11. August 2019

Doppel 7 von Thomas

Autor: Boxentommy

Ein Jahr nach Fertigstellung der Doppel7 habe ich es nun endlich geschafft, meinen Baubericht fertigzustellen und an Udo zu senden. Allen Do it yourselfer’n und anderen Interessierten viel Spaß beim Lesen.

Wie alles anfing

Schon als ca. 10 Jähriger (Ende der 1970er) habe ich mich mit dem HiFi Virus infiziert. Mein Onkel hat uns damals in einer kleinen Nürnberger Mietswohnung seine nagelneue Kompaktanlage vorgeführt. Für alle, die jüngeren Baujahres sind, das waren optisch einem Mischpult nachempfundene, mit vielen Schiebereglern ausgestattete Stereoanlagen. Plattenspieler, Kassettendeck und Tuner, alles in einem flachen Gehäuse untergebracht, mit großem transparentem Staubschutzdeckel darauf. Dazu zwei, meist farblich passende, kompakte Lautsprecherboxen.

(Quelle: © Deutsches Technikmuseum ; Licence: CC BY )

Ich hörte damals das erste Mal Musik in Stereo, sowohl über die Lautsprecherboxen, als auch über Kopfhörer. Wow!! War ich begeistert. Von da an hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. In den damals noch topaktuellen, bis zu 1000 Seiten starken Versandkatalogen, wälzte ich fortan regelmäßig neben den Spielwarenseiten alles, was irgendwie mit zweikanaliger Musikwiedergabe zu tun hatte.

Meine erste kleine Kompaktanlage bekam ich ein Jahr später zu Weihnachten von meinen Eltern geschenkt, weitere zwei Jahre später wurde diese ersetzt durch eine klanglich wesentlich besseren Anlage, des damals noch am Markt aktiven Herstellers Schneider. Einstieg in die High End Klasse dann 1990. Von meinen ersten Gesellenlöhnen zusammengespart, gönnte ich mir hochwertige Hifi Bausteine von Pioneer mit einem Paar kompakten 3 Wege Lautsprecherboxen I.Q. XT 1000.

Diese Kette klang schon sehr ordentlich mit guter Auflösung und Räumlichkeit. In den I.Q,‘s waren hervorragende Chassis verbaut. Insbesondere die Hochtonkalotte und der Mitteltöner spielten auf sehr hohem Niveau. Diese Boxen bespaßten mich bis zum Jahr 2010, dann waren die Sicken der Tieftöner zerbröselt. Erst hatte ich überlegt, die Sicken reparieren zu lassen oder durch Ähnliche zu ersetzen, was ich dann aber wieder verwarf, weil ich zu starke tonale Änderungen befürchtete. Ich entschied mich dafür, ein neues Paar Boxen zu kaufen. Nur welche?

Also ab zu den bei mir im Raum ansässigen Fachhändlern. Ich habe eine Vielzahl von Boxen namhafter Hersteller Probe gehört, preislich von ca. 2000,- bis zu 6000,- €/Paar. Die mit den gelben Membranen aus England, Produkte italienischer, dänischer und französischer Manufakturen. Auch von einem schwäbischen Direktversender ließ ich mir, bei einem Zwischenstopp während einer Geschäftsreise, die besten Boxen des Hauses vorführen.

Klang ja alles nicht schlecht. Mir fehlte aber bei allen Boxen, die für mich halbwegs bezahlbar waren, die Auflösung und Feinzeichnung im Hoch- und Mittelton, die ich von meinen alten I.O.‘s gewohnt war. Keine schaffte es wirklich, in mir den „Geeeeeeeil“ Effekt auszulösen. Da waren auch vielen Modelle mit Paarpreisen über 5000,- € darunter.

Anschließend habe ich Testberichte einer renommierten Fachzeitschrift verfolgt und mich dann auf eine Box (XT Irgendwas) eines deutschen Traditionsherstellers eingeschossen. Ein mit Nanopartikeln beschichteter Hochtöner hieß es, zur besonders detailreichen Darstellung im Hochtonbereich. Klassifizierung „Spitzenklasse“. Das könnte es doch sein, oder? Die blumigen Beschreibungen des Testberichtverfassers beeindruckten mich. Vielleicht spielte auch schon eine gewisse Verzweiflung eine Rolle, ich wollte das Thema endlich abschließen.

