14. April 2017

SB12 6L – Furnieren mit Thomas

Autor: Thomas Goebel

Selber Lautsprecher zu bauen macht süchtig, das ist hier ja nun schon mannigfaltig belegt und kund getan worden. So ist es auch mir ergangen. Vom Selbstbauvirus infiziert, wurden immer wieder Gründe gefunden, warum der gerade vorhandene Lautsprecher einfach nicht so der richtige für gerade diese Anwendung war. Diesmal brauchte ich einen kleinen Lautsprecher, der einerseits mit einem kleinen Verstärker am PC betrieben werden konnte und gleichzeitig in der Lage war, mein Wohnzimmer in meiner Montagewohnung zu beschallen.

Grundproblem war wieder einmal der Spagat zwischen Volumen – es durfte nicht zu groß sein (wegen auf dem Schreibtisch stehen müssen) – und gutem Klang. Erst liebäugelte ich mit der schon bekannten RS-100 PC, aber die stand schon am heimischen PC. Für kleinere Anwendung war sie ja ganz gut … aber eben nicht gut genug, und für die Wohnzimmerbeschallung war sie geradezu ungeeignet, auch wenn das Volumen und die damit verbundenen Abmessungen schon reizten.

Als Alternative war dann die allseits bekannten Needles oder gar die SB 18, die auch bei mir im heimischen Wohnzimmer für sauberen Klang sorgt, in den Sinn gekommen. Hier passte dann aber schon das Volumen nicht mehr so richtig … das ist eben kein Lautsprecher, den man sich neben den Monitor auf den Schreibtisch stellt.

Hin und hergerissen schwankte ich von einer unglücklichen Lösung zur nächsten. Selbst der Kauf von Fertiglautsprechern kam mir in den Sinn. Letzteres fürchtete ich aber wie der Teufel das Weihwasser … also wieder hier im Forum gestöbert. Und siehe da, das Gute liegt oft unerkannt so nahe. Stach mir doch eines abends ein Selbstbauprojekt von Sparky und Schülzken ganz unverfroren in die Augen: SB12 6L.

Nistkästen müssen her…

Hmmm … SB versprach ja schon mal guten Klang. Und weil Schülzken diese Lautsprecher so treffend als 6l-Nistkästen tituliert hat, war die Entscheidung auch schon gefallen und der Bausatz bestellt.

Kam aber sofort der nächste Haken … was für Gehäuse nimmt man denn da? Da ich nicht ewig auf Montage bleiben will, müssen die neuen Lautsprecher sich auch irgendwie in meinen vorhandenen Schreibtisch integrieren lassen. Also hin und her gerechnet, dann standen die Maße fest. 150mm*240mm*300mm, das waren die Außenmaße. Ab zum Baumarkt, MDF zuschneiden lassen und schnell nach Hause, den Zuschnitt verleimen … und geflucht ohne Ende. Der Baumarktzuschnitt war so grottenschlecht, nicht maßhaltig, nicht winkelig, das ging mal gar nicht. Leider war damit auch mein Wochenende dann wieder total versaut und frustriert beendet.

Also am Zweitwohnsitz sich umsehen. Aber diesmal keinen Fehler machen (zumindest nicht den gleichen Fehler noch einmal), lieber gleich zum Schreiner gehen. Gedacht und nach zwei weiteren Wochen auch getan (warum nimmt man die Arbeit bloß immer so wichtig?). Zwischenzeitlich war der Bausatz auch daheim eingetroffen und wartete nur darauf, in Aktion treten zu können. Aber vor den guten Klang hat der findige Handwerker den Gehäusebau gesetzt. Nach ein paar Gesprächen mit meinem Schreiner des Vertrauens über 16mm MDF oder doch lieber Multiplex kam er mit der Ansage “Ich hab da noch 19mm MDF mit Lackierfolie!” aus dem Knick.

