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- Dieses Thema hat 34 Antworten sowie 12 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 2 Wochen von Rincewind aktualisiert.
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AutorBeiträge
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11. September 2019 um 17:46 Uhr #42365Rincewind
Hallo!
Rundstrahler waren und sind ein wenig beachtetes Thema im Lautsprecherbau. Dieses liegt an der Art und Weise wie der Schall durch die Rundstrahler verteilt wird. Im Gegensatz zu normalen Lautsprechern arbeitet der Rundstrahler mit “indirekten” Schall. Im Idealfall füllt ein Rundstahler den Raum gleichmäßig mit Schall. Folge für den Hörer ist, dass dieser die Quelle nicht orten kann und sich in der Musikwolke wähnt.
Soweit die ideale Welt. Praktisch – nun ja, mehr oder weniger befriedigent Umsetzbar. Im kommerziellen Bereich gibt es einen Anbieter Duevel in Bohmte, der seine Kreationen unter dem margen bringenden Begriff “high end” vermarktet.
Hier ist selbstbau, hier darf jeder Mal ran 😀
Design kommt zum Schluss, wenn der Versuch geklappt hat. Mein Versuch wird auf dem RS100 als “azzel” Variante basieren und Schallreflektoren aus dem Drucker haben.Heute Abend reich ich ein Paar Bilder vom Bau der “azzel” Kisten nach.
Grüße
Rincewind -
11. September 2019 um 18:11 Uhr #42366H.T. Baxxter
Hi Rincewind,
super spannendes Projekt! Psst, hab sie bei meinem Erstbesuch in Bochum im Juli quasi als erstes entdeckt, noch bevor ich mich Duetta und co. widmen konnte. Ich find’s großartig, dass du dich der Sache annimmst. Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder auf diesem Thema herumgedacht, aber immer geglaubt, dass das zu kompliziert ist. Seit ich dein Konstrukt gesehen habe, schwirrt irgendwas mit den SB Coaxen als Rear-Rundstrahler im Heimkino in meinem Kopf herum.
Bin super gespannt auf deine Pionierleistung 😊
LG Helge
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11. September 2019 um 22:04 Uhr #42392Rincewind
Hallo!
Der Plan für die RS100ACL hat Michael in seiner CAD Maschine erstellt. Gemäß meinem Wunsch eine möglichst schmale Säule haben zu wollen.
Basierend auf dieser Zeichnung wurden die Brettchen geklebt.
Ohne die Schraubzwingen (man kann nie genug passende Schraubzwingen haben) sieht die Kiste im Inneren so aus:
Eine kleine Hürde ist die Anbringung des BR Kanals, der mit ca. 13cm nicht gerade ins Innere passt. Mit HT40 (was wunderbar auf das BR35 passt) kann die notwendige Länge mit einem Knick realisiert werden.
Eine kleine (Voodoomäßige) Optimierung kann noch vorgenommen werden: Das BR35 Rohr an den Knick anpassen.
Das BR35 mit einigen lagen glatten Malerkrepp umwickeln, dann sitzt das HT40 mit seiner Gummidichtung feste drauf.
In die geschlossene, untere Kammer wurde Quarzsand eingefüllt. Denn mit etwa 1m Höhe und einer Standfläche von von 0,12 x 0,12 m ist die Säule sonst recht wackelig und fällt schnell um.
Fortsetzung folgt.
Grüße
Rincewind -
12. September 2019 um 0:47 Uhr #42393derFiend
Jetzt wars hier ne weile ruhig, aber kaum naht der Herbst, kommen die spannenden Projekte aus der Holzkiste gesprungen 😉
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12. September 2019 um 22:12 Uhr #42477Rincewind
Hallo!
Wie bereits Angedroht 😉 geht es weiter. Heute geht’s weniger um Gehäusebau, sondern um die Grundgedanken zu Rundstrahlern.
Ich habe zu Haus ein paar gedruckte Seiten zum Thema Lautsprecherbau. Neben Einsteigermaterial von Berndt Stark oder Hans Herbert Klinger lungern noch paar andere Werke (besonders gerne mag ich Vance Dickason “Lautsprecherbau”) im Regal herum. Dennoch ist das Thema Rundstrahler in diesen Büchern, euphemistisch geschrieben, ziemlich unterrepräsentiert.
