6. November 2022

Bernhards BelAir Lady

Autor: Bernhard B

Nach fast 4 Jahren stillen Mitlesens ist es nun an der Zeit, meinen Beitrag zu dieser fantastischen Community zu leisten und damit Udo auch nochmal danke zu sagen, nachdem ich nun klanglich ganz oben angekommen bin. Ganz oben? Nein, die eine oder andere Kleinigkeit ist noch zu verbessern, aber zumindest die Lautsprecher sind schon mal absolut top. Doch von vorne…

Vorgeschichte:
Vor ca. 4 Jahren während meiner Doktorarbeit in einem viel zu kleinen WG-Zimmerchen wuchs der Wunsch, nicht immer meinen PC laufen lassen zu müssen, um eine Musikquelle zu haben, die meine recht brauchbaren, aktiven, kommerziellen und hinreichend kleinen Regalboxen anspricht. Über meine Lust am Basteln zu Raspberry Pi Streamern gekommen, fand ich in meiner Suche die Berichte von Rincewind und Rundmacher hier auf Udo’s Seite. Also geschwind einen Pi, einen HiFiberry DAC und das 7“ Touchdisplay bestellt und eins der empfohlenen Netzteile. Eine Holzkiste, um das Ganze zu umfassen, war auch schnell gezimmert und furniert, damals mit den kleinen Flächen im Pressverfahren.

Über diesen Umweg habe ich mich dann in Udo’s Forum eingelesen, ich denke 90% der Berichte der 2 Jahre vor diesem Zeitpunkt (2019) habe ich auch durch. Und das Argument, das Geld bei Lautsprechern lieber für hochwertige Chassis auszugeben und die Kiste selbst zu bauen, fand ich sehr einleuchtend. Da ich aber leider immer noch in England war, konnte ich leider kein Probehören machen. Also wurde ein halbes Jahr später was Gutes, als allgemein geeignet beschrieben, taub bestellt: Ein Satz SB18 mit MDF-Front von Udo, um die Arbeit und fehlende Erfahrung im Fräsen auszugleichen, das restliches MDF vom Baumarkt. Das Ganze wurde dann im Sommer während eines Besuchs bei meinen Eltern zusammengebaut. Allerdings war ich so neugierig, dass die Chassis schon vor demFurnieren verschraubt und verlötet wurden. Klang super, nur konnte ich sie nicht mit nach England nehmen. Beim nächsten, weihnachtlichen Besuch wurden sie mit der Bügelmethode und Saraifo Palisandro Furnier furniert. Die Ausschnitte mit scharfem Cuttermesser sind möglich, wenn man Geduld hat.

Um das Ganze „professioneller“ aussehen zu lassen wurden auch noch Abdeckungen aus dem grauen Akustikstoff von Udo und Viertelhölzern gebaut. Zum Glück hatte ich vorher dran gedacht und noch Magnete in der Schallwand eingelassen, die vom Furnier verdeckt wurden. Die Gegenstücke wurden im Rahmen der Abdeckung angebracht. Hält sehr verlässlich und man kann es auch gut abnehmen. Ich finde die Einfachheit, wenn die Abdeckungen locker leicht korrekt ausgerichtet wieder dran schnappen, elegant, auch wenn ich weiß, dass viele hier den Anblick der nackten Chassis bevorzugen.

Jedenfalls gab es so ein musikalisches Erwachen und ich habe mich nochmal ein halbes Jahr später beim Umzug zurück nach Deutschland und in die erste eigene Wohnung gefreut, meine SB18 ausgiebig hören zu können. Befeuert wurden sie mit einem kleinen Class D Amp, den Matthias (DA) mit anderen Forumsmitgliedern getestet und seine Eindrücke geschildert hatte. Wenn er vielleicht nicht ganz adäquat, aber doch gut anhörbar an einer Duetta war, sollte er ja mit SB18 gut klarkommen. Und diese Kombo klang gut, am Fernseher und am Rasperry Pi Streamer. 1.5 Jahre vorgespult kam dann noch ein Thorens Plattendreher dazu. War es einst das Herzstück des Setups meiner Eltern, stand er 20 Jahre ungenutzt rum. Aber funktionieren tat er noch gut und die Plattensammlung, wenn auch klein, wächst seitdem stetig.

Nach einem Umzug war das Wohnzimmer ein großer Raum mit Küche und Eingangsflur und damit für diese Boxen etwas groß. Als wieder ein sommerlicher Heimatbesuch anstand und auch ein Besuch bei Freunden im Pott, wurde ein Termin auf dem berühmten Sofa vereinbart.

Eigentlich hatte ich gehofft, die Chorus85 gegen die Lady hören zu können. Da die Chorusse mangels Lieferbarkeit jedoch nicht mehr im Laden standen, war die Vorführung auf die BelAir Reihe limitiert.

Also haben wir gezielt der Lady gelauscht. Da ich mit großem Bass-Chassis mehr Tiefgang wollte, habe ich die „kleineren“ BelAirs nicht wirklich in Erwägung gezogen. Zudem ließ mir meine Freundin auch noch quasi frei Hand. Und klanglich konnte die Lady nunmal auf allen Ebenen überzeugen.