Lackierfolie? Was ist denn das? Tja, die Erklärung war so einfach wie logisch … und in Verbindung mit Gehrungsschnitten einfach eine geniale Lösung. Verhieß dieses Material doch saubere Ecken und Kanten ohne Spachteln. Und keine Grundierung, einfach auf die Folie lackieren, das waren erst einmal geniale Argumente. Der Mehrpreis gegenüber normalem MDF war auch nicht so wild, also mal eben in Auftrag gegeben. Zwei Tage später stand ich dann wieder beim Schreiner und hab die fertiggestellten Brettchen mal zusammengehalten. Was soll ich sagen, das hat einfach zusammen gepasst, als würde das so zusammen gehören … und das schon ohne Leim! Jetzt waren da noch 2 lange Tage bis zum Wochenende, in denen ich mich in Geduld üben musste.

Endlich ging es freitags ab nach Hause … 300km Autobahn können verdammt lang werden, vor allem wenn man noch Ferienbeginn hat und jeder fahren will, dann übt man sich eben weiter in Geduld und freut sich um so mehr auf den Samstag.

Meine weitaus bessere Hälfte hatte schon im Vorfeld angekündigt an diesem Samstag schwer beschäftigt zu sein. Nicht dass mich das gefreut hätte, ich liebe doch meine Frau … aber es kam schon passend, so hatte ich den ganzen Samstag Zeit die Nistkästen zusammenzuleimen und die Löcher zu fräsen.

Wie man 7 Brettchen zu einem Kasten zusammenleimt, aus welchem später Musik kommen soll, ist hier genau so wie das Fräsen von Löchern oft genug beschrieben worden und braucht keine weitere Erklärung, deshalb erspar ich mir hierzu weitestgehend die Beschreibung und die Bilder dazu. Ach ja, die Sache mit den Gehrungen, da war noch was.

Ich hab es mir recht einfach gemacht und die Brettchen in der richtigen Reihenfolge bündig auf kleine Streifen Paketband geklebt und den allseits bekannten Fugenleim beidseitig auf die Gehrungsschnitte dünn aufgetragen. Dann das ganze einfach zusammengeklappt und zum Schluss die Deckel eingelegt. Den ganzen Spaß mit 3 Schraubzwingen locker fixiert und eine Stunde trocknen lassen. Danach wurden dann mal eben 3 kreisrunde Öffnungen in 19 mm MDF gefräst. In zwei Fräsungen war das mit einem Haufen Staub erledigt. Auf die Absaugung mit dem heimischen Staubsauger habe ich diesmal ganz bewusst verzichtet, da ich 2 Tage vorher im Unternehmen erleben durfte, was passiert, wenn man den Staubsauger (na gut, es war schon eine industrielle Absaugung) unbeobachtet über Nacht abfackeln lässt. Die Feuerwehr meinte, als Brandursache war wohl ein Glutnest in der Absaugung anzunehmen … das wollte ich meiner Frau dann doch nicht antun, lieber ihre missmutige Ansage wegen dem Dreck auf dem Balkon.

Da meine bessere Hälfte aber sehr verständnisvoll ist, wenn es um meine “Bastel-Attacken” geht, hielt sich diese Ansage auch in sehr gemäßigten Grenzen (zum Glück hat sie den Dreck nicht in voller Pracht gesehen).

Tja, damit war dann das Wochenende auch schon wieder gelaufen und die Rohgehäuse wurden nach Mannheim transportiert. Geplant war dann so abends mal stundenweise die Weichen zusammenzulöten und die Lautsprecher fertigzustellen. Doch die Rechnung hatte ich mal wieder ohne das Wetteramt gemacht…

Musik, Maestro, bitte!

