Startseite › Foren › Gehäuse- und Weichenbau › Frequenzweichenplatine? Wo bekommt man sowas in ordentlich?
- Dieses Thema hat 19 Antworten und 8 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 2 Jahre, 10 Monaten von Sparky.
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AutorBeiträge
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28. Mai 2020 um 16:55 Uhr #49245David
Hi!
Habe im Shop sowas nicht geunden.. Gibt es irgendwie/wo die Möglichkeit die gescheite Weichenplatine für die SB36Center zu ordern? Habe meine SB36 auf nen Holzbrett aber das ist wirklich dem Lautsprecher nicht würdig und deshalb soll die SB36Center eine Ordentliche Platine bekommen….
Hat einer eine Idee oder vielleicht die Möglichkeit?
Vielen Dank!
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28. Mai 2020 um 17:03 Uhr #49246Rincewind
Hallo David!
Selbst ist der Mann 😀
Mach dein bevorzugtes Platinen-Layout-Programm an und mach ein schönes Leiterbahn-Design. Vergiss bei der Bestellung der einseitigen Platine nicht, diese mir 75µm Kupferauflage zu ordern 😉Oder mach’s wie Stefan (esage): https://www.acoustic-design-magazin.de/2017/08/18/sb-233-adw-esage/ – das hätte auch bei einer SB36C im Wohnzimmer sicherlich ein Eye-Catcher-Potential
Grüße
Rincewind -
28. Mai 2020 um 17:05 Uhr #49247Sparky
Mahlzeit David,
Udo führt fertige Weichen auf Brettchen aus, da dies das Fehlerpotential reduziert.
(Man arbeitet ja so nicht „unterflur“ und sieht, wo die Beinchen herkommen, da baut mancher gerne einen Bock ein sonst)Wer eine Platine will, kann auch zu Euro-Lochrasterplatinen greifen.
Platinen fertigen hat in dem Maßstab keinen Sinn. Erstens müsste man diese in EAGLE-CAD oder ähnlichem Programm selber entwerfen und routen, um diese Dateien dann einem Dienstleister an die Hand zu geben, nur damit der dann fragt „Wie viele hundert hätten Sie gern?“…. Und dann bei „Zwei!“ entweder den Hörer auflegt oder einen Mindermengenzuschlag nimmt, der das Ganze unattraktiv macht.
Als Letztes könnte man sich ein Ätzbad kaufen und die Platinen nach alter Schule selbst machen, aber auch da stellt sich die Frage, ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt.
Gruß,
-Sparky -
28. Mai 2020 um 17:10 Uhr #49248David
Ich frage mich wirklich ob ich der einzige bin der nach sowas fragt… Ich könnte mir schon vorstellen das der eine oder andere schon eine vorgefertigte Platine begrüßen würde, deshalb frage ich mich warum es sowas nicht gibt…
Ich persönlich würde schon 15bis20 Euro hinblättern für eine Fertige ordentliche Platine…
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28. Mai 2020 um 17:30 Uhr #49249Sparky
Mahlzeit David,
ich habe gerade, nur zum Spaß, ein Angebot gerechnet bei einem Großdistributor für zwei gescheite Platinen. Wir liegen da bei 70,85€.
200 x 150 mm, einlagig, 2 mm dick, Schichtdicke Kupfer 70 micrometer, ohne Lötstopp.
Also 0-8-15, halt mit ordentlichen Leiterbahnen, die nicht nur „aufgedampft“ sind.In der Tat, die meisten DIYler hier bauen sich ihre Weiche selbst aus Einzelteilen oder bestellen bei Udo die fertige Weiche auf Brettchen. Udo ist Kaufmann, wenn genug Leute eine Platine wollten, hätte er sie im Shop. Doch um einen guten Einkaufspreis zu erzielen, müsste er ja entsprechende Mengen abnehmen. Und für jede seiner Boxen eine entwerfen, denn wenn es für die SB36 eine gäbe, so gilt das ja für das gesamte Sortiment. Und als Kaufmann gibt man Entwicklungskosten ebenfalls an den Kunden weiter, sonst geht man pleite.
Man kann zu dem Schluss kommen, dass dabei ein Produkt heraus käme, welches der Kunde dann liegen ließe und sagt „Ähm… wenn ich es mir recht überlege, so ein Brettchen, was eh in der Box verschwindet, reicht mir eigentlich…. denn es funktioniert genau so gut“ 😉
Gruß,
-Sparky
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28. Mai 2020 um 17:32 Uhr #49250Rincewind
Sparky war schneller
Hallo David!
Wenn Udo eine ordentliche Menge an Anfragen bekommen würde, dann gäbe es solche Platinen. Denn wenn es genug Anfragen gibt, dann macht Udo entsprechenden Service möglich: siehe gelochte Fronten, die zu einem Bausatz geordert werden können.