Dann beim großen Online Auktionshaus das Paar auch noch zu einem verlockend niedrigen Preis entdeckt. Ein paar Mausklicks und zwei Tage später standen sie in meinem Wohnzimmer. Toll sahen Sie aus, große Standboxen in schwarzem Klavierlack, die Chassis eingefasst von gedrehten Aluminiumringen. Dazu ein hochwertiges Anschlussterminal, die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Da gab es nichts meckern.

Die ersten Klänge und die erneute Enttäuschung. Das Paar „Spitzenklasse“-Boxen an den Pioneer angeschlossen, Verstärker an, CD Player gestartet und den Lautsprechern die ersten Töne entlockt, „You and your friends“ von den Dire Straits, eins meiner am häufigsten verwendeten Teststücke. Höre ich oft, Klangunterschiede zwischen verschiedenen Lautsprechern fallen mir deshalb relativ schnell auf.

Ähh… was war das denn? Kein Glanz in den Höhen, bescheidene Auflösung, keine Räumlichkeit, Die Musik klebte an den Boxen, kein Detailreichtum. Hatten sich die Nanopartikel aus dem Staub gemacht? Ein paar Zentimeter aus dem Sweetspot heraus, und schon war nur noch die rechte oder linke Box zu hören. Auch nach mehreren Tagen Einspielzeit keine Besserung. Ich rückte die Dinger quer durchs Wohnzimmer, experimentierte mit allen möglichen Reglern an meinem Amp.

Es half alles nichts, ich war den blumigen Beschreibungen und Empfehlungen der Fachredakteure ordentlich auf den Leim gegangen. Angesichts des Preises (1300,- €/Paar), den ich für diese Lautsprecher bezahlt habe, musste ich mir dann allerdings schon etwas Naivität eingestehen. Bei solch einer hochwertigen Gehäuseverarbeitung kann, unter Berücksichtigung der Handelsspannen des Herstellers und des Händlers, eigentlich nicht mehr viel für gute Technik übrig bleiben. Enttäuscht schickte ich die Boxen dahin zurück, wo sie her kamen. Ich hatte nun verstanden, wie das Marketing der Fertigboxen-Hersteller in Zusammenarbeit mit den einschlägigen Fachzeitschriften funktioniert.

Wie kam ich nun zum Selbstbau?

Nach einigen weiteren Hörtests entschied ich mich dann für eine Kompaktbox eines deutschen Herstellers aus dem Taunus, die kleinste aus deren Referenzserie. Mit das Beste, meinem Geschmack und Budget entsprechendes, was ich nach meinen I.Q.‘s gehört hatte. Ich war einigermaßen zufrieden. Mir fehlte aber immer noch der letzte Glanz und die Auflösung im Hochtonbereich. Ich glaube, die meisten von Euch wissen, wovon ich spreche, wenn man das Gefühl hat, klanglich immer noch nicht am Ziel angekommen zu sein. Ich redete mir das zwar ein, lebte aber in Wahrheit mit einem faulen Kompromiss. Also kreisten meine Gedanken weiter um das Thema.

Wochen später kam ich doch glatt auf die Idee, meine alte Hochtonkalotte samt Mitteltöner in ein zu den neuen Kompaktboxen passendes Gehäuse einzusetzen. Diese stellte ich dann oben auf die Fertigboxen. Eine durchgehende Schallwand sorgte optisch dafür, dass das Ganze Konstrukt wie eine Box aussah. Die Kombi klang bis zu einem bestimmten Pegel auch noch richtig gut, fast so, wie ich es haben wollte. Aber eben wieder nur fast. Drehte ich den Pegelregler etwas zu weit auf, wurde es verwaschen und nervig. Lag dann wohl doch an der etwas seltsamen Kombi aus zwei verschiedenen Hoch- und Mitteltönern. Aber immerhin meine ersten selbst gebauten Lautsprechergehäuse und meine erste Selbstbauerfahrung.

Als ich eines Tages vor einem Zeitschriftenregal eher zufällig die Zeitschrift Klang + Ton in den Händen hielt, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Warum nicht ein komplettes Boxenpaar selber bauen, bei dem für mich alles perfekt passt? Der Klang und der Preis?

