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- Dieses Thema hat 14 Antworten sowie 10 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 3Â Jahren von Monti aktualisiert.
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AutorBeitrÀge
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31. August 2021 um 14:06Â Uhr #57490Oli L.
Hallo zusammen,
ich bin aktuell auf der Suche nach einem passenden VerstĂ€rker fĂŒr meine Chorus51-Lautsprecher.
Je mehr ich mich in das Thema einlese, desto verwirrender werden die Theorien und Erfahrungsberichte hinter den unterschiedlichen VerstÀrkern, die es auf dem Markt gibt.
Ich habe mir also einfach zwei schöne (alte) VerstĂ€rker auf dem Gebrauchtmarkt besorgt und die ĂŒber einen Umschalter an meinen Lautsprechern angeschlossen. (Braun Atelier und ein etwas neuerer NAD, beides Transistor-VerstĂ€rker). Als Quelle dient ein Raspi mit externem DA-Wandler.
Umgeschalten wird per “Fernbedienung” (3 m langes Kabel) im Sweetspot des Stereodreiecks. Die Umschaltdauer betrĂ€gt ca. 1 sek. (systembedingt).
–> So sehr ich mich anstrenge, ich kann keinen Unterschied hören. Alles klingt toll an der Chorus51 đ
Als Testmusik nutze ich “minimalistische” StĂŒcke, um z.B. auf das Nachhallen bei einem Tastenschlag des Pianos achten zu können.
TL;DR:
Macht es Sinn VerstĂ€rker messtechnisch zu Vergleichen, um den fĂŒr sein Setup “richtigen” VerstĂ€rker auszuwĂ€hlen? Wenn ja, lĂ€sst sich dies relative einfach, z.b. ĂŒber einen Bode-Plot abfangen?
Beste GrĂŒĂe aus dem SĂŒden
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31. August 2021 um 14:40Â Uhr #57491HortusNanum
Hi Oli,
mal ganz ketzerisch gefragt: Wenn Du den Unterschied nicht hörst (so es denn einen gibt), warum brauchst Du dann Messwerte?
Sowohl Braun als auch NAD haben zu den Good-Old-Hifi-Zeiten sehr ordentliche GerĂ€te gebaut (NAD tut das heute noch). WĂ€re ja möglich, dass sich die GerĂ€te klanglich nichts geben. Wenn Du damit glĂŒcklich bist, nimm doch den, der Dir optisch und haptisch besser gefĂ€llt.Viele GrĂŒĂe,
Roland -
31. August 2021 um 16:06Â Uhr #57492MartinK
Hallo Oli. Dein Vergleich passt doch! Dein Raum, Deine Musik, Deine Lautsprecher, Deine Ohren.
Dann klingen die Amps eben ziemlich gleich. Nur weil man Unterschiede messen kann, braucht man sie nicht auch hören (können).
Dein Eindruck kann sich mit Ănderungen der o. A. Parameter auch Ă€ndern. Tendenziell gilt: je kleiner Lautsprecher und LautstĂ€rke sind, desto geringer sind die Unterschiede zwischen den Amps.
GruĂ Martin -
31. August 2021 um 16:09Â Uhr #57493Ollum
Moin Oli,
das ist teilweise in kontroverses Thema im Bereich High Fidelity, mal sehen, wie lange Udo diesen Thread leben lĂ€sst đ
Die einen hören Unterschiede, die anderen nicht. In anderen Foren wurden vor einiger Zeit mal recht aufwendige Blindtests durchgefĂŒhrt – so wurden jedoch keinen nennenswerten Unterschiede erkannt, auch nicht von Vertretern des “VerstĂ€rkerklangs”, sobald die eingesetzten VerstĂ€rker ungefĂ€hr Mittelklasse waren. Im unteren Preisbereich scheint es tatsĂ€chlich Schrott zu geben, ab ein paar Hundert ⏠scheinen die GerĂ€te alle vernĂŒnftig genug. AVRs wurden glaube ich nicht getestet, bin aber nicht sicher.
