3. Mai 2016

SB12 Amarant und SB 18

Autor: Gastautor

Eine Affinität für guten Klang habe ich schon immer gehabt, auch wenn es nicht in die Feinheiten ging.  Schon in der Schulzeit, in der die Kassette die Zeit dominierte, wurde stets das teuerste Leerband gekauft und penibel gepegelt. Das Kasettendeck war damals lang erspart und meinem Vater hatte ich zuvor einen schnellen Aufstieg in die HIFI Liga zu verdanken. Eine wunderbare Kombi aus einem großen Denon Verstärker , einem guten Denon CD-Player und zwei BOSE 603 Serie III Regalboxen waren eine damals sehr schöne Basis, Krach zu machen. Direktstrahler, welche den Hochton schön streuten und mit einem 200mm Bass auch schon gute Pegel brachten.

Keine Klangwunder, aber sie sind bis heute in der Familie in Gebrauch. Der CD Player hat zwischenzeitig einen Sony überlebt und ist heute mein erster und nun wieder einziger Player. Heimkinowünsche wurden mit einem Denon AVR und Magnat billig System, dann einem Teufel Billigsytem  “M” und dann stück für Stück mit Quadral Argentum, nun Platinum S und einem Klipsch Center ausgebaut. Ziemliches Durcheinander werden die meisten nun zu Recht behaupten. Klipsch im Übrigen gar nichts für einen Fan von Udo’s Abstimmungen. Mit noch mehr Details verschone ich Euch.

Einige Hifi Studios im unteren Preissegment habe ich schon besucht. Beim Hören gefielen mir im Laden die höherpreisigen Lausprecher mit scharfem Klang gar nicht. Zu steril, zu hart. Die Elac mit Jet Hochtöner z.B. waren mir ein Graus. Die Quadral Rondo und Certo mit Bändchen fand ich dagegen wunderbar warm, doch bin ich leider am Preis verzweifelt. Meine Platinum S muss genügen. In den roten Lack und die schönen Membranen hatte ich mich beim ersten Anblick verliebt, ohne den Klang zu kennen. Das Design für mich ein Traum und ich mag den Lautsprecher auch klanglich auf seine Art. Was nun nach der SB12 in Bezug auf meine bisherigen Wandler passiert ist, bzw. wie ich sie heute sehe, das lest lhr unten in der Klangbeschreibung.

Walter Mörs hat bei seiner Romanfigur Hildegunst von Mütenmetz die literarische Kunst des Abschweifens köstlich zelebriert. Das muss auf mich abgefärbt haben und nun möchte ich Euch zurück zum Lautsprecherbau bringen, um auch hier etwas ausschweifend zu berichten.

Warum die SB12:

Bei Udo’s Seite angelangt, war ich fasziniert. Ich suchte ein Projekt zum Ausprobieren und wollte meine Sourround Lausprecher ersetzen. Geringer Platzbedarf  und der Wunsch ohne Ständer auszukommen, so wie mindestens der Front im Klang ebenbürtig zu sein, sollten erfüllt werden. Die Quadral Argentum darf hinten weichen. Die SB12 soll es sein.

Es geht los:

Den Bauplan 1:1 zu übernehmen war die erste Entscheidung.  Echtholz ist mir das Liebste, doch weiß ich um die Eigenarten von Massivhölzern. Also Furnieren, aber keine Plaste, sondern echt soll es sein. Nur das Feinste will der Jung, und ausgefallen soll es sein. Mit Amarant, auch Purpleheart genannt, war ein hartes, aber gut zu bearbeitendes Holz mit hoher Witterungsbeständigkeit gefunden.  Blauäugig bestellt, viel dazu angelesen, Videos gesehen und dann mit vielen Bedenken, ob ich das hin bekomme, einfach angefangen, als es soweit war. Fremddienstleistungen sind nicht gut für mein Ego, wenn auch sicher besser im Ergebnis.

