15. April 2011

Pauls Duetta

Autor: Gastautor

Es ist einige Zeit her, als meine Entscheidung feststand: Duetta. Ein Gefühl des Zweifelns war dabei, als ich auf Udo´s Seite den entscheidenden Klick zum Kauf getan habe. 1600€ plus noch viele weitere Kosten, die anfallen würden, sind für einen Auszubildenden eine ganze Stange Geld. Nach einigen Wohnungswechseln war ich aus örtlichen Gründen wieder vorübergehend bei meinen Eltern im alten 12qm Zimmer eingezogen.

Wer jetzt denkt, da spielen Duettas, liegt natürlich falsch. Vorübergehend hatte ich sie zwar an einem einfachen Onkyo TX-SR606 laufen, jedoch mit keinem guten Ergebnis, über das Warum später mehr. Das Ziel der Lautsprecher sollte ein geschätzt 70qm großer Raum sein.

Einige werden sich  gleich an den Kopf fassen, wie man ohne große Erfahrung und ohne Hörprobe so viel Geld für Lautsprecher ausgeben kann. Zur Erklärung hier erst einmal meine Geschichte. In frühester Jugend begann alles mit einem Spasssystem eines bekannten Herstellers für den Computer. Später kam ich dann auf die Teufel-Schiene und kaufte ein Concept E Magnum PE, was den Hochton schon deutlich klarer abbildete. Parallel hierzu wurde der Onkyo angeschafft. Wo ich dann schon einmal bei Teufel war, kam schnell der Wunsch nach Aufstieg. Zuerst wurden es ein paar Rearlautsprecher M520R. die ich gebraucht erstand. Im Anschluss 2 M620FRC aus dem System 6. Da muss ich ehrlich sagen, es waren bis dahin die besten meiner Lautsprecher. Schöner Hochton und vor allem Pegelfest. Der letzte Stand waren dann 2 „alte“ M600 und ein M800 aus dem Theater 8.

Und nun begann meine Zeit im Hifi-Forum und des Selbstbauens. Mein erstes Opfer war ein alter 8“ Tieftöner. Dieser wurde in ein 27 Liter geschlossenes Gehäuse verfrachtet und mit einem billigen Subwoofer-Modul aktiv betrieben. Bzw. sollte betrieben werden, denn er war leider defekt, warum auch immer. Dann las ich im Hifi-Forum von einem User, der ein Eckhorn Gehäuse zu verschenken hatte. Prompt schrieb ich ihn an, und wie der Zufall es so will, musste ich meine Schwester von Erfurt in Thüringen nach Frankfurt bringen. Auf dem Rückweg hatte ich 40kg Holz im Kofferraum meines Sharans. Schnell war im Hifi-Forum ein passender 15.Zöller für gute 100€ erstanden. Rein das Ding und es machte „WUMS“ 😉

Dann kam der Zeitpunkt, ab dem ich mich für „kompletten Selbstbau“ interessierte. In diesem Zusammenhang kommt man an Udos Seite natürlich nicht vorbei. So wurden es nach langen Überlegen und Abwägen die Duettas im „Blindbau“.

Beginn der Bauphase

Nach der Bestellung im Shop  bekam ich schnell das heißersehnte Paket von Udo. Begonnen hab ich mit der Frequenzweiche, während dessen habe ich einige Anfragen an Schreiner in meiner Umgebung geschickt. Dies sollte sich im weiteren Verlauf als Fehler herausstellen, aber dazu später mehr. Gedacht war die Frequenzweiche auf einem Stück Brett aufzubauen und im Bassteil zu „verstauen“. Nach 2 Nachmittagen waren beide fertig. Nach Rücksprache mit Udo wurdedann noch die Postion der Spulen verändert (weiter voneinander entfernt). Das Endergebnis seht ihr hier.

Nun wartete ich also auf eine Rückantwort der Schreiner. Um mich kurz zu fassen: Keiner der ca. 6 angefragten Handwerker gab je einen Ton von sich. Bei einem war ich persönlich, mit einem ähnlichen Ergebnis. Viel heiße Luft um nix. Fazit und Ziel des ganzen Ärgers war der Baumarkt um die Ecke. Alle rechtwinkligen Zuschnitte habe ich dort für 100€ anfertigen lassen. Über die Genauigkeit kann ich mich nicht beschweren, vielleicht etwas Glück mit dem Mitarbeiter gehabt. Schallwände hab ich mir nicht zugetraut, da es wie gesagt mein erstes „richtiges“ Projekt war. Also wurden diese bei Speakerspace bestellt. Qualitativ einwandfrei geliefert!