Ein Paar sinvolle Zeilen stammen Bernd Timmermanns in seiner Hobby HiFi Ausgabe 3/2011. Hier hat Bernd verschiedene Formen der Schallumlenker vermessen. In seinen Messungen war der Sieger ein 90° Kegel. Andere Rotationsformen wie z.B. von einer Hyperbel sorgten für erhebliche “Dellen” im Frequenzgang.
Letztendlich ist die Aufgabe des Schallumlenkers die Schallenergie möglichst gleichmäßig in dem Raum zu verteilen. Dieses geschieht optimalerweise mitten im Raum. Womit die Aufstellungsfrage bereits geklärt ist.
Für die Kegelkonstruktion wird die Wellenlänge des Schalls vernachlässigt und gemäß der einfachen Bauernregel: Einfalswinkel ist gleich Ausfallwinkel – durchgeführt.
Also ein 90° (Winkel in der Spitze, die zum Lautsprecher zeigt) Kegel sollte sich auf Ohrhöhe befinden, während andere Winkel entweder eine Hörposition oberhalb oder unterhalb des Kegels ermöglichen.Beispielsweise ist ein 120° Kegel in meinem Bett optimal 😀 Auf der anderen Seite ist der 45° Kegel bestens geeignet für eine Stehparty.
Um die Kegel drucken können zu lassen, muss man ein CAD Programm bedienen können um eine entsprechende Form zu erstellen. Empfehlen kann ich Autodesk Fusion 360° – wer noch Schüler oder Student ist, der sollte sich Autodesk Inventor zulegen.
Das Ergebnis der Malerei ist:
Nun braucht es einen 3D Drucker.
Fortsetzung folgt.
Grüße
Rincewind -
13. September 2019 um 19:32 Uhr #42495TequilaTom
Hi Ricewind,
wie ist der Durchmesser? Empfehlen kann ich dir den Creality Ender 3(x) kostet so um die 150€ und imho der beste Drucker den man für das Geld bekommen kann. Hier ist bei gut 22cm Durchmesser aber Schluss. Hab ihn selbst im Einsatz und bislang keinerlei Probleme damit gehabt, wenn man einmal weiß worauf man achten muss.
Ach ja, du brauchst neben dem 3D-Drucker auch noch einen guten Slicer, ich arbeite am liebsten mit Ultimaker Cura.
Gruß Thomas
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14. September 2019 um 21:39 Uhr #42530Rincewind
Hi TequilaTom!
Isch habe gar keinen 3D Drucker 😉
Dennoch steht dieser auf dem Wunschzettel ganz oben, nur getoppt von einem Marantz PM90 SE und einem Thorens Vinyldreher aus dem Beginn der 80er. Ich habe Prioritäten 😀
Da ich selbst nicht Drucken kann, hat Martin (https://www.acoustic-design-magazin.de/2016/07/31/martins-sb-12-acl/) freundlicherweise die Aufgabe übernommen.
Die Gehäuse sind nun geklebt:
Die Schallumlenker sollen über den Chassis “schweben”. Als Helterung dient an 12×12 cm Brettchen mit einem “Loch” drin. Da meine Schallumlenker verschiedene Höhen haben muss das Brettchen verschiebbar sein. Das geht recht einfach, wenn ich Gewindestangen als “Säulenelemente” nehme. Die Gewindestangen werden in Rampa-Muffen ruhen.
Grüße
Rincewind -
14. September 2019 um 21:46 Uhr #42546VadderAdministrator
Moin,
lass uns über die Höhenverstellung noch mal reden. Da fallen mir hübschere Lösungen mit verdecktem Gewinde ein.
Viele Grüße vom Vadder
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15. September 2019 um 21:28 Uhr #42579Rincewind
Hallo Vadder!
Für den Testbetrieb sind die Gewindestangen ok. Danach brauch ich was schickeres. Gewindestangen haben einen negativen WAF.
