Home Foren Offtopic (allgemeines Geplapper…) Equalizer, Helmholzresonator oder wie bekämpfe ich eine Raummode am besten?

  • Dieses Thema hat 11 Antworten und 9 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 7 Jahren von Rincewind.
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    • #12533
      sirstrom

        Hi Leute,
        ein Bekannter von mir betreibt zwei Satellitenlautsprecher zusammen mit einem Subwoofer. Also ein 2.1 System.
        Sein Subwoofer- Verstärker hat die Möglichkeit bei einer bestimmten einstellbaren Frequenz den Pegel abzusenken.
        Nun hat er seinen Raum ausgemessen und eine deutliche Raummode bei einer bestimmten Frequenz festgestellt.
        Um den entgegenzuwirken hat er nun seinen Subwoofer-Verstärker so eingestellt, dass genau diese Frequenz abgesenkt wird.
        Diese Vorgehensweise erscheint mir sehr einleuchtend.

        Bei einem 2.0 System ohne Subwoofer habe ich diese Möglichkeit so nicht.
        Mir bleiben also folgende Varianten zur Bekämpfung der Raummode:
        1.) Equalizer
        2.) Helmholtz-Resonator oder andere raumakustische Maßnahmen

        Ein Equalizer ist wahrscheinlich nicht die beste Lösung, da zu sehr Klang verfälschend.
        Ein Helmholzresonator ist meistens Raumbezogen und in der Regel auch eine größere Kiste.
        Daher meine Fragen: Gibt es eine weitere Möglichkeit eine Raummode gezielt zu bekämpfen?
        Was macht Ihr? Oder wird das einfach überbewertet?

        Ich habe selber nicht viel Ahnung was dieses Thema angeht. Habe auch im Moment keinen konkreten Anlass. Dennoch ein sehr spannendes Thema.

        Viele Grüße, Uwe

      • #12534
        Matthias (da->MZ)

          Moin Uwe,
          Da würde ich tatsächlich erst mal auf den aktuellen Anlass warten.
          Ich selbst bin großer Fan von den Spielen mit der Aufstellung und dem Missbrauch von Zeugs was eh in Wohnzimmer ist.

          Bücherregal hinter den Sofa sorgt schon mal für einen Mindestabstand, Moden sind grade in Wandnähe böse.

          Und dann kommt es doch eigentlich nur darauf an das die Mode sich da wo du sitzt nicht zu stark auswirkt sondern lieber den Fußhocker zum vibrieren bringt wo traditionell weniger Ohren sind die das überhaupt mitbekommen.

          Einfach Ruhe bewahren und das Problem erst dann lösen wenn es auftritt.

          Matthias

          PS: StromReinigung wäre da das nächste, mein Nachbar hat ein teures Gerät dafür auf Verdacht gekauft. Das Problem was ich mit Rauschen hatte konnte damit aber gar nicht gelöst werden, in meinem Fall war nur wichtig den Stecker richtig rum rein zu stecken. ..
          Entsprechend:
          Falls du mal ne Mode hast wirst du schnell feststellen ob es einen Resonator braucht oder ob die richtige Aufstellung erst mal zielführender ist, oder doch was ganz anderes dahinter steckt

          • #12536
            HaZu

              Moin Sirstrom,

              zu dem Thema habe ich kürzlich ein sehr interessantes Buch von Toole gelesen. Ich glaube das gehört schon fast zur Standardlektüre.

              Sound Reproduction Loudspeaker and Rooms

              Kapitel 13.3 widmet sich genau dem Thema. Er geht auch darauf ein wie zB durch Aufstellung im Raum stehende Wellen minimiert werden können und wie sie überhaupt entstehen.

          • #12535
            michael gebel

              Da hätte ich mal die frage,wie ich so eine raummode hören oder spüren kann?

            • #12537
              micha&claudi

                Ist denn diese raummodengeschichte eher was für lauthörer,oder generell auf allen Lautstärken anwendbar?

                • #12539
                  HaZu

                    Ich hätte jetzt spontan gesagt, das betrifft vor allem Tief-Hörer. Die Lautstärke ist jetzt nicht so wirklich entscheidend. Man nimmt die Mode natürlich stärker wahr je lauter die Frequenz aus der sich die Mode ergibt. Stichwort auf dem Physikunterricht ist übrigens “Stehende Welle”.