Nach Eingabe des Begriffs „Lautsprecherselbstbau“ in die Suchmaschine dauerte es nicht lange, bis ich auf Udo’s Seite landete. Monate lang verschlang ich dann im Büro während meiner Mittagspausen einen Baubericht nach dem anderen. Ich war begeistert von den vielen kreativen Ideen der Selbstbauer und deren Bauberichten. Die Begeisterung über die Ergebnisse, sowie die Klangbeschreibungen kommen halt ehrlich rüber, auch wenn letztere natürlich immer subjektiv sind. Von Anfang an weckten besonders die ER4 Kreationen von Udo bei mir großes Interesse. Als gebranntes Kind kam ein Blindkauf für mich aber nicht in Frage. Ich musste die fast 400 Km aus Nordbayern nach Bochum auf mich nehmen.

Am 14. August 2017, ein Brückentag vor einem der vielen katholischen Feiertage in Bayern, war es dann soweit. Ich machte mich an einem herrlichen Sommertag auf ins Ruhrgebiet. Herzlich wurde ich von Udo begrüßt. Ich durfte auf dem legendären Sofa Platz nehmen und nach etwas Plaudern wurde dann als erstes die Duetta Top an Udo’s KT88 Röhre angestöpselt. Man war ich gespannt. Es folgten die ersten Töne….

Wie soll ich es beschreiben? Da war er, der „Geeeeeeeil“ Effekt. Da war mit das Beste, was ich bisher gehört hatte. Im Laufe des Nachmittags kamen noch mehrere Interessenten in den Laden. Wir hörten die Doppel7, Linie 43, Chorus74, SB36 und zum Schluss die Queen of Blues. Von Udo’s Festplatte gab es eine Vielzahl schöner Stücke zu hören. Auf meinen besonderen Wunsch unter anderem auch Led Zeppelin’s „Stairway to Haven“ und Deep Purple‘s „Child In Time“ vom Album „Deep Purple in Rock“.

Alle vorgeführten Lautsprecher von Udo‘s Bluesklasse deklassieren meiner Meinung nach industrielle Fertigboxen im gleichen Preissegment eindeutig (zumindest die, die ich bisher gehört habe, und das waren einige). Herausragend für meinen Geschmack ist der ER4. So war für mich am Ende des Tages klar, dass ich entweder Duetta, Duetta Top oder die Doppel7 bauen werde. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Udo für den schönen und kurzweiligen Nachmittag.

Es dauerte dann allerdings doch noch bis November, bis ich mich endgültig, unter Berücksichtigung des WAF, für die Doppel7 entschieden habe und Udo die Bestellung von mir erhalten hat. Parallel habe ich auch die 19mm MDF Zuschnitte bei einem Onlinehandel bestellt. Drei Tage später hatte ich alles im Haus, Udo‘s Paket und die MDF Zuschnitte. Ich war überrascht, wie genau diese zugeschnitten waren. Alle Platten maßgenau und im rechten Winkel.

Der Gehäusebau

Passend zu den Formen meiner Möbelstücke entschied ich mich für die klassische rechteckige Gehäuseform nach Udo’s Bauvorschlag. Im Ergebnis sollten sie schwarz sein mit aufgesetzter Front, der ER4 und die 7er eingefasst von Edelstahl.

Nun ging es daran, die Vision in die Realität umzusetzen. Da ich oben später keine sichtbare Stoßkanten haben wollte, habe ich sowohl den beiden Seitenteilen, sowie dem “Deckel“ durch einen ansässigen Schreiner für ein paar Euro eine saubere 45° Gehrung verpassen lassen. Das Verleimen aller MDF-Teile ging mit Ponal Fugenleim hervorragend. Man kann ohne Anpressdruck arbeiten und hat noch eine gewisse Zeit zu korrigieren. Schraubzwingen habe ich nur als Sicherung gegen Verrutschen verwendet.

Nachdem die Gehäuse bis auf die Front zusammengeleimt waren, habe ich sie stufenweise mit 120 und 240 er Korn vorgeschliffen. Anschließend habe ich MDF Grundierung mit der Rolle aufgebracht und nach dem Trocknen dann wieder geschliffen, zunächst mit 240er, dann 360er und zum Schluss mit 400er Korn, so dass schon die grundierte Fläche schön glatt und glänzend war.