Ich hatte tatsächlich selbst keine Musik mitgebracht und mich ganz auf Udo’s Sammlung verlassen, deren Kontrolle er mir direkt in Form eines Tablets in die Hand drückte. Zwischen der klaren Bühne bei Ravell’s Bolero oder den knochentrockenen Bässen und unglaublichen Leichtigkeit des Raschelns und Knistern im Hintergrund von Trentemoller’s Chameleon war die Entscheidung eigentlich sehr schnell gefallen. Musik wurde dennoch so lange gehört, bis ich „leider“ doch zu meinen Freunden weiter und Joshi ohne Extra-Streicheleinheiten auskommen musste.

Design und Bau:
Die BelAir Lady sollte es also werden. Der Bausatz war zusammen mit einem Satz Mini-ACL als Design-Testobjekte schnell bestellt, nachdem klar wurde, dass ein Besuch beim herbstlichen Jahresabschlussevent in Nordhausen nicht drin war. Die Fahrt vom Bodensee ist einfach ziemlich weit und mit den verfügbaren Bausätzen war ich mir mit der Entscheidung zur Lady eh sicher.

Blieb die Frage nach dem Design. Einteilig war bei mir gesetzt, ich mag das gestückelte Aussehen nicht. Aauch das ist das tolle beim Selbstbau: Jeder so, wie er mag (und kann). Meine Möbel-Wohnzimmerfront ist größtenteils aus Schweden im Blau-Gelben-Möbelhaus in Fastschwarz erworben und wurde mit eigenen Regalböden und Türen und Schubladenfronten aus Buchenleimholz aufgehübscht. Daher sollten die Ladys dazu passen, wenn man sich schon die Arbeit macht. Nach kurzer Frage und ausführlichen Antworten im Forum (Danke an alle Beteiligten) fiel die Wahl auf Seiten aus Buchen-Sperrholz und der Rest des MDF-Korpus dann mit schwarzem Furnier. Damit geht das Design sehr auf Udo’s Design von manchen Serien zu, aber mir gefällt das schwarze Furnier besser als schwarzes MDF und Buche passt einfach besser als Birken-MPX. Damit ich die Kanten vom Furnier sauber abschneiden kann, sollten die Seitenwände erst nachträglich drauf. Da der lokale Biebermarkt Buchen-Sperrholz nur in 12mm Stärke hat, kamen noch 12mm MDF-Wände da drunter. Die Kanten des Sperrholzes sollten dann noch eine 45°-Phase bekommen, damit die Lagen-Optik betont wird und es auch zu den Phasen an den Möbelfronten passt.

Oft wurden hier und auch von Udo im Gespräch die Vorzüge von Rollen unter den Schallwandlern betont. Erst dachte ich noch an eine Art Platte, die dann über längere Seitenwände die Rollen verstecken. Allerdings hatte ich dann Bedenken, die Boxen da drauf zu stellen und zu verschieben (Kippgefahr). Um die Rollen dann trotzdem zu verstecken, sollten die Wände der Boxen selbst einfach um 3.5cm verlängert werden. Unter den Boden geschraubte Rollen würden so nur 1cm rausragen und man müsste sich flach auf den Boden legen, um überhaupt etwas davon zu sehen.

Auch wenn ich gerne mit Holz bastele, war klar, dass der Bau etwas aufwendiger wird und auch gut werden soll. Daher wollte ich mir die Möglichkeit erhalten, die Ladies später noch aktivieren zu können. Da ich aber kein Fan von den externen Kisten bin, wurden die Boxen noch einmal umgerechnet. Da die Chassis in der geteilten Version eh merklich mehr Volumen haben, war mein geplantes Volumen ein Zwischending aus den Bauplänen für ein- und zweiteilig. So ist das Volumen groß genug, um nachträglich die extra Brettchen für ein Kompartment im Inneren für die potenziellen Aktivmodule einbauen zu können und immer noch genug Volumen für die Chassis zu haben.

Letztlich wurde der einteiligen Bauplplan innen 1cm breiter, 1cm tiefer und 5cm höher. 5cm mehr Innenvolumen und 5cm Rollen heißt, dass der Hochtöner 10cm höher als vorgeschlagen ist. Als Sitzriese mit 195cm sollte das trotzdem zur Ohrhöhe passen.

Nächste Frage: Heimbau oder Mitglied im lokalen Maker Verein werden und in deren Werkstatt schreinern? Da ich komplett nur mit Rad und Öffentlichen unterwegs bin und ich durchaus meine Feierabende nutzen wollte, habe ich sie dann schlussendlich doch zu Hause gebaut. Nach der Arbeit nochmal los zum basteln, wäre sehr schwer geworden. Zumal der Transport des Holzes und der fertigen Boxen sehr mühsam geworden wäre. Andererseits hätten sie eine CNC Fräse für perfekte Fronten gehabt.

Nachdem ich nochmal Matthias (DA) Bericht zu seinem Duetta Center und die Tips zum Fräsrahmen gelesen hatte, waren die fehlenden Werkzeuge (besagter Fräsrahmen, ein Satz etwas besserer Fräser und ein paar Klemmen) auch schnell bestellt. Der fehlende Fräszirkel wurde mit einem günstigen Stück Siebdruckplatte selbst gebaut. Er ist mit der Einstellung nicht ganz so komfortabel, aber funktioniert genauso gut und erlaubt auch sehr kleine Radien.

