Vorgeschichte
Man sagt, ich neige dazu, viel zu erzählen und ordentlich rumzumäandern, bevor ich auf den Punkt komme. Das galt damals in den Deutschklausuren (sorry Herr Seliger) genauso wie jetzt bei meinen Entscheidungen für die als nächstes zu bauenden Lautsprecher. Ich bin seit Sommer 2012 mit dem heimtückischen Hifi-Selbstbau-Virus infiziert und habe das Gefühl, es wird eher schlimmer als besser. Ihr kennt das!
In Udos Bude war ich damals völlig unvorbereitet aufgeschlagen. Ich hatte kurz vorher die Original-Needle gebaut und war vom Ergebnis ordentlich beeindruckt, um nicht zu sagen überwältigt. Dachte ich doch damals, mit meinen Elacs ganz ordentlich ausgestattet zu sein, zeigten mir zwei alberne 8 € Töner, wo der Bartel den Most holt.
Dass da noch viel mehr geht, war mir gar nicht so klar. So stand ich nun da und es war die Zeit, wo gerade die SB12ACL das Licht der Welt erblickte. Da schaute der Andre aber ziemlich sparsam aus der Wäsche, als diese Spargelstangen (so wurden sie damals genannt) völlig unbeeindruckt von ihrer zierlichen Gestallt tiefe Bässe hören ließen. Der Preis war mir damals allerdings zunächst erst mal zu hoch (Geld war wegen eines geplanten Hausbaus nicht wirklich da) und so griff ich erst mal ins Einsteigerregal und war mit ein paar Regalboxen der Lautsprecherbau-Eigenmarke erst mal sehr zufrieden. Aus dem Kopf gingen mir die SB12ACL aber nicht.
Die Lösung für diesen bohrenden, wiederkehrenden Schmerz bot sich in Form eines bekannten Kleinanzeigenportals an, in dem ich meine Elacs dann tatsächlich zu Geld machen konnte. So war der Weg frei für das Upgrade, dass dann mit geändertem Grundriss in 13,5 cm Breite bei uns einzog. Der Wahnsinn. Ich liebe die Teile bis heute. Ich kenne keinen Lautsprecher für 12 bis 16 qm, der ein besseres Preis-/ Leistungs-Verhältnis hat als die SB12ACL. Soweit so gut. —- Ihr merkt schon, ich komme von Pontius zu Pilatus—-
Ich hatte zuvor ein aufeinander abgestimmtes Heimkinoset besessen und Heimkino ist mir wichtig, aber zu den SB12ACL gab es damals keinen Center. Da war dann irgendwann nach einem Vierteljahr die Not allmählich groß genug, einen Center zu nehmen, der vermeindlich nicht optimal passt. Der SB30STC. Der war gerade neu aus der SB30 Center entstanden, der ja den Ringradiator als Hochtöner hatte, aber genau deswegen nicht so recht zu den anderen SB’s (Bluesbox 15, SB 417, SB 18, etc.) passte. Hier gab es zwar einen SB36 Center, die ist vom Volumen aber fast doppelt so groß und da spielt mancher Hausvorstand nicht mit und wirklich passen zu den SB12ACL tun sie auch nicht. Ich baute also die SB30STC und das stimmte außerordentlich gut.
Eigentlich hätte ich zufrieden sein sollen, aber wie gesagt…der Virus.
Als kleinen Versuch habe ich dann die SB12ACL dreimal vorne haben wollen. also auch als Center. Nur wie soll das gehen? Nach langem Grübeln und viel CAD-Gezeichne gelang es mir, das Bassabteil in eine liegende Version umzufalten und den Hochtöner in ein 1 Liter Kistchen oben aufzusetzen. Auch das funktionierte einwandfrei.
Jetzt lag bei mir die SB30STC ungenutzt rum und Bluesbox 15 kann man daraus nicht machen, da hier der 4 Ohm Tiefmitteltöner verbaut ist. Nach ein paar Besuchen bei Udo und wiederholtem Schildern meiner Miesere, erkannte Udo auf einmal den Vorteil, eine SB15STC zu machen, da ja Heimkino mehr und mehr nachgefragt wurde, und 8 Ohm Boxen vielen die Frage nach dem geeigneten AVR ersparte. So baute ich also die SB15STC auf und Udo bastelte die Weiche. Ich baute in die Kiste noch einen kleinen Tripath Class D Verstärker ein und so hatte ich eine Bluesklassen Boombox! Schon wieder super!
Soweit die Vorgeschichte!