Grüße
Rincewind
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19. September 2019 um 3:42 Uhr #42609Matthias (da->MZ)
Moin Rincewind,
Spannende Aktion, schick das!
Schon überlegt die Halterung für den Kegel gleich mit zu drucken?
Gewinde aus dem Drucker sind erstaunlich gut brauchbar und in F360 schnell modelliert
Liebe Grüße
Matthias
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25. September 2019 um 13:38 Uhr #42666Jamei
Hallo Rincewind,
sehr interessantes Projekt! Da juckt es gleich das Teil nach zu bauen!
Den Kegel könnte man auch drehen.
Viel Spass beim testen. ich freue mich schon auf das Ergebnis.
LG
jamei
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25. September 2019 um 13:44 Uhr #42667Jamei
Hallo Rnicewind,
Bezüglich des HT- Bogens wollte ich noch bemerken, das ich einen Mona- Bass in eine KG- Muffe montiert habe und dabei einen PVC- Bogen als ” Ausgang” verwendet habe. Bei höherem Pegel fing es an zu vibrieren. Ich habe ihn dann abgestützt und es funktionierte besser.
LG
jamei
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26. September 2019 um 9:01 Uhr #42683Rincewind
Hallo!
Die Schallumlenker sind alle da! Dickes DANKE an Martin, der sich viele Stunden mit seinem 3D Drucker einen Kampf geliefert hat. Für mich war es auch sehr lehrreich, denn lieber einen Milimeter Material einplanen als hinterher nur Plastik-Klumpen in der Hand halten.
Besonders gut gelungen sind die bunten Schallumlenker:
Hier die komplette Sammlung:
Der Antrieb ist auch vorhanden:
Jetzt wird erst einmal gehört!
Grüße
Rincewind -
28. September 2019 um 8:46 Uhr #42772Matthias (da->MZ)
Moin Rincewind,
Genial! Freue mich auf die Klangbeschreibungen, vielleicht sogar Messungen?
Hab noch ein Päärchen CT herumstehen…
Matthias
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23. Oktober 2019 um 15:43 Uhr #43309Jamei
Moin,
gibt es News/ Erlenntnisse bezüglich der Rundstrahler?
Jan
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27. Oktober 2019 um 21:24 Uhr #43559Rincewind
Hallo!
Es gibt Zeitperioden, da bleibt wenig Zeit für das Hobby übrig 🙁
Ich habe die Rundstrahler nach einigen hin und her Tragen im Schlafzimmer am Fußende des Bettes hingestellt. Damit konnte (n wir) vorm Einschlafen Musik gelauscht werden. Die schmalen Stangen (12 x 12 cm Grundfläche) kennen zwar keinen Party-Pegel dennoch können die auch Leise gut.
Die Idee hinter den Raumstrahlern, dass diese den Raum mit Musik füllen ohne sich selbst in den Vordergrund stellen, wurde experimentell in vielen Hörstunden bestätigt. Besonders gut gelingt das mit folgenden Stücken: Clannad “Herne” oder “Together we”, Chris Rea “Spy”, Black & Jones “Days go by” jedoch auch mit etwas zum Aufstehen wie Tool “Shizm” oder “Pneuma”
Alter Kram sei es Dire Straits mit “Six blade knife” oder “Why worry” geht auch sehr gut.Was nicht unbedingt die Stärke der Säulen sind große Orchestra- oder viele Jazz-Aufnahmen. Entweder schafft es der kleine Breitbänder nicht die Übersicht über das Orchestra zu behalten oder es gehen viele kleine Feinheiten in Jazz Aufnahmen flöten.
Die Musik wurde mit verschiedenen Kegeln gehört.
Der spitze Kegel eignet sich mehr für eine Stehparty, denn der Kegel lenkt den Schall nach Oben. Auf Ohrhöhe mit dem Kegel fehlen viele Höhen.
