekam damit den letzten Schubser.

Leider war der ER4 immer noch nicht billiger. Die Linie 53 wurde durch einen zwischenzeitlich zusammengenagelten Prototypen in den eigenen vier Wänden erst mal aus dem Rennen geworfen. Merke, Boxen über 7 Zoll können in einem Tanzstudio schon mal zierlich daherkommen, zu Hause leider nicht. Und ein bisschen Understatement find ich nicht schlecht. Damit waren ER4 und alles über 7 Zoll schon eine Hürde und es wurde erneut kritisch geprüft. Die beste Entscheidung schien mir, auf’s nächste Hörevent zu warten. Gibt ja auch schon wieder ne Menge Neues im Programm. Bis dahin holte ich meine FT12 Standversion aus dem Keller. Und auch wenn diese LS im Vergleich zur Elip klingen, als spielten sie hinter einer Gardine, wippte mein Fuß samt Körper kurze Zeit später wieder zur Musik des stimmigen Lautsprechers. Tja die Gewöhnung, man hört, was man hört und vergleicht ja nicht permanent. Mir kam der Gedanke, dass mir die Stimmigkeit der Lautsprecher vielleicht wichtiger ist als die letzte Feinzeichnung. Vielleicht ist es das, was mich an der U_Do16 so fasziniert hat? Interessanter Gedanke, mit dem die Scheu vor BMT’s ohne Polkernbohrung deutlich sank.

In den folgenden Wochen kam die Idee auf, vielleicht einfach mal was ganz Neues zu probieren. Ich war von der Idee angetan, einen Zwischenschritt einzulegen, quasi eine Verschmelzung der bisherigen Höreindrücke. Wenn man den Blues im Kopf und über einen ER4 nachgedacht hatte, dann braucht dieser Sinneswandel etwas Zeit. Aber die Klangeindrücke vom Eschborner Hörevent gewannen knapp ein dreiviertel Jahr später die Oberhand. Warum auch eigentlich nicht, könnte ich jetzt selbstbewusst tönen: würde ich meinen Ohren nicht trauen, könnte ich ja auch gleich wieder Fachzeitschriften abonnieren… Aber ich gebe zu, bei einem so subjektiven Erlebnis wie dem Hören scheint das Gras auf der anderen Seite schnell ein bisschen grüner und die Unsicherheit vertreibt wahrscheinlich nur eine Grand-Duetta.

Warum also nicht mit einer 5-Zoll ACL anfangen. Bei der U_Do-Serie hatte ich da wenig Bauchschmerzen, war ja dank U_Do16 positiv gestimmt und dank SB 12 ACL sehr gespannt auf das Ergebnis. Da es die Variante nicht gibt, darf es ein Leserprojekt werden. Wegen der D’Appolito Erweiterungsoption auf U_D 6 entschied ich mich für die 8 Ohm Variante, also die U_Do 15. Und so wurde der Blues mal wieder auf die lange Bank geschoben.

Holz war schnell besorgt. Um launischen Abweichungen beim Holzzuschnitt zu entgehen, setze ich Front und Rückwand immer in die Box ein und „wickle“ den Rest (der dann einen halben Zentimeter größer sein darf, als er soll) drum rum. Das z.B. Seitenbrett sitzt dann bezogen zur Front am unteren Ende bündig und steht oben über. Der Deckel sitzt wieder bündig am überstehenden Seitenbrett und steht auf der anderen Seite über und so weiter… Was dann am Ende zu viel ist wird mit dem Bündigfräser zu großen, den Rasen düngenden (oder durch den Leim vergiftenden?) Staubwolken pulverisiert.