Nein, stimmt nicht! Ich muss das Ende zuerst erzählen. Klingt komisch, ist aber so. —– Das Mäandern geht weiter, tut mir Leid! —- Nein tut es nicht! Denn es geht als nächstes um einen Bausatz, der bisher wenigen bekannt ist. Er wurde erst zweimal gebaut. Die SB285!
Den Spackos sei Dank!
Ich hatte in der Zwischenzeit Martin, Nils, Peter, Jochen und Rodscher kennengelernt und die waren alle viel potenter unterwegs als ich. Jetzt bin ich nicht anfällig für Neid, aber der Vorteil von mehr Membranfläche leuchtete mir ein und war mir dank der Hörsessions auch hinlänglich bewusst. Und so trug sich folgende Geschichte zu, die ich seiner Zeit zur Entstehung der SB285 verfasste und hier jetzt einfüge:
Man kann, wenn man will
Die Performance der SB12ACL im neuen Heimkino im neu gebauten Haus, das erheblich größer war als unsere Mietwohnung zuvor, war ohne Subwoofer nur bedingt befriedigend. Bei höheren Pegeln kam die SB 12ACL schon mal an ihre Grenze. Mein alter Elac-Sub musste ran und die SB12er im Heimkino auf Small… Irgendwie unwürdig! Also bohrt in mir nach und nach der Plan da was zu ändern. Ich hatte schon ganz früh die Idee, die SB12 in ein Mini BR-Kistchen zu betreiben (4 Liter hatte ich mal gebaut) und die 23 als Sub dazu, um dann im Stereo eine komplette SB23/3 zu haben. Das wäre auch mit dem bei mir recht wichtigen WAF halbwegs vereinbar. Außerdem hat Sparky mit der SB12_6L in der Zwischenzeit sogar eine offizielle Kleinvariante gebastelt und mein Projekt entwickelte sich in meinem Kopf weiter und weiter (Weichenumschalter, Bassreflex-ClosedBox-Wechsel, automatische Aktivierung des Bassabteils etc…).
Jetzt bin ich aber nie ein Freund von der Optik der 23/3 gewesen. Der 4 Zöller ist kaum größer als der Hochtöner und dann darunter der 8 Zöller…. Irgendwie wollte mir das nicht so recht optisch gefallen. Mit einem CAD-Programm hatte ich in der Zwischenzeit unzählige Versionen entworfen, um das geradezurücken. Die Symphony 85 wäre rein optisch für mich das Maß der Dinge. Die SB 15STC hatte ich ja noch… hmmmm….
In der Zwischenzeit begab es sich, dass ein gewisser Martin S aus E eine Granduetta gebaut hatte, die ich mir als Mitglied der LS-Spackos-Selbsthilfegruppe anhören durfte. Recht beeindruckt von den dynamischen Fähigkeiten und dem raumgreifenden Äußeren habe ich tags darauf mal wieder mit LibreCAD rumgespielt und das gleiche mal mit SB-Chassis al la Symphony 285 umgesetzt.
Wie schön….und wie groß! Das Veto der heimischen Regierung klingelte auch ohne vorsichtige Präsentation lautstark in meinen Ohren… soll heißen: Das wird wohl vorerst ein Traum bleiben. Das Bild in LibreCAD hat dann jedoch mein Arbeitskollege Jörg gesehen, für den ich schon ein paar SB12ACL gebaut hatte und das Drama nahm seinen Lauf!
„Bau mir die!“
Dass es den Bausatz dafür nicht gab, war ihm egal. Die Optik gefiel ihm so sehr, dass ich ihm anbot, dass man das Ding eventuell teilaktiv (SB30STC + Subabteil der SB240) machen könnte… Das reichte ihm. Ich legte also los und das Projekt zog sich lange hin… Meine Freizeit ist nun mal begrenzt und mein Platz ebenso (Kein Keller, keine Garage).
Den Bau habe ich jetzt nicht akribisch dokumentiert, da ich glaube, dass das Zusammenkleben von rechteckigen MDF – Kisten hinlänglich bekannt sein sollte (siehe die verschiedenen Videos und Baubericht von Udo hierzu). Ich muss folgendes zum Bau berichten:
1. Lautsprecher dieser Größe allein zu bauen, braucht Platz, Kraft und lange Arme oder einen regelmäßig zur Verfügung stehenden Helfer. Was habe ich mir einen abgebrochen. Wie gesagt stand weder Garage noch Keller zur Verfügung und ich musste viel unter freiem Himmel machen. Dazu wurden die Kisten immer aus und in das Gartenhäuschen geschleppt. Also: gut überlegen, wo man solche Trümmer bauen kann!