Weiche Löten ist im Wohnzimmer am schönsten:

Wenn das chaotische Durcheinander in den Tüten gebändigt ist, mach der Rest sehr viel Spaß. Mit dem Heißkleber war ich nicht sparsam. Leider zu spät las ich den Artikel hier auf der Seite, wo es um Abstände und die günstigste Lage der Spulen zueinander geht. Ich bin sicher, ich höre davon nichts. Gerne hätte ich gleich noch ein paar Weichen zu löten gehabt, denn, es war ein großer Spaß und die Optik hatte ich hier auch nicht im Fokus. Weil ich immer von optionalen Anpassungen für Röhrenverstärken gelesen habe, lötete ich alles zusammen, was da war. Es macht aber auch zu viel Spaß. Eine Impedanzkorrektur kostete extra und in Udo’s Baubericht finden sich Bilder, wo es aussieht wie bei mir. Dass Udo klar schreibt, dass er die SB12 an seinen Röhren hörte, habe ich gelesen, aber es klingelte zu keiner Zeit in meinem Köpflein.  Intertechnik packt anscheinend alles beim Bausatz rein. Das fiel mir auch auf rätselhafte Weise auf. Dazu auch wieder die Klangbeschreibung lesen.

Am Anfang steht das Brett:

Der Bau der SB12 ist oft und in vielen Varianten beschrieben. Das lasse ich daher weg. Auf den Bildern seht Ihr ein paar mehr Details. Nur wichtig ist, dass die Vorbereitung für die Verkabelung vom Terminal zur Weiche oder am besten auch gleich der Weicheneinbau selbst, vor dem endgültigen Verleimen erfolgen sollte. Die Kabel durch das Gehäuse und die kleinen Löcher zu lenken oder gar einen zu großer Weichenaufbau durch die kleinem Löcher pressen zu müssen, ist kein Spaß. Das hatte ich zum Glück auch bedacht und alles im Gehäuse mit Kreppband fixiert, die Weiche fest verleimt. Falls doch mal etwas kaputt geht, könnte schrauben sinnvoller gewesen sein…  Dabei ist zu beachten, dass alles so zu liegen hat, dass beim Fräsen und Sägen kein Kabel durchtrennt werden kann. Und “Ja” es wurde auch gedübelt, so dass es einfach besser passt, krumme Bretter gezähmt werden und auch beim Leimen nicht mehr so viel verrutschen kann.

Holz auf das Holz:

Beim Furnier wurden wie gesagt Amaranthstreifen vom Postboten geliefert. Nur 12 cm breit, daher musste ich auf Stoß mit Furnierpapier kleben und vorher mit der Furniersäge entlang einer geraden Kante saubere Schnitte erstellen.  Das Geschnittene habe ich mit einem Schleifklotz nachbearbeitet um keine Fasern und Kanten mehr an den Stoßfugen zu haben. Die wechselnde Holzgüte ließ mich oft verzweifeln. Mal ist der erste Schnitt top, an anderer Stelle brechen die Fasern auch beim fünften Versuch unsauber aus. Daher solltet Ihr Euch zum Furnieren lieber für etwas von mindestens Boxenbreite + Zugabe entscheiden, auch wenn es nicht euer Lieblingsfurnier ist. Mit Weißleim kleben und pressen unter Brettern wurde meine Methode. Am Bügeleisen bin ich gescheitert. Das Furnier wellte sich auf und ich wollte später auf keinen Fall lose Stellen riskieren. Daher wurde über Wochen fast jeden Abend eine Seite geklebt, wann immer es die Zeit erlaubte. Auch bei Überständen wurde eine aufwändige Methode verwendet. Erst wurde mit dem Cutter vorsichtig nahe an die Kanten schneiden und dann mit einem scharfen Einhandhobel beigearbeitet. Schleifen oder Feilen gelang mir nicht gut genug. Kleine Fehlstellen würden mich immer ärgern. Auf einem Deckel sind mir die Furnierstreifen leider beim Pressen auseinander gerutscht, doch ansonsten bin ich sehr zufrieden. Die Böden sind natürlich am besten geworden, aber das ist sicher nicht selten. Grrrr…