Hitzewellen mit Temperaturen über 40 Grad Celsius waren in den nächsten Tagen ein echtes Hindernis für den Bau der Frequenzweichen. Aber die Sucht des Selberbauens hatte mich wieder voll erwischt und so wurde die Hitze der Dachgeschosswohnung durch den berühmten 60W-Lötkolben um gefühlt weitere 10 Grad erhöht. Zum Glück war die Frequenzweiche dann recht schnell zusammengelötet und auch die Treiber waren dann schnell verlötet und eingeschraubt. Den kleinen Tripath-Verstärker mit angeblich 2*25W Leistung rausgekramt und angeschlossen und dann schnell die Rohbauboxen angeklemmt. Und was soll ich sagen? “Musik, Maestro…bitte!” Tja, da war sie dann, die lang ersehnte Musik in der Zweitwohnung.

Wie soll man das jetzt beschreiben? Die Lautsprecher klangen so, wie ich es erwartet hatte. Eigentlich sogar besser, denn ich hatte erwartet, dass die Lautsprecher eine gewisse Einspielzeit benötigen, um wirklich klingen zu können. Aber was war das? Das war Klang, so wie ich ihn von meine SB18 kannte … nicht so kraftvoll, nicht so druckvoll (was erwartet man auch von einem kleinen Tripath-Verstärker, der eigentlich nur die Soundkarte entlasten soll?), aber er war sauber und präzise. Richtig gut auflösend. Das war genau das, was ich so lange vermisst hatte.

Also schnell die externe Platte an den Laptop und mal losgelegt mit Dire Straits, Sultans of Swing klang super…weiter mit Telegraph Road. Ich war einfach nur begeistert. Lautstärkemäßig ist der Tripath-Verstärker natürlich nicht mit meiner heimischen Röhre zu vergleichen, aber für die Beschallung auf Zimmerlautstärker langt er allemal. Da ich eigentlich ein Freund der leiseren Töne bin, kommt mir das sogar entgegen. Mal die Musik gewechselt, Led Zeppelin rein, Stairways to heaven. Die Kinnlade liegt immer noch vor Begeisterung unten. Weiter mit Guns’n’Roses, November rain. Einfach Wahnsinn. Da wird eine Bühne aufgebaut, mitten in meinem Wohnzimmer, das hätte ich nie für möglich gehalten.

Wie können solche Nistkästen nur so einen Klang haben? Auf meinem Sofa sitzend erinnerte ich mich an einen lang vergessenen Besuch bei Udo, als er mir das erste Mal die Needles vorstellte. Wie konnte so ein kleiner Treiber so einen Sound produzieren? Genau das kam mir dann wieder in den Sinn. So klein und doch soooo groß. Dann war es auch schon wieder soweit, dass das Bett laut gerufen hat und der Musikgenuss ziemlich abrupt beendet werden musste. In den nächsten Tagen wurde dann das ganze vorhandene Musikrepertoire durchgespielt. Immer wieder musste ich mich fragen, wie solche Nistkäten so einen Klang produzieren konnten.

Fertig? Oder doch noch optisch aufwerten?

Bei der ursprünglichen Planung war ja eine Lackierung angedacht. Deswegen ja auch MDF mit Lackierfolie. Hmmm, jetzt wo die kleinen Kästen so groß klingen, da denkt man dann auch darüber nach, die Lackierung wegzulassen, zumal so in schneeweiß es ja auch nicht übel aussieht.

Doch da ist dann noch der Sinn für Perfektion. Was gut klingt, sollte auch gut aussehen. Und bei meinen Lackierfähigkeiten kommt das nur an den Rand des Ruins der Lautsprecher. Zumal ich in der Wohnung hätte lackieren müssen. Den Geruch wollte ich nicht tagelang in der Wohnung haben. Deshalb hab ich mir ein paar Gedanken zu einem anderen Finish gemacht. Furnier wäre ein adäquates Äußeres. Ein interessantes Furnier, das sollte es sein. Etwas, das auch dem Auge genau so schmeichelt wie der Klang dem Ohr. Also das Internet durchforstet nach Furnieren und was soll ich sagen, ich bin recht schnell fündig geworden.

Doch wie soll das gehen? Im Leben noch nicht furniert, das kann doch nur in die berühmt berüchtigte Hose gehen. Lese ich da sowas wie Angst vor der eigenen Courage? Wer Lautsprecher zusammenbauen kann, der kann auch Lautsprecher furnieren, also jetzt bloß nicht kneifen.

