Ach Udo, Du hast es schon irgendwie drauf… Da habe ich per Mail nur die sachgemäße Verwendung eines Bausatzes vermelden wollen, ein paar Details und Einzelheiten an Udo schicken, 2 – 3 Fotos und fertig. Kein Baubericht, nur ne Mitteilung… Da kommt trocken und wie gewohnt als lockerer Zweizeiler zurück: “dass du keinen Baubericht schreibst, ist vor allem für die Leser schade. Eine MiniACL mit 17 kg ist nicht alltäglich 😉 Gruß Udo”
Tja, hat er recht und stimmt natürlich, was’n Monument. Die 17kg sind echt kein Scherz. Vorab bitte ich allerdings um Verständnis. Da kein Baubericht geplant war, gibt’s nur späte und entsprechend wenige Fotos und der Bericht ist recht kurz. Die Buße hierzu kommt später im Bericht.
Aber von Anfang an. Bis dato habe ich meine Küche mit einem Fabrikat aus Berliner Produktion beschallt. Ein kleines Ding, wie aus der Hölle gewohnt etwas basslastig, aber wenn man sonst mehr hat, ist es auf Dauer anstrengend, quakig und nicht so richtig gut. Doch auch die Küche möchte anständig mit Musik versorgt werden und die Ideen für Designs hören gerade nicht auf…
Die Idee ist eine zusammengefasste Box, quer liegend, möglichst nicht so breit wie eine Soundbar und realisierbar ohne den Bankberater kontaktieren zu müssen. Na klaro, MiniACL!
Also den Bausatz geordert, MDF war auch noch von der letzten Mona Combo vorhanden und da bei mir gerade die Nostalgie im Bereich des Designs wohnt, bitte auch das Buche-Sperrholz in 30mm nicht zu weit weg stellen.
Dadurch dass die beiden Boxen gespiegelt nebeneinanderliegen, das MDF 19mm stark ist und nur ein trennender ‘Boden’ bleibt sind die Innen- wie die Außenmaße geringfügig angepasst. Zuschnitt und Verleimung sind recht schnell erledigt, einzig meine liebgewonnen Lamellos zur Verbindungsunterstützung möchte ich erwähnen. Die Vorder- und Rückseite sind nach einem umlaufenden Schliff zur Egalisierung aller Unebenheiten je 2 mal grundiert und lackiert worden. Alles easy.
Jetzt die Nostalgie, angelehnt an die alten liegenden, hölzernen Musikkisten mit „Paris“, „Rom“ und „Moskau“ auf der Senderscala des Radios. Die älteren Semester werden wissen, was ich meine… Ich wollte eine Außenhülle aus 30mm Buche-Sperrholz, direkt miteinander und auch auf dem fertigen Korpus verleimt. Dieses ist zurückblickend als umfassende Buß-Übung gegenüber dem 45°-Winkel, dem Gliedermaßstab, der Format-Säge und der heiligen Ponal-Flasche zu verstehen.
Keine einzige Schraube, außer die an den Treibern und den rückwärtigen Anschlüssen, ist verwendet worden. Danach ist man allerdings der Präzision dem Winkel gegenüber für alle Zeit geläutert… kein Grad Abweichung wird bei den Längen und der Materialstärke toleriert.
Die fertige Hülle ist dann abschließend feingeschliffen (P240) und 3x geölt worden, perfekt für den Nostalgie-Look.
Die sichtbaren Gehrungen an der Front und Rückseite bekommen ihren ersten Schliff am besten vor dem Verleimen. Ich habe die vorab lackierten Flächen zur Sicherheit abgeklebt. Kratzer oder Leimreste auf fertigen Lackflächen wären ärgerlich gewesen. Das weltgrößte Versandhaus hat noch paar durchsichtige Gummi-Füße geliefert, die sind eingerückt verklebt und passen ganz prima dazu.
Die These aus dem Magazin von der Verbundhülle mit 2 verschiedenen Materialien kann ich hiermit uneingeschränkt bestätigen und selbige ist ausdrücklich weiter zu empfehlen. Da passiert ja mal gar nix mehr in Sachen Vibration… Ein Monolith in Holzverbund. In Summe sind es dann aber eben auch 17,2 kg für 2 zusammengefasste MiniACL. Man sollte bei geplanten, größeren Modellen einen Flaschenzug im Haus haben oder viele fleißige und vor allem kräftige Träger…
Ich betreibe mein Küchenradio mit einem kleinen Röhren-Hybrid-Amp (der Nostalgie wegen…), der hat mehr als genug Dampf und versorgt beide Seiten spielerisch. Die Mini’s klingen damit klasse, gar nicht klein, schön warm und nicht quakig. Küchenradio 2.0 eben…
Liebe Grüße an alle,
Andreas
Zur MiniACL im Online-Shop
Hallo Andreas,
ich habe die miniACL ebefalls als Küchenradio im Betrieb. Das kleine Douk Audio Kästchen mit den Röhren gefällt mir gut. Besonders der Zappelzeiger 😀
Das Internet konnte mir nicht verraten welche Röhren im Gerät eingesetzt sind. Vielleich kannst Du den Rörentyp posten?
Viele Grüße
Rincewind
Hallo Rincewind,
das hatte mich auch interessiert. Die Douk Homepage sagt 6K4
https://doukaudio.com/products/douk-audio-st-01-hifi-bluetooth-5-0-tube-amplifier-usb-dac-coax-opt-digital-audio-amp-w-vu-meter
Viele Grüße
Uwe
Guten Morgen Uwe, guten Morgen Rincewind,
ganz genau. Das ist das gute Stück.
Den angesprochenen Zappelzeiger sieht man erst ab einem gewissen Pegel aber die ‘Mini’s’ schaffen den ganz locker…😁
Schön ist auch das die Röhren hier nicht nur Deko sind sondern tatsächlich was zu tun haben. Es gibt ja viele Geräte in diesem Preissegment wo es nur Show ist. Was ich richtig cool finde ist das beim Einschalten das typische Come-Down-Summen sehr deutlich hörbar ist. Manche stört es, ich liebe es. Nur 1 Sekunde, aber großartig.
LG Andreas
Hallo Andreas,
das ist ja mal ein sehr stattliches „Furnier“ 😉
Ich bekäme die Schnittkanten in Buche in dieser Dimension nur in Holzkohleoptik hin, wobei die Rauchmelder noch Tage nach dem Sägen laut Alarm fiepen.
Daumen hoch! Ich wünsche viel musikalischen Spaß in der Küche. Beim Schnitzelklopfen wird dieses Radio immer fest an seinem Platz stehen bleiben.
Beste Grüße,
Martin F
Guten Morgen Martin,
vielen Dank für den Zuspruch. Furnier ist gut…😁 Merk ich mir fürs Phrasenschwein.
Sorry für die späte Antwort, das Leben stellt die Hobbys manchmal hinten an.
LG Andreas