Materialbeschaffung: Der bereits erwähnte Biebermarkt hat gelernte Schreiner am Zuschnitt, die ihr Handwerk auch wirklich verstehen und sehr akkurate Zuschnitte liefern. Ich weiß, wie glücklich ich mich damit schätzen kann. Von daher war die Quelle eigentlich sicher. Ohne Auto sind aber auch die 10min Radweg etwas zu viel mit 50kg Holzzuschnitt. Aber man hat ja Freunde und Kollegen und so wurde ein Abendessen gegen einen Fahrdienst getauscht. Ihr merkt schon: Wo ein Wille, da ein Weg.

Damit stand der Plan und ich konnte anfangen. Natürlich hatte der Plan Fehler, aber nichts, was man nicht reparieren oder ausgleichen konnte. Doch das werdet ihr dann noch lesen.

Das Holz wurde bestellt, abgeholt und die Maße waren tatsächlich exakt. Ich hatte zur Vorsicht auch alles, was übersteht, mit 2mm Überstand bestellt. Aber alles passte. Selbst bei 1144mm nicht mal 0.5mm Abweichung, extra nachgemessen mit meinem Maßband. Also wurde alles beschriftet und nach und nach im Verlauf von mehreren Abenden im Wohnzimmer verleimt. 19mm steht auch so senkrecht auf der Schneidekante, von daher ging es zügig. Nur sollte man dann alles einfach hinstellen. Oder doch alles mit Schraubzwingen festklemmen. Beide Methoden mischen ist eine weniger gute Idee. In meinen Fällen war die Verleimung dicht, aber das eine oder andere Brett ragt doch 0.5mm über den anderen raus. Naja, mit ein bisschen Schleifen und Zwingen beim Verleimen des letzten Bretts konnte das halbwegs ausgeglichen werden. Alle Ecken bekamen noch eine dünne Extrawurst Leim, um definitiv dicht zu sein.

Auch der Esstisch musste zwischendurch als Arbeitsfläche herhalten.

Der Bassreflexkanal wurde mit schwarzem Lack eingefärbt, damit das hinterher nicht komplett durch den Schlitz erfolgen muss. Und die Front entsprechend eingebohrt, um den Kanal hinterher einfach wieder zu finden und nicht messen zu müssen. Zudem half es auch, Front und Rückseite zu identifizieren. Allerdings wäre das durch die überstehenden Wände am Boden und die unterschiedlichen Wandstärken sonst auch noch möglich gewesen.

Und damit waren die Kisten dann fertig. Leider hatte ich mit meinem tollen Plan die Gesamtdicke der Seitenwände (12mm MDF plus 12mm Sperrholz) berücksichtigt, aber vergessen, dass das Sperrholz die Front und Rückseite umfasst, nicht umgekehrt. Wenn ich mich mit FreeCAD tiefer auseinander gesetzt hätte, wäre mir das wohl nicht passiert. So musste ich nicht nur 2mm Überstand, sondern 14mm mit dem Bündigfräser wegnehmen. Beim Leimen vorher war es einfacher, da ich nichts fluchten musste. Dafür gab es umso mehr feinen MDF Staub. Mit Keller und Balkon musste ich zum Glück keine Staubschlachten im Badezimmer veranstalten. Den Keller werde ich jetzt trotzdem mal komplett leerräumen und alles absaugen. Nächster Schritt: Schleifen und Furnieren.

Das Schleifen hätte ein bisschen mehr sein können. Beim Leimen hatte sich bei der einen Box doch der Deckel etwas verschoben. Nicht dramatisch, aber so viel, dass es beim Furnieren störte.

Die Furnierbahnen wurden grob zurecht geschnitten, zusammen mit der jeweiligen Boxenwand mit der Rolle dünn eingeleimt und beides so lange ruhen gelassen, bis der Leim beim Anfassen gerade so trocken war. Dann entsprechend zusammengebracht, ausgerichtet und mit dem durch Backpapier geschützten Bügeleisen verschmolzen. Hatte ich zwar für die SB18 auch bereits so gemacht, aber ich bin immer wieder baff, wie gut das klappt und wie die Ergebnisse zu überzeugen wissen. Rückseite, Deckel und Front wurden so furniert. Die Überstände wurden nach jeder Seite mit einem Teppichmesser entfernt, während die furnierte Fläche auf einem harten Untergrund lag. Leider habe ich an manchen Kanten vergessen, Malerkrepp aufzukleben, um vor Ausrissen zu schützen. Aber letztlich hat es wieder zu meiner Zufriedenheit funktioniert. Die letzten Überstände wurden per Hand und ohne Druck weggeschliffen.

Nebenher habe ich die Kisten für die Mini-ACLs fertig gemacht und auch schon mal geölt. Leider wirkte das schwarze Furnier geölt doch nicht so dunkel, wie ich erhofft hatte. Also wurde noch schwarze Beize geordert und nach einem Test doppelt aufgetragen.

Nun stand das Fräsen der Chassis-Ausschnitte an. Der bereits erwähnte Fräsrahmen aus Alu-Profilen, der oben auch schon mit im Bild war, ließ sich zwar gut einstellen, allerdings hatte mein Fräser einen 10mm Durchmesser, das Kugellager aber wohl 10,5mm. Das habe ich zum Glück an meinem Opferbrett für Testfräsungen gemerkt. Also geschwind den Hochtöner rundherum mit 5 Lagen Kreppklebeband umwickelt, nochmal den Rahmen drangeschoben und festgezogen. Nächste Testfräsung passte dann. Hier sieht man dann auch den Beize-Öl Test.

