Nun ist es endlich auch so weit, dass ich mein Lautsprecher Projekt vorstellen kann. Vor gut anderthalb Jahren habe ich gesehen, wie mein Nachbar Thorsten in seiner Werkstatt gebastelt hat. Irgendwann kamen wir ins Gespräch, er zeigte mir seine im Bau befindlichen Lautsprecher und dass er sich über Udo einen Bausatz gegönnt hat. Da meine nun etwas über 30 Jahre alten MB Quart 560a Aktivlautsprecher mittlerweile auch einige Mucken machten (Wackelkontakt) war nun die Zeit gekommen, um auch ein Lautsprecher-Projekt zu starten. Nach einigen Fachsimpeleien mit Thorsten stellten wir schnell fest, dass eine Hörprobe bei Udo in Bochum sinnvoll wäre. Schnell wurde der Kontakt hergestellt und ein Termin vereinbart. Im Studio haben Thorsten, Udo und ich dann die Doppel 9 und Little Lady Probe mit meinem mitgebrachten B&M Konsens gehört.

Platz fanden Thorsten und ich auf Udos legendärem Sofa. Einige mitgebrachte CDs und Stücke aus Udos Streaming Bibliothek haben wir dann in gut 2 1/2 Stunden gehört und über den Lautsprecherbau gefachsimpelt. Ich war sofort überzeugt und mir war klar, wenn es ein neues Paar Lautsprecher gibt, dann aus Udos Auswahl. Einige Nächte musste ich dann aber doch noch darüber schlafen, da ich mir doch noch nicht so sicher war, ob es die Doppel 9, oder dann
doch noch eine Nummer größer die Big5 werden sollten. Eins war aber sofort klar, aktiv sollten sie wieder sein.

Nachdem ich dann auch mit meiner Frau (Udos Stichwort WAF ;-)) darüber gesprochen und sie das Furnier ausgesucht hatte, fiel die Wahl auf die Big5. Thorsten und der Azubi einer befreundeten Tischlerei waren auch bereit, bei dem Projekt mit zu wirken. Kurzerhand habe ich dann den kompletten Bausatz bei Udo bestellt. Das Furnier kam aufgerollt per Post und mit Udo habe ich einen Termin zum Abholen der Teile in Bochum vereinbart. Mit meiner Frau Simone und Hündin Edda waren wir ca. 2 Wochen später dort um die Bestellung abzuholen.

Simone war ebenfalls begeistert, sodass wir durch das viele Gequatschte leider ohne die Dämmung nach Hause gefahren sind. Zuhause angekommen, fiel Thorsten das auch sofort auf. Nach kurzem Mailkontakt mit Udo schickte er mir kurzerhand diese per Post nach. Jetzt war alles komplett und der eigentliche Bau konnte beginnen. Mit Moritz und Thorsten habe ich mich in der Werkstatt getroffen und alle Teile inklusive ausgedruckter Anleitung zusammengelegt.

In einigen Tagen Leimen und Schleifen entstanden die 2 Lautsprecher.

Ohne Moritz und Thorstens Hilfe wäre ich (obwohl ich keine 2 linken Hände habe) nicht so gut mit dem Bau fertig geworden. Auch das Fügen des Furniers war nicht so schwierig, wenn man jemanden dabei hat, der das schon öfters gemacht hatte.

Viel schleifen war nun noch angesagt. Mit den richtigen Profigeräten war das aber überhaupt kein Problem. Das hatte ich mir doch einiges langweiliger und schwieriger vorgestellt.

So konnte ich nach dem kompletten Zusammenbauen zuhause in der Garage die Lautsprecher noch Ölen und nach einem Tag Trocknen die Chassis und Endstufe einbauen.

Nun waren wir sehr gespannt, wie sich die neuen Lautsprecher anhören. Nach den ersten Minuten waren meine Frau und ich ein wenig enttäuscht. Irgendwie fehlte da etwas. Sie hörten sich flach an. Na ja, eventuell mussten sie sich ja auch noch einschwingen. Thorsten kam dann auch dazu und bestätigte direkt, dass da was nicht stimmen konnte.

Auch nach 2 Wochen intensiven Hörens wurde es aber leider nicht besser. Jetzt muss ich aber auch erklären, wieso: Als Quelle haben wir zuhause die ganze Zeit über Apple TV und den per HDMI angeschlossenen Denon AVC X4700H mit der Einstellung “Pure Direkt” gehört. Irgendwie hörte sich das einfach nicht so an, wie wir beide es bei Udo gehört hatten.

Thorsten hatte später dann die Idee, mal das ganze an den B&M Konsens anzuschließen und per CD die Musik zu hören. Was soll ich sagen, der Unterschied war gewaltig. Also war die Fehlerquelle nicht das Paar Lautsprecher, sondern die Zuspieler.

Da meine Frau und ich aber auf das Streaming nicht verzichten wollten, schaute ich mich im Internet nach weiterer geeigneter Hardware um. Im April, 5 Monate nach Fertigstellung, fand ich dann das richtige. Ich hatte einen EverSolo DMP-A8, den ich bei einem renommierten HiFi-Geschäft gefunden hatte, ins Auge gefasst. Ein wenig mulmiges Gefühl hatte ich schon dabei, ob das wohl das richtige Gerät war. Telefonisch konnte ich mich aber bei dem Händler noch einmal beraten lassen.

“Zur Not schicken Sie es einfach wieder zurück. Sehen wir zwar nicht gerne, aber das Recht haben Sie ja”

Und nach kurzer Überlegung mit meiner Frau, wurde das Gerät am nächsten Tag bestellt. Eine Woche später wurde es geliefert. (Es war das letzte lieferbare Gerät. Und was soll man sagen. Wow!

So wollten wir Musik hören. Absolut kein Vergleich zum Apple TV mit Denon als Vorstufe. Der EverSolo fungierte ab sofort als Streaming Zuspieler und Vorstufe. Im EverSolo konnte ich nach einigen Recherchen im Internet auch noch die Option HiRes-Lossless aktivieren, um noch das Beste an Streaming Qualität bei vielen Musik Stücken heraus zu kitzeln. Der Konsens dient momentan nur als “Deko” und über den 2. Anschluss konnte ich die Lautsprecher am Denon auch noch als Main Fronts im 7.1 Surround System fürs Fernsehen nutzen. So fügt sich nun das neue Paar Big5 in unser Wohnzimmer ein.

Mein/ unser bester Dank gehört natürlich dem Nachbarn Thorsten, der mich erst auf die Idee gebracht hat, dieses Projekt anzugehen. Danach kommen direkt Moritz als Tischler-Azubi und Mathias als Schreinermeister, der seine Werkstatt zur Verfügung gestellt hat. Ebenso natürlich auch Udo, der diese feine Serie Lautsprecher entwickelt hat und mit Rat zur Seite stand. Und zu guter Letzt natürlich meiner Frau Simone, die mich zu diesem Projekt ermutigt hat.

Thomas

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