2. Ich habe den gesamten Lautsprecher aus 19 mm MDF gebaut und mit 3mm MDF beklebt, um die Stoßkanten zu überdecken. Die vollflächige Verbindung ohne Presse ist aufwändig. Die bei kleinen Boxen von mir gerne genommene Taktik zur Stoßkanteneliminierung stellte sich bei den großen Seitenflächen als Problem heraus. Ich konnte nicht genug Druck auf die Fläche bringen, so dass sich der Leim gleichmäßig verteilt. Die kleineen Lücken zwischen Korpus und 3 mm Kleid mussten später extra mit Leim gefüllt werden.
3. Immer, wirklich kontrollieren, ob der Fräszirkel arrettiert ist!!!!!!!
Als ich dann mal wieder bei Udo aufschlug, um mir die Teile zu besorgen und wir uns mal wieder was länger unterhielten, war er ob meines Enthusiasmusses irgendwann soweit und bot mir an, dass er, wenn ich die Kisten so oder so baue, das Ganze einmal durchmisst. So würde eventuell ein brauchbarer neuer SB-Bausatz entstehen, der wegen der quasi D’Appolito Anordnung für das Magazin interessant sein könnte. Irgendwann war es dann soweit. Ich gab die fertigen Kisten beim Udo ab und er hat dann die Weiche entwickelt.
Einschub 1:
An dieser Stelle wären jetzt die Messergebnisse angebracht, nun denn, es gibt sie nicht. Da es aus weiter unten genannten Gründen nicht beabsichtigt war, den Bausatz ins offizielle Programm aufzunehmen, hab ich die Diagramme nicht gespeichert. Sie waren allerdings auch nicht gerade überraschend anders als erwartet, der Frequenzgang war ausreichend glatt, der Klirr niedrig. Die Übergänge zwischen den Chassis lagen bei grob 300 und 2500 Hz, das Impedanzminimum lag um 150 Hz bei 3 Ohm. Daher ist die SB 285 nicht die erste Empfehlung für schwache AVR, die bereits bei 4 Ohm-Boxen in lebensbedrohliches Fieber fallen. Wer sich aber solch stattliche Lautsprecher in das Zimmer stellt, wird sicher nicht zum billigsten Antrieb greifen.
Dank der Bestellung von Yoga haben wir wenigstens eine ordentliche Handskizze der Weichenschaltung auf dem Rechner gefunden. So sieht sie aus:
Einschub 1 Ende
Von Bochum wurden die beiden Kisten zum Lackierer transportiert, der eine perfekte Arbeit ablieferte.
Jetzt standen die Trümmer bei mir im Wohnzimmer und Probehören stand an. Jörg kam zu Besuch und ich warnte ihn schon mal vor, dass die Chassis noch nicht komplett eingespielt sind und dass da wohl nach unten noch was dazu kommen wird. Die Kisten standen zudem frei mitten im Wohnzimmer. Wir legten dann los…. und wie wir loslegten! Großartig , was da an Dynamik kam. Mein Sansui AU X501 entlockte den Trümmern richtige Spielfreude. Egal ob Lofgren, Peterson, Pink Floyd, Tool, Dredge, Deftones oder Dire Straits. Uns gefiel das Gehörte außerordentlich.
Und dann kam Chris Reas Auberge dran. Der Anfang ist hörspielähnlich. Eine Flasche wird durch eine Garage getreten, ein Mann läuft durch die Garage… Wir sahen uns an und die Gänsepelle wuchs und wuchs. Diese Räumlichkeit war umwerfend. Der Harfenmann durfte in die Caverna Magica… Gleiches Spiel: Wir vernahmen Räumlichkeit ohne Ende. Dann kam noch was Modernes. Wer London Grammars „Hey Now“ kennt, weiß, was ab etwa der Hälfte des Songs an Tieffrequenzen abgegeben wird. Die SB-Trümmer bauten den Druck ganz souverän auf, so dass das Grinsen blieb. Die Frauenstimme dazu … Herrlich! Wir waren begeistert. Und so fanden die SB 285 bei Jörg ein neues Zuhause.
Meine Frau hatte mir zwischenzeitlich schon recht deutlich signalisiert, dass sie die Dinger für totalen Wahnsinn hält. Wahnsinnig groß, aber eben auch wahnsinnig gut, wobei ihr “wahnsinnig groß” wichtiger war. ;-). Für mich ging es dann erst mal mit der SB 23/3 Sarcophago weiter.