Zwei Gehäuse sollten es sein, um gut vergleichen zu können. Einmal vom Volumen her Udo’s Originalvorschlag mit leicht anderen Abmessungen und dann das ACL Gehäuse. Dafür bekommt die oberste Kammer neun Liter, die unteren drei Kammern jeweils sechs Liter. Das Bassreflexrohr wird auf 10% unter Grenzfrequenz im neuen großen Gehäuse abgestimmt. Eine kurze Mail an Udo und die Länge von 8 cm stand fest. Die Frequenzweiche wurde zwar auf-, aber nicht eingebaut und blieb zur Originalversion unverändert. Die Durchlässe zwischen den Kammern betragen 80% der Membranfläche. Das war es schon und ist in Kurzform das, was im Bericht der Chorus 51 ACL zum ACL-Konzept erklärt steht. Die Baupläne der U_Do51 und U_Do51ACL wurden in Sketchup gezeichnet und in den Bericht von Knutbox eingefügt.

An dieser Stelle möchte ich kurz ein Tool vorstellen, das vielleicht nicht jeder kennt, aber meiner Einschätzung nach Beachtung verdient. Immer mal wieder kommen Flachdübel zum Einsatz. Sie halten die Gehäuse beim Leimen schön in Form. Auf der Suche nach neuen Techniken bin ich auf den „Meisterdübler“ von Wolfcraft gestoßen. Dieses lustig klingende Gerät hat es in sich und ist tatsächlich durchdachter, als es der raffinierte, werbetechnisch aufpolierte Name vermuten lässt. Damit lassen sich nämlich Runddübel sehr präzise setzen und z.B. Regale oder Lautsprecher dübeln. Nur für Gehrungsschnitte bringt er nichts. Meine Erfahrungen sind sehr gut, die Passgenauigkeit der verdübelten Seiten hervorragend. Der größte Vorteil ergibt sich, wenn das Holz leicht gearbeitet hat. Dann halten drei Dübel über die Seitenlänge verteilt jedes Brett in Form. Nachträglich musste ich leider feststellen, dass dann aber das MDF schon mal Risse bekommt, was man aber nicht dem Dübler zur Last legen kann. Außerdem kann man die Gehäuse zu Beginn zusammenstecken und wieder auseinander nehmen, quasi einen Gehäuse-Trockenlauf machen. Beim Verleimen bleibt (fast) alles schön rechtwinklig. Von mir gibt es einen Daumen hoch, was auch die Bewertungen auf bekannten Verkaufsseiten bestätigen. Cooles Teil, es ist wirklich ein Meisterdübler. Weiteres verrät YouTube.

Das Schwierigste war natürlich, die Schablone zum Fräsen des Bassmittel-Töners. Ursprünglich wollte ich die mitgelieferte Kopierhülse meiner Fräse nutzen. Mit dem Ergebnis war ich aber nie zufrieden. Ich habe die Differenz von Hülse zu Fräser gemessen und alles von Hand nach Augenmaß angezeichnet. Der Feinschliff erfolgte freihand mit einer Schleifwalze. Aber schon beim Abgleich des Chassis zur Schablone war eine gewisse Welligkeit nicht von der Hand zu weisen.

Anschließend habe ich die Vorlage am PC maßstabsgetreu vergrößert, anschließend ausgdruckt und mit Holzleim aufgeklebt. Dabei verzieht sich aber das Papier ein Stück. Anschließend aussägen mit der Dekupiersäge und Feinschliff mit der Schleiftrommel im Bohrständer. Das ging schon besser, aber um eine lange Geschichte abzukürzen… war alles mittelprächtig. Wie ich abschließend feststellen musste, saß die Kopierhülse nicht mittig. Je nachdem wie ich die Fräse drehte wurden die Abstände mal größer, mal kleiner. Ich habe versucht, die Kopierhülse so mittig wie möglich mit unterschiedlichen Schrauben zu befestigen, aber der Erfolg blieb aus.