Leider hat die Eintauchtiefe nicht ganz gepasst, das konnte ich am Ende halbwegs mit Extralagen Moosgummi ausgleichen. Dafür passte der Ausschnitt quasi perfekt.

Das Spiel mit dem Fräszirkel war das gleiche, Einstellen, Testfräsung, Einstellung nachbessern. Ebenso wurde der Bassreflexkanal noch gefräst, indem ich einfach mit dem Bündigfräser die Bretter des Kanals abfuhr.

Zum Glück hatte ich im ersten User-Bericht schon von den Problemen mit der Frästiefe für das Bass-Chassis gelesen. Ich habe es bei meinen nachgemessen und auch tiefer gefräst als angegeben, musste aber dennoch mit Schmirgelpapier und Muskelkraft nachbessern. Doch lieber so rum, als zu viel weg zu haben. Daher habe ich mich auch nicht mit dem Schwingschleifer drangetraut. Mit etwas Nachbessern hat es dann zu meiner Zufriedenheit gepasst.

Da ich keinen Kreisschneider habe, wurde der Fräszirkel auch genutzt, um den Ausschnitt für das Terminal zu „schneiden“. Ist hier nicht zu sehen, taucht aber in den späteren Bildern am Rande auf, daher sei es hier schon erwähnt.

Nun habe ich erstmal gebeizt, damit ich nichts auf die Buchen-Seitenwände kleckere. Satt die Beize aufgerollt und trocknen lassen, das ging recht schnell und einfach. Dabei wurden auch in einem Zug die Chassis-Ausfräsungen geschwärzt, damit keine helle MDF-Kante den Anblick stören konnte. Mit der Beize auf dem Furnier war zwar der gewünschte Schwarzton erreicht, aber das Furnier auch recht empfindlich. Ich habe trotzdem erst die Seitenwände aufgeleimt, weil versehentlich geölte Stellen sich nicht verleimen lassen. Dazu wurde über 4 Abende jeweils eine Seite reichlich eingeleimt mit der Rolle, Schaschlik Spieße an den Seiten draufgelegt und darauf die jeweilige Seite der Box ausgerichtet. Erst dann wurden die Spieße sauber seitlich rausgezogen. Ich weiß nicht, ob es wirklich notwendig war. Aber ich bilde mir ein, dass es so etwas einfacher war, als die 25kg Kisten zu halten und gleichzeitig Millimeter genau auszurichten. „Angepresst“ wurde es mit dem Gewicht der 2. Box, großen Wasserbehältnissen und meinem eigenen Gewicht (mit Abstand am schwersten). Fehlt natürlich auf dem Foto, aber ich habe mich einfach für 20 min auf die obere Box gesetzt. Damit das Warten nicht zu langweilig wurde, war alles vor dem Fernseher aufgebaut…

Leider hatte der „Anpressdruck“ nicht gereicht oder mein Parkett ist nicht eben genug. Jedenfalls waren an manchen Stellen noch deutliche Spalte zu sehen. Also wurde mit Reklame-Flyern (stabiler als normales Papier und sie saugen auch den Leim nicht so sehr auf) bei allen 4 Seitenwänden an allen 4 Kanten noch Leim so tief wie möglich eingebracht und mit den vorhandenen Schraubzwingen angedrückt. Auf ein Viertel der Box 5 Zwingen hatten mehr Druck als 150kg über die ganze Box verteilt. So konnte ich es ganz gut retten. Es mag intern noch „Blasen“ oder kleine Flächen geben, die nicht verleimt sind. Die sieht man nicht und man hört auch keine Vibrationen, also können sie mir auch egal sein.

Um die recht empfindlichen, schwarz gebeizten Flächen endlich zu schützen, wurde Osmo Hartwachsöl in Matt aufgetragen. Das Zeug hatte bei der SB18 und bei anderen selbstgebauten Möbeln schon für edle Oberflächen gesorgt.
Zum Fräsen ging es wieder runter in den Keller. Das schwarz gewachste Furnier wurde mit Kreppklebeband geschützt. Erst wurden die 2mm Überstand der Buchen-Sperrholzplatten mit dem Bündigfräser entfernt, danach eine 45° Phase angefräst. Dabei wurde mit Gefühl und Augenmaß die Frästiefe so eingestellt, dass nur noch 1mm oder weniger der Buchen-Stirnseite ungephast blieb. Eine ganz leichte Stufe (<0.5mm) ist noch zwischen Seitenwänden und den furnierten Flächen zu spüren, aber nicht zu sehen. Da die Furnierflächen bereits behandelt waren, konnte ich das nicht gänzlich wegschleifen. Aber mir passt’s auch so. Obwohl der Staubsauger mitgeführt wurde und die ganze Zeit lief, kann man am Boden in etwa die Staubschlacht erahnen.