Mein Glaubenssatz in dieser Hinsicht: Wenn es VerstĂ€rkerklang gibt, ist das ziemlich marginal, die EinflĂŒsse von Raum, Temperatur und Stimmung des Hörers sind teilweise um Vielfache gröĂer.
Habe aus Neugier selbst einen VerstĂ€rkerumschalter gebaut: Es gibt einen Unterschied zu meinem NAD und einem amazon-VerstĂ€rker fĂŒr 49,- âŹ, den ich aber nur im Bassbereich wahrnehmen kann, der war beim BilligverstĂ€rker “schwammiger”, also irgendwie weniger definiert. Ich bilde mir auch einen Ă€hnlichen Unterschied zwischen meinem NAD und dem Yamaha AVR ein, aber wenn meine Frau am Umschalter sitzt, kann ich das jeweilige Modell schon nicht mehr raushören bei normalen Pegeln.
Fazit: Höre Musik lieber am NAD, fĂŒhlt sich einfach besser an đ
Traue Deinen Ohren, die sind hier der einzig vernĂŒnftige MaĂstab.
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31. August 2021 um 16:40Â Uhr #57494Rincewind
Meine Erfahrung sagt: Es gibt Unterschiede im Klang der VerstÀrker.
Doch die Unterschiede können sehr gering Ausfallen. Auch das ist meine Erfahrung.
Je nach Musik können alle VerstĂ€rker sehr, sehr Ă€hnlich klingen, besonders bei kleinen Lautsprechern. Die Unterschiede nehmen mit der GröĂe der Membran zu, jedoch ist das stark von der gehörten Musik abhĂ€ngig.
Wenn keine Unterschiede zwischen zwei Modellen an einem paar kleinen Lautsprechern mit bestimmter Musik nicht herauszuhören sind, dann ist das auch alles OK.
Provokation: https://www.youtube.com/watch?v=plPGWS2gpDM – diese Musik offenbart keine Unterschiede im Klang zwischen verschiedenen VerstĂ€rkern đ
GrĂŒĂe
Rincewind-
31. August 2021 um 17:05Â Uhr #57495HortusNanum
Na toll. Vielen Dank auch fĂŒr den Link, dessen Aufruf nun die Liste der von Google protokollierten Interessen in meinem Profil verschönert. đ
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31. August 2021 um 18:29Â Uhr #57496Peterfranzjosef
Mein Senf:
Die flachen Braun haben gerne ein WÀrmeproblem wenn es lÀnger laut geht, bzw. sind die Kondensatoren deshalb einer höheren WÀrmebelastung ausgesetzt, was ihre Lebensdauer direkt beeinflusst.
Bei http://www.hifimuseum.de kannst du Dich mal schlau machen. (Hifihersteller Deutschland/Braun AG)
Ich wĂŒrde auf alle FĂ€lle auch mal basslastige Musik lauter und lĂ€nger laufen lassen.
Welcher NAD ist im Einsatz?
Servus
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31. August 2021 um 18:52Â Uhr #57498Sparky
Um Jottes Willen, I werd narrisch!
– Nicht đ
Aber so ein Event ist jedem wÀrmstens ans Herz gelegt, der mal die Evolution nachvollziehen will.
Kontrastprogramm, um den Newsfeed wieder zu bereinigen: Pearl Jam – Do the Evolution
Aber wieder ernsthaft: Wie Rincewind sagt, wenn man jetzt nicht Röhre und Transistor vergleicht und somit Ăpfel mit Birnen, ist VerstĂ€rkerklang kein “Ohhhhh” und “Ahhhhhh” Vergleich. Es sind Nuancen. Ein gut konstruierter TransistorverstĂ€rker “klingt” nicht sonderlich, er macht lauter. Was oft mit VerstĂ€rkerklang verwechselt wird: Viele Hersteller “sounden”, sprich “wĂŒrzen” ihre VerstĂ€rker mit einem bewussten Markenklang, um Kunden zu binden und unterscheidbar zu sein, somit ist es schon legitim zu sagen, das klingt “wie Technics”, “wie Yamaha”, “wie NAD”. Aber nicht, weil es nicht anders geht, sondern um den Geschmack der Kunden zu befriedigen. GĂ€be es diesen “Klang” nicht, sprich, klĂ€ngen alle gleich, wĂŒrde irgendwann nur noch ein Hersteller existieren, nĂ€mlich der mit dem besten PreisleistungsverhĂ€ltnis. Ein weiterer Faktor fĂŒr “VerstĂ€rkerklang” ist das Netzteil. Ist es unterdimensioniert, verliert der VerstĂ€rker an Kontrolle und wird dann im Bass “wĂ€rmer”. Aber auch dafĂŒr kann die Schaltung nix…..
