Ich blieb jedoch nicht untätig, baute für alle Verwandten und Bekannten je nach Geschmack und Geldbeutel mal mehr, mal weniger aufwändige Konstruktionen. In 2002 war ich Auszubildender und die Duetta war ein finanzielles Traumziel. Also schob ich sie weit weg und Beschäftigung hatte ich genug. Immer wieder tauchte noch jemand auf, der auch versorgt werden wollte. Man muss sagen, dass ich das Bauen sehr genieße. Es ist ein erhabenes Gefühl, etwas mit seinen eigenen Händen zu erschaffen, wenn es dann auch noch so viel Freude machen kann wie ein Lautsprecher, sind alle Schrammen und Nerven, die ein Projekt durchaus kosten kann, vergessen.
-Sandwich Gehäusewände mit Quarzsandfüllung
-2 teiliges Gehäuse mit Anlehnung an Martins Duetta Grandiosa (Wunderschöne Interpretation der Avalon Formensprache)
-Bambusfurnier
-externe Frequenzweichenkästchen
Nachdem ich ca. 40 Stunden Google Sketchup bemüht hatte, stand nun ein Gehäuseplan in allen Details mit allen Winkeln und Bemaßungen fest, um den örtlichen Baumarkt nach Zuschnitt aufzusuchen. 110 Zuschnittteile und 14 qm Plattenmaterial später, davon gut 8 qm Multiplex, hatte ich meine Puzzleteile zusammen und konnte mich daran machen, Sandwichplatten herzustellen und diese auf die richtigen Winkel und Abmaße zu bringen.
Dann einfach mit einem 10mm Riffelstab satt in Leim verschlossen.
Nachdem alle Platten zusammengeleimt waren, kam der Zusammenbau an die Reihe. Dabei kann ich eine absolute Empfehlung für den Polyurethan basierenden Konstruktionskleber „Alcon 10“ aussprechen. Dieser quillt minimal auf und härtet dann extrem hart aus. Bei diesem
Nach dem Auftragen wurden die Platten, um guten Anpressdruck zu erzeugen, mit 100mm Spax Schrauben verschraubt. Nach Abbinden des Klebers wurden diese entfernt und durch 10mm Riffelstab Dübel ersetzt, um später keine Probleme beim Anbringen der
Der Bassreflexausschnitt in der Front wurde vor dem Zusammenbau angebracht und im Anschluss der Kanal nach dem Zusammensetzen von Front- und Seitenwänden, sowie Deckel und Boden von hinten in das Gehäuse eingeleimt. Dann wurden noch Versteifungskreuze aus 18mm MPX angefertigt und ebenfalls ins Gehäuse geleimt. Auch Weichfaserplatten bedeckten kurze Zeit später die Gehäusewände.
Nach dem Anbringen der Rückwände, ging es an die erste Fase mit Euphorie und einer für „tiefe Schnitte“ geeigneten Japansäge.
Die aber wohl nur in der Theorie für tiefe Schnitte geeignet ist, denn viel tiefer als auf dem Foto zu sehen, war beim besten Willen bei einer Säge ohne Freischnitt nicht zu machen. Kurz darauf waren Stichsäge mit extra langem Sägeblatt und Bandschleifer meine beiden neuen Freunde und verhalfen mir zur ersten Fase, bei der man schön den Schichtaufbau sehen kann.
Gefühlte 5 Kilo Staub später, machte ich mich an die Tops. Deren Zuschnitt sollte mit Geduld, Konzentration und Ruhe geschehen, da durch nur einen rechten Winkel im Topteil, schnell etwas schief gehen kann. Die Wände der Topteile sind aus „nur“ 28mm Material – einem Sandwich aus 12 mm MPX und 16mm MDF. Zusammengehalten wird alles wieder durch Alcon 10 und Holzdübel.
Nachdem die Rohgehäuse fertig waren, brauchte ich Unterstützung, um sie 2 Stockwerke nach oben zu tragen, um mich an das Furnieren zu machen. Gemeinsam bringen Ober- und Unterteil im Rohzustand knapp 70 Kilo auf die Waage.
Entschieden hatte ich mich für Bambusfurnier in der Art „gedämpft“, Hochkant-Lamelle. Beim Furnieren selbst muss man nur darauf achten, das überstehende Furnier mit einem scharfen Messer und Gegenplatte zu schneiden. Das Sägen mit der Feile ist nicht zu empfehlen, da die „Grasfaserstruktur“ sehr schnell ins Material läuft.
Fertig
Bleibt nur noch die Klangbeschreibung, doch die steht ja schon ausführlich in Martins Bericht. Ich kann ihr nur zu 100 % zustimmen, muss aber den einen Satz besonders hervorheben: „Es ist einfach alles aufällig unaufällig“
Sascha
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Hi Sascha, wunderschönes Design das mich nicht los lässt. Könntest du mir die Pläne in Sketchup zukommen lassen? Ich finde das Design so gelungen dass ich es gerne klauen würde.
Hallo P,
wenn du noch drei weitere Jahre zurückblätterst, findest du das Original. Doch davon gab es keine Sketchup-Datei. Wenn du mir eine Mail schreibst, schicke ich dir Martins Baupläne in etwas lesbarer.
Gruß Udo