Und weil sie gerade so da lagen, wurden auch die Boden-Stirnseiten und der Boden selbst mit Beize eingepinselt, sodass es später keine hellen Reflexionen geben kann, wenn sie ca. 1cm über dem Boden „schweben“ werden. Danach ging es wieder hoch. Ich musste mich ein weiteres Wochenende gedulden und habe die gesamte Box nochmals mit Hartwachsöl behandelt. Die bereits doppelt gewachsten Furnierflächen haben kaum mehr Öl aufgenommen, wurden aber der Gleichmäßigkeit wegen mit berollt. Die erste Schicht wurde dick aufgetragen, antrocken gelassen und dann mit einem Lappen abgewischt. Nach dem Trocken über Nacht einmal per Hand und nur mit leichtem Druck mit 320er Papier geschmirgelt, leicht feucht abgewischt und eine dünne 2. Schicht Öl aufgetragen. Diese durfte nicht ganz so lange trocknen, bevor mit Küchenpapier alles glatt gerieben wurde. Nach dem erneuten Trocknen war die Oberfläche wie gewünscht glatt, aber man spürt noch, dass darunter echtes Holz ist.

Der Bassreflexkanal wurde ebenfalls ein weiteres Mal geschwärzt, einmal die gefrästen Seiten in der Front und kleine Flächen tiefer im Inneren, die ich ausgelassen hatte aus Angst, dass der Leim auf dem Lack nicht gut hält.
Damit waren die Kisten nach entsprechender Trockenzeit fertig. Folgerichtig wurde die vorher parallel schon gelötete Weiche eingebaut. Die Weiche war zwar um einiges komplexer als die der SB18, aber mit zuvor beschrifteten Teilen blieb es überschaubar. Vorsichtshalber habe ich bei Udo angefragt, ob die Abstände und Ausrichtungen der Spulen passen, um unerwünschtes Übersprechen zu vermeiden. Seine Anwort per Email innerhalb von 20 min bestätigte, dass es passen sollte. Jeder normale Versandhandel und Customer Service könnte sich von dieser Reaktionsgeschwindigkeit eine dicke Scheibe abschneiden. Umgekehrt sind Udo und seine Produkte halt auch nicht normal (im guten Sinne!!).

Die Weiche habe ich auf 3mm MDF Platten aufgebaut, die so zugeschnitten wurden, dass sie definitiv durch den Bass-Ausschnitt passen. Die großen Spulen und Kondensatoren wurden extra mit Kabelbindern auf dem Brettchen fixiert, die anderen Teile nur mit Heißkleber befestigt.

Flugs noch die Drähte angelötet, die Weiche mit sechs Schrauben unter das hintere Stabilisierungsbrett an die Rückwand geschraubt.

Die Kabellöcher wurden in die Hoch-/ Mitteltonkammer gebohrt, die Kabel durchgeführt und von beiden Seiten mit Heißkleber abgedichtet. Ebenso wurde für die Befestigungsschrauben der Chassis sehr dünn vorgebohrt. Die Wattebahnen locker in die Kiste gestopft, konnten nun die Chassis angelötet werden. Zum Schutz der Membran vor Spritzern wurde noch Alufolie da drunter drapiert. Alles festgeschraubt und zum ersten Mal das Gesamtkunstwerk betrachtet.

Man kann es vielleicht sehen, das Bass-Chassis ragt immer noch minimal hervor, der Hochtöner ist minimal zu tief. Aber beides so gering, dass es mich nicht stört.

Also zum Hörtest. Dabei hatte ich das Gefühl, dass der Boss nicht so tief kam, wie ich es von Udo’s Sofa in Erinnerung hatte. Natürlich ist Erinnerung immer trügerisch und ich habe erstmal weiter gehört, aber 10 Tage später dann doch den Bass rausgenommen und ein Stück Wolle Richtung Reflexkanal entfernt, sodass sie jetzt unter dem Bass tatsächlich nur sehr locker liegt (so wie Udo es auch beschreibt, mea culpa). Damit wurde es besser und ich bilde mir ein, dass sich der Bass ein bisschen einspielen musste. Das Flachlegen wurde genutzt, um euch auch noch den geschwärzten Boden und die Rollen im Detail zeigen zu können.
Natürlich gab es kleine Fehler beim Bau. Beim Abfräsen der Überstände der Seitenwände ist leider bei einer Box ein Stückchen Furnier ausgerissen. Zum Glück hinten und unten, weil ich loslegte, ohne entsprechend vorher abgeklebt zu haben. Das ist in der Müdigkeit einfach vergessen worden. Also wurden schnell alle Werkzeuge zu dem Zeitpunkt hingelegt und erst am folgenden Tag und wacher weiter gemacht. Man sieht die Stelle kaum.

Ärgerlicher ist das fehlende bzw unzureichende Schmirgeln der leicht verrutschten Oberseite bei einer Box. Dadurch hatte ich eine Art Blase unter dem Furnier. Zwar konnte ich die mit erneutem Bügeln mit viel Druck festkleben. Nur leider ging ich dabei etwas zu kraftvoll vor, sodass jetzt eine kleine Bügelkante in der einen Oberseite im Streiflicht zu sehen ist. Das ist natürlich ärgerlich, weil es einfach vermeidbar gewesen wäre, jedoch klein genug, um mich nicht die ganze Zeit zu stören. Und so habe ich einen einfachen Beleg für das Selberbauen der Boxen.