Sehr, sehr viel Zeit und Ruhe nahm ich mir nach dieser wahnsinnigen Arbeit mit dem Fräsen. Ganz zufrieden bin ich nicht, doch es ist gut so. Ein BMT sitz zu stramm, doch Nacharbeiten traute ich mich nicht ein zweites Mal. Ich hatte viel Glück eine zu engen Fräsung mit Mühe auf einen Größeren Radius auffräsen zu können. Nun klemmte der kleine Mistkerl noch ein wenig und ich beließ es dabei. Große Radien sind leichter zu Fräsen. Wehe mir, wenn ich den Ausbauen muss…  Geschliffen wurde mit dem Schwingschleifer Körnung 120, 180, 240 und anschließend mit Hartöl behandelt. Mir gingen die Augen auf, wie fantastisch dass plötzlich aussah. Nachteilig ist aber, dass ab und an nachgeölt werden muss. Wer das auf keinen Fall möchte, der ist mit Klarlack besser beraten.

Am Ende half Schatzi mit (Das steigert den WAF extrem!) Mit Acrylfarbe mischte Sie einen Ton, der dem Amarant sehr nahe kam und wir färbten die Ausfräsungen ein, um ein perfektes Bild zu erhalten. Das helle Grundholz würde sonst je nach Blickwinkel an den Kanten sichtbar werden.

Schuhe müssen noch drunter:

Standfüße kamen erst einiges später drunter, doch die schmale Säule sollte nicht ohne stehen. Ein massives Amarantbrett mit Dreck und tiefen Verfärbungen lag schon im Keller. Einmal etwas aus einem Rohschnitt zu machen, reizte mich. Längs besäumt, halbiert und zu einem breiten Brett verleimt. Ein alter Hobel wurde geschärft, das Brett so gut es ging freigehobelt, mit der Säge zwei gleichgroße Stücke erzeugt und die Ecken abgeschnitten. Kanten gebrochen und ab unter die SB12.

Wie Ihr aber seht, kam die SB12 schräg darauf, die Stellung, welche sie bei mir als Rear Lautsprecher bekommt. Wenn keine Hobelbank und auch keine Auswahl feiner Hobel zur Verfügung steht, sieht es etwas Rustikal aus. Trotzdem ist ein geschnittenes Holz sehr schön und ganz anders als etwas geschliffenes. Nun stehen Sie hier und sind ein echter Blickfang, ohne aufdringlich zu wirken.

Klangbeschreibung: *Langversion SB12*

Wie so oft wiederholt wird, hat doch jeder sein eigenes Empfinden und seine Worte dazu. Ich lasse mir nicht nehmen, richtig schön abzuschweifen, umzuschweifen und ein wenig Wohlfühlklima für die sensible Seele einiger Genießer des Selbstbau zu schaffen.

Das Hartöl auf dem Furnier schmierte noch, nachdem der Auftrag keine Stunde zurück lag, aber es mussten sofort Kabel dran (Denon ARV1706) und dann…

Harfenklänge von Gráinne Hamble wurden wunderbar in das Wohnzimmer gespielt und es machte sich Erleichterung breit, da beide fein funktionierten. Mehr aufgelöst als ich bisher kannte und ohne dass irgendetwas dominant in den Vordergrund gedrängt wurde. Da ich immer wieder von Yello höre und selber eine CD besitze, die mich bis zu diesem Moment nie begeistern konnte, wollte ich probieren, ob es mal eine neue Erfahrung damit geben kann. Ohhhhhhhh… das ist neu! So kann also Stereo klingen. Ich bin nun Yello Fan und was die SB12 mir zeigte, waren digitale Klangwelten mit empfundener Raumtiefe und Boris seine Geräuschkompositionen, die zwischen den Boxen durch den Raum zischten. So ging es mir dann auch bei ein paar klassischen Aufnahmen, bei denen ich den Begriff Bühne nun mit guten Stereo Lautsprechern endlich nicht mehr als dummes Geschwafel der Testmagazine abstempeln kann.