                • #12538
                  sirstrom

                    Hallo Michel,
                    ich hab so ein kleines Programm: „Sweep Gen“.
                    Das habe ich in zwei Zimmern ausprobiert:
                    Im Wohnzimmer konnte ich da nicht wirklich eine Moode raushören.
                    Im kleinen Arbeitszimmer habe ich das aber deutlich mit den Ohren gehört (gespürt).

                    Das Programm erzeugt einen Sinuston der in der Frequenz automatisch oder per Hand in einem vom User einzustellenden Bereich variiert. Z.b. von 20 bis 1.000 Hz.
                    An einer bestimmten Stelle, bei mir waren es meine ich 132 Hz, war eine deutliche Erhöhung der Lautstärke zu hören. Wie gesagt in meinem kleinen Arbeitszimmer. Wahrscheinlich ist eine Mode dann auch bei rund 66 Hz, welche ich aber auf Grund der verwendeten Lautsprecher (SB15 Rear) nicht mehr hören konnte. Die gehen einfach nicht so tief runter, dass das eine Auswirkung gehabt hätte.

                    Hallo Matthias,
                    na klar hast Du Recht. Die Devise ist erst mal ausprobieren und alle gegebenen Möglichkeiten ausschöpfen.
                    In meinem Wohnzimmer scheint das auch ganz gut zu funktionieren. Lautsprecher 80 cm von der Wand ab, Sitzgruppe im Raum (so wie bei Udo). Und ein paar Blumentöpfe haben wir auch. Anderseits sind es die Kleinigkeiten, die jede für sich kaum wahrnehmbar sind, in der Summe aber vielleicht dann doch einen kleinen Faktor ausmachen. Und dann macht es ja auch noch Spaß sich mit der Materie auseinanderzusetzen.

                    Hallo Hazu,
                    danke für den Tipp. Da muss ich doch mal reinlesen, auch wenn sich meine Englischkenntnisse in Grenzen halten.

                    hi Micha,
                    eine schwierige Frage. Keine Ahnung. Vermuten würde ich, je lauter um so schlimmer.
                    Aber vielleicht hat hier Jemand im Forum die Antwort.

                    VG, Uwe

                  • #12541
                    HaZu

                      @ Sirstrom Du kannst auch einen gegenphasig gepolten Sub gegenüber deines eigentlichen Subs stellen. Das reduziert auch die stehende Welle im Raum. Ist vielleicht ein bisschen aufwändig.

                    • #12542
                      KTM-Tod

                        Hallo Uwe,

                        grundsätzlich hat jeder Raum Moden im Bassbereich die sich durch aus seinen geometrischen Abmessungen in x, y und z Achse ergeben. Die größten Probleme entstehen bei Frequenzen, wo sich verschiedene achsiale und auch tangentiale Moden überlagern.
                        In meinem Fall liegen die kritischsten Moden bei 54Hz, 87Hz, 107Hz und 125Hz.
                        Zusätzlich zu dieser Problematik haben die tiefen Frequenzen auch noch die höchste Energie. Alles was man dazu braucht, um diese Energie in Wärme umzuwandeln ist immer groß und mächtig, also ideal für den WAF:-)
                        Ein Resonator ist zusätzlich, dass er ein sehr großes Volumen benötigt, immer nur für einen sehr schmalbandigen Frequenzbereich abstimmbar.
                        Für den, der sein Wohnzimmer im Bassbereich optimieren möchte, bleiben also nur wenige realisierbare Möglichkeiten, welche auch schon erwähnt wurden:

                        1; Boxengröße und Membranfläche raumgerecht auswählen. Eine Formel gibt es hierfür natürlich auch nicht.

                        2; Wie Matthias schon erwähnte mit der Aufstellung der Boxen experimentieren. Wandabstand etc.

                        3; Der Bassbereich bis 150Hz ist für mich der einzigste Frequenzbereich wo ein DSP Sinn machen würde, hier kann man die kritischen Frequenzen mit schmalbandigen Kerbfiltern unterdrücken. Allerdings ist erfahrungsgemäß nicht jedes Gerät, welches man dem Signal in den Weg stellt wirklich dem besseren Klang dienlich.