Alles in allem sind das wirklich nur Kleinigkeiten. Teilweise floss viel Freizeit in den Bau, ich hätte mir auch deutlich mehr Zeit lassen können. Im Endeffekt kamen Werkzeuge für 90€ dazu und knapp 300€ an Holz (>100€ waren schon die Buchen-Sperrholzseiten), Beize, Furnier und Hartwachsöl. Solange man minimale Erfahrung mit einer Oberfräse hat (die eigentlich jeder Bastler haben sollte) ist das Selbstbauen einfacher Designs überhaupt kein Problem, auch in kleinen Mietwohnungen nicht. Und man kann es sogar noch einfacher machen und bei Udo die Fronten wie ich damals bei der SB18 mitbestellen. Von daher, an alle Zweifler, traut euch an denSelbstbau!

Damit kommen wir zu dem schwierigsten Teil des Berichts, den Klang in Worte fassen. Dazu sei angemerkt, dass der kleine Class D Verstärker nicht schlecht ist und meiner Meinung nach ein fantastisches Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Aber für solch große und imposante Ladies dürfte es dann doch gerne mehr sein. Das ist wohl das nächste, klangliche Projekt.

Für meine Ohren sind meine Ladies nach der Woll-Entfernung und dem (imaginären) Einspielen der Bass-Chassis (bzw meiner Ohren) genauso gut, wie ich sie auf Udo’s Sofa gehört hatte. Höhen und Mitten sind unglaublich frei und losgelöst von den Boxen. Ich kann nicht immer sagen, ob Instrumente vor oder hinter der Box gespielt werden und ich würde auch nicht sagen, sie sind im Raum festgenagelt, die Musik füllt einfach den Raum und wird nicht von den Boxen abgestrahlt. Der Bass ist genauso trocken und tief wie erwartet. Gerade bei gut produzierter, elektronischer Musik merkt man den Unterschied, kein Wummern oder Brummen, sondern tiefe, saubere Schläge. Dafür hört man auch, wenn Musik nicht so gut produziert wurde. Sie hört sich nicht unbedingt schlecht an, kommt den guten Sachen jedoch nicht hinterher und könnte auch von deutlich schlechteren Boxen dargestellt werden. Und das alles, obwohl mein Wohnzimmer klangtechnisch nicht ideal ist und wie schon gesagt ein deutlich besserer Verstärker noch weiterhelfen dürfte!

Chameleon von Trentemoller hatte ich tatsächlich zuerst auf Udo’s Sofa gehört und der saubere Bass hatte damals meine letzten Zweifel zerschlagen. Die Qualität des Songs von Vinyl in den eigenen 4 Wänden ist einfach Wahnsinn. Die Hintergrund-Geräusche sind unglaublich luftig und der absolut knochentrockene Punch des Basses fasziniert mich jedes Mal. Ähnlich ist es den „Urwaldgeräuschen“ und dem Vogelzwitschern in Sanacion von Nicola Cruz auf der Prender el Alma Platte. Ich habe das Gefühl, es läuft jemand mit der Rassel vor mir rum. Umgekehrt zeigt sich der trockene Bass wieder hervorragend bei dem Album-namensgebenden Song.

Die Klarheit von Nick Caves Stimme und der Nachhall von diesem Industriehallen-Bass bei Red Right Hand sind genauso fantastisch. Ebenso ist das meiner Meinung nach überragende Drumming von Danny Carey von Tool in Pneuma ist einer Musikalität zu hören, die man sonst fürs Schlagzeug sucht. Die ersten beiden Kvelertak Alben sind auch super frei und klar, wobei es hier schon fast zu viel des Guten ist. Nebenbei, Kvelertak ist ein Beispiel, wo durch Wechsel innerhalb der Band und des Studios die Musik dann leider in Album 3 und 4 sehr viel flacher ist und das ist nicht auf die mir ohnehin unverständlichen Texte bezogen.

Apocalyptica profitiert auch sehr von der klaren und luftigen Wiedergabe. Die Räumlichkeit ist unglaublich und bei manchen Notenwechseln bilde ich mir ein, Kratzer der Bögen und noch nachklingende Resonanzen der Celli zu hören.

Köln Concert von Keith Jarrett: Hatte ich mich mit Udo noch darüber unterhalten, dass meine Eltern vor fast 40 Jahren mit der Schallplatte ihre erste, gemeinsame HiFi-Analge mit dem ersten Gehalt ausgesucht hatten und Udo wiederum von seinem Kumpanen erzählte, der diesem legendären Konzert beiwohnen durfte, kann ich mich nun freuen, eben jene gut erhaltene Platte mit meinen selbsterbauten Ladies genießen zu können und jeden Mal das Gefühl zu haben, Keith spielt bei mir im Wohnzimmer. Da stört nur das Klatschen der Live-Aufnahme in der Illusion.

Bleibt mir nur, Udo zu dieser Kreation herzlich zu gratulieren und ihm, der super Community hier und allen vorherigen Berichte-Schreibern danke für die Unterstützung und Unterhaltung zu sagen.

DANKE!

Bernhard

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Moin Bernhard,
Glückwünsche zur tollen Arbeit und viel Freude mit den Ladies! Freut mich sehr, dass der gute alte Fräsrahmen Mal wieder nützlich sein durfte!