Wieder wurde der Herr Internet bemüht ob verschiedener Furniertechniken und -Möglichkeiten. Pressen scheidet mangels Werkzeugen aus … also die Bügelmethode. Nagut, auch wenn ich bis dato nur Hemden und Hosen gebügelt habe, eine glatte Fläche werde ich wohl hinbekommen. Das kann so schwer nicht sein.

Und mal ehrlich, was andere aus diesem Forum geschafft haben, die den gleichen Fähigkeitsstand haben, das werd ich ja wohl auch irgendwie hinbekommen. Da sich wohl viele wegen mangelndem Kenntnisstand scheuen, ihre Kunstwerke zu furnieren, möchte ich hier in diesem Baubericht ein wenig detaillierter auf diese Arbeiten eingehen und hier auch ein paar Bilder zu einstellen.

Nachdem ein für mich ansprechendes Furnier gefunden war, wurde es umgehend bestellt. Ching Chang sollte es sein. Die Lieferung erfolgte dann auch ziemlich problemlos. Jetzt konnte mit dem Zuschnitt begonnen werden. Bei immer noch hochsommerlichen Temperaturen in meiner Montagewohnung musste ich aufpassen, dass das Furnier nicht zu sehr austrocknet und Risse bildet. Außerdem wollte ich auch langsam fertig werden, schließlich wollte ich Musik hören und nicht ständig basteln. Nochmal schnell den Werkzeugbestand kontrolliert und die entsprechenden Werkzeuge rausgekramt:

Stechbeitel, Bügeleisen, Stahllineal, Cuttermesser, Skalpelle, Schleifklotz, Kunststoffrolle, Maskierband, Backpapier, Leim …

Vor dem Zuschnitt sollte man sich aber darüber im Klaren sein, welche Seite des Furniers denn die sichtbare sein wird. Ich hab dazu den Biegetest genutzt, um dies herauszufinden. Die glattere Seite (und somit die später sichtbare Seite) ist nämlich die Seite, die nach oben deutet, wenn sich das Furnier weiter durchbiegt. Einfach durch Umdrehen des Furnierblattes (nicht zu kurz, sollte schon so 1 m lang sein) ausprobieren. Ein kleines Stück Klebeband auf die entsprechende Seite geklebt dient später nach den Zuschnitt als Wiedererkennungsmerkmal.

Furnieren, eine relativ einfache Sache…oder doch nicht?

Jetzt sollte man vor dem ersten Schnitt des Furniers sicherstellen, ausreichend Maskierband (einfaches dünnes Malerkrepp) im Haus zu haben. Mit zwei Bahnen Maskierband wird der spätere Schnitt angezeichnet. Das Maskierband klebt nicht sonderlich gut und das ist auch gut so, denn sonst müsste man ja den ganzen Kleber wieder runterschleifen, und da kann es dann schnell passieren, dass das Furnier durchgeschliffen ist. Weiterhin hält aber dieses Maskierband die Holzfasern wunderbar zusammen, so dass das Furnier beim Schnitt (vor allem gegen die Faser) nicht ausreisst und splittert. Schnell wird man feststellen, dass im Furnier doch schon einige Risse sind. Hier kann ich nur empfehlen, mit dem Maskierband nicht sonderlich sparsam umzugehen und dafür zu sorgen, dass die Risse beim Abkleben mit dem Maskierband nicht aufklaffen. Ein aufklaffender Riss wird nämlich dann auch beim Aufbügeln aufklaffen und eine unschöne Leimspur zeigen. Das Maskierband verhindert so einfach größere Schäden im Furnier. Irgendwie hab ich ziemlich schnell herausgefunden, dass Maskierband bei dieser Art der optischen Aufwertung der Lautsprecherboxen mein bester Freund ist!