Die Idee hinter dem gelben Kegel ist, den Schall eher in eine Richtung umzulenken, also nicht gesamten Raum “auszuleuchten”. Das Experiment sagt, ja klappt zufriedenstellend. Einen auf den Hörer gerichteten Lautsprecher ersetzt der Kegel nicht und hinter dem Kegel (senkrechte Fläche zum Lautsprecher) ist es zwar insgesamt Leiser jedoch wesentlich dumpfer :-/Auf einen Höreindruck muss ich besonders Hinweisen: Die schmalen Säulen stellen einen Basseindruck in dem Raum, den ich von den kleinen Breitbändern nicht für möglich gehalten hätte. Auch die Besucher waren stets von der Bassfülle überrascht.
Ein erfahrenes Ohr merkt nach einiger Zeit, dass dem Bass etwas fehlt, dennoch ist auch ein erfahrenes Ohr mit der Bassfülle der kleinen Chassis positiv Überrascht.Mit diesen Erlebnissen habe ich Udo eine Mail geschrieben. Da Udo ebenfalls Interesse an den Kegeln hatte, wurde der ganze Kram nach Bochum gekarrt.
Bei der Hörung in Udo’s Laden gab es ebenfalls große Ohren. Denn sowohl Udo wie auch Vadder konnten den Ohren nicht glauben, was da insbesondere beim Bass aus den Winzlingen herauskam.
Udo hat sich, durch Neugier beflügelt, bereit erklärt sein Messmikro vor die Kisten zu stellen.Seitdem sind Mittlerweile einige Tage vergangen. Die schmalen Säulen sind wieder bei mir. So konnte heute Martin (der die Kegel gedruckt hat) mit seinen Eltern der Kisten lauschen. Leider mussten wir recht bald auf Mono-Darbietung umsteigen. Eine der Säulen ist leider umgefallen und hat die Physik (bezogen auf die Trägheit) bestätigt: Wenn der Magnet weiter will als der Korb, dann macht er es 😉
Jetzt hat Martin was zum Basteln: Kann man die Stege wieder an den Korb ankleben??
Ansonsten geht Tool mit einer Säule in Mono auch gut. Der Junge hat einen guten Musikgeschmack.Grüße
Rincewind -
27. Oktober 2019 um 21:34 Uhr #43561derFiend
Coole Geschichte, bin schon gespannt wie es weitergeht!
Vor ewigkeiten hab ich so einen Turm als Rundstrahler schon mal gesehen, und war auch ganz fasziniert davon. Das besondere dort war allerdings, das es nur einer war, und er trotzdem einen Stereoeffekt erzeugen konnte. Müsste das nicht auch gehen, wenn man die Lautsprecher mittig aufstellt, und die Kegel leicht angewinkelt (30° vielleicht) abstrahlen lässt?
Mach weiter, will mehr davon wissen, und ich hoffe zum Jahresende gibt es die dann zu hören 😉
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27. Oktober 2019 um 21:49 Uhr #43562Rincewind
Hallo derFiend!
Einen Stereo-Effekt konnten wir heute Abend mit einer Säule nicht herstellen, dennoch gelang es erstaunlich Gut das Wohnzimmer mit Musik zu füllen. Dazu wurde im Moode-Audio-Player die Option “Mono” eingestellt und los gings.
Grüße
Rincewind
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3. November 2019 um 14:00 Uhr #43697Rincewind
Hallo!
Udo hatte netterweise ein paar Messungen gemacht, denn auch er hatte Interesse daran, die Ursache für den wahrgenommenen kräftigen Bass herauszufinden.
Als erstes die Messung des grünen und weißen Kegels. Der grüne Kegel ist die blaue Messlinie und der weiße Kegel ist die rote Messlinie.
Auf dem Messdiagramm ist die Ursache für den wahrgenommenen Bass sehr schön zu sehen: zwischen 60Hz und ca. 150Hz ist der Ton um 10dB lauter als es sein sollte! Das Ohr hört sehr laute Bassobertöne und das Gehirn rekonstruiert aus diesen Obertönen den Grundton. Damit entsteht der Eindruck, dass die schmalen Säulen Tiefbass können obwohl physikalisch dieser nicht vorhanden ist.