Bei der Durchsicht meiner Optionen erinnerte ich mich, mal was von Kopierfräsern gelesen zu haben. Ein kurzer Blick in’s Internet und siehe da, es gibt auch Fräser mit oben liegendem Kugellagerring. Für die Herstellung der Schablone habe ich einen Kreis in ein 10mm starkes MDF Brett geschnitten und das Chassis aufgeschraubt. Dann habe ich die Chassis-Ränder auf’s Holz übertragen. Natürlich alles immer dank einiger Hilfslinien optisch schön rechtwinkelig austariert. Anschließend folgte grobes Vorsägen und abschließender Feinschliff mit Schleiftrommeln am Bohrständer. Mit etwas Geduld klappt das ganz gut. Da mein bestellter Kopierfräser gefühlt 5cm lang war, musste ich die Schablone durch ein weiteres Brett verstärken. Die beiden habe ich miteinander und abschließend die Kopierschablone selbst für festen Halt auf der Lautsprecherfront verdübelt. Das war sehr praktisch, da dem Fräsvergnügen keine Klemmzwingen im Wege stehen. Außerdem ist die Gefahr einer abrutschenden Klemme gebannt und die Schablone kann eine moderate Größe behalten. Die Löcher wollte ich anschließend mit Runddübeln füllen. Alternativ setzte ich die Dübel einfach in die noch zu fräsenden Aussparungen für Hochtöner und Bassreflex. Zum Glück hab ich hier noch kurz nachgedacht und mir die Mittelpunkte für den späteren Einsatz des Fräszirkels nicht versaut.

Und ist alles gut gegangen?! Nein natürlich nicht, im ersten Anlauf habe ich nur auf die Tiefe des Kopierfräsers geachtet und nicht darauf, dass der Kugellagerring auch sauber in der Schablone läuft. Natürlich bin ich abgerutscht und habe mir die Schablone lädiert. Es war aber nicht so schlimm, dass ich eine neue hätte bauen müssen. Trotzdem fasst man sich danach an den Kopf und fragt sich, warum man es nicht nochmal kontrolliert hat. Ich gebe zu, neben Job, Kindern und Co muss der Selbstbau meist schnell vonstatten gehen, da ich wenig Freizeit habe. Nicht selten bemühe ich mich gerade in den Abendstunden um weiteren Baufortschritt. Das ist das beste Zeitfenster für Flüchtigkeitsfehler! Wer also die Herausforderung sucht, einfach mal nach 22 Uhr bauen. Aber die Erkenntnis lieber alles 3x zu prüfen, ist nicht neu. Wie oft habe ich schon vergessen, den Fräszirkel zu arretieren oder beim Verleimen auf rechte Winkel zu prüfen.. und es passiert immer wieder was, ich habe noch keine Box ohne Fehler gebaut. – Bild 020 -Rückblickend würde ich beim ACL Prinzip die Fronten auch nicht mehr ein sondern aufsetzen. Schon hat man keinen Ärger mehr mit zu kurzen Innenraumteilern und so weiter und so fort… Aber man wird mit jeder Box gelassener. Wenn meine Frau mal was näht und mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, fällt es mir meist schwer, den Fehler überhaupt zu entdecken. Ich glaube, umgekehrt ist es oft genauso.

Der Weichenbau klappt nach Lautsprecher Nr. 5 recht gut. Ich verschraube mittlerweile alles mit Lüsterklemmen. Ich finde das klappt super, hatte noch nie einen Wackler und kann problemlos ran, wenn was nicht stimmt. Gegen Löten habe ich aber genauso wenig.

Ein Finish habe ich der Originalversion nicht verpasst, der Fokus liegt auf der ACL Standversion.

