10. März 2019

Carstens Mona 21

Autor: Anfaenger

Die Mona ist ein ideales „Zwischendurchprojekt“, weil sich die kleinen Satelliten und der Subwoofer so gut wie überall integrieren lassen. Durch die geringen erforderlichen Volumen kann man auch mal aufwendigere Konstruktionen ausprobieren. In diesem Fall haben wir die Satelliten und den Subwoofer aus runden Abflussrohren gebaut. Durch die runde Form sind diese Konstruktionen trotz geringer Wandstärke relativ schwingungsarm. Zunächst haben wir einige Skizzen angefertigt, von denen wir keine einzige umgesetzt haben. Der endgültige Entwurf entstand beim Bauen.

Satelliten:

Das Grundgerüst bildet ein Abwasserrohr mit 150 mm Durchmesser. Die Wandstärke beträgt circa 6 mm. Die Rohre haben wir so abgeschnitten, dass ein Volumen von 1 l entsteht. Furniert wurden die Rohre mit Esche. Als Kleber verwendeten wir transparenten Pattex. Die Aktion war etwas problematisch, da sich der Kunststoff bei Temperaturänderungen stark ausdehnt und im Furnier dadurch größere Risse entstanden sind. Falls ihr das nachbauen wollt, rate ich euch, in der Werkstatt die gleiche Temperatur wie im späteren Aufstellraum zu halten.

Die Deckel haben wir aus 10mm Aluminium gedreht. Um eine schöne Oberfläche zu erhalten, wurden die fertig abgetrennten Bauteile eloxiert. Das Verfahren ist etwas aufwändig und nur für Bastler zu empfehlen, die das schon mal erfolgreich gemacht haben. Die Aludeckel wurden mit den Rohren verklebt.

Für den Fuß bauten wir einige Pappmodelle um die richtige Form zu finden. Mit Zeichnungen funktionierte das nicht so gut, weil so komplizierte Formen schwer zu skizzieren sind.

Der Fuß ist entsprechend dem Pappmodell aus 3 mm Alublech gesägt. Anschließend wurde das ausgesägte Bauteil an den Kanten entgratet und in die richtige Form gekantet. Die Oberfläche ist schwarz pulverbeschichtet. Polklemmen wurden nicht angebracht, da es eleganter aussieht wenn nur ein Kabel aus den Corpus kommt.

Subwoofer

Der Subwoofer ist natürlich auch rund. Das Rohr hat einen Durchmesser von circa 300 mm. Die Volumen der oberen und unteren Kammer wurden entsprechend umgerechnet.

Da die Drehbank nicht groß genug war, konnten wir die Deckel nicht aus Aluminium fertigen. Wir haben stattdessen schwarz durchgefärbtes MDF verwendet. Um später an die Chassies und die Technik zu kommen, wurde ein ausreichend großer Revisionsdeckel eingebaut. Die Befestigung des Basslautsprechers und des Revisionsdeckel erfolgt über Gewindestangen, die durch den gesamten Corpus führen. Wir versprechen uns dadurch weniger Schwingungen in den Bauteilen und man kann die Schrauben so richtig anknallen, ohne dass eine Schraube rausbricht. Ob das mit der Schwingung wirklich funktioniert, können wir nicht sagen, da ein Vergleichsaufbau fehlt. Fürs gute Gewissen hilft es jedenfalls.

Die Elektronik ist aus Resten der Bastelkiste und einem 2.1 Verstärker mit Bluetooth aus China zusammengelötet. Trotz des sehr günstigen Preises funktioniert das Teil einwandfrei. Die Stromversorgung ist da schon etwas hochpreisiger mit einem fetten Ringtransformator, Kondensatoren und Gleichrichter. An Strom mangelt es der Verstärkerplatine jedenfalls nicht, was man dem Bassfundament auch anhört.

Der Aufwand war durch die runde Form, die Aluteile, das Eloxieren und die Elektronikbasteleien ziemlich hoch. Insgesamt hat es sich aber gelohnt, weil die ganze Konstruktion sehr solide aussieht. Der einzige Wermutstropfen ist der Deckel des Subwoofers, den wir nicht aus Aluminium fertigen konnten. Vielleicht finden wir irgendwann jemanden, der eine so große Drehbank hat.

Der Klang der Mona ist hervorragend, auch mit dem kleinen Volumen der Satelliten. Das Teil hat eine große Hifianlage mit Standboxen aus den 90ern an die Wand gespielt und das in jeder Hinsicht. Die Mona hat einen sehr schönen Breitbandsound. Einen Nachbau können wir unbedingt empfehlen.

Carsten

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Hallo Carsten,
sehr schöne Umsetzung .. sieht richtig Edel aus .. ich glaub ich muss meinen Mona-Subwoofer nochmal überdenken 🙂
Ihr habt das zu Hause eloxiert!?! .. ganz schön aufwändig!
Wünsche Euch viel Freude mit den Kleinen!!
Gruß, Markus

Hallo Carsten,

Wahnsinn, wie perfekt Du diesen schwierigen Entwurf umgesetzt hast. Sieht klasse aus. Gratuliere!
Besonders gut gefallen mir die Füße der Satelliten. Die Aluminiumteile sehen sehr hochwertig aus. Braucht es da Zugriff auf eine professionelle Metallbauwerkstatt oder machst Du das im eigenen Keller?
Ich erinnere mich vage an eine Duette Top, die Du vor Jahren schon mal in einer Röhre verbaut hast, auch mit aufwendigem Metallfuß. Den Bericht finde ich leider nicht mehr.

Viele Grüße, Jo

Hallo Carsten,
In der Kellerwerkstatt, eloxiert, pulverbeschichtet, Handarbeit!!
Hut ab.
Das da viel Zeit hinein gesteckt wurde ist verständlich.
Und ein analoges Netzteil mit Ringkerntrafo, Brückengleichrichter plus ausreichend dimensioniertem Elko(s).
Mit welcher Spannung betreibst du das D-Class Modul? Ist es eines mit den TPA 3116/3118 Chips?
Das Design deiner Mona ist ein Hingucker.
Da du sie auf ein E-Piano platziert hast kann es sein das ich in die Bredouille komme sollte Mrs. Rundmacher das sehen. Da werde ich dann jeden Tag vorwurfsvolle Blicke bekommen wenn sie an ihrem Piano sitzt (Kopfhörer) und auf die leeren Plätze schaut wo deine Satelliten stehen.

LG Rundmacher

P.S. Dein Nickname, nun ja, hmm, der ist, also weißt du.
ehem. Anfänger oder Fortgeschrittener wäre fair. 😉

Danke Carsten,
ich wollte nur wissen ob du über 20V liegst. Bei mir hatte ich Probleme mit den Spannungen obwohl die Kistchen mit 24V angegeben waren. Größer 19V führte nach einiger Zeit zum Aufhängen.
Mit 15000 µF bist du ja gut aufgestellt. 🙂
Gruß Rundmacher

Optisch wirklich der Hammer! Super gelungen, gefällt mir! 😉

Guten Morgen zusammen, hallo Carsten. Sat UND Sub in rund. Das macht sich gut in der Umgebung. Die Idee mit den Halterungen ist einfach, hübsch und funktional. Das werde ich mir merken. Womit hast Du die MDF-Deckel befestigt? Gruß Martin

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