Wer ein Grundton-Hörer ist, wird wahrscheinlich der Täuschung der Säulen nicht erliegen.Kurzer Einschub: Oberton / Grundtonhörer
Dieses Thema ist Gegenstand von Wahrnehmungsforschung. Obertonhörer verarbeiten die Hörreize vorwiegend in der rechten Gehirnhälft, während die Grundtonhörer ihre linke Gehinhälfte mehr Arbeiten lassen. Durch die Präferenz für Grund- oder Oberton unterscheiden sich ebenfalls die persönlichen Wahrnehmungen und Vorlieben für Musik.
Wer an weiteren Ausführungen interessiert ist, hier ist der kurze Abstrakt des Arbeit der Forscher um Dr. Peter Schneider in Heidelberg “Individuelle Unterschiede in der Klangwahrnehmung und das zerebrale Sinfonieorchester”
Wer wissen möchte, welche Präferenz das eigene Gehirn besitzt, kann hier einen wirklich kurzen Test durchführen: Hörer-Typ KurztestEinschub-Ende
Der Rest im Diagramm ist schnell erklärt: Der weiße Kegel reflektiert den Hochton vorzugsweise oberhalb der Ohrhöhe (daher ist er im Messdiagramm leiser), während der grüne Kegel eher auf die Ohrhöhe zielt. Linear spielen die Rundstrahler keineswegs.
Die nachfolgende Messung ist für die Kegel: Grüne (blaue Linie), Weiß (rote Linie) und Gelber Umlenkkörper (grüne Linie).
Auffällig ist, dass der gelbe Umlenkkörper als Einziger die Frequenzen oberhalb von 1kHz gut in die Richtung des Mikrophons lenkt. Die Wirkung des gelben Umlenkkörpers hat Udo dazu veranlasst ein kleines Experiment mit einem Brett durchzuführen.
Der gelbe Umlenkkörper ist durch die grüne Linie repräsentiert, während das Brett mit einem Winkel von 60° zum Lautsprecher mit der blauen Linie dargestellt ist. Das Brett ist jedenfalls Lauter in die Richtung des Messmikrophons als der gelbe Umlenkkörper. Ob Links oder Rechts des Lautprechers der gelbe Umlenkörper ein Vorteil gegenüber dem Brett bietet, hat Udo nicht gemessen.Das Fazit meines Rundstrahler-Experiments ist, dass die schmalen Säulen sehr gut, zur wenig ortbaren Hintergrundbeschallung geeignet sind. Auch der erreichbare Pegel ist geibt mehr her als für diesen Zweck benötigt wird. Als Ersatz für normale, auf den Hörer ausgerichtete Lautsprecher sind die schmalen Säulen weniger geeignet. Die Form des Kegels sollte durch die Rotation eines Dreiecks entstanden sein. Der Winkel in der Spitze sagt ob der Schall mehr nach Oben oder Unten umgelenkt wird.
Meine Säulen behalte ich und werde diese wahrscheinlich folieren. Die Halterung für die Kegel werde ich überarbeiten. Ich plane mir im Baumarkt dünnes Alu-Rohr zu kaufen und dieses in passend lange “Stäbchen” zu zersägen. Dadurch wird das lästige herumspielen mit den Muttern auf den Gewindestangen zukünftig entfallen.
Grüße
Rincewind -
3. November 2019 um 17:50 Uhr #43698Aki
Hallo Rincewind,
find ich total spannend die Geschichte. Aus dem physikalischem Bauch heraus hatte ich bei dem grünen 45° Kegel einen mit zunehmender Frequenz abnehmenden Pegel erwartet. Das haut (den Messungen folgend) evt. in etwa hin, dazu kommen evt. Auslöschungen/Verstärkungen durch Wand-Reflexionen (wenn Udo die nicht raus-“fenstert”) bzw. durch Überlagerungen mit dem Direktschall.
Ich frage mich, ob eine (aktive) Entzerrung auf den Hörplatz ein lohnender Weg sein könnte.
LG Aki
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4. November 2019 um 20:56 Uhr #43705Rincewind
Hallo Aki!
In meinem Ohren ist der Sinn eines Rundstrahlers den gesamten Raum mit Musik “auszuleuchten”. Damit einher geht meine Erwartungshaltung, dass die Musik im Raum sich in einem sehr großen Bereich gleich anhört und eine freie Wahl des Hörplatzes ermöglicht.