Klangbeschreibung U_Do15

Hoch und Mittelton gehen nahtlos und stimmig ineinander über. Es ist alles wie aus einem Guss und auffallend harmonisch. Ich erkenne den Klangcharkter der U_Do16 wieder. Speziell der Hochton gefällt mir mit seiner Klarheit und in Summe sogar besser als bei der Elip. Die Elip geht als 7 Zöller tiefer runter. Interessant ist, dass sich dieses Phänomen vor allem auf Musikgenuss beschränkt. Die Tonspuren von Filmen und Serien sind bekanntermaßen tiefer abgestimmt, da fehlt mir wieder nix. Mit ein paar Tricks wie der Loudness Funktion lässt sich der Bass auf vergleichbares Niveau anheben. Ein Drehen am Bassregler ist eine fragliche Maßnahme, zu sehr verwäscht alles zu einem Geplärre und Einheitsbrei. Meistens höre ich aber ohne jegliche Extras, will ja später den Vergleich zum ACL Gehäuse ziehen und nicht durcheinandergeraten. In sich ost die U:Do 15 ein sehr stimmiger Lautsprecher, ohne direkten Vergleich fehlt da wirklich gar nix! Und hatte ich schon den wirklich sauberen Hochton erwähnt und wie stimmig er sich in den BMT einreiht? Chassis aus der gleichen Baureihe sind ab jetzt auf jeden Fall zu bevorzugen!

Während U_Do 15 und mein Gehör eine neue, innige Freundschaft schlossen, begann ich mit dem Bau des ACL Gehäuses. Die Maße stehen oben, alles andere erzählen die Bilder. Zu berücksichtigen ist noch, dass die Durchlässe der Innenbretter 80% der Membranfläche betragen sollen. Interessanterweise findet man da unterschiedliche Angaben für die Membranfläche von 4Ohm und 8Ohm Version des SB 13 PFC. Die Unterschiede sind aber gering und fallen unter die 10% Abweichregel. Also habe ich einfach das Mittelmaß beider Varianten genommen und mich weiter nicht drum gekümmert.

Für das Finish der ACL Variante wollte ich die Lautsprecher anmalen. Um die Stosskanten des MDFs los zu werden, entschied ich mich kurzerhand die Boxen vorab zu tapezieren, leider mit dünnem Geschenkpapier. Während die erste Variante im Stile von Packpapier noch gut ging, hat mich dann das Weihnachtspapier aus letztem Jahr eines Besseren belehrt. Hier war das Papier noch dünner, so dass es in Kombi mit dem Leim und Wasser anfing sich zu dehnen und Falten warf. Leider verschwanden sie auch nach dem Trocknen nicht. Also in eine schöne Vliestapete in Betonoptik investiert. Eigentlich wollte ich die auch überstreichen. Zwischenzeitlich bin ich mit dem Ergebnis aber recht zufrieden und werde sie mindestens bis zum Event in Nordhausen so belassen.

Klangbeschreibung U_Do15 ACL

Und dann war es soweit. Die erste Box wurde fertig. In großer Ungeduld habe ich sie in Betrieb genommen, bevor ich überhaupt mit dem restlichen Finsih begonnen habe. Daher steht sie auf manchen Bildern noch schief da. Zum Glück nur optisch. Klanglich hat sich die Udo_15 verändert. Aus den kleinen Regalboxen sind nicht nur optisch Standboxen geworden. Der Klang ist größer und voller geworden. Aber mir ist schon öfters aufgefallen, dass meine Augen mithören. Derzeit lasse ich eine ACL Variante mit einer in der Ecke stehenden Originalversion um die Wette musizieren. Die ACL Variante spielt ein Stück lauter und in Tiefbasspassagen kommt der Bass tendentiell aus ihrer Richtung. Die Regalbox schön in die Raumecke gestellt, hält trotzdem kräftig dagegen, ihr geht aber je nach Material gefühlt eher die Luft aus. In dieser Aufstellung hält aber auch sie hervorragend mit. Ich mag es, wenn sich bei lang gezogenen Basspassagen eine stehende Welle ausprägt und man komplett in dieser voluminösen Bass-Aura versinkt.  Das spült Ohren und Kopf frei und kommt einer Klangmassage nah. Dann sucht man den versteckten Subwoofer, auch wenn man keinen gebaut hat, denn er muss ja da sein, weil die Chassis keine sichtbare Auslenkung machen. Fazit: Das ACL Prinzip gibt auch der U_Do15 einen Bass-Boost. Aufstellung ist dabei ein Thema. Eine freistehende Standbox kommt damit in etwa auf den gleichen Bass / gefühlt einen Tick tiefer als die wandnah in eine Raumecke platzierte Regalbox. Ansonsten würde ich Klangbeschreibungen zukünftigen Teilnehmern der Hörevents überlassen. Denn dahin kann ich die mittelgroßen und äußerst wohnraumtaglichen Spargelstangen problemlos mitnehmen.