Für die 3 – 4 Käufer im Jahr, die Weichen-Platinen nachfragen lohnt der Aufwand bei mehr als 100 verschiedenen Weichen nicht. Denn wenn Udo für einen Bausatz die Platinen anbieten würde, dann müsste er es auch für andere tun.
Grüße
Rincewind -
28. Mai 2020 um 17:58 Uhr #49253Udo WohlgemuthVerwalter
Hallo David,
früher habe ich auch Weichen auf Platinen angeboten. Doch als dann immer wieder Anfragen wegen nicht zufrieden stellendem Klang oder fehlendem Hochton kamen, hab ich das eingestellt. Platinen waren zu 99 % die Fehlerquelle, die erst komplett aus der Box entnommen, umgedreht und dann auch noch verstanden werden wollte. Auf einem Holzbrett sind Bestückung und Lötpunkte oben, nach Ausbau des Basses kann man alle Verbindungen prüfen, sogar die Kabel verfolgen. Wenn ich meine Weichen von Bestückungsautomaten oder einer fachfremden Chinesin fertigen ließe, müsste ich Leiterplatten benutzen. Nur dann weiß die „Hand“, dass hier der blaue, dort der grüne Klotz hin soll. Dann stören auch nicht die dünnen Leiterbahnen, die schön unter den Spulen herlaufen. Ist halt praktisch. Deshalb: Gerade als Kaufmann biete ich solchen Blödsinn nicht einmal für Goldwert an. Meine Zeit kann ich auch sinnvoller als mit Fehlersuche ausfüllen.
Gruß Udo
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28. Mai 2020 um 18:46 Uhr #49254David
Oha… Das hätte ich ja nicht gedacht das man eine vorgefertigte Platine falsch bestücken kann… Naja, da fällt mir nicht zu ein…
Schade.
Vielen Dank!
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28. Mai 2020 um 19:21 Uhr #49255Hermann Hellweg
Aber mal ehrlich, macht es nicht auch Spaß, eine Frequenzweiche selbst auf einem Brettchen selbst zu entwerfen und aufzubauen? Das macht doch DIY aus. Und wer es dann sogar wie esaga bei seiner SB23/3 baut, dann ist das ein viel größerer Eyecatcher als so eine industriell gefertigte Platine. Jeder hat es selbst in der Hand.
Grüsse
Hermann -
28. Mai 2020 um 19:21 Uhr #49256MartinK
Wenns unbedingt sein soll, kann ich eine deutsche Firma empfehlen. Da ist auch noch Wunschfarbe/Design möglich. Einzelpreis ca. 80,-.
Layout muss selbst erstellt werden.
Gruß Martin -
28. Mai 2020 um 19:23 Uhr #49257Udo WohlgemuthVerwalter
Hallo David,
wenn du irgendetwas kennst, das in unerfahrenen Händen narrensicher ist, nenn es mir. Täglich bekomm ich Mails mit Fragen, auf die ich im schlimmsten Traum nicht von selbst gekommen wär 😉
Gruß Udo
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28. Mai 2020 um 20:01 Uhr #49263Sparky
Guten Abend Udo,
in der Industrie wird das Standard…
Ich denke, wir stimmen überein, dass uns unsere jeweilige Arbeit in gewissem Maß Spaß macht und dass dies ein Luxus ist. Ich für meinen Teil könnte aber auf den ein oder anderen Kunden verzichten, habe das aber nicht zu entscheiden. Wo mir dann Zitate wie „7-6-2-Full-Metal-Jacket“ oder „Es reibe sich mit der Lotion ein!“ das nötige kundenfreundliche Lächeln ins Gesicht zaubern, hast Du als dein eigener Chef ja das Heft in der Hand. Kaufmännische Diplomatie liegt mir fern, ich hätte es vermutlich schwer, etwas zu verkaufen 😉Daher bewundere ich Deine Geduld. Und Umgang mit Kunden, „hart, aber herzlich“.
Mit wenigen Worten alles gesagt 😀@ David: Dies zielt nicht auf Dich ab. Deine Anfrage ist ja durchaus nachvollziehbar.
Doch prallt man bei der Betrachtung von Fertigungsketten und -kosten schnell auf den Boden der Tatsachen auf, dass vieles nicht mal „eben“ ist. Wir alle sind durch die Konsumgesellschaft und günstige Elektronik aus dem Land des ewigen Lächelns mittlerweile so daran gewöhnt, günstig Elektronik zu erwerben, dass wir vergessen haben, welcher Aufwand dahinter steckt.Jemand, der hunderttausende Einheiten im Monat produziert, der produziert sehr günstig, verkauft vermeintlich günstig und hat viele Kunden. Und wenn da mal der ein oder andere ein kaputtes Gerät bekommt, wenn juckt es?