Eine aktive Entzerrung ist somit für mein Anwendungszweck nicht erforderlich, da diese nur einen kleinen Hörplatz ermöglichen wird.Grüße
Rincewind
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3. November 2019 um 21:06 Uhr #43699Adi
Hallo Rincewind
Bin auch interessiert am mitlesen. Die Messungen zeigen ja eine Senke oberhalb 1kH und du hast doch den Sperrkreis aus der originalen RS100 drin, der von 1-5kH wirkt. Wie klingt es denn ohne diesen Sperrkreis?
Gruss Adi
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4. November 2019 um 21:17 Uhr #43707Rincewind
Hallo Adi!
Wie Du dem Bild entnehmen kannst ist das “Weglassen” des Sperrkreises nicht so mal eben zu machen. Da der Zweck des Rundstrahlers bei mir die Hintergrundbeschallung ist, was auch ausgezeichnet funktioniert, fehlt mir die Motivation mittels Gewalt den Sperrkreis von der Wand zu entfernen. Dann müsste ich noch einen Schalter einbauen, damit während der Wiedergabe umgeschaltet werden kann. Denn ein Vergleich “nach Gedächtnis” funktioniert bei kleinen Unterschied nicht – eine große Veränderung ist nicht zu erwarten. Insgesamt viel Aufwand bei meinem eng begrenzten Freizeitbudget.Grüße
RincewindP.S.
Falls Du in der Nähe des Bergischen Lands wohnst, schick mir eine PN. Vielleicht hast Du ja Lust selber zu basteln?-
4. November 2019 um 21:35 Uhr #43709Adi
Hallo Rincewind
Danke für die schnelle Antwort. Das versteh ich, wär jetzt schon ein grösserer Aufwand den zu entfernen.
Lust zum basteln hab ich schon. Und Berge hats hier auch……. Doch ich wohne in der Schweiz…
Gruss Adi
(Wikipedia verrät mir grad, dass das Bergische Land nichts mit Bergen zu tun hat)
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4. November 2019 um 21:55 Uhr #43713Rincewind
Also ein paar Hügel haben wir schon im Bergischen Land 😉
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25. Juni 2024 um 18:43 Uhr #76339Peterfranzjosef
Hallo Rincewind,
ich habe letztens ein Terminal mit Heißkleber fixierten FQ-Teilen in die Gefriertruhe gelegt. Der Heißkleber mag das garnicht und wird richtig spröde. Es reicht sanfte Gewalt, eventuell etwas vorsichtiges Hebeln mit einem Schraubendreher und fertig.
Servus
Peter
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28. Februar 2020 um 20:14 Uhr #46859Rincewind
Hallo!
Ein regnerischer Abend gibt die Möglichkeit sich mit einem Feature von Moode-Audio zu beschäftigen: Parametrischer EQ.
Tim Curtis – Autor von Moode Audio Player – hat die freie Implementierung http://quitte.de/dsp/caps.html#EqFA4p übernommen.
Mein subjektiv eingestellter parametrischer EQ reduziert den überbordenden Oberton-Bass und hebt etwas in oberen Mitten / Hochton an.
Insgesamt habe ich ca. 3 Abende damit verbracht Musikstücke und immer wieder zu hören und die Parameter: Q sowie Gain immer ein klein wenig verändert. Ich bin mit der Abstimmung mittlerweile sehr zufrieden.
Es ist keine allgemeine Lösung, dennoch zeigt es auf, dass selbst völlig unausgewogene Abstimmung mit etwas herumpfuschen in brauchbare Richtung geschoben werden kann.
Einziger Wermutstropfen: Ich habe die Breite der Änderung – Faktor Q – nur nach Gefühl setzen können.Grüße
Rincewind -
28. März 2021 um 11:02 Uhr #54890Rincewind
Hallo!
Das Projekt Rundstrahler hat vom Lockdown profitiert und ist Wohnzimmer tauglich geworden.
Die Korrektur Mittels parametrischen EQ (basierend auf der Messung von Udo und meinen Gehör) ist nach Erfahrung der wenigen Hörer durchaus gefällig. Man kann sich die Säulen mit dem angepassten Frequenzgang viele Stunden geben ohne, dass diese irgendwie nervig werden.