Von meinem ersten, kleinen Selbstbauprojekt wusste ich, wie schwer und aufwendig es ist, eine saubere, wohnraumtaugliche, schwarze Hochglanzlackierung hinzubekommen. Ich wusste auch was es mich etwa kosten würde, die Gehäuse komplett vom Profi lackieren zu lassen. So entschied ich mich dafür, alles bis auf die Fronten mattschwarz in Eigenleistung zu lackieren und die wichtige Vorderansicht dem Profi zu überlassen. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Es war aber nun schon Mitte Dezember und für das Aufbringen des schwarzen Mattlackes in meiner Garage zu kalt geworden. Also machte ich mich erst einmal daran, die Fronten mit der Oberfräse zu bearbeiten. Den Fräszirkel hierfür hatte ich schon für mein vorangegangenes Projekt für kleines Geld online bestellt. Reicht vollkommen aus, um saubere und maßhaltige Kreise zu Fräsen.

Nun ging es daran, die Behausung für den ER4 zu fräsen. Hierfür baute ich mir den von Matthias(DA) hier in Udo’s Magazin vorgestellten Fräsrahmen aus 40x20mm Aluminiumprofilen.

Den Durchbruch habe ich in den Ecken mit einem 30er Forstnerbohrer vorgebohrt, den Rest hat die Stichsäge erledigt. Das Ergebnis:

Mit dem 5er Radiusfräser fuhr ich dann einmal um die komplette Front. Das passte dann genau zu dem Biegeradius der Edelstahlbleche, die seitlich je 19mm (in Frontplatten-Stärke) im 90 ° Winkel gebogen wurden. Die Bassreflexöffnungen habe ich mit dem 5er Nutfräser ausgefräst.

Auch hier hat sich der Fräsrahmen bewährt. Allerdings hatte ich beim Bearbeiten der ersten Front vergessen, eine Schraubzwinge richtig anzuziehen. So kam es, dass ich mit der Oberfräse den vorgesehenen Weg verlassen habe und dort Material zu Staub machte, wo es eigentlich nicht vorgesehen war. Grrrrr…….!!!! Auch ein Stück Selbstbauerfahrung. Also MDF Spachtel besorgt und die unerwünschte Nut wieder verschlossen.

Als nächstes musste ich mir überlegen, wie ich das Material für die Vertiefung der 1,5 mm starken und 550mm langen Edelstahlbleche aus dem Weg räumen konnte. Vielleicht doch zum Schreiner? Nee! Also den größtmöglichen Nutfräser in die Oberfräse eingespannt und unter Zuhilfenahme des Fräsrahmens Schritt für Schritt von links nach rechts gefräst. An den Seiten habe ich das einfach mit einer Holzfeile erledigt. Schon mal testen, ob es passt, und bei der Gelegenheit auch gleich die Bohrungen für die Schrauben der 7er gebohrt.

Die Edelstahlbleche habe ich übrigens von einem Bekannten machen lassen. Alle Bohrungen wurden auf ein Zehntel Millimeter genau mit dem Laser ausgeschnitten. Hat mich lediglich ein paar Euro für das Material und eine kleine Spende für die Abteilungs-Kaffeekasse gekostet.

Zwischenzeitlich waren auch die Fronten vom Lackierfachbetrieb zurück. Die Fläche, die später vom Edelstahlblech verdeckt wird, wurde natürlich nicht mit lackiert. Ich habe gerade mal 70,- € für das Lackieren der beide Fronten gezahlt. Der Lackierer hat top Arbeit geleistet.

Weiter ging es mit dem Aufbau der Frequenzweichen auf einem 10mm MDF Brettchen. Zugegeben, anfangs hatte ich Zweifel und etwas Scheu, hatte ich doch in meiner Ausbildung zum Maschinenschlosser vor ca. 25 Jahren während eines Lötkurses, das letzte Mal weich gelötet. Schließlich entschied ich mich doch dafür, den Aufbau selber zu bewerkstelligen.

