“Haben wir nicht” schrieb ich in der Einleitung des Ary SB 12_8-Berichts, in dem ich voller Freude den Up2Stream Plate Amp 2.0 vorstellte. “Haben wir nicht” müsste ich nun schon wieder schreiben, denn diese Lösung für die smarte Welt wird vom Hersteller nicht weiter produziert. Darauf habe ich leider keinen Einfluss, aber ich habe längst gelernt, mit solchen Entscheidungen zu leben. Nicht gelernt habe ich allerdings, den Kopf in den Sand zu stecken und erfolgreiche Produkte, von denen Teile nicht mehr greifbar sind, sang- und klanglos einzustampfen.

Natürlich war es eine tolle Sache, in eine Box ein programmierbares Modul zu schrauben und die zweite mittels Kabel zu koppeln. So bestand die gesamte Musikanlage samt aller heute üblichen Zuspieler und Raumanpassung aus zwei stapelbaren Kisten. Sie ließ sich in einem Einkaufskorb mühelos von A nach B tragen, die beiden Kabel für Strom und Lautsprecher passten auch noch mit hinein. Naja, die Bedienelemente befanden sich in einer Boxenrückwand und waren nur per App leicht zugänglich. Leider ließen sich die Module nicht für den Aktivbetrieb in Stereo nutzen, hier habe ich das etwas genauer erläutert. Geholfen hat das Up2Stream-Modul ohne “Plate” mit externem Netzteil, zu dem ich den Vorverstärker BP 50 gesellte.

Die “Mono-Blöcke” schraubte ich nackt auf die Rückwand, sieht doch keiner. Ein kleines Fach hätte ich ihnen auch als Heimstätte in die Gehäuse integrieren können, doch die hatte ich schon vor einiger Zeit für einen anderen Zweck gefertigt. (Endlich die passende Gelegenheit, mal wieder das Plusquamperfekt anzuwenden, das mir vor schier unendlich langer Zeit Dr. Buijnoch geduldig im Lateinunterricht der Quarta beigebracht hat. Wenn wir seine Geduld allerdings überstrapaziert hatten, wurden wir von ihm “gebeutelt”. Dazu griff er uns ins Haar und schüttelte den Kopf kräftig nach vorn und hinten. Eigentlich war er ein guter Lehrer, der nur zu gern die damals üblichen Erziehungsmaßnahmen angewendet hatte.)

Ein paar Minuten dachte ich darüber nach, wie man die Amps denn anderswie verstecken kann. Holzschachteln in passenden Maßen fand ich weder beim Bauhaus noch bei Ikea. Selberbauen war die logische Idee des Selbstbauers. Also besorgte ich mir 1 cm dickes Pappelsperrholz, schob es über die Säge und klebte es in neuer Form wieder zusammen.

Gefiel mir aber auch nicht so toll, Lüftungsschlitze zur Wärmeabfuhr hätte ich auch noch in den Deckel fräsen müssen. Zu großer Aufwand, also weg damit.

Wenn man etwas nicht ordentlich verstecken kann, muss man es eben als Feature nutzen. Das hat sich Arylic sicher auch gedacht, als man durchsichtige Acryl-Platten mit eingraviertem “Arylic”-Schriftzug als Versteck kreierte. Warum soll man sich auch schämen, ordentlich aufgebaute Technik dem Auge offen zu präsentieren?

Leicht ist es, die beiden Platten um die Up2Stream-Platine zu gruppieren.

Nun musste ich nur noch mit Hilfe der ACPWorkbench die Programmierungen der Plate Amps auf die Up2Streams übertragen und schon sind die verlorenen Komplettanlagen-Sets wieder lieferbar. Dass sie nicht nur per App, sondern auch mittels Fernbedienung gesteuert werden können, wird sicher niemanden stören. Und dass die Bausatz-Sets durch den Verstärkertausch trotz mehr Komfort und 2 x 10 Watt zusätzlicher Leistung jeweils 40 Euro billiger geworden sind, wird uns auch keiner vorwerfen.

Damit man sich beim Bestellen nicht die Finger wund klickt, liefern wir die Sets als Komplettpaket samt Case und Fernbedienung. Natürlich werden die passenden Presets vorher von uns auf die Amps geladen.

Udo Wohlgemuth

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