                        Gruß Torsten

                      • #12543
                        JoKa

                          Hallo Uwe,

                          ich hatte mal eine Lautsprecheraufstellung, da war am Hörplatz (mittig zwischen den Wänden) eine deutliche Überhöhung von Frequenzen zwischen 75 und 80 Hz hörbar. Offenbar saß ich im Schalldruck-Maximum einer stehenden Welle. Rutschte ich allerdings einem Meter nach links oder rechts, war für meine Ohren alles wieder in Ordnung, das war durchaus beeindruckend.

                          Daher halte ich Equalizer u.ä. Elektronik zur Optimierung von Frequenzgängen oder Bassabsenkung für ungeeignet, wenn das (wie in meinem Fall) für eine konkrete Hör-Position Abhilfe schaffen kann, ein zweiter Hörer neben mir dann aber auf den Bass verzichten müsste.

                          Auch Helmholzresonatoren und andere selbstgebaute raumgreifende Bassfallen (z.B. Steinwolle in den Raumecken bis zur Decke stapeln) mag ich nicht umsetzen. Das verbraucht sehr viel Platz und Material, wenn es wirken soll.

                          In meinem Fall war es deutlich einfacher, die Lautsprecher an einer anderen Wand aufzustellen. Und damit volle Zustimmung zu allem, was Matthias schon schrieb: Mit Aufstellung kann man sehr viel erreichen. Schon ein Einwinkeln kann sich hörbar auswirken. Oder mal testweise mit der Möblierung spielen. Nicht alle Regale und Sofa´s sind dauerhaft mit dem Fußboden verschraubt 🙂 Direkt an den Wänden finden sich immer Schalldruck-Maxima, daher ist Regal hinterm Sofa immer von Vorteil.

                          Zum Testen hab ich es so ähnlich gemacht wie Du und Sinustöne ab 30 Hz aufwärts in 5er-Schritten abgespielt und bin jeweils den Raum abgelaufen. So lässt sich schon relativ simpel überprüfen, ob und wo und bei welchen Frequenzen es überhaupt Probleme gibt.

                          Grüße
                          Jo

                        • #12587
                          Jakal

                            Hallo,

                            ich habe mich vor Kurzen mal länger mit dem Thema Raumakustik befasst. Gibt dazu ein paar sehr hilfreiche Videos des Heimkino Club München, in denen Jochen Veith, seines Zeichens Akustiker, die Möglichkeiten in den unterschiedlichsten Frequenzen in einem Interview beschreibt. Findet man auf dem bekannten Videoportal recht leicht, wenn man danach sucht. Ein weiterer Kanal beschäftigt sich ebenfalls mit Raumakustik, “David Browne”. Fand ich jeweils sehr hilfreich als Einstieg in das Thema.

                            Insgesamt liegt das Problem mit den Moden an der Raumgröße. Die tiefen Frequenzen “springen”
                            im Raum herum, ohne sich komplett ausbreiten zu können und überlagern sich somit. Je kleiner der Raum, desto eher passiert das. Sicher kann man mit der Aufstellung der Schallquelle spielen und die Mode so verschieben, wegbekommen tut man sie jedoch so nicht. Der Helmholzresonator ist nur eine Variante dem entgegen zu wirken, scheint aber für einen Laien nur sehr schwierig abstimmbar zu sein, vor allem ohne Messequipment. Die leichteste Variante sind Eckabsorber mit entsprechender Größe. In Heimkinos wird mittlerweile gern auch auf Folienabsorber zurückgegriffen.

                            Was davon nun in einen Wohnraum passt muss man selbst entscheiden.

                            Grüße

                          • #12588
                            Rincewind

                              Hallo!

                              Wer sich dem Thema Raummoden beschäftigen möchte und vor Theorie mit Formeln nicht zurückschreckt, der sollte sich auf den Seiten von (leider verstorbenen) Dipl.-Ing. Eberhard Sengpiel umsehen. Vielleicht kennt der eine oder andere diesen Link zu den Berechnungen von Raummoden:
                              Raum-Moden
                              Berechnung von Raum-Moden

                              Grüße
                              Rincewind

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