Und wie geht es jetzt weiter.. Naja in zwei Tagen ist der Nordhausener Eschborn Neujahrs Empfang. Die U_Do Reihe bietet ja noch ein paar Optionen in Punkto Membranfläche und wenn mich eine Chorus oder Illumi fesseln sollte, dann wird der Blues vielleicht doch noch eines Tages hier einziehen.

Es bleibt spannend. Auf das schöne Hobby!

Knutbox alias Chris

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Hallo Knutbox,

schon wieder ein Vorteil des Selbstbaus: Such solche Optik mal im Fertigsektor 😉

Gruß Udo

Moin, Knutbox.

Mach Dir mal keinen allzu großen Kopp um den Hochtonbereich. Der Andreas Rotter hat das mal untersucht, interessant zu lesen.

Die Klangschlacht wird zu mehr als 80% im Bassbereich entschieden, wie weiland Georg Neumann nachgewiesen hat. Das ACL-Prinzip macht da schon viel richtig. Und je nach Raumbedingungen kann man den Hochtonbereich eben nur marginal differenzieren, wie Du selbst beschreibst.

Viel Spaß mit dem Holz und den Rundlingen, ach nein, abgerundeten Quadratlingen.

KH

Hallo Chris. Willkommen in der ACL-Runde. Man sieht wieder mal, dass das Ohr entscheidend für die Zufriedenheit ist und eine Menge Bausätze dafür geeignet sind.
Gut finde ich Deine Beschreibung für die Schablonen und die gelungene Optik. Habe ich die Lautsprecher in Nordhausen übersehen? Gruß Martin

Hallo Chris,

das Dämmmaterial ist wirklich nur in der oberen Kammer? Oder ragt es noch ein Stück weiter in die nächste?
Die langen Leitungen vom Terminal gehen ja durch alle Kammern nach oben bis an die Weiche. Sie sind bestimmt recht lose verlegt wegen der Montagereserve, hast du sie noch irgendwie fixiert um evtl. Reibungen oder Kratzbewegungen (Nebengeräusche) zu vermeiden? Vielleicht bilde ich mir irgendwelchen Blödsinn ein…

Gruß Rundmacher

Ja, das ewige Hinundhergerissen sein, was will ich.
Ein Bericht aus dem Leben des Selbstbaus.

Der persönliche Eindruck ist und bleibt halt entscheidend. Wichtig ist es, dass es für den Erbauer passt.

Das sind sehr elegante Lautsprecher geworden, viel Freude damit.

Ein U_do Projekt steht bei mir auf alle Fälle auch noch an.

Servus Peter

Mir gefällt die gute, mäandernde, Nachstellung des Entscheidungsprozesses in diesem Bericht 😉

Sehr schöne Spargelstangen 🙂 der Weg zu einer Box ist gut nachvollziehbar. Ich selbst habe mit der SB-Serie angefangen. Aber mal eine Udo oder Eton – warum nicht? Was in ACL probieren? Mich hat es auch “gepackt” – hätte ich nie gedacht. Aber die SB18 hat mich wieder zu mehr Stereo hören geführt. Zum einen gebührt Udo der Dank mit seiner Konstruktion mir wieder den Spaß daran ermöglicht zu haben. Zum anderen braucht es auch den passenden Geldbeutel sich hier und da auch durch die Produktlinien zu hören 😉 Viel Spaß mit den Boxen. (Acho so, mein Kleiner (5) braucht bald sicher eine U_DO ? Oder?

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