Als Ergänzung zu meinen SB 18 sollte ein Subwoofer entstehen. Die Wahl fiel auf den SB 29 Sub in der BR Version. Die SB 18 hatte ich noch aus Restholz gebaut. Beim SB 29 entschied ich mich für Multiplex mit einer Stärke von 21 mm. Ich wollte auf eine aufwändige Oberflächenbehandlung wie furnieren verzichten und nacktes MDF gefällt mir nicht.
Bevor es überhaupt losgeht, schnell den Plan von 19 mm Materialstärke auf 21 mm umrechnen. Los geht es also mit einer Platte Birkenmultiplex.
Nachdem das Optimierungsproblem der Verschnittminimierung gelöst ist, wird diese mit der Handkreissäge grob in handhabbare Stücke geschnitten.
Weiter geht es an der Tischkreissäge, an der die einzelnen Platten exakt auf Gehrung zugeschnitten werden.
Als nächstes steht das Fräsen der Öffnungen für Chassis und Verstärker an. Aber erst einen Schritt zur Seite: Einen Fräszirkel für die Oberfräse bauen. Aus Resten ist das schnell erledigt.
Die Öffnung für das Chassis folgt. Dabei taste ich mich langsam an die Maße für Tiefe und Durchmesser heran. Vorher messe ich das Chassis noch einmal selber aus. Als Trick empfiehlt es sich, ein Brett fest mit der späteren Vorderseite der Box zu verspannen und in dieses das Mittelloch für den Fräszirkel durchzubohren. So lässt sich der Zirkel exakt wieder ansetzen, wenn die Öffnung beim ersten Versuch zu klein ist. Passt:
Eine Öffnung für den Verstärker fräse ich auch direkt in die Rückseite.
Passt auch:
Nun folgt die Verleimung von Frontseite, Deckel, Rückseite und Boden. Das klappt am besten, wenn man die Stöße zuerst mit Klebeband zusammenklebt. Nach dem Leimauftrag lässt sich dann alles einfach zusammenfalten.
Mit Zwingen — ja man hat nie genug — und Spanngurten wird alles gespannt. Die Seitenwände dienen hier nur zur Formgebung und sind noch nicht verleimt.
Nachdem der Leim getrocknet ist, folgt der Innenausbau. Hier sieht man auch schon die ersten eingelassen Keile aus dünnem MPX. Sie dienen einerseits der Stabilität, sind aber vor allem Dekoration.
Für mehr Stabilität werden die Versteifungen nicht nur geleimt, sondern auch mit Holzdübeln verdübelt.
So sehen die Keile aus, bevor sie passend zugesägt sind. Insgesamt sind es 28 Stück. Die zeitaufwendigste Arbeit am ganzen Lautsprecher.
Und so sehen die fertigen Keile aus. Aber hier fehlt noch etwas! Die Bassreflexöffnung. Diese wird einfach in die Vorderseite gefräst. So erreiche ich einen sauberen Übergang zwischen Front und Boden ohne sichtbare Stirnseiten.
Rohbau fertig. Die Kanten habe ich groß gefast, sodass dort die einzelnen Schichten des MPXs gut zur Geltung kommen. Es folgen noch einige Spachtelarbeiten. Und dann heißt es schleifen, schleifen, schleifen. Am Ende wird die Box noch mit Leinölfirnis geölt.
Nachdem die passenden Schrauben bestellt wurden, geht der Einbau der Komponenten
schnell von der Hand. So sieht sie nun aus:
Vom Aussehen steht sie im Kontrast zu meinen SB 18. Diese hatte ich mit alten Karten beklebt:
Kein Kontrast gibt es hingegen im Zusammenspiel: Mit den richtigen Einstellungen harmonieren beide und statt zu wenig Bass kann es nun zuviel werden. Musik hören und vor allem Filme schauen macht mehr Spaß! Angetrieben werden die Lautsprecher wie folgt: Laptop, Digital-Analog-Wandler: JDS LABS OL DAC, Verstärkerkombi: Rotel RA-870BX. Das Signal wird vom Vorverstärker per Y-Kabel an den Verstärker für den Subwoofer und zur Endstufe geleitet. Die Anschaffung eines externen Digital-Analog-Wandlers kann ich jedem Empfehlen: Der Unterschied zur internen Soundkarte ist groß.
Danken möchte ich der Offenen Werkstatt im K.A.F.F. in Osnabrück für die Nutzung der Werkzeuge und Räumlichkeiten.
Axel
Zum SB 29 Sub-BR im Online-Shop
Hallo Axel,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem Kawentsmann! Die Sache mit den Holzdübeln finde ich besonders gelungen. Sieht schick aus! Haben die vorm Einlassen eine quadratische Form?
Dein Landkartenfurnier ist auch sehr schön geworden. Für kleine Boxen eine echte Alternative.
Viel Spaß beim Entdecken der tiefen Töne.
Liebe Grüße
Uwe