Ehre wem Ehre gebührt, Thomas aka Simpsi und Roger waren damals beim Verstärkertest dabei, wünsche gute Suche für den neuen großen! Falls dir Cambridge Audio zusagt: unbedingt auch den HiFiakademie P6 anhören 👍
Aber den kennst du ja vermutlich schon aus besagtem Bericht

Finde top, dass du das schwarz furniert und gebeizt hast, einfach ne Nummer edler

Matthias

Hallo Bernhard,
zuerst einmal Glückwunsch zu deinem tollen Bauwerk und zu deiner 2. Doktorarbeit hier in schriftlicher Form ;o)
Du hast übrigens recht mit “Einspielzeit”.
Viele Hochtöner klingen am Anfang recht rau und sie brauchen eine Zeit, bis sie weicher werden und gut klingen.
So geht es aber auch den anderen Chassis. Der Bass braucht auch seine Zeit!
Und du wirst merken: mit einem kräftigen guten Verstärker wird das Ganze nochmal eine Stufe besser klingen.
Viel Spaß mit deinen Ladies wünscht Chris.

Hallo Bernhard,

ein mächtig ausführlicher Bericht, ganz großes Kino.

Danke!

Und auch sehr aufmerksam von mir gelesen, liegt doch ein ähnlicher Bericht -wenigstens was das identische Endprodukt angeht- hier noch unvollendet in der Schublade. Da es ein Gemeinschaftsprojekt war wird es langsam Zeit das wir uns an die Schreiberei machen…
Zu den Chassis kann ich noch etwas beitragen, aber der Reihe nach. Ein paar von dir genannte Faktoren halte ich für so nennenswert das ich mir erlaubt habe sie noch einmal aufzuführen plus ein paar beipflichtende Anmerkungen von mir. Also auf jeden Fall nennenswert für die debütierenden Bauwilligen. 😉

-Zudem ließ mir meine Freundin auch noch quasi frei Hand.
Ja. Die absolut wichtigste, allumfassendste Startvoraussetzung!

-…waren die fehlenden Werkzeuge (besagter Fräsrahmen, ein Satz etwas besserer Fräser und ein paar Klemmen) auch schnell bestellt. Der fehlende Fräszirkel wurde mit einem günstigen Stück Siebdruckplatte selbst gebaut.
So ein Fräsrahmen ist schnell bestellt oder gebaut, keine Hexerei. An den Fräsern sollte man nicht sparen, ein 14 € Baumarktexemplar hatte sich mal bei 28000 U/min zerlegt, das braucht man nicht. Der Fräszirkel, so einfach er scheint, reicht völlig aus.

-Ich hatte zur Vorsicht auch alles, was übersteht, mit 2mm Überstand bestellt.
Genau! Da ist es wurscht ob hochgenau gesägt oder nicht, es wird ja doch alles bündig gefräst.

-Der Bassreflexkanal wurde mit schwarzem Lack eingefärbt, damit das hinterher nicht komplett durch den Schlitz erfolgen muss
…Dabei wurden auch in einem Zug die Chassis-Ausfräsungen geschwärzt, damit keine helle MDF-Kante den Anblick stören konnte
Das hatte ich einmal vergessen, nach dem Leimen irgendwelche Innenbereiche zu schwärzen ist mühsam.

-…allerdings hatte mein Fräser einen 10mm Durchmesser, das Kugellager aber wohl 10,5mm. Das habe ich zum Glück an meinem Opferbrett für Testfräsungen gemerkt
…Das Spiel mit dem Fräszirkel war das gleiche, Einstellen, Testfräsung, Einstellung nachbessern.
Also das darf beim Fräser nicht passieren das das Kugellager im Durchmesser abweicht, selbst bei den preiswerten. Gut, durch die Testfräsungen kann man das schnell korrigieren, ich führe diese grundsätzlich durch. Die Chassisfräsungen erledige ich immer bei den noch nicht auf (Auf)Maß gesägten Platten, an eine halbfertig geklebte Box habe ich mich noch nicht getraut

-Zum Glück hatte ich im ersten User-Bericht schon von den Problemen mit der Frästiefe für das Bass-Chassis gelesen. Ich habe es bei meinen nachgemessen und auch tiefer gefräst als angegeben, musste aber dennoch mit Schmirgelpapier und Muskelkraft nachbessern.
-Man kann es vielleicht sehen, das Bass-Chassis ragt immer noch minimal hervor
Ich warte generell bis die Chassis auf der Werkbank liegen und nachgemessen sind. Immer.

Fräsmaße
Hier meine Fräsmaße:
HT: AT60NG4
Waagerecht, außen: 90,2 mm +0,8 mm +0,1 mm
Waagerecht, innen: 64,0 mm +2,0 mm +0,5 mm
Senkrecht, außen: 74,2 mm +0,1 mm +0,8 mm
Senkrecht, innen: 66,0 mm +0,2 mm +1,0 mm
Tiefe: individuell ausmessen, je nach Blende ja oder nein

MT: MW16P-8
Außendurchmesser: 165,0 mm -0,2 mm +0,3 mm
Innendurchmesser: 141,0 mm -0,5 mm + 0,5 mm
Tiefe: 7,8 mm (8,5 mm mit Sickenberücksichtigung)

TT: WO24P-8
Außendurchmesser: 242,0 mm -0,3 mm +0,3 mm
Innendurchmesser: 210,0 mm -0,2 mm + 0,5 mm
Tiefe: 11,0 mm (14,5 mm mit Sickenberücksichtigung!)