Chronologisch ein paar Bilder vom Bau über den Zeitraum von ca. 5 Wochen:

Endzustand

Am Bass befinden sich die Hauptanschlussklemmen, darüber der Ausgang für Hoch und Mitteltöner. Am Top demzufolge der Eingang für Hoch- und Mitteltöner. So verläuft immer ein Kabel außerhalb der Lautsprecher, was mich optisch absolut nicht stört.

Details zum Aufbau

Das Holz vom Bass ist wie von Udo empfohlen 22er MDF, das Top aus 19mm MDF. An beiden Gehäusen, also den Tops und dem Bass sind mattschwarze Spikes montiert. Am Top die mit M6 Gewinde, im Bass ein M8 Gewinde. Beide lassen sich individuell in der Höhe verstellen. Die Teller der Top-Spikes sind in den Bass eingelassen, so habe ich die Fläche dezent eben gehalten. Der Bassreflexkanal  wurde mit einfacher mattweißer Farbe gestrichen. Das Furnier wurde mit der Bügelmethode aufgetragen. Hier gab es speziell mit dem Rüster Ulmen Furnier auf den Seiten etwas Probleme. Da es durch die Wachstumsphasen (helle und dunkle Maserung, verschiedene Härten) besonders im Verlauf der dunklen Maserung gerne Risse bildete. Diese hab ich alle mit anderen Furnierstreifen „gestopft“. Desweiteren wurden an der Seite drei Furnierblätter auf Stoß verarbeitet. Durch die fehlende Erfahrung (Zusammenziehen des Furniers bei Erhitzung) sind mal hier, mal da Spalten entstanden. Ich hab versucht, sie mit Holzkit zu vertuschen, was natürlich total in die Hose ging, weil dieser um einiges heller ist als das Furnier. Ansonsten gibt es keine weiteren Besonderheiten.

Klang

Wie schon im früheren Verlauf des Textes erwähnt, waren die Lautsprecher zu Beginn zu Testzwecken an meinem Onkyo Heimkinoverstärker angeschlossen. Der feinauflösende Hochtöner war auch hier wahrzunehmen, jedoch kam absolut kein Tiefton aus der Box. Da der Destiny bereits unterwegs war, hat mich das aber nicht weiter gekümmert. Zu einem späteren Zeitpunkt, mit anderen Lautsprechern dran, hab ich dann festgestellt, dass noch eine Frequenzabtrennung der Satelliten von 120Hz eingestellt war. Das klärte natürlich alles.

Nun stehen die Duettas an ihrem eigentlichen Bestimmungsort. Als der Destiny eingetroffen war, wurde er sofort ausgepackt, verkabelt und los gings. Spontaner erster Eindruck: „Mh, hätt ich mehr erwartet“. Jedoch war ich mir ziemlich sicher, irgendein Fehler gemacht zu haben. Also legte ich mal kurz eine Audio-Test-CD in den Player. Es fing an mit einfachen Kanal getrennten Tests, ob die Lautsprecher denn überhaupt richtig angeschlossen sind. Soweit war alles O.K. Als nächstes kam ein Test zur Räumlichkeit der Lautsprecher, bei dem beide Boxen angesteuert werden. Links war er zu hören, rechts auch, aber in der Mitte konnte ich Ihn nicht wirklich ausmachen, denn ein LS war falsch gepolt. Was für ein Moment, auf einen Schlag war alles um 180° gewendet, im wahrsten Sinne des Wortes.

Welche Hörerfahrungen nun folgten, kann ich nicht so wirklich beschreiben, da mir leider hochwertige Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Nur soviel, Höhen sind extrem detailliert und differenziert. Der Tiefton ist erstaunlich, sehr souverän und mit vielen Reserven. The Wall von Pink Floyd ist die beste Platte meiner Sammlung, vom klanglichen Aspekt her gesehen. Einfach nur Wahnsinn, Grinsen und Beinwippen garantiert!

Danke für´s Lesen und nochmals vielen Dank an Udo für den Service rund um seinen Shop.

Paul

Zum Nachfolger BelAir Lady passiv im Online-Shop
Zum Nachfolger BelAir Lady aktiv im Online-Shop

zum Thema

Ähnliche Beiträge

Community

Kommentare

Subscribe
Benachrichtige mich zu:
2 Comments
neuste
älteste
Inline Feedbacks
View all comments

Hallo Paul.
Ich komme auch aus Erfurt.
Wäre es möglich die Duetta bei dir einmal Probe zuhören?
Vg Tim

Hallo Tim,

der Bericht ist sieben Jahre alt und es ist recht ungewiss, dass Paul hier mitliest. Wenn du erwägst, Duetta zu kaufen, lohnt auch der Weg von Erfurt nach Bochum.

Gruß Udo

2
0
Kommentar schreibenx
Nach oben scrollen