Ich stimme zu, VerstÀrker klingen.
Aber ich könnte in einer exakt gleichen Schaltung mit unterschiedlichen Transistoren diese nicht am Klang erkennen đDie Frage ist halt, was soll da verglichen werden? Röhre gegen Transe gegen Digital? A gegen AB? Wenn jemand sagt, alle Nudeln schmecken gleich, GlĂŒckwunsch, die unten im Regal sind gĂŒnstig. Und wehe man sagt das nem “richtigen” Italiener, dann lernt man erst mal gefĂŒhlt hundert Namen fĂŒr Nudeln, deren korrekte Zubereitung und zu welchen Speisen sie gereicht werden đ
GruĂ,
-Sparky-
31. August 2021 um 19:40Â Uhr #57501Rincewind
Ich mag wenn gute (auch alte) Songs mit anime Clips unterlegt werden: https://www.youtube.com/watch?v=YV4oYkIeGJc
Das zeigt wie zeitlos aktuell die Songs von damals heute noch sind.
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31. August 2021 um 19:00Â Uhr #57499Matthias (da->MZ)
Moin,
Da es am Ende doch nur dir gefallen muss, empfehle ich auch einfach den zu behalten der dir optisch am besten gefÀllt oder der technisch noch am besten in Schluss ist.
Die Chorus sind schon sehr gute Lautsprecher, fordern den VerstÀrker aber auch nicht ungemein.
Fuga y misterio vom Artemis Quartett finde ich ein hervorragendes StĂŒck um einen VerstĂ€rker auf Herz und Nieren zu testen, achte da mal ganz besonders auf die BĂŒhnen Staffelung und inwiefern der VerstĂ€rker ist schafft die Instrumente einzeln aber harmonisch darzustellen.
Da habe ich zumindest an der Duetta schon erlebt, dass manche VerstÀrker da eher Brei produziert haben.
Beim baubericht
Linie 54 nach Göttingen – Projekt Isolde
Habe ich etwas mehr zum Thema probehören geschrieben
Gute akustische Reise đ
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31. August 2021 um 19:39Â Uhr #57500Peterfranzjosef
“Da habe ich zumindest an der Duetta schon erlebt, dass manche VerstĂ€rker da eher Brei produziert haben.”
Volle Zustimmung, weil gleiche Erfahrung.
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31. August 2021 um 21:36Â Uhr #57502SCI3NTIST
Das Ergebnis des Tests ĂŒberrascht jetzt nicht wirklich.
Werden nicht gerade RöhrenverstĂ€rker oder billige “Chinaböller” mit TransistorverstĂ€rkern verglichen, verschwinden auf wundersame Art und Weise die hörbaren Unterschiede an identischen Lautsprechern, sobald die Tests verblindet werden. Oder sagen wir mal, ich kenne keinen Test, der ein gegenteiliges Ergebnis gezeigt hat, andere jedoch schon.
Dennoch mĂŒssen nicht alle Lautsprecher mit allen VerstĂ€rkern gleich gut harmonieren, da gibt es durchaus Mismatches, wie Matthias und Peter berichten. Das kann insbesondere dann passieren, wenn die Ausgangsimpedanz des VerstĂ€rkers eher hoch ist und mit der Impedanz des Lautsprechers nicht klar kommt, Röhren sind da beispielsweise anfĂ€llig:
Da kommen schon mal ein paar dB als Abweichung im Frequenzgang zusammen und das kann man auch hören.
Die gute Nachricht: wenn man mal die Ausgangsimpedanz der N-Core VerstĂ€rker von Hypex nachschlĂ€gt, wird die im entsprechenden Whitepaper auf der Homepage als nahezu unmessbar klein beziffert, d. h. die resultierende DĂ€mpfung ist sehr groĂ, Impedanzschwankungen der Lautsprecher jucken die nicht besonders.