-Vorsichtshalber habe ich bei Udo angefragt, ob die Abstände und Ausrichtungen der Spulen passen, um unerwünschtes Übersprechen zu vermeiden. Seine Antwort per Email innerhalb von 20 min bestätigte, dass es passen sollte
Da gab es hier bereits Berichte zur empfohlenen Anordnung der Induktivitäten bei räumlich engen Aufbauten… So wie du hätte ich sie auch angeordnet.

-Die Weiche habe ich auf 3mm MDF Platten aufgebaut, die so zugeschnitten wurden, dass sie definitiv durch den Bass-Ausschnitt passen.
Ja, ja, ja. Da probiert man ob das nackte Montagebrettchen gerade noch so durch den TT-Durchbruch passt, dann montiert man die Bauteile, die dicke Tiefpassspule will aber absolut nicht durchgehen, weil sie am Rand des Brettchens befestigt ist. Na ja, ich hatte dann die Anordnung geändert. ☹

-Ebenso wurde für die Befestigungsschrauben der Chassis sehr dünn vorgebohrt.
Hört sich erst mal gut an, ist es auch.
Nur aus „dünn“ mache ich fast schon wieder eine Wissenschaft. Auf jeden Fall wie oben bei den Testfräsungen, hier bohre ich Testbohrungen in identisches Material.
Beim Schrauben das letzte Drittel von Hand, kein Akkuschrauber, man merkt ob die Schraube noch anzieht oder bereits überdreht. In MDF bohre ich mit einem anderen Durchmesser als in Buche MPX, bei den gelieferten Schrauben waren es (glaube ich) 2,8 mm in MPX. Wenn durch die große Frästiefe beim WO24P-8 nur noch 9 mm Holz überbleibt (20 mm MPX minus 11 mm Frästiefe) wird es aber knapp. Die Schrauben ragen dann in jedem Fall in die Box hinein. Natürlich stört das nicht. Aber nur 9 mm Holz, hmm. Man könnte von innen noch einen Verstärkungsring anleimen.

-Zum Schutz der Membran vor Spritzern wurde noch Alufolie da drunter drapiert.
Wird öfter vergessen, geht auch Backpapier oder alter Baumwolllappen. Da man mit einem gesunden Menschenverstand lötet und hinterher alles aufräumt brennt da auch nichts an oder ab.
😊

Die Klangbeschreibung, wohltuend erschöpfend. Ein paar Tiele mehr wo es sich lohnt einmal hineinzuhören.

VG Rundmacher

Moin Bernhard,

sehr schön geworden und auch von mir danke für den ausführlichen Bericht!
Zur Einstellung der Frästiefe hatte ich in meinem Bericht zum Move 15 einen Trick beschrieben, den ich mir selber abgeguckt habe. Funktioniert immer!
Chassis messe ich vor dem fräsen auch immer.
Ansonsten bin ich da inzwischen zuversichtlicher unterwegs und mache keine Probefräsungen mehr. Hat bisher immer gepasst. Aber am Anfang meiner Karriere habe ich auch Probefräsungen gemacht, die Zuversicht zu sich selbst will sich erst mal erarbeitet werden. 😉
Viel Spaß mit den schönen!
Ciao Chris

Guten Abend Bernhard,

ich habe deinen Bericht heute Morgen genüsslich gelesen. Zum Einen habe ich das gleiche Projekt vor der Brust (Dauert noch ein wenig, weil ich nicht blind kaufen möchte und die Lady gegen die Big5 hören möchte). Zum Anderen – die kleinen Fehler(chen), habe ich beim Bau der Frauenbox meiner Gattin auch „verbrochen“. Beim Furnier, beim Fräsen – mit unterlegen. Und dergleichen. Tut der Sache letztlich keinen Abbruch, die Frauenbox wird hier geliebt. Außer vielleicht von mir, ich werde die nicht mehr los 😃

Ich werde auch einteilig bauen und du hast da schon ein sehr schönes Vorbild geliefert.

Erfreue dich an diesem tollen Lautsprecher. Das nimmt dir niemand mehr. 😍

Liebe Grüße, Henning

Hallo Bernhard,

ein langer Baubericht, der sehr gut einen Werdegang, eine Entwicklung, beschreibt. Nicht nur eines hervorragenden Lautsprechers, sondern Dein eigener. Du bist jetzt hervorragendst ausgerüstet, was die Wiedergabe betrifft. Die Lady ist gaaaanz weit oben. Wie du geschrieben hast, steht jetzt ein Verstärker an. Damit wirst Du noch einen weiteren Schritt in den Olymp machen.
Ich sage danke für den Bericht und die Bilder und wünsch Dir viel Erfolg bei der Suche nach “DEM” Verstärker. Vor allem genieße den Klang.

LG aus dem Auenland
Yoga

Hallo Bernhard,

herzlichen Glückwunsch zum Selbstbau! Darf ich fragen wie weit die Ladys von der Wand entfernt stehen?

Viele Grüße!
Daebenji

Meine Ansicht dazu ist folgende: Bei Rollen unter den Ladys ist der Abstand zur Wand relativ

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