19. Juni 2022

Haralds MiniACL-Soundbar

Autor: Harald

So, noch ein Baubericht: Eine Soundbar auf die Schnelle. Nachdem meine Lautsprecher (SB18, SB24 und Sub) in den neugestalteten Hobbyraum umgezogen sind, brauchte der neue TV im Wohnzimmer ein wenig Unterstützung bei der Tonwiedergabe.

Ich wollte schon lange die ACL-Bauweise ausprobieren, aber günstig und klein sollte das Ganze sein. Also fiel die Entscheidung recht schnell für die MiniACL. Mehr Zeit investierte ich in die Planung. Flach musste sie werden, in einem Gehäuse vereint und nicht einfach nur eine einfache Kiste. Ein bisschen was anderes eben.

Nach Rücksprach mit meiner Angetrauten, haben wir uns einheitlich für die 3. Variante entschieden. Die Bassreflexkanäle habe ich aus dem Gehäuse ausgelagert und sie in den Standfuß integriert. Als Materiel wählte ich 12mm MDF, weil diesmal eine Folie als Finish zum Einsatz kommen sollte. Dann mal los in die Werkstatt!

Schnell zwei Platten aus dem Baumarkt geholt, und sie zu „Kleinholz“ verarbeitet! Mit der Kreissäge gelingt das schnell und präzise (wenn man sich nicht vermisst). Für die Rundungen an den Seiten habe ich mich mal an Biege-MDF gewagt. Allerdings kein gekauftes!

Bis dahin hatte ich mit diesem Material weder gearbeitet noch es selbst hergestellt. Also wurden erst einmal einige Probefräsungen mit unterschiedlichen Fräsern, Abständen und verschiedenen Tiefen durchgeführt. Nachdem ich die richtige Kombination gefunden hatte, ging es an die richtigen Bretter!

Da das MDF ja recht weich ist und sich gut bearbeiten lässt, reicht es aus, bei einer 12mm Platte, einen Winkel anzulegen und mit der Fräse einmal durchzufahren. Man muss nur darauf achten, dass der Winkel nicht verrutscht. Mir war es aber zu viel, bei jeder Nut immer eine Schraubzwinge zu verwenden. Dafür ist mir dann zweimal die Fräse etwas verlaufen. Am Endergebnis hat es aber nicht geändert.

Die Rundungen an der Vorder- und Rückseite habe ich einfach mit einem Zirkel aufgezeichnet, grob zugeschnitten und dann auf Maß geschliffen. Danach wurden alle Brettchen aufgeleimt und festgezwungen. Nach dem Trocknen ging es ans Eingemachte. Da ja der Umfang (Deckel, Boden, Seiten) aus einem einzigen Stück besteht, war ich gespannt, ob die Länge richtig war und ob die Fräsungen an der richtigen Stelle waren!

Zum Glück hat alles gepasst! Leider habe ich vom Verleimen der umlaufenden Hülle, keine Fotos gemacht. Hierfür verwendete ich zwei Spanngurte. Das hat prinzipiell gut funktioniert.

Mir ist auf der einen Seite die Biegung an zwei Stelle aufgerissen und ich musste mit Spachtelmasse etwas nacharbeiten. Die zweite Seite wurde nahezu perfekt. Vielleicht hilft es, die Biegestellen vorher etwas anzufeucht? Würde ich beim nächsten Mal sicher ausprobieren.

Nach dem Aushärten von Spachtelmasse und Leim, wurden mit der Stichsäge einfach und schnell die Löcher für die Lautsprecher ausgeschnitten. Ich habe hier darauf verzichtet, die Chassis bündig einzufräsen. Bei 2mm Korbdicke ist das, glaube ich, wirklich nicht nötig.

Der nächste Schritt bestand darin, die Öffnungen für die Bassreflexkanäle in die Unterseite zu schneiden. Um auf die 7cm Kanallänge zu kommen, habe ich aus Abfallstücken den Standfuß mit integriertem Bassreflexkanal konstruiert. Im Hintergrund sieht man die beiden Öffnungen an der Unterseite.

Im „WWW“ konnte ich irgendwo lesen, dass man Gisogrund verwenden sollte, wenn man MDF streichen will. Speziell bei den Stirnkanten soll das von Vorteil sein. Und wenn das für Farben gilt, kann es als Untergrund für Klebefolien nicht schlecht sein! So der Gedanke. Ob es wirklich einen positiven Effekt für die Folie hat oder nicht, kann ich aber nicht beurteilen, weil ich bisher kein MDF zuvor foliert habe.

Wie die Weichenbauteile verlötet und die Chassis und Terminals eingebaut wurden, habe ich nicht dokumentiert. Das habe ich mir einfach gespart. Wie die drei Bauteile zusammengelötet und in die Anschlussleitung geklemmt werden, finde ich nicht sehr spannend.

Vom Folieren habe ich blöderweise kein einziges Foto gemacht! Der Tatendrang hat mal wieder zugeschlagen! Aber ich denke, es gibt viele tolle Anleitungen im Netz, die weitaus besser sind, als meine Bilder mit Text gewesen wären!

Im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Lösung mit den im Standfuß integrierten BR-Kanälen so schön ist. Evtl. werde ich das irgendwann nochmal ändern.

Am sensationellen Ergebnis ändert das aber nichts! Als die Dinger ankamen, schrieb ich Udo eine Mail, ob er sich da nicht in der Größe geirrt hatte? Die sind ja sooo klein! Putzig, möchte man sagen. Aber wenn sie erstmal im Gehäuse sitzen und am Verstärker angeschlossen sind, dann zeigen Sie was in ihnen steckt! Ich bin mal wieder völlig geplättet gewesen von dem, was da raus kommt! Klar, sie kommen nicht an die SB18 heran! Aber für den TV sind sie super und Musik kommt ebenfalls mehr als akzeptabel aus ihnen heraus. Wenn es mal Kino sein soll oder entspannt Musikhören, dann gehe ich in den Hobbyraum runter und genieße meine SB´s!

Oben habe ich geschrieben: „Eine Soundbar auf die Schnell!“ Nun ich habe tatsächlich nur zwei Wochenenden für den Bau gebraucht!

Also wieder einmal vielen Dank an Udo! Für diese tolle Arbeit die du leistest! Ja, ich weiß, das kommt so ziemlich in jedem Baubericht! Aber es ist nun mal einfach die Wahrheit!

Und Danke an alle, die mal wieder mein Geschreibsel gelesen haben!

Gruß Harald

Zur MniACL im Online-Shop

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Hallo Harald,

Glückwunsch. Sieht doch chic aus. Warum der eckige Bassreflex Kanal Dich stört ist das Du runde LS genommen hast und die Soundbar auch „ gerundet „ ist. Da wirken die eckigen Bassreflex Öffnungen etwas deplaziert.

Ansonsten ein tolles Projekt.

gruss Dirk

Super Bau Harald. Respekt vor dem angehen und umsetzen der Rundung. Das Ergebnis ist Klasse!

Wegen der eckigen BR Öffnung muss ich dirk Recht geben.

Trotzdem sieht das insgesamt Klasse aus. Einzigartig!

LG, Stefan

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