GrĂŒsse
Thomas
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1. September 2021 um 9:49Â Uhr #57503Oli L.
Vielen Dank fĂŒrs Teilen eurer Erfahrungen:
Was ich mitnehme:
- Klangunterschiede sind sehr subjektiv und gering bis sehr gering.
- VerstĂ€rker und Lautsprecher mĂŒssen von der Impedanz her (technische Spezifikation) zusammenpassen.
Damit ergeben sich aus der Ausgangssituation “Vergleich von VerstĂ€rker A mit VerstĂ€rker B an gegebenem Setup” folgende Problemszenarien:
1. Mein Testsetup kann die (geringen) Unterschiede nicht herausstellen.
Mögliche GrĂŒnde: Umschaltzeit zu lange, zu geringe LautstĂ€rke, falsche Testmusik, falsche Sitzposition, Lautsprecher zu klein, etc.
2. Die VerstÀrker klingen genau gleich gut bzw. in dem Fall leider auch gleich schlecht (worst case).
3. Meine Ohren können die Unterschiede nicht erkennen (nach 32 Jahren Nutzungsdauer sollte die aber noch in Ordnung sein …)
Zwischenfazit: Die StöreinflĂŒsse eines Versuchsaufbaus sind groĂ und damit der Aufwand fĂŒr einen objektiven Test riesig. Zudem Verzerren emotionale Effekte oder menschliches, subjektives Empfinden das Ergebnis.
Und damit lande ich wieder bei meinem Ausgangsproblem:
Wie kann man einen störanfĂ€lligen, subjektiven Vergleich umgehen und den “besseren” VerstĂ€rker (DA-Wandler, CD-Spieler,…) an gegebenem! Setup aufgrund von technischen MessgröĂen auswĂ€hlen?
Mindestens genau so interessant: hört sich ein messtechnisch “besserer” VerstĂ€rker auch subjektiv an meinem Setup besser an? Hier wechsel ich ja wieder die Betrachtungsebene – von objektiv zu subjektiv.
Und hier beiĂt sich die Katze in den Schwanz đ
Mein Fazit: Es gehört etwas GlĂŒck dazu den richtigen VerstĂ€rker fĂŒr sein Setup zu finden. Mit höherem finanziellen Invest lĂ€sst sich dieses Risiko vermutlich verringern.
PS: Den Test wiederhole ich, sobald die Duetta fertig ist!
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1. September 2021 um 10:27Â Uhr #57504MartinK
Moin Oli. Die Richtung stimmt. Erstmal die Lautsprecher. Den Amp dZu findest Du dann schon. Ich hab’ bestimmt 20 StĂŒck “verschlissen” bis ich bei meinem TraumgerĂ€t war. Dazu kamen noch 2 UmzĂŒge. Alles nicht so einfach aber es macht auch SpaĂ. Was Du vorab noch machen kannst ist der Check der Quelle. Sprich Einstellungen bzgl. der Auflösung etc. Nicht dass da alles auf “low” steht
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3. September 2021 um 12:44Â Uhr #57513Monti
Moin zusammen,
als ErgĂ€nzung wĂŒrde ich nicht nur minimalistische StĂŒcke fĂŒr den Vergleich heranziehen, sondern wie Matthias es auch mit seinem Beispiel anfĂŒhrt, komplexe StĂŒcke nehmen und darauf achten, ob der VerstĂ€rker es schafft, die Kontrolle zu behalten, eine brauchbare Staffelung zu erzeugen und die Instrumente sauber darzustellen.
Aber mach dich nicht verrĂŒckt auf der Suche nach dem heiligen Gral. Das ist Hobby und einen passenden VerstĂ€rker zu finden kann auch eine interessante Reise sein, die SpaĂ macht.
Wenn Du aber grundsĂ€tzlich unzufrieden mit dem Klang bei dir bist, dann wĂŒrde ich nicht beim VerstĂ€rker anfangenâŠ
Ciao
Chris
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AutorBeitrÀge
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