Ich wurde nur das Gefühl nicht los, dass irgendetwas fehlt. Sie waren so schlank im Klang. Alles war da, aber auch doch nicht. Der überraschende Tiefgang der SB12 war anfangs zwar schon vorhanden, aber ich fand sie zu sehr hoch gelobt. Einfach sehr schlank und eher im Mittel- und Hochton lag die Wahrnehmung beim Hören. Viele Tage Unsicherheit und immer wieder Kontrollieren der Frequenzweiche sagte “alles richtig” Aber ich fand sie immer noch zu schlank. Bauanleitung hin und her geblättert. Dämmung “check”  … Weiche” check …. MOMENT, warum haben andere bei Ihren Bilder nicht die Ccor, Lcor und Rcor Komponenten drauf? Udo hat sie doch auch drin. Grrrrrr… ich Idiot! Udo hört ausdrücklich im Klangbericht über seine Röhre und ich war immer sicher die Röhrenanpassung ist nicht im Lieferumfang. Da ich bei Intertechnik bestellt habe, ist die doch dabei gewesen und in der Anleitung steht es ausdrücklich drin, dass dieser Schaltungsteil für Röhrenverstärker ist. Nur habe ich das gekonnt mehrfach überlesen.  Das allwissende Internet schreibt nicht viel über Röhrenanpassung und erst recht gar nichts darüber, was das an einem Transistorverstärker ausmacht. Ihr dürft mich beschimpfen und Gegenteiliges behaupten, aber das war es für mich. Terminals ab, Lötkolben entsichert und abgeschossen die Dinger. Anschließen, hören… “Ja”  viel besser. Sie war voller im Tiefton, das Klangbild war wieder eine Einheit und alles zurück von Vorne hören. Natürlich fehlt etwas bei den kleinen 12er Bässen, aber es bleibt erstaulich, wie sehr die SB12 nach einer ausgewachsenen Standbox klingt. Leider hat sie früh ihre Grenzen und ich wünsche mir dann immer, dass sie doppelt so laut spielen könnte, ohne dass der kleine Winzling mit hässlichen Geräuschen auf Anschlag fährt. Da sie die Rear-Position im Heimkino einnehmen sollen (Der Entwickler verzeihe mir bitte), kann ich berichten, dass sie meinen Genuss auch hier massiv steigern konnten. Sie zeigen mir, dass hinten oft weit mehr ankommt, als ich bisher hören konnte. Auch hier ist Vorsicht geboten, denn sie wollen gierig alles umsetzen, was ankommt. Im Setup sollten sie als kleiner Lautsprecher angesprochen werden, wenn man es gerne laut mag.

Was sich nach ein paar Wochen und Musik dann getan hat, war nicht nur ein psychologischer Effekt. Sie wurde ein wenig kräftiger im Bass und die Bühne empfand ich zunehmend deutlicher beim Hören entsprechender Quellen.  Einen so neutralen und natürlichen Klang kannte ich bisher nicht. Viele CD’s und MP3’s der Sammlung mag man so gar nicht mehr hören. Je besser die Lautsprecher, umso kleiner wird die Auswahl an Material, das auch genießbar ist. Es bleibt aber, dass sie für meinen Geschmack nicht über Zimmerlaustärke einsetzbar ist. Sie ist ein Genuss bei kleinen Instrumente und jeder Musik, die viel Gefühl ohne große Pauken verlangt. Eine Piano CD von Robin Meloy Goldsby lief auf den kleinen rauf und runter. Entdeckt hatte ich ihre Stücke im Mediterana bei einem wunderbaren Saunatag und es lief diese wunderschöne Version des alten Stückes Greensleeves.
Hardrock von Creed klingt grandios, aber eben nur, wenn man leise hören als ausrechende und angenehme Wunschlautstärke empfindet.

Klangbeschreibung: *Kurzversion SB12*
Weit besser als meine alten Lautsprecher und nur durch die natürlichen Grenzen in Form des kleinen Tiefmitteltöners ausgebremst. Als Rear gedacht hat sie mich heiß auf mehr gemacht und daher drängte sich auf,  meine so geliebten Quadral Platinum S zu ersetzen. Wunderbare Bühne, niemals scharfe Höhen und einfach ein Hörgenuss für Leute, die auf neutrale Wiedergabe stehen. Es folgt die große Schwester…