Was hier angeboten wird, ist Manufaktur-Ware. Da spricht es sich im kleineren Kundenkreis viel schneller herum und ist dementsprechend schlechter für den Anbieter, wenn auch nur ein unzufriedener Kunde in heute typischer Facebook-Manier seinen Frust für alle lesbar ablässt.
Somit verlässt sich Udo nicht, wie er selbst sagt, auf irgend welche Subunternehmer, sondern bietet „Eigenfertigungsteile“ wie Weichen im Rahmen des Sinnvollen aus einer Hand an. Da kann er die nötige Qualität gewährleisten und sollte mal eine von Ihm gefertigte Brettchenweiche mist sein, weiß er ganz genau, für wen er A****loch sagen muss 😀
Gruß,
-Sparky
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28. Mai 2020 um 19:52 Uhr #49259Michael
Eine Platine sieht schon schick aus. Aber seid dem Einbau hab ich sie nicht mehr gesehen. 1x hab ich mir die Mühe gemacht. Alle anderen sind auf einem Brettchen. Eine Platine selber herstellen mach aber durchaus Spaß.
Aber es klingt nicht besser. 😜
Gruß Michael
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28. Mai 2020 um 21:55 Uhr #49264David
Hi!
Also es geht nicht darum ob es Spaß macht oder nicht… Nur manchmal versucht man eben das maximale an Qualität rauszuholen (auch wenn mann es nicht sieht) mit dem minimalsten Aufwand… Auch wenn es etwas mehr kostet…
In meinem Fall ist es so: Ich könnte mir natürlich eine Platine selber Ätzen (habe es auch gelernt) oder auf einer Lochrasterplatine löten (wie die meisten meiner Weichen) oder eben auf einem Brett.
Zum ersten ist der Aufwand groß, zum zweiten viel Arbeit, die ich wider auf mich nehmen werde, und das dritte will ich einfach nicht. Klar, die EdelDesignerWeiche auf dem Holzbrett ist wirklich DELUXE aber meine wird man nun mal nicht sehen…
Die Andere Sache ist: Ich habe jetzt übern Daumen geschätzt 20-26 Lautsprecher gebaut (Udo kanns genauer sagen) plus mehrere Subwoofer (aus anderen Quellen) und alles mehr oder weniger aufwendig…
Also kann ich nicht behaupten das mir das keinen Spaß macht…Leider habe ich mehrere Hobbys und muss mich auch darum kümmern… und fürn Kumpel ist auch wieder ein Lautsprecher-Projekt am Gange, nächste Bestellung folgt…
Das ist halt der Grund warum ich gefraght habe. Ich habe einfach keine Zeit möchte aber doch schon den Lautsprechern entsprechende Qualität haben…
Ja, ich weis, man muss Prioritäten setzen… mache ich … alles hat Priorität! 🙂
Was ich aber einfach nicht nachvollziehen kann… Wenn ich doch eine Vorgefertigte Platine habe mit Löchern und Beschriftungen wo welches Bauteil drin stecken soll… WIe zum Teufel kann man da Fehler einbauen? Das ist ja so als ob ich eine Türklinke nach oben drücken wollen würde…
Naja, ich bin ja schon ruhig… Hilft ja nix.. Hab ja nur gefragt aber 80Euro für eine Platine… ich löte dann mal wieder auf der Lochraster…
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28. Mai 2020 um 22:24 Uhr #49265Udo WohlgemuthVerwalter
Hallo David,
leg mal zwei bis drei unbedarften Kumpeln eine Handvoll Bauteile und den zugehörigen Schaltplan hin. Du wirst dich wundern, wieviele Weichen-Versionen du bekommst. Ein bekannter Weichenhersteller hatte immer wieder das Problem falsch bestückter Platinen, obwohl er die einzelnen Phasen der Arbeitsschritte sogar fotografiert hatte. „Wieso, das sieht doch genau so aus wie auf dem Foto“. „Aber dieser Klotz ist rot und dieser schwarz“. „Macht das denn was aus?“
Für den Kenner der Materie sind das nicht nur Klötze, sondern Spulen, Kondensatoren und Widerstände, deren Wirkung auf den Stromlauf ihm (weitgehend) bekannt sind. Selbst wenn der Laie erkennt, dass hier eine Spule hin muss: „Welche denn? Die sind doch alle gleich groß.“ „Da stehen Werte drauf. Die eine Spule hat 0,47 mH, die andere 0,39 mH.“ „Steht doch hier: 0,39.“ “ Das sind Ohm, nicht mH.“ „Ja, woher soll ich das denn wissen?“ Fehler sind dazu da, dass sie gemacht werden. Andernfalls gäb es nicht einmal das Wort 😉
Gruß Udo
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28. Mai 2020 um 23:14 Uhr #49266Sparky
Guten Abend,
Ein bekannter Weichenhersteller hatte immer wieder das Problem falsch bestückter Platinen, obwohl er die einzelnen Phasen der Arbeitsschritte sogar fotografiert hatte. “Wieso, das sieht doch genau so aus wie auf dem Foto”.
