21. Oktober 2017

Montis Duetta Center

Autor: Monti

Während ich noch mit dem Bau der Duetta Monti beschäftigt war, habe ich während langweiliger Hotelabende angefangen, mir Gedanken über die Gestaltung eines Center zu machen. Schließlich sollte ja irgendwann mal der alte Röhrenfernseher gegen einen flachen ausgetauscht werden und dann ist der Schritt zum Heimkino für mich die logische Konsequenz.

Zum Zeitpunkt der Planung des Centers ahnte ich noch nichts von den Rissen, die in der Duetta entstehen würden, aber ich hatte Gefallen an der Konstruktion mit SketchUp gefunden und wo ich schon mal so schön dabei war… Das Design sollte natürlich dem der Duetta folgen und der Aufbau der Seitenwände in Spantentechnik hatte sich ja grundsätzlich bewährt. Also habe ich mich artig an die Maße von Udo gehalten und meinen Entwurf von ihm absegnen lassen.

Die Anzahl der Teile ist im Vergleich zu meiner Duetta natürlich deutlich geringer, also wollte ich diesmal alles selber fräsen. Einen entsprechenden Bündigfräser hatte ich schon besorgt und von der Duetta waren noch ein paar Seitenstreben übrig, von denen ich den Radius abnehmen konnte.

Zwischenzeitlich waren die Risse in der Duetta entstanden und als ich das Material für die neue Stereobank gekauft habe, hab ich gleich das Holz für den Center mitgenommen und zur „Freude“ meiner Frau vier Monate in der trockenen Heizungs-/Kaminluft im Wohnzimmer gelagert. Die Risse in der Dicken sollten mich nicht davon abhalten, den Center auch wieder in Spantentechnik aufzubauen. Grrr…

Im Frühjahr kam mein CNC-Mann mit seiner besseren Hälfte zur Hörsession und ich berichtete von meinen Center-Plänen. Scheinbar plagte ihn das schlechte Gewissen wegen der Schwierigkeiten, die wir mit der Duetta hatten und er bot mir an, die Teile für den Center ebenfalls bei sich auf den Tisch zu werfen. Nun gut, vor ein paar Wochen übergab ich ihm dann das hoffentlich trockene Holz nach Rückfrage, ob das Angebot noch steht. Wir verabredeten, dass erst mal nur Boden, Deckel und die Streben für die Seitenwände und die Reflexkanäle gemacht werden. Das Maß für Schall- und Rückwand wollte ich erst nehmen, wenn die Seitenwände fertig sind. Schließlich sind bei Sperrholz 24 mm nicht immer 24 mm…

Ein paar Wochen später war dann das erste Material da und ich konnte in bewährter Weise mit dem Aufbau beginnen. Zur Fixierung und als Konstruktionshilfe habe ich diesmal 6mm Riffelstäbe verwendet, die in die in den Stäben bereits auf der CNC gebohrten Löcher passten. Aus der Erfahrung mit den Stäben bei der Duetta, hab ich die Löcher diesmal 6,2 mm machen lassen.

Gleich nachdem ich das Material in Empfang genommen hatte, war mir aufgefallen, dass die Löcher für die Riffelstäbe der Reflexkanäle so gesetzt waren, dass sie auch bündig mit der Front abschlossen, sie sollten aber hinter der Schallwand verschwinden. Das war beim Erstellen einer CNC-konformen dxf-Datei schief gegangen, diesmal ist dieser Übertrag von SketchUp nämlich durch die human-digitale-Schnittstelle erfolgt. Soweit kein Problem, die kann ich auch noch nachträglich neu setzten und die bestehenden Löcher mit Leim und Schleifstaub verschließen.

Glücklicherweise hatte ich die Seitenwände und die Reflexkanäle noch nicht mit dem Boden verleimt. Etwas später ist mir nämlich aufgefallen, dass die Reflexkanäle beim Übertrag von Version 1 auf Version 2 meiner SketchUp-Zeichnung zu kurz geraten sind. Auch hier saß der Fehler mal wieder vor dem Bildschirm. Mist. Da ist in der Länge einmal die Schallwand-Dicke verloren gegangen. Also meinen CNC-Mann kontaktiert und gefragt, ob er die Teile für die Reflexkanäle noch mal machen kann. Er konnte und so hatte ich die neuen Teile dann drei Wochen später zu Hause und konnte die Reflexkanäle neu machen. In der Zwischenzeit habe ich schon mal die Frequenzweiche aufgebaut, mich mit Sparkys Verstärker-Umschalter befasst und außerdem hab ich die Seitenwände schon mal vorgeschliffen.

Wie sich später herausstellte, hätte ich die Reflexkanäle nicht wie auf dem Foto zu sehen frei stehend aufbauen, sondern zwischen Deckel und Boden an der richtigen Stelle mit den Konstruktionsstäben fixierend zusammenleimen sollen. Einer der beiden Reflexkanäle ist nämlich von unten nach oben leicht versetzt nach hinten schräg geworden, sodass die Schallwand nachher in einer Ecke nicht mehr bündig mit dem Deckel abgeschlossen hat. Dieses kleine Problem ließ sich dann zu gegebener Zeit mit dem Bündigfräser lösen. War nur nen guter Milllimeter. Zu wenig als Begründung für ne Schattenfuge, zu viel, um es für den Bandschleifer stehen zu lassen. Außerdem hätte die Schattenfuge vom Design nicht zur Dicken gepasst.

Zwischenzeitlich hatte ich die tatsächliche Höhe der Seitenwände gemessen und Schall- und Rückwand beim CNC-Spezialisten in Auftrag gegeben. Immerhin fehlten zu meinem theoretischen Maß aus der SketchUp-Version in der Realität 5 mm. Als dann auch die letzten Teile bei mir angekommen waren, bzw. ich sie abgeholt hatte, konnte dann der finale Zusammenbau erfolgen.