SB18 ersetzt meine alte Liebe

Um den Klang der SB12 um mehr Power zu erweitern, ist die SB18 geplant und mehr Platz ist leider nicht da. Eine Duetta Top wäre weit außerhalb des Budget. Die Excell 22 würde mir sehr zusagen, da sie reichlich vielversprechende Membranfläche verbaut hat. Ich war noch nie bei Udo und da wäre es dumm in höheren Preisklassen auf Verdacht zu bauen. Nebenher habe ich mich zum einen des Geldes wegen und zum anderen aus dem Wunsch heraus, einheitlich klingende Lautsprecher zu haben, für die SB18 entscheiden. Eine Spritztour nach Bochum möchte ich schon gerne unternehmen. Doch ich habe etwas Angst vor den Folgen …

Der Zufall wollte es, dass mein Holzhändler, bei dem ich eigentlich nur Regalbretter kaufen wollte, ein Reststück 24mm MDF herumliegen hatte. Ich könnte doch schon bauen und später den Bausatz ordern, obwohl ich es mir versucht hatte zu verkneifen und nie beim Baumarkt eingebogen bin.  Nun also doch dem Drang erlegen, den Bedarf geschätzt und MDF gekauft. Ich konnte es einfach nicht so liegen lassen und schon fing ich an, die Bretter auf Gehrung zu sägen. Innenmaße wurden beibehalten. Es klappte besser als gedacht. Am zweiten Abend hatte ich alles fertig auf Maß. Ich benutzte eine Handkreissäge mit Führungsschiene. Selbst mit einer guten Handkreissäge ist es schwer, sauberer Ergebnisse in Bezug auf gleichmäßige Längen und genaue rechte Winkel zu erzielen.

Ringsherum auf Gehrung habe ich leider nicht versucht, da ich davon überzeugt bin, dass es nichts geworden wäre. Einen Winkel zum Ausrichten der Führungsschiene an die 45° Kanten anzulegen, ist mir zu ungenau.  Die MDF-Platte verbrauchte ich fast ohne Verschnitt. Puuhhh… Schwein gehabt, dass es nicht doch zu wenig war. MDF staubt sehr viel mehr als Leimholz. Die wunderbare  Holzanmutung meiner SB12 vermisse ich jetzt schon. Über die optische Gestaltung war ich bisher gar nicht schlüssig. Versuche mit Beize zeigten mir, dass MDF und Beize ein sehr, sehr unansehnliches Ergebnis zaubern. Entweder ich will eine Maserung sehen können, oder es soll decken. Bei MDF ist mit Beize kein Blumentopf zu gewinnen.

Das Löten der Weiche schon wieder mit wenig Liebe zum Detail, aber am Klang hat es keine Auswirkung. Mittlerweile habe ich auch auf Lausprecherbau den Bericht zur Beeinflussing nahe beieinander liegender Spulen gelesen und die Zweite 90° geklappt auf das Brett geklebt. Die Röhrenkorrektur ist als Vorbereitung auf das Terminal geklebt falls sie irgendwann benötigt werden sollte.

Kleben:

Zuerst den Reflexkanal mit den Fronten vorbereitet. Leider fiel mir hier noch nicht auf, das eine Front 2mm zu kurz ist. Da muss ich von der falschen Seite gesägt haben und es fehlt die Sägeblattstärke. Die Austrittskanten habe ich mit der Oberfräse vor dem Verleimen des fertigen Gehäuses gerundet. Da das MDF den Leim sehr schnell aufsaugt und der dann schon anbindet, ist nur wenig Zeit zum Korrigieren der Brettstöße. Große Fehler bedeuten viel Schleifen und Spachteln. Es ist bis auf eine Rückseite gut gelungen.

Gespachtelt habe ich nicht vollflächig, was besser gewesen wäre, um von Anfang an eine gleichmäßigere Lackierung zu erzielen. Für die Schleifarbeiten hatte ich Körnung 80,120,180 und 240.

Eigentlich wollte ich den zu großen Kanal lassen, wie er ist. Aber es fiel so sehr ins Auge, dass ich dann doch noch angefangen habe, einen Plan zum Pfuschen zu entwerfen. Nach einem ersten Auftrag mit rotem Lack, für den ich mich erst im Laden spontan entschieden habe, ging es los.