Zuerst einmal alle Teile gekennzeichnet und nach Schaltplan positioniert, anschließend mit Heißkleber fixiert. Nach ein paar Testlötungen an alten Kabelresten, fühlte ich mich dann sicher genug, Spulen, Widerstände und Kondensatoren einigermaßen fachgerecht zu verbinden. Ich kann jeden, der sich hier unsicher fühlt, nur bestärken, es einfach mal zu versuchen. Udo’s Beschreibung zum Weichenaufbau hier im Magazin hat mir dabei sehr geholfen. Man kann auch die vielen Anleitungen und Tips im Netz zum Thema Weichlöten nutzen. Schließlich wird man belohnt mit einem unbeschreiblich guten Gefühl, es als Laie geschafft zu haben.

Leider musste ich aufgrund der langanhaltend tiefen Temperaturen im Frühjahr 2018 die Arbeit erst einmal ruhen lassen. Dann – es war bereits Mai – die erste anhaltende Wärmephase zwischen 20 und 25 Grad. Ideal um die finale, mattschwarze Lackierung aufzubringen. Ich testete zunächst das Lackieren mit Rolle und anschließend das Lackieren aus der Spraydose. Hierbei nahm ich einen Griffaufsatz für die Dose, der für ca. 6,-€ erhältlich ist, zur Hilfe. Der Lack lässt sich damit wesentlich gleichmäßiger, ähnlich einer Sprühpistole und ohne einen Krampf im Zeigefinger zu bekommen, aufsprühen. Das Ergebnis war dann auch eindeutig zu Gunsten der Spraydosenlackierung ausgefallen.

Aus Malerabdeckplane, die ich von den Führungsschienen meiner Garagentore abhängte, baute ich mir eine provisorische Lackierkabine, um so zu verhindern, dass mir umherfliegender Staub und Schmutz das Lackierergebnis verhagelt. Außerdem wurden so die Garagenmöbel und Werkzeuge während des Lackiervorganges vor Lackspritzern geschützt. Da es keine Absaugung gab, waren Schutzmaske und Schutzbrille während des Lackierens Pflicht. Nach zwei bis drei Durchgängen ohne Zwischenschliff, war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Absolut wohnraumtauglich. Meine aufwendigen Schleifarbeiten vorab hatten sich nun ausgezahlt.


Vor dem Aufleimen der Front, habe ich dann noch die Frequenzweichen im Gehäuse montiert. Die Spule für den TT erhielt unter dem unteren Versteifungsbrettchen ihren separaten Platz.

Dann der erste optische Test in meinem Wohnzimmer. Im Hintergrund ist auch mein oben erwähntes erstes Selbstbauprojekt zu sehen.

Dann wurde „Hochzeit“ gefeiert, Kabel an ER4, TM und TT Chassis angebracht und das Dämmmaterial ins Gehäuse „gestopft“.

Die Kabel habe ich nicht angelötet, sondern mit Flachsteckern an die Anschlussfahnen der Chassis angesteckt. So ist ein leichteres und schnelleres Demontieren möglich, falls ich mal upgraden möchte( wer weiß ,Duetta, Grand Duetta, White Pearl). Den ER4 habe ich mittels Lüsterklemme verbunden, die Bohrungen mit Kaugummi abgedichtet. Die von Udo mitgelieferten Anschlussterminals ersetzte ich (Udo verzeih!) durch optisch und haptisch etwas hochwertigere, rechteckige Terminals.

Dann war der große Moment gekommen. Hatte ich alles richtig angeschlossen? Keine kalten Lötstellen erzeugt? Ich war gespannt wie ein Flitzebogen. LS Kabel ran, Powertaste meines Amps gedrückt. Dann der Fingerdruck auf das „Play“ Symbol der Streaming App. Gewählt habe ich „Child in Time“ von Deep Purple. Wie ich fand, ein würdiges Stück für diesen Anlass.