Die SB 285 erblickte seiner Zeit nicht das Licht der Welt, weil sie mangels Unterbaus in Form einer SB 85 nicht ins Gesamtprogramm passen wollte und im eigenen Stall eine ziemlich ähnliche Box viele Kunden glücklich machte. Eine SB 285 neben einer SB 240 ist schwierig zu argumentieren. Heute jedoch stellt sich heraus, dass diese quasi D’Appolito Anordnung durchaus Freunde hat und so hoffe ich, dass der kleine Unterschied zur SB 240 der insbesondere optischer Natur ist, nicht zu endlosen Diskussionen über besser / schlechter führt. Gegeneinander gehört hat die zwei noch keiner und wahrscheinlich sind die klanglichen Unterschiede eher marginal. Ich habe die 240 nur einmal gehört bei einem Treffen in Frankfurt. Sie kam mir etwas weniger voluminös vor, vielleicht etwas weniger räumlich, aber das aus der Erinnerung heraus zu behaupten, ist eigentlich schon eher vermutet als festgestellt. Ich jedenfalls würde immer die 285 allein wegen der Optik bauen!
Ende der Geschicht
Der Lauf der Dinge
Udo ist ja manchmal ein lustiger Vogel. Hatte ich ihn doch immer wieder mal darauf angesprochen, die SB15STC zur Serie auszubauen, aber es kam ihm immer wieder was dazwischen. Eines Tages dann stand auf einmal die SB 85 TL im Magazin – ein Interrimsprojekt, da ja das Transmissionlinegehäuse der nicht mehr weiter verfolgten Aluchassisserie von SB rumstand und die Chassis der NRX Serie reinpassten. Ha! Hab ich dich, Udo!
Mir kann sofort der Gedanke: Was als Transmissionline geht, geht doch bestimmt auch wie in der 23/ 3 als Bassreflex. Der Virus war wieder da und das nächste Treffen mit den gestörten Spackos im Blick (bei Martin, siehe Forum) wurde jetzt nicht lange gefackelt: SB 15 STC Weiche abklemmen, Bassreflexkanal verschließen und auf ein knapp 50 Liter messendes Gehäuse für einen SB 23 NRX aufsetzen. Fertig!
Udo nahm noch eine kleine Anpassung an der Weiche vor, die gegenüber dem TL-Gehäuse notwendig wurde und geboren ist die SB85! Ist sie nicht stattlich, ist sie nicht wunder wunderschön? ??
Einschub 2:
Nachdem Andre schon die gröbste Arbeit erledigt hatte, musste ich nur noch ein paar Bauteile an die heraushängenden Kabel klemmen. Schon der erste Versuch mit der originalen TL-Weiche zeigte ein sehr brauchbares Ergebnis. Nachdem wir testweise den Saugkreis am Mitteltöner entfernt und den parallelen Kondensator verkleinert hatten, war das noch etwas bessere Messende erreicht. Klanglich ist der Unterschied zwar fast nicht wahrnehmbar, aber wenn weniger Bauteile für qualitativ Gleichwertiges erforderlich sind, müssen wir nicht sinnlos am Verkauf von mehr verdienen.
Weil es eh gefragt wird, hier schon die Antwort: Ja, die SB 85 BR kann auch einteilig aufgebaut werden. Dafür müssen die Kammerinhalte und die Reflexabstimmung beibehalten werden. Und: Ja, statt Rohr ist auch Schlitz möglich. Bei gleicher Öffnungsfläche von 39 cm² ist auch die Tiefe identisch, nämlich 16,5 cm inklusive Frontdicke.
Einschub 2 Ende
Auf dem Treffen bei Martin machte sie eine gute Figur und später am Abend saß ich noch länger mit Andreas (waterdrinkingman) vor ihr und wir lauschten andächtig und mit großer Freude dem, was selbst bei Befeuerung mit einem TPA3116 MiniAmp aus diesem Lautsprecher kam. Großartig! Ob Metal, House, HipHop, oder unplugged-tes. So stelle ich mir das vor. Das Experiment hat sich gelohnt, die SB 85 BR bleibt!
Jetzt ist sie also komplett, die SB15STC Linie. Und auch hier kommen jetzt natürlich die Neugierigen und wollen wissen: SB 23/3 oder SB 85 BR? Da habe ich tatsächlich eine Meinung dazu, nachdem ich die Sarkophago und die 85 in provisorischen Zuhause beide bei mir rumstehen habe.