Ich klebte Furnierblätter der SB12 übereinander und schob einen passenden Streifen mit viel Leim in den Schlitz. Ein Brett und ein paar dünne Streifen hinterher, um es anzudrücken. Bilder davon habe ich leider keine gemacht. Am nächsten Tag wurde mit Feile und Schmirgel beigearbeitet und anschließend mit Spachtel modelliert. der dann wieder gerundet und geglättet.

Darauf zu warten, dass der Lack schleifbar wird, war trotz Lack vom Profi eine Sache von mehreren Tagen. Im kalten Keller ist Lackieren einfach keine gute Sache. Der Lack verläuft schlecht, er trocknet sehr, sehr langsam und die Geduld verlässt einen dann ziemlich rasch. Auch Spachteln ist besser vollflächig zu empfehlen, anstatt nur die Problemstellen zu spachteln. Des Lackbild wird einfach homogener. Also wenn, dann auf jeden Fall mit allen Mitteln Räume vorheizen, so gut es geht! 2K Lacke sollten da besser sein, aber so etwas habe ich noch nicht benutzt. Zu meiner Überraschung bin ich auch mit der Rolle, trotz dass ich den Lack mit Universalverdünnung  verdünnt habe, nicht zu einer vernünftigen Deckung gekommen. Kurzerhand habe ich einen Pinsel genommen und bin damit besser zurechtgekommen. Da wären wir beim nächsten Problem. Ein neuer Pinsel (auch der vom Fachhandel) verliert Borsten! Ein guter gebrauchter ist sehr viel besser. Von den Schleifarbeiten waren noch genügend Stäube im Raum, die der Lack dann gerne angenommen hat. Mit Geduld lässt sich das vermeiden. Auch feuchte Tücher im Umfeld würden Staub binden. Ich wollte aber unbedingt in den Genuss der SB18 kommen und nahm zunehmend weniger Rücksicht auf solche Ding.

Ich machte eine erste Grundschicht und habe, wie auch unten am Haken zu sehen, die Kästen an die Decke gehangen. Man kann schön unter den Steg zwischen den Ausfräsungen greifen. Die Rückseite wurde dann hängend noch nachlackiert.

Nach 3 Tagen vorsichtig (nicht wirklich durchgetrocknet) angeschliffen und eine zweite dünne Schicht aufgetragen. Aus Frust über die lange Trocknungszeit noch einen Härter für diesen Lack gekauft und gehofft, dass es schneller geht. Es geht schneller, reicht aber einfach noch nicht bei Temperaturen deutlich unter 20 C° und recht feuchter Kellerluft. 

Der letzte Anstrich erfolgte sehr dick nur mit einem Pinsel. Nach zwei Tagen konnte ich es nicht mehr abwarten und begann den Zusammenbau und auch der Reflexkanal sieht aus als wenn nichts gewesen wäre. Ein bisschen größer ist er immer noch, aber so ist es meiner Meinung nach schon o.K.

Im Sommer noch einmal vorsichtig schleifen und sauber eine letzte Schicht Lack auftragen. Erst muss ich aber noch heiraten und da sollen sie auf der Feier eingesetzt werden. Wie Ihr euch denken könnt, werde ich auch sicher nie wieder versuchen, einen Lautsprecher zu lackieren und doch besser Furnier benutzen.

Zum Klang der SB18, auch in Bezug auf die SB12:

Mein Empfinden teilt mir mit, das die SB12 der etwas feinere und überzeugendere Lautsprecher ist. Die Kleine scheint mir sogar ein tiefer spielendes Fundament und die räumlich tiefere Bühne zu haben. Das kann alles mein Raum sein, aber so empfinde ich es. Trotzdem kann ich erst mit der SB18 auch lauter hören und da kann die kleine SB12 einfach nicht mithalten. Im Heimkino erlebe ich Filme ganz neu und bemerke, dass ich mit der SB Front und Rear Kombination auch meine Filme im Ton ganz neu erlebe. 

Vielen Dank an Udo für diese Abstimmung, wie sie mir immer besser gefällt.

Daniel

 

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Edit hat den Bericht repariert

Gruß Udo

Danke an Edit, Monk gefällt das 😉
Jetzt hat die Geschichte auch wieder ein verdientes glückliches Ende.

Gruß,
-Sparky

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