Den Plan, mir einmal selbst Lautsprecher zu bauen, trage ich schon lange rum – sehr lange, um ehrlich zu sein. Dank dieser Website und des tollen Forums hat es mich dann endlich gepackt und ich habe mich intensiver damit beschäftigt. Einige Vorgaben mussten erfüllt werden: Zum einen an den Platz im Wohnzimmer, zum anderen an das Aussehen – gut klingen sollten sie auch noch, aber ein kleines Vermögen für mein Erstlingswerk wollte ich auch nicht ausgeben.
Die Wahl fiel deshalb auf die „SB 12_6L“, die mit einem vorhandenem Subwoofer als Stereo-Paar dienen sollen und gleichzeitig als Frontlautsprecher für das Heimkino. Und weil ich dem Center auch etwas mehr „Nachdruck“ verleihen wollte, habe ich mich hier für den „U_Do 9 Center“ entschieden. Warum nicht die „U_Do 42“ als Center? Die Höhe spielt hier eine entscheidende Rolle, weil ich den Center in vorhandene Möbel einbauen wollte und dabei um jeden Millimeter kämpfen musste.
Generell musste ich bei beiden Lautsprechern ein wenig vom Standard-Plan abweichen und die Größe anpassen. Der Center wurde flacher, schmaler und dafür tiefer. Die „SB 12 6L“ sollten etwas weniger tief werden, um nicht allzu weit an der Wand vorzustehen. Bei Breite und Höhe war ich einigermaßen flexibel.
Hier folgt auch schon einmal der erste große Dank ans Forum und die Community für die vielen Beiträge und Bauberichte und natürlich an Udo selbst. Ich habe alle Infos zu den Gehäuseformen studiert und die Pläne angepasst, mich kurz bei Udo rückversichert (vor allem wegen des Bassreflex-Kanals) und mich dann sicher genug gefühlt, um endlich zu bestellen und loszulegen.
Endlich konnte es los gehen, das Holz wurde größtenteils auf Maß bestellt, wobei ich einige Schnitte auf Gehrung für die SB 12 selbst vorgenommen habe.
Um die Chassis zu versenken, habe ich mich nach etwas Überlegen noch für den Kauf einer Heimwerker-Oberfräse entschieden – und die zählt seit diesem Bauvorhaben zu meinen neuen Lieblingswerkzeugen, wie konnte ich nur so lange ohne sie meine Holzbasteleien erledigen?
Die Chassis der U_Do 9 waren dann gleich eine kleine Herausforderung, weil sie eben nicht einfach nur rund sind. Aber mit zwei wichtigen Hilfsmitteln kommt man sicher zum Ziel: Einem Fräszirkel (den ich nach Anleitung aus dem Internet noch selbst gebaut habe) und einer Schablone, um auch mehrfach den gleichen Ausschnitt hinzubekommen.
Die Front aus 15mm Multiplex war somit fertig und die restlichen Holzarbeiten für den Center (aus 12mm MDF aus Platzgründen) waren damit relativ schnell erledigt, weil alle übrigen Holzteile bereits auf Maß zugeschnitten waren.
Jetzt wurde es Zeit für die SB 12…
Hier wollte ich den Mittelteil wie beim Center in Naturholz lassen und die Seitenteile in Weiß lackieren, so dass es sich dem Möbelstil in unserem Wohnzimmer anpasst. Dieser Mittelteil (18mm Multiplex) war auch eine kleine Herausforderung. Alle Teile mussten exakt auf Gehrung gesägt werden, weil ich ölen und nichts sichtbar spachteln wollte. Nach ein paar Probeschnitten mit der Handkreissäge für den perfekten 45 Grad-Schnitt hat es aber gut geklappt.
(der kleine Überstand hinten war beabsichtigt für die verdeckte Befestigung an der Wand)
Weiter ging es mit der Fräse und den diversen Ausschnitten, außerdem wurde an der Unterkante ein Art Furnier (aus Resten vom Multiplex) angeklebt, weil ich die Schichten von vorne hier nicht sehen wollte.
Die Seitenteile aus 19mm MDF wurden gespachtelt und geschliffen und gespachtelt und geschliffen und… (na ja, was man halt so tut) und dann schließlich weiß lackiert.
Während das trocknen durfte, konnten die Weichen gelötet werden und der Zusammenbau der Holzteile beginnen. Wer im Forum und in diversen anderen Bauberichten mitliest, kennt das wahrscheinlich: Die auf Gehrung gesägten Teile werden sauber ausgerichtet und ganz leicht überlappend aneinander gelegt und mit Klebeband verbunden. Damit lassen sie sich dann zum Verleimen einfach zusammenklappen. Eine von der Dicke her passende Spanplatte hat mir den Reflexkanal freigehalten.
Im Anschluss wurden die Gehäuse geschliffen, kleinere Spalten mit „natürlichem“ Spachtel (Fischleim und Sägemehl) geschlossen und schlussendlich geölt. Dann war es Zeit für einen ersten kurzen Test, auf den ich schon sehr lange gewartet hatte… und siehe da, ich höre Musik! Die Freude war groß und der Zusammenbau konnte vollendet werden.
Abschließend folgt noch ein Bild von den guten Stücken in ihrer neuen Umgebung, aber viel wichtiger ist natürlich der Klang! Und was soll ich sagen, ich bin begeistert! Musik wird von den SB 12_6L klar, deutlich und weich gespielt und auch ohne Subwoofer sehr angenehm bis in tiefe Lagen. Im Heimkino tun sie ebenso ihren Dienst von vorne, unterstützt durch den Subwoofer. Und der neue Center präsentiert Stimmen und Gespräche deutlich und präzise (Musik natürlich auch, das habe ich getestet – aber dafür sind ja jetzt die anderen beiden zuständig).
Zum Schluss noch einmal ein Dank an Udo und alle, die ihre Berichte und Erfahrungen teilen, das hat mir wirklich sehr geholfen. Und nachdem ich diesen Bericht nun mit deutlichem Abstand zum ersten Bau abschließe und kurz vor dem nächsten stehe, kann ich sagen: Es macht viel Spaß, man ist durchaus auch stolz auf sein Werk und kann am Ende tollen Sound aus etwas Selbstgebautem genießen.
Daniel
Zur SB 12_6L im Online-Shop
Zur U_Do 42 im Online-Shop (jetzt mit den runden Chassis)
Handwerklich ne ganz feine Nummer für ganz feine LS👍
Glückwunsch! Schlichte Eleganz wunderbar integriert. Die Aufhängung an der Wand finde ich richtig gelungen.
Danke für das Lob! Und mit der versteckten Aufhängung bin ich auch immer noch sehr zufrieden. 🙂