Home Foren Bau-Dokumentationen SB12 ACL – Ein Erfahrungs- und Baubericht

  • Dieses Thema hat 4 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 2 Jahren von Stephan Eckert.
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    • #57837
      Stephan Eckert

        Hallo Allseits,

        wir ich zu guten Lautsprechern gekommen bin?

        Es fing so an…ich habe schon immer viel Musik gehört. Als Kind und Jugendlicher im Radio und von Platte. Nach der Wende hat die CD dann auch im Osten die Platte abgelöst. Noch eine Dekade später habe ich dann nur noch Radio gehört. Musik lief jetzt nur noch nebenbei. Irgendwie hatte es sich so ergeben.

        Weihnachten 2019. Meine Frau und mein Sohn haben mich überrascht und mir unter den Tannenbaum ein paar Schallplatten gelegt.

        Und plötzlich war sie wieder da. Die Lust am Musik hören.

        Schnell merkte ich, dass unser 5.1-Lautsprechersystem nicht zum Musik hören taugt. Also habe ich im Internet gestöbert. Oh Mann, Lautsprecher können ganz schön teuer sein. Und welche taugen jetzt was? Weiter gesucht in diversen Foren. Da waren sie, die Selbstbauer. Boxen selber bauen? – Ja warum eigentlich nicht? Also wieder weiter gestöbert.

        Irgendwann bin ich über den Spruch gestolpert: „Wer sich ernsthaft mit dem Selbstbau guter Lautsprecher auseinandersetzt, kommt um Udo Wohlgemuth nicht herum.“

        So bin ich hier auf dieser Seite gelandet. Ich habe im Forum gelesen und im Shop Lautsprecher angeschaut. Welche Lautsprecher könnten mir denn gefallen? Meine Frau sagte nur, sie dürfen nicht so groß sein und sie müssen weiß werden. So fiel letztlich meine Wahl auf die SB12 ACL.

        Daraufhin habe ich bei Udo zwei Techniksätze und die Schallwände bestellt und ein paar Tage brachte der freundliche Postbote die Pakete vorbei.

        Da ich bisher noch überhaupt keine Ahnung vom Lautsprecherbau hatte, wollte ich den Bauvorschlag von der Shopseite eins zu eins nachbauen. Im Baumarkt habe ich MDF auf Maß sägen lassen und zusätzlich den Rest einer Sperrholzrestplatte mitgenommen. Das Sperrholz war für die Weichen vorgesehen. Da der Aufbau der Boxen hier schon öfter dokumentiert wurde, verzichte ich auf eine weitere Beschreibung. Es ist tatsächlich nicht schwer, diese „Kisten“ zusammen zu leimen. Man braucht halt genügend Platz und Zwingen.                                                                                                                                                                        Zuerst habe ich die Seiten auf die Rückwand geleimt und dann die Trennbretter eingesetzt. Oh Mann, da hättest du ja ein wenig genauer arbeiten können. Die Zwingen haben die Bretter beim Trocknen verschoben. Nur um ein kleines bisschen, aber halt verschoben. Na gut, dann muss das nachher geschliffen werden. Aber – was das für eine Arbeit wird, hätte ich nicht gedacht. Das passiert mir bei meinen nächsten Boxen nicht noch einmal. Nachdem ich dann auch den Ausschnitt für das Terminal fertig hatte, habe ich mich um die Weichen gekümmert. Also erst einmal die Bauteile nach Udo`s Plan auf das Sperrholz gelegt. Die Innenmaße der Boxen ergaben die größtmögliche Dimension der Weichenplatine, denn die Spulen wollen einem möglichst großen Abstand von einander haben. Nachdem das Weichenlayout und somit die Größe der Platte feststanden, habe ich die Platten für die Weichen und noch zusätzlich 10 kleine Klötzchen als Abstandshalter zurechtgeschnitten. Dann wurden die Anschlussdrähte der Bauelemente zurecht gebogen, erneut an ihre Position gelegt, die Löcher angezeichnet und gebohrt. Anschließend wurden die Anschlussdrähte der Bauelemente durch die Platine gesteckt, umgebogen, alles noch einmal auf seine Richtigkeit kontrolliert und verlötet. Der Elektriker in mir wollte das so haben.

        Mittlerweile verstehe ich, warum Udo die freie Verdrahtung bevorzugt. Wenn bei mir jetzt ein Bauteil kaputt geht, kann ich eine komplett neue Box bauen.                                                                                             Ach ja, die Weiche wurde mit kleinen Edelstahlschrauben und den Abstandshaltern auf die Rückwand hinter den Hochtöner auf die Rückwand geschraubt.