Ja und die Doppel 7 spielten. Und wie sie spielten. In den nächsten Tagen habe ich dann in jeder freien Minute Musik gehört, um die Chassis und den HT einzuspielen. Dass die Chassis und der ER4 etwas Zeit brauchen, kann ich bestätigen. Das Klangbild wurde im Laufe von etwa zwei bis drei Wochen noch räumlicher und harmonischer. Mein alter Pioneer Amp wurde zwischenzeitlich in den verdienten Ruhestand geschickt. Die Doppel7 werden nun von einem Vincent 237MKII Hybriden angetrieben. Hier noch ein paar Bilder der fertigen Doppel7:

Abschließend kann ich nur jeden ermutigen, der wie ich anfangs am Zweifeln war, ob Selbstbau eine Lösung ist. Ja, für mich war sie das. Gerne erinnere ich mich an die vielen, schlaflosen Nächte zurück, in denen ich wach in meinem Bett lag und den nächsten Arbeitsschritt durchdachte oder gedanklich an der Lösung des einen oder anderen Problems arbeitete. Belohnt wurde ich mit einem tollen, meiner Meinung nach klanglich in der Referenzklasse spielenden Lautsprecherpaar. Dazu noch in einer für mich bezahlbaren Preisregion.

Danke an Menschen wie Udo, die solche Bausätze entwickeln und es HiFi-affinen Menschen wie mir ermöglichen, ohne den Gegenwert eines Kleinwagens zu investieren, echtes High End hören zu können.

Die Fahrt nach Bochum hat sich auf jeden Fall gelohnt, ich werde demnächst mal wieder vorbei schauen, meine nun fast erwachsene Tochter hat schon Bedarf nach einem Paar guten Lautsprechern angemeldet und mein guter, alter Pioneer Amp braucht noch eine Beschäftigung. Wäre schade, wenn er nur untätig im Keller verstauben würde….

Thomas

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Echt nice!
Kann deine odyssee gut nachvollziehen, mit ging es ähnlich. 5000Eur für ein paar fertige ist zu viel Geld um sich mit naja ok zufriedenzugeben.
Glückwunsch zur D7!

Matthias

Hallo Thomas,
viereckig ist eben nicht viereckig! Respekt und Gratulation zu den tollen Lautsprechern. Die passgenaue Kombination zwischen Metall und Holz in Hochglanz gefällt mir sehr gut. Hier wird eine weitere Designmöglichkeit vorgestellt, wie man eine schnöde Kiste in etwas schönes verwandeln kann!
Lediglich die Füße würde ich evtl auch in Metall oder geradlinig gestalten, aber das sind Kleinigkeiten!
Mit meiner Duetta (iPad-Form) bin ich immer noch sehr zufrieden und möchte den Hochton gegen nichts anderes tauschen! Unaufgeregt, nicht aggressiv und absolut sauber: genau das ist es für mich.
Viel Spaß noch mit den hübschen Kistchen wünscht Chrisdrei.

Moin Thomas und Glückwunsch zu Deinen Schätzen. Das mit der Metallfront ist Geschmacksache, aber auf jeden Fall eine prima Umsetzung und ein Design dass nicht jeder hat. Und zur Einrichtung passt es auch sehr gut. Was will man mehr.
Ach so, die Weiche: wenn ich mir mein Gewurschtel auf Minibrettchen, die durch 9 cm Löcher passen müssen, anschaue, hast Du gefühlt die Größten Weichen der Welt gebaut. Aber passt ja alles und der Platz ist ja da. Das ist die in reinster Form.
Gruß Martin

Hallo Thomas,

zur Doppel7 brauch man nicht viel sagen. Eton baut tolle Chassis. Zu deinen Gehäusen kann ich nur beide Daumen heben. Richtig toll geworden. Das bekommt man nur wenn man selber baut.

Wünsche sehr viel Spaß mit den Schönheiten.

Gruß Michael

Hallo Thomas,

wunderschöne Umsetzung der Doppel 7 und toller Bericht.
Ich hätte meinen musikalischen Werdegang nicht besser beschreiben können. Das mit dem Versandkataloge wälzen hatte ich schon wieder vergessen.
Mach doch noch einen Eintrag in die Probehörlandkarte in Nordbayern sind noch viele weiße Flecken auf der Karte… und ich würde die Doppel 7 gerne mal in der Nähe hören.

Viele Grüße aus Oberfranken,
Tobias

Hallo Thomas
Ich hatte noch keine Zeit den Bericht zu lesen, die Bilder gefallen mir aber sehr gut. Modern und passt zu den gezeigten Möbeln. Schön, wenn sich Lautsprecher mit ins Gesamtbild einfügen. Viel Spaß damit.
Alex

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