Nachdem auch der Deckel drauf war, folgte wieder der Umzug in die Garage. Als erstes habe ich alle überstehenden Kanten mit dem Bündigfräser plan gefräst und anschließend die gröberen Schleifarbeiten mit dem Bandschleifer erledigt, um dann mit dem Exzenterschleifer den finalen Feinschliff mit 120er, 240er und 400er Scheiben zu machen. Vor dem ersten Anstrich mit Osmo noch leicht gewässert und mit 600er Papier per Hand abgezogen. Nachdem der erste Auftrag Osmo getrocknet war, hab ich die Box noch ein zweites Mal mit 600er Papier gestreichelt und die zweite Schicht druff. Reicht, passt, ne dritte is nich erforderlich.

Zur Endmontage erfolgte der Umzug ins Wohnzimmer.

 

Zum Klang kann ich für den Center alleine nicht viel sagen, jedoch empfinde ich die Sprachverständlichkeit in Filmen noch mal besser, und das schon nach den ersten Stunden. Wie wird das erst, wenn die Chassis eingespielt sind…? Nachdem ich hier einige Stimmen gehört resp. gelesen habe, die auf den Center verzichten wollen, kann ich nach meiner noch sehr kurzen Erfahrung für mein Wohnzimmer nur sagen, dass auch der räumliche Eindruck zugenommen hat und sich die Investition in den Center gelohnt hat.

Chris

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Hey Chris,

sehr hübsch :)! Wohl dem, der eine CNC-Fräse in der Hinterhand hat, das fehlt mir leider für solche Umsetzungen ;).

Grüße, Fabian

Hammer!
Aber irgendwie kommt mir der Fernseher in all der Sound-Technologie so verloren vor. 🙂
Da muss dann wohl auch nochmal aufgerüstet werden.

Diese MPX Schichtbauweise ist der Wahnsinn. Ich find das richtig schön!

Viel Spass damit!

Stefan

Moin, oder halt ne schalldurchlässige Leinwand davor 😉

Hallo Chris,
der Center sieht ja mal wieder klasse aus. Passt perfekt zum Mediaboard und natürlich zu den Duettas. Die finde ich immer noch absolt super. Macht bestimmt Spaß im Heimkino. Wie hast Du denn die Platten für CD-Player und Verstärker entkoppelt? Schönen Sonntag noch!
Gruß harald

Seeeeehr geil diese einheitliche Front!
Ich habe mir immer nicht viel gemacht aus Boxen mit Rundungen – aber hier hast Du das soooo schön umgesetzt dass ich mit auch Gedanken machen für die nächsten 🙂
Tolle Arbeit!

Kurzer edit: Ich habe drei SB36 Center als Front, und im HK möchte ich das nicht mehr missen. Im Stereobetrieb ist es allerdings so, dass mich meine Frau schon mehrfach gefragt hat, ob die Center-Box auch wirklich nicht angeschlossen ist. In Stereo wird der Sänger/die Sängerin so präzise in die Mitte genagelt, dass es gefühlt aus dem Center kommen MUSS.
Ohne HK könnte ich gut drauf verzichten, aber Udo’s Cnter sind schon ne coole Nummer. Ich freue mich schon auf die erste Eton-Hörprobe! 🙂

Glückwunsch, sieht top aus wie schon die Duettas!
Gruß Dino,
dessen Duetta Center Gehäuse im Keller verstaubt.

Huuiii.. Wirklich toll dieser Schichtaufbau. Das MPX kommt sehr gut zur Geltung. Ist das Sideboard auch Eigenbau?
Gruß
Alex

Hallo Chris,

offenbar konntest du das aktuelle Bild doch im Kommentar verlinken. Hast du dafür nur den Link zur Galerie eingefügt? Ich hab das neue Bild auch schon in den Bericht übernommen.

Gruß Udo

Hallo Chris,

naja, mitdenken würd ich das nicht nennen, aber es ist manchmal implementiert. Die Geistesleistung besteht dann daraus, überhaupt den Link reinzukopieren. So haben wir alle wieder etwas gelernt 🙂

Gruß Udo

Hy Monti,

Sehr schön dein Center! Die Schichtbauweise ziehst du ja wie am Fließband durch. 😉
Wo bleiben die Rears?
Wobei, ich hab ja auch noch immer kein Upgrade meiner Q14 *duckundweg*

Deine Meinung zum Center kann ich nur bestätigen, hab ja passend zur Linie 54 die Linie 52 als Center, würde ich nie wieder anders machen. Film schauen macht so noch viel mehr Spaß als sonst, da kommt echtes Kino Feeling auf. 🙂

Ich werde mir dann mit Freunden einen Film reinziehen und besagte Kombi genießen, schönen Abend noch…

mfg
Michael

Schaut gut aus das Teil, Chris. Hätte ich von Dir aber auch nicht anders erwartet 🙂
Sehr schön, demnächst ein komplettes Duetta-Heimkino in U-Bahn-Reichweite zu wissen. Melde mich an zur Hörprobe. Linie 44 als Rear-Ersatz mitbringen?
Jo

Sehr schick, Chris
Fügt sich schön ein! Und ja, Center bringt selbst bei der Duetta was, insbesondere wenn man nicht mittig sitzt. Sogar das upgrade vom light d7 auf die er4 Version war ein toller Sprung nach vorne.
Ich drück die Daumen für das Holz. Schon Nachschub mpx für die rears besorgt? 😉

Matthias

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