Der einzige Wunsch der paar Hörer war bisher: geht es vielleicht lauter und mit mehr Wumms?
Viele Grüße
RincewindAttachments:
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23. Juni 2024 um 22:14 Uhr #76270Rincewind
Wenn 22 Männer hinter einer Kugel rennen und dabei von Millionen Menschen beobachtet werden, ziehe ich vor meine Gedanken abseits dieses Trubles laufen zu lassen.
Es wurde vorgeschlagen (https://www.acoustic-design-magazin.de/Lautsprecher-selber-bauen/Thema/rundstrahler-aus-dem-drucker/#post-43699) mittels DSP die Wiedergabe zu verbessern. Da sich der eingebaute Sperrkreis nicht entfernen lassen wollte (Schmelzkleber kann verdammt fest an seiner Position kleben) wurde die Zuleitung am Sperrkreis vorbei gelegt.
Mit dem kleinen Erfahrungschatz aus https://www.acoustic-design-magazin.de/2023/12/03/rundstrahler-u_do-18-acl-ambient-sound-furniture/ habe ich beschlossen mit meinem ECM40 und Arylic DSP die Wiedergabe auf ein neues Level zu haben.
Der simple Ansatz: Messmikrofon an die Kegel halten, beim DSP die Entzerrungskurve designen bis das Messergebnis eine möglichst glatte Linie zeigt.
Nach 11 Versuchen bin ich fertig für Heute. Akustischer Test mit anderen Ohren als des Entwicklers folgt…
Viele Grüße
RincewindAttachments:
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23. Juni 2024 um 22:46 Uhr #76274Udo WohlgemuthAdministrator
Hallo Peter,
damit du dich hier nicht allzu einsam fühlst, geb ich mal meinen Senf dazu. Setz die Skala in ATB auf 60 dB, dann siehst du die Kurve etwas zappeliger. Den Hochpass im ACP-Workshop kannst du auf 45 Hz stellen. Darunter überträgt der RS 100 nichts Wahrnehmbares mehr, wird aber vor großen Hüben bei tieffrequenter Musik geschützt.
Gruß Udo
PS: Die Prinzessinnen machen sich gut neben der Kommode.
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24. Juni 2024 um 10:34 Uhr #76275Matthias (da->MZ)
Sehr spannend, danke fürs Berichten!
Matthias
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28. Juni 2024 um 20:42 Uhr #76342Rincewind
Hallo,
mein kleiner Beitrag der letzten Tage hatte wohl zu viele Verweise auf YouTube drin… Ist von Spam-Vernichter gefressen worden 😀
Nun denn, Nochmal 😉 Die Zusammenfassung der kurzen Hörsession mit meiner Lebensgefährtin an den Rundstrahlern. Als amateur Frickler an DSP Reglern hatte ich die Abstimmung oben nicht nur gemessen sondern auch gehört. In meinen Ohren ist diese Abstimmung, naja, bei einigen Musikstücken gerade noch brauchbar, bei anderen so ganz OK. Allerdings neigen die Ohren des Fricklers, besonders wenn der Frickler an den Reglern gespielt hat, zu veränderung der Erwartungshaltung: die Messung sagt in etwa: naja, geht so – Musik kommt raus und man erkennt was gespielt wird, also schon Mal brauchbar.
Ich hatte Kerstin gebeten paar Stücke laufen zu lassen, die sie recht gut kennt. Es waren:
– Silbermond mit “Symphonie”
– Max Raabe, Palast Orchester “Guten Tag, liebes Glück” (MTV Unplugged) ft. LEATja, die Stimmen der singenden Damen oder E-Gitarren: Vollkatastrophe.
Da werde ich bei der nächsten Gelegengheit mich wieder mit meinem Equipment aufbauen und frickeln.
Ach ja, Udo hat wie immer Recht. Ändert man die Skalierung, sieht man auch die Vollkatastrophe im Bild.
Viele Grüße
RincewindAttachments:
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31. Dezember 2024 um 13:59 Uhr #78395Rincewind
Hallo!
