Idee
Nachdem ich bei meinem letzten Boxenbau meinen ehemaligen Schreibtisch zersägt habe, da ich nicht genug Platz in meinem Zimmer hatte, entschloss ich mich nun, Lautsprecher zu bauen, welche kompakter sind und auf den Tisch passen. Somit kontaktierte ich direkt Udo, welcher mir natürlich mit einer Top-Beratung hinsichtlich der Wahl des Bausatzes weiterhalf. Da mir ein authentischer, unverfälschter Klang am wichtigsten war und ich dieses mal noch einen oben drauf setzen wollte, was den Sound angeht, entschied ich mich recht schnell für die Ceram Serie. Dieses Mal gönnte ich mir die fertig gefrästen Fronten und bestellte auch die Weichen wieder fertig aufgelötet. Zusätzlich noch schwarz lackierte Alufüße mit Gummiring, zwecks der minimierten Schallübertragung auf den Untergrund.
Plattenzuschnitt und Zusammenzeichnen
Mal wieder im Tischlergewerbe unterwegs, nutzte ich natürlich die perfekt ausgerüstete Werkstatt meines ehemaligen Arbeitgebers (sehr zu empfehlen, wenn ihr die Möglichkeit habt). Die 18mm starken Multiplexplatten waren schnell auf das Maß geschnitten und nach Maserung zusammen gezeichnet. Hierbei achtete ich darauf, dass vor allem die hässlichen Stanzeinsätze auf der Innenseite bzw. auf dem Boden der Boxen platziert waren.
Lamellos und Löcher
Daraufhin überlegte ich mir, wie viele Lamellos ich pro Box fräse und zeichnete die Positionen entsprechend an (dieses Mal lamellierte ich auch die Rückwand, da man – falls mal etwas mit der Technik sein sollte, problemlos die Chassis wegschrauben kann und an die Weiche rankommt).
Außerdem nahm ich mir eine handelsübliche Lochsäge und sägte die Löcher in die Rückwände, in welche später das Terminal eingelassen wird.
Verleimen
Nun ging es auch schon ans Verleimen. Gute Vorbereitung ist hier natürlich das Wichtigste, da die Offene Zeit nicht endlos ist, man sonst in Hektik gerät und im schlimmsten Fall der Leim nicht mehr richtig hält. Zwingen herrichten, Leim, Lamellos und Zulagen holen und im Anschluss alles verleimen.
Oberfläche
Nach 24h Aushärtungszeit (man kann die Boxen auch schon nach 1,5h ausspannen), den überschüssigen Leim abstechen und im Anschluss die leichten Versprünge bündig schleifen. Sobald dies geschehen ist, eine 3er Rundung an die Kanten fräsen und nochmal mit dem 180er Handschleifpapier drüber gehen. Die genannte Körnung eignet sich aus meiner Sicht am Besten für das anschließende Öl. Hier kommt dieses mal Starlack Öl mit aufhellendem Pigment zum Einsatz. Meine vorherigen U_Do 54 sind mir aufgrund des normalen, anfeuernden Öls tendenziell zu gelb geworden.
Nach 24h mit P240/320 Zwischenschleifen und ein zweites Mal ölen. (dieses Mal nach 15min Einwirkzeit mit Baumwolltüchern abziehen)
Elektronik Einbau und Füße
Abschließend wurden die Kabel auf die passende Länge zugeschnitten, abisoliert, verdrillt und verzinnt. Einfädeln in die Laschen der Chassis und verlöten. An die richtigen Stellen auf der Weiche angelötet, schraubte ich die Weiche oberhalb vom Terminal von Innen an die Rückwand fest. Als letzten Schritt schraubte ich dann noch die Füße auf der Unterseite der Boxen an.
Fazit
Das ausgeglichene Klangbild beeindruckt mich auf jeden Fall und ich bin sehr zufrieden mit den Lautsprechern, welche primär für die Vorbereitungen meiner DJ Sets dienen, aber auch den ein oder anderen Film in tollem Klang wiedergeben. Als leidenschaftlicher Fan der elektronischen Musik, betreibe ich die Boxen parallel noch mit meiner alten Logitech z623, da mir etwas der dicke Bass fehlt. Ist aber klar, dass diese kleinen Lautsprecher ohne entsprechendes Volumen/ Chassis nicht so tief kommen wie meine U_Do 54. Insgesamt aber ein super toller Klang, welchen meine Nachbarn auch genießen dürfen.
Der Bauprozess war zügig (Zeitaufwand ~ 17Stunden) und hat echt Spaß gemacht.
Vielen Dank nochmal, an Udo für die ausführliche und kompetente Beratung!
Euer DJ Alex Black
Zur Ceram 17 BR im Online-Shop
Moin!
Schöne Umsetzung im zeitlos geradlinienförmigen Design. Wenn ich Birke-MPX verwende, strebe ich auch nach einem Finish, das möglichst wenig in Gelb umschlägt.
Die Ceram 17 BR ist eine hervorragende Wahl für Freunde des analytischen und detailreichen Klangs in kleinen und mittleren Hörräumen. Im gestrigen Event in Nordhausen konnte man das sehr gut im Vergleich zu allen anderen anwesenden ADW-Modellen vergleichbarer Baugröße hören, darunter Chorus und BelAir. Die Ceram spielt vielleicht im direkten Vergleich (ohne Pegelanpassung am Lautstärkeregler) etwas leiser und etwas weniger warm und tief als die anderen, dafür stellt sie jedes noch so kleine Klangfitzelchen präzise in den Raum. Wenn die Ceram ein Bier wäre, würde ich sagen: das perlt!
Gruß,
Martin F
Servus Martin,
Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich finde den Klang der Boxen auch super geil.
Vorallem höre ich da genau die Makel der Lieder heraus und kann nicht so hochwertige Musikdateien gezielt herausfiltern.
Da die tiefen Frequenzen gerade in der elektronischen Tanzmusik extrem wichtig sind, betreibe ich die beiden Cerams zusätzlich mit meiner alten Logitech Z623 2.1 Anlage, bei der vorallem der SubWoofer das Klangbild vervollständigt.
Alles an den Yamaha AX – 390 Amplifier angeschlossen, kann ich das Setup super von meinem PC oder DJ Standalone Controller betreiben (Pioneer XDJ – RX2).
LG
Alex