Nachdem der grobe Zuschnitt des Furniers erledigt war, tat sich ja sofort die nächste Gewissensfrage auf: Probestück furnieren, oder doch gleich am lebenden Objekt arbeiten. Letztendlich siegte die Vernunft und ich habe mich zu einem Probestück durchgerungen. Hier tauchten keine weitern Schwierigkeiten auf, also dann ran an das lebende Objekt. Treiber und Terminals wieder ausgebaut, und los konnte es gehen. Hier gleich eine Memo an mich: Beim nächsten Projekt wird erst furniert und dann gefräst! Aber so ist das eben, die tollsten Einfälle kommen immer zu spät. Furnieren vor dem Fräsen hätte jetzt eine Menge Filigranarbeit mit den Ausschnitten für die Lautsprecher erspart. Aber dank eines gut sortierten Satzes von Skalpellen ließen sich die Öffnungen passgenau ausschneiden.

Da ja das Furnier allseitig mit ca. 1 cm Überstand aufgebügelt wird, ist dieser Überstand auch wieder entsprechend zu beseitigen. Hier war mir die von Udo bevorzugte Methode mit der Dreiecksfeile ein wenig suspekt, so dass ich auch hier über eine Alternative nachgedacht habe. Der Einsatz von einem Stechbeitel war die erste Idee, wie sich aber herausgestellt hat, rächen sich kleinste Fehler in der Verleimung am Gehäuserand dann gnadenlos, da dann der Riss längs der Faser verläuft und gegebenenfalls (wie könnte es auch anders gleich bei der ersten Verleimung passieren) ein Teil des benötigten Furniers wieder wegreisst. Hier war dann die Lösung auch relativ einfach. Die Box wird auf die frisch furnierte Seite gelegt und mit einem Cuttermesser oder Skalpell in mehreren leichten Schnitten eine Sollbruchstelle eingeritzt. Danach kann man den Überstand ganz einfach und ohne weitere Ausrisse abklappen und er reißt genau längs der Schnittkante weg. Sauberer geht es wohl kaum. Von der Nutzung der scharfen Schneidefläche des Stechbeitels rate ich bei dieser Aktion allerdings ab, da bei gepflegten Stechbeiteln die Schneide so scharf ist, dass man unversehens auch ein Teil des Trägermaterials (hier MDF) mit wegschneidet, was später recht unschön aussieht. Natürlich ist die letzte zu furnierende Fläche von dieser generellen Aussage ausgenommen. Hier sprach mich dann Murphy auf seine Gesetzmäßigkeiten an. Und prompt riss hier aus unerfindlichen Gründen ein Teil der Frontfurnierung mit weg. Damit war dann mal wieder Ende und Nachdenkpause angesagt. Aber aus den vorhandenen Abfallstücken ließ sich schnell ein passendes Stück an die Kante setzen. Die letzten Überstände werden dann mit ein wenig Schmirgelleinen weggeschliffen. Ich war hier dann wieder mal sehr erstaunt, wie einfach sich das bewerkstelligen lässt. Den Schleifklotz im ungefähren 45 Grad Winkel über die Kante führen und immer nur schön in eine Richtung schleifen, dann gibt das einen überraschend sauberen Abschluss.

Da sich nach den Trocknen der Furniere auf den Boxen schon der eine oder andere kleine Schaden gezeigt hatte, war hier jetzt vernünftiger Rat gefragt. Also ab zum Schreiner des Vertrauens und ihm das Malheur geschildert. Das rang ihm nur ein müdes Lächeln an. Er empfahl mir Holzpaste, wie man sie im Baumarkt für kleines Geld erhalten kann. Also führte der nächste Gang zum Baumarkt, wo dann Holzpaste käuflich erstanden wurde. Die Verarbeitung selbiger erwies sich als ziemlich unkompliziert. Einfach eine kleine Menge in die Schadstelle spachteln und trocknen lassen. Danach kann das mechanisch bearbeitet werden. Also 24 Stunden warten und dann Schleifen. So wie es schon für einen Tag früher geplant war.