Die Sarkophago SB 23/3 kann all das, was in der Vergangenheit über sie ausreichend berichtet wurde. Ein Ausnahmelautsprecher! Die SB 85 BR gefällt mir dennoch etwas besser. Das ist insgesamt ein Eindruck, den ich eher durch das gefühlte Erleben, als durch die trockene Analyse bekommen habe. Was sie klanglich besser macht? Keine Ahnung! Sie ist aber in jedem Fall in meinem Heimkino zusammen mit 3x SB30STC (2xRear und 1xCenter) eine Macht und passt sich nahtlos ein! Hier kann jetzt sortenrein SB 15 STC, SB 15 Inwall, SB 30 STC, SB30 Inwall, SB 85 BR und SB 285 miteinander im Heimkino kombiniert werden. Die Wallstreet 3 und 4 werden sicher auch noch passen…. Was will man mehr?
Andre
Hallo zusammen,
Im Bericht hier sind die BMT mit einem BR ausgestattet, dieser wird aber in der Anleitung von Udo nicht erwähnt.
Wie kommt es dazu?
Grus
Jan
Moin Moin,
ich hoffe das ist jetzt richtig und das ich die Frage richtig verstanden habe: Die SB85 BR (Komplettbausatz) hat nur im Tieftöner eine Bassreflex.
Es ist möglich die SB15STC zur SB85 aufzuwerten. Die SB15STC, ohne zusätzlichen Bass, hat jedoch einen Bassreflexschlitz. Da beim dem Upgrade der Bass aus einer anderen Kiste kommt, muss die SB15STC nicht mehr bis in die unteren Lagen spielen. Daher wird der Schlitz dann verschlossen.
Gruß, Markus.
Würde ich auch so wie Markus sehen,
In diesem Bild:
Erkennt man schön, das der ehemalige BR der MT mit Sonofil zugestopft und damit wirkungslos gemacht wurde
Liebe Grüße
Matthias
Tach auch,
genau so isses. Quick und Dirty Lösung…. Letztendlich kann man auf die hälfte des Volumens verzichten, wenn der TMT der SB15STC zum Mitteltöner der SB 85 wird…
Gruß
Andre
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David Copperfield! Genial
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Uuuund tschüss….
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Die Voursfolierung gegen Reflexionen im Heimkino schreitet voran…
Uiiii, kleine Maulwürfe!
Erinnert mich an meine ersten Lautsprecher, die waren vorne auch samtig. Sehr schick!
Matthias
Mal eine ganz andere Frage: In anderen Berichten wurde immer mal wieder auf den Wunsch einer SB284 verwiesen.
Was wäre denn da der Unterschied zu der hier vorgestellten SB285?
Ich muss ehrlich gestehen, das sich mir die Udo’sche Nummerierung noch nicht wirklich erschlossen hat. Da bin ich scheinbar allein auf weiter Flur… Irgendwie wissen alle anderen immer gleich, was Sache ist.
Gruß, Stefan
Hallo Stefan,
die SB285 besteht aus je 2 x 5 und 2 x 8 Zoll also einer 2fachen 85… Ein 284 ist analog eine doppelte 23/3…😁
Gruß
Andre
Hallo Stefan,
mit Namen ist das immer so eine Sache, sie müssen einmalig und am besten auch hilfreich sein. Daher habe ich mich für eine Nummerierungsweise entschieden, die in sich schlüssig sein soll, manchmal aber auch den Pfad der Tugend verlässt. Früher habe ich Lautsprecher erfunden, sie irgendwie benannt und alle Leser haben sich an die Bezeichnung gewöhnt. Heute versuche ich die Chassis-Linien erkennbar zu machen, gelingt aber nicht immer. Dennoch: 285 heißt, dass zwei 8er und zwei 5er in der Box stecken, eine 85 hat von beiden nur einen. Die 284 kannst du dir nun zusammenreimen. Sie wird im Zuge der Neugestaltung der Reihe mit den SB 12 NRX, die es jetzt auch in der Achtohm-Version gibt, entstehen und eine Ausbaustufe der ebenfalls neuen SB 84, SB 12_6L und SB 24 sein. Zugeben muss ich, dass ich diese Reihe schon lang vor mir herschiebe, weil ständig wichtigere Bauvorschläge erfunden werden wollen. Projekte für die nächsten Jahre hab ich im Kopf schon vorbereitet immer in der Hoffnung, dass ich zum längst erreichten Rentnersein nicht auch noch in den Ruhestand treten muss 😉
Gruß Udo
Hi,
Wie hätte eigentlich die teilaktive version ausgesehen und wie wird so etwas angeschlossen?