Irgendwie kam mir bei „Wie auf dem Photo (da)“ Jürgen von der Lippe ins Gedächtnis und ich musste schmunzeln. Wer dies ebenso will, der bemühe ein bekanntes Videoportal nach „Jürgen von der Lippe – Ich kann alles sagen – Teil 1“
Für den Kenner der Materie sind das nicht nur Klötze, sondern Spulen, Kondensatoren und Widerstände, deren Wirkung auf den Stromlauf ihm (weitgehend) bekannt sind.
Da liegt ja der Hase im Pfeffer.
Als Elektriker oder elektrisch versierte Person kann man sich nicht vorstellen, wie schwierig das ist….Ganz wertfrei gesprochen: Wo der Eine sagt: „Boar, wie kann man nur so blöd…“,
steht der Andere in kaltem Schweiß vor der Fertigstellung des Weltraumbahnhofs Baikonur.Betriebsblindheit halt 😉
Daher ist es schon okay, Weichen zu bauen nach einer FLAK-Tafel à la schießen sie auf Flieger mit dieser Silhouette – Da ist es egal, was das Teil ist und macht, Hauptsache es ist so verbunden wie auf dem Bild und dazu muss man halt die Drähte mit sehen können.
Gruß,
-Sparky -
28. Mai 2020 um 23:14 Uhr #49267David
Jedenfalls habt ihr mich wieder… Ich hasse mich! Habe dann mal Glas bestellt… denn eine Ätzküvette kann man sich auch selber bauen die deutlich besser ist als die billigen Kauf-Ätzgeräte…
Na klasse… soviel zu selbst ist der Mann…
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28. Mai 2020 um 23:29 Uhr #49269Sparky
Guten Abend David,
warum Selbsthass, wenn es gelebtes DIY ist?
Probleme, die einem keiner lösen kann oder will, löst man grundsätzlich selbst 🙂
Dokumentiere den Prozess in Bildern, schreib ein paar Zeilen dazu und es gibt irgend einen Sonntag was zu lesen, was keine Mona ist >> Duck und wech << 😀Gruß,
-Sparky
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29. Mai 2020 um 20:40 Uhr #49302Monti
Nabend,
bin ich zu blöd? Ich hab den Vorteil einer Platine nicht verstanden. Ich bin für gewöhnlich immer ein Freund davon etwas besser zu machen, wenn man es besser machen kann. Aber hier sehe ich den Sinn und Zweck nicht. Es macht nur mehr Arbeit und ist auch noch fehleranfälliger.
Anders herum gefragt: was ist schlechter daran, die Bauteile der Frequenzweiche direkt miteinander zu verbinden anstatt noch eine hauchdünne Leiterbahn dazwischen zu klemmen? Warum nimmt man für den Anschluss der Lautsprecher keinen Klingeldraht sondern Kabel mit größerem Querschnitt?
Und ist ein Brot wissenschaftlich belegt, wenn ein Physiker die Wurst drauf getan hat? 😉
Ciao
Chris -
29. Mai 2020 um 21:40 Uhr #49303Sparky
Guten Abend,
Und ist ein Brot wissenschaftlich belegt, wenn ein Physiker die Wurst drauf getan hat? 😉
Egal was dies für ein Flachwitz sein mag, den kannte ich nicht und er hat mich zum Lächeln gebracht.
Danke dafür.Anders herum gefragt: was ist schlechter daran, die Bauteile der Frequenzweiche direkt miteinander zu verbinden anstatt noch eine hauchdünne Leiterbahn dazwischen zu klemmen?
Damit das überhaupt gescheit ist, muss man sehr breite Leiterbahnen wählen, oder entsprechend dick (größer 70 Micrometer ist Sondermaß), oder nach alter Schule blank bestellen und dann mit dem Lötkolben nachverzinnen. Wer sowas mit einem Budgetmodell versucht, hat spätestens danach die Leiterbahnen von der Platine gelöst.
Ohne geht halt auch.
Beispielsweise sind viele alte Röhrenradios u.A. „flugverdrahtet“ und werden heute von manchen Menschen als sehr wohlklingend empfunden.Gruß,
-Sparky
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