Ölen oder nicht Ölen…das ist die Frage

Nachdem alle Schadstellen soweit ausgebessert worden sind, konnten die furnierten Flächen in Gänze beschliffen werden. Dazu zwischendurch immer mal mit einem feuchten Tuch über das Furnier wischen. Das räumt einerseits den Staub ab und richtet andererseits die Fasern auf. Mit ausreichendem und vor allem frischen Schleifpapier dann vorsichtig die Fasern abschleifen. Stumpfes oder vollgesetztes Schleifpapier biegt die Fasern nur um, also lieber ein Blatt Schleifpapier mehr einkalkulieren. Nach dem letzten Schliff sahen die Boxen schon ziemlich gut aus. Aber die finale Bearbeitung sollte noch folgen. Also das gut alte Holzöl rausgeholt und mit einem Pinsel aufgetragen. Wieder 24 Stunden warten und das Öl richtig schön einziehen und abtrocknen lassen. Danach wieder anschleifen. Ganz vorsichtig und mit wenig Druck, die Furnierschicht ist schließlich nur 0,6mm dick. Dann wieder sorgfältig entstauben. Ich nutze dazu einen sauberen Pinsel und einen Staubsauger. Das klappt ganz gut. Danach wieder eine Schicht Holzöl auftragen und erneut 24 Stunden warten. Wieder anschleifen, mit immer feiner werdenden Körnungen. Erneut entstauben und wieder ölen. Mit jeder zusätzlichen Ölung wird die Oberfläche glänzender. Dieses Spiel kann man so oft wiederholen, bis das Endergebnis zufrieden stellt. Ich war nach der dritten Ölung mit dem Ergebnis zufrieden und hab nach dem abschließenden Trockenen die Treiber und Terminals wieder eingebaut.

Resumée

Für mich hat sich durch diese Arbeit erst einmal gezeigt, dass man durchaus mehr kann als man sich anfänglich zutraut. Für künftige Projekte in dieser Richtung werde ich mir dann überlegen, ob ein höherwertiges Furnier zu verwenden ist. Mir hat die Arbeit jedenfalls besonders viel Freude bereitet und ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn es sich nur um Nistkästen mit 6 Litern Inhalt handelt. Und jedem kann ich hier nur Mut zusprechen. Furnieren ist kein Hexenwerk. Wer Boxen zusammenleimen kann, der kriegt auch eine ansehnliche Furnierung hin. Wer sicher ist, dass seine Boxen furniert werden sollen, der sollte aber auf jeden Fall erst furnieren und danach Fräsen. Das vereinfacht das Handling dann doch enorm.

Thomas

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Hallo Thomas,

in der Tat ist es so, dass die Nistkästen so manchen Nachbauer das Grinsen ins Gesicht bringen. Die ACL Variante der SB12 nutzt meine Frau am PC mit SMSL Amp.
Das schöne an den kleinen Kisten, ganz schnell kann da eine SB23/3 draus werden.

Gruß schuelzken

Hallo Thomas,
glückwunsch zum neuen ” Starenkobel”
Auf dem letzten Bild fallen mir zwei Dinge auf. Die Ausschnitte der Chassis sind etwas zu groß geworden , ansich kein Drama. Aber man sieht die hellen Innenflächen der Ausfräsungen. Vor dem Einbau der Chassis etwas ölen oder mit Wasserfarben abdunkeln und die hellen Flächen sind unaufälliger oder gänzlich verschwunden. Das Gleiche mit den BR Schlitzen ,die Innenseiten heben sich da recht deutlich ab. Aber das kannst du ja alles noch nachträglich machen.
Ansonnsten noch viel Spaß mit den Lautsprechern .

Ciao Udo

Hallo Thomas,
Da geb ich dir Recht, Geduld muß man wirklich mitbringen. Der Bau von Lautsprechern kann sich schon in die Länge ziehen, da brauchts ne ordentliche portion Gelassenheit…..
Ciao Udo

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