        Jetzt noch schnell die Schallwand aufgeleimt und an eine alte Pioneer-Stereoanlage angeschlossen. Lautstärkeregler auf 0 und eine Schallplatte aufgelegt. Joe Dolce mit „Shaddap You Face“ lief. Ganz vorsichtig am Volume-Regler gedreht. Ich wollte ja nicht die Chassis zerstören, falls ich etwas falsch zusammengebaut hätte. Was ich da hörte! So klare Höhen, knackige Bässe und eine Räumlichkeit… wow! Das war ich von den alten Lautsprechern nicht gewohnt.

        Da standen sie also. Meine SB12! Im Rohbau. Und sie wussten mich zu verzaubern. Bevor ich weiter gebaut habe, musste ich erst weiter hören. Alles lief rauf und runter: Queen, Phil Collins, Max Raabe, Tina Turner und ELO und Depeche Mode. Zu Anfang waren die Bässe …ja sie waren da, dezent aber knackig, nicht so verwaschen wie bei meinen alten Boxen. Mit der Zeit wurden die Bässe fülliger, aber nicht wuchtig. Für mich ist es so genau richtig.

        Monate später. Ich habe ich es geschafft, die Lautsprecher aufzuhübschen. Sie wurden gespachtelt, geschliffen, gespachtelt, wieder geschliffen und…geschliffen. Oh man, hat das noch ein Ende? Tja, so ist das. Genau arbeiten zahlt sich eben doch aus! Und dann wurden sie foliert. Weiß, wie meine Frau es wollte, sind sie geworden. Sicher, sie sind keine Designikonen geworden, aber sie passen tatsächlich gut in unser Wohnzimmer.

        Mittlerweile haben wir unser Wohnzimmer umgestellt. Jetzt stehen sie an Ihrem endgültigen Platz.

        Und obwohl einer der Lautsprecher maximal-suboptimal steht (beim rechten „pustet“ die Bassreflexöffnung genau auf die Couch), begeistern sie mich immer wieder.

        Zurückblickend kann ich sagen, ich hatte viel Spaß beim Bau der Lautsprecher und habe viel gelernt.

        Aber – jetzt habe ich noch mehr Spaß: Beim Musik hören! Die Musik läuft nun nicht mehr nur so nebenbei, ich höre jetzt wieder bewusst Musik.

        Und ich weiß eines. Ich werde ganz sicher weitere Lautsprecher bauen.

        Zu guter Letzt möchte ich mich bedanken.

        Bei meiner Frau für die Geduld während der Bauphase und bei Udo, der aufkommende Fragen in „Lichtgeschwindigkeit“ beantwortet hat.

         

        Beste Grüße aus Brandenburg

      • #57838
        Matthias (da->MZ)

          Moin Moin,

          Und Glückwunsch! Sieht doch nach einem gelungenen Projekt aus 🙂

          Für deinen nächsten Bausatz kannst du Mal Fugenleim ausprobieren, der hält auch ohne Schraubzwingen bombenfest.

           

          Liebe Grüße und Willkommen

          Matthias

          PS: bin gespannt wann du neugierig wirst was da noch so geht 😉

           

           

        • #57842
          Stephan Eckert

            Hallo Matthias,

            vielen Dank.

            Den Fugenleim werde ich bestimmt ausprobieren. Es sind definitiv nicht die letzten Lautsprecher, die ich baue. Und ja, ich habe schon ein neues Projekt im Auge. Wird sehr wahrscheinlich ein 3-Wegerich.

            Ich weiss nicht, ob du die Bilder auch in groß sehen konntest. Ich dachte, aus der Lautsprechergalerie hier im Forum in den Text eingefügt, könnte man sie auch in groß ansehen. Beim nächsten Mal, probiere ich es anders.

            Beste Grüße aus Brandenburg

            Stephan

          • #57953
            Monti

              Moin Stephan,

              nach Berlin ist es ja von Brandenburg nicht so weit. Falls Du Dir vor Deinem nächsten Projekt die Duetta anhören möchtest, kannst Du gerne vorbeikommen. Einfach per PM anfingen…

              Ciao
              Chris

            • #57969
              Stephan Eckert

                Hallo Chris,

                komme bestimmt auf dein Angebot zurück.                                                                                                              Vielen Dank.

                Beste Grüße

                Stephan

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