In Nordhausen 2024 waren die silbernen Stangen wieder einmal da. In den 5 Jahren hat sich das Projekt gewandelt und ist zu einer Voll-Aktiven-Arylic-Lösung geworden.
Die grundsätzlichen Eigenheiten von Rundstrahler sind geblieben:
– Schallwellenbeugung zwischen Deckel und Lautsprecher
– Schallwellenbeugung an (allen) Kanten
– starke Abhängigkeit von AufstellungsortDennoch bleibt das faszinierende Erlebnis, wo der Hörer quasi im Klang badet. Das Ohr erfreut sich am Erlebnis, das Messgerät zeigt die Grenzen der Rundstrahler.
Für eine presentierbare Messung war es in der freistehenden Garage zu kalt, daher wurde im Wohnzimmer gemmessen. Die Einschränkung des Wohnzimmers: unter 200 Hz ist der Raum in der Messkurve zu sehen, nicht der Rundstrahler.
Blaue Linie ist der Frequenzgang OHNE Korrektur, die Rote Linie zeigt das Ergebnis durch den Eingriff mittels DSP. Die Einstellungen für Arylic DSP in A50+ oder Up2Stream Stereo-Amp sind im Zip-File. Für den Import der DSP Einstellungen ist die Software “ACPWorkbench” erforderlich.
Für mich ist dieses Projekt abgeschlossen. Zeit für Neues!
Viele Grüße
RincewindP.S.
Der Einfluss von Raum kann im Vergleich zum Wohnzimmer aus einer Arbeitsmessung in der großen Garage entnommen werden.
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2. Januar 2025 um 17:11 Uhr #78406Rundmacher
Hallo,
schön dass hier einmal gezeigt wird was passiert wenn sich jemand mal ans Eingemachte traut. Das ist sehr interessant für mich!
Messmikrofon, die passende Software. Aber schon jetzt wäre ich sofort da wo ich kapitulieren müsste. Die Einwirkungen der Messorte, in welchen Frequenzbereichen muss ich anpassen, darf ich anpassen -darf ich nicht- und was mache ich da überhaupt…
Das dürfte, wie so oft, hier ausufern. Wahrscheinlich in jeder Richtung. 🙂
Dann kommt die Frequenzgangpolizei von den verschiedensten Foren und von Youtube und belehrt mich wegen meiner katastrophalen Unfähigkeit.
Zu meiner Rettung müsste ich ein mehrmonatiges ‘specialist counseling’ auf dem Ledersofa buchen. 😉Die Ergebnisse sind, um bei den Diagrammen zu bleiben, gut zu sehen. Der korrigierende Einfluss vom DSP über den gesamten Bereich, gerade im Wohnzimmer bei den hohen Frequenzen. Meine Ohren bräuchten ab 10 kHz aufwärts noch mehr Pegel, wieder eine Besonderheit.
Ich bin ganz froh dass hier die entsprechenden aktiven Bausätze eingemessen und voreingestellt sind. Das kann ja gar nicht anders sein.
Wenn man sich dann -wie in diesem Beitrag- zusätzlich herantraut und eine persönliche Nachjustierung vollzieht – warum nicht.Wie gesagt, sehr interessant.
VG
Rundmacher-
4. Januar 2025 um 13:08 Uhr #78453Rincewind
Hallo Rundmacher,
ein glatter Frequenzgangschrieb ist noch keine Garantie, dass das Ohr die Musik aus den Lautsprechern als angenehm empfindet. Ich habe mal gelernt, dass ein guter Lautsprecher die Musik “Glaubwürdig” wiedergibt.
Der Rundstrahler ist bereits in Hochton angehoben. Mehr bringt da nicht viel – da schnellt der Klirr bei dem Breitbänder in die Höhe. Das ist auch nicht angenehm.
Bei meinem Versuchen mit Kegeln und Lautsprechern ist mir aufgefallen, dass die Höhe des Kegels über dem Lautsprecher die Umlenkung des Hochtons beeinflusst. Kegel näher an der Hochtonmembran ist besser. Das verwendete Dayton Chassis hat einen Phaseplug – eine natürliche Begrenzung.
Viele Grüße
Rincewind
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