Hallo,
teilaktiv hätte bedeutet, dass man die SB30STC so lässt wie sie ist von der Weiche her und einen aktiven Filter mit einem MiniDSP zwischen Bass und SB30STC einbaut. Da hätte man dann mit Flakensteilheit, Pegel, Übergangsfrequenz und Phase spielen müssen, um da einen homogenen Übergang zu bekommen. Das hätte aber zwingend eine separate Endstufe gebraucht. Ist im PA Bereich üblich, das so zu machen….
Gruß
Andre
Hi Andre,
Danke für die info… Hätte ein sam “xxx” angeschlossen am pre-out vom sub am avr (wenn man nicht im stereobetrieb hört) nicht das gleiche gemacht? Oder is da das Ergebnis zu schlecht? Anders gsagt… hast du das im Prinzip erklärt und ich hab den wald vor lauter bäumen net gsehe?
Wenn man ein Submodul an das Bassabteil anschließt hat man in der Regel nur die Grenzfrequenz des Basses nach oben variabel. Das Topteil spielt dann voll bis in den Bass durch, wodurch es zu Schalladdition und und auch zu Auslöschung kommen kann. Deshalb ist das Topteil bei 2.1/2.2 Systemen im Tiefgang meist begrenzt, was durch ein geschlossenes Gehäuse erreicht werden kann. Dann spielt der Bass aber in der Regel nur die untersten Frequenzen wie ein Subwoofer bis ca 100-150 Hz.
Bei Dreiwegekonstruktionen entlastet man den Mitteltöner aber gerne auch vom Obewrbass und trennt jenseits der 200/300 Hz nach unten … Die bei Hifilautsprechern wichtige Phasenlage der einzelnen Töner muss dabei noch zusätzlich im Auge behalten werden… Deshalb die aktive Trennung mittels aktiver Frequenzweiche / MiniDSP.
Gruß
Andre
Hi Andre,
Endlich ist der Bericht fertig, auf den mich Udo schon vertröstete. Sehr gut. Ich hab eine Frage bezüglich der Optik: kann man den 23er auch unten, direkt über dem BR Schlitz setzten. Ich bin mir nicht sicher, ob die Stabilisierungsbretter nicht auch einen klanglichen Einfluss haben.
Auch die Boombox ist sehr interessant. Hatte Sirstorm nicht sowas ähnliches mal gebaut.
Aufjeden viel Spaß beim Musikhören!
Viele Grüße
Uwe
Hallo Uwe, natürlich können auch beide TT unten verbaut werden, so ist sie auch schon gebaut worden, und man könnte auch 2teilig bauen… Die Stabilisierung sehe ich als unproblematisch, sie ist eher minimal gehalten… SirStrom hat die Boomboxen mit den originalen SB15 mit dem Ringradiator gebaut…
Gruß
Andre
Moin Uwe. Der Klang des Lautsprechers wird durch den tief sitzenden Tieftöner kaum beeinflusst. Je nach Raum kommt aber der Effekt “wandnah” ins Spiel. Raummoden sage ich nur… Das hat mich bei der FT 11 schier in den Wahnsinn getrieben. Jetzt fängt deren unterer Tieftöner knapp 60 cm über dem Boden an und alles ist gut. Wollte das nur zu bedenken geben. Gruß Martin
Oh! Das war mir bisher nicht klar, das ein höher sitzender Bass sich positiv auf den Hang zu Raummoden auswirkt!
Danke für den Hinweis. Gibts da irgendwo einen Artikel zu dem Thema?
Gruß, Stefan
Autsch, ich auch nicht. Die Antwort von Andre hat mir besser gefallen. Nun würde ein Lautsprecher nun eh schon in der Ecke wandnah stehen… heißt das, um so weiter der TT von Wänden und Böden entfernt ist, umso geringer die Gefahr von Raummoden?
Grüße
Uwe
Guten Morgen,
die Anordnung der Chassis mit oben eingebautem Bass bringt unter Umständen (!), die ebenfalls von der Raumgeometrie abhängig sind, weniger stark ausgeprägte Moden zustande, da durch die Entfernung zu reflektierenden Flächen (der Boden) kein so starker Pegelzuwachs bei den Bassfrequenzen entsteht. Bei mir hatte die Anordnung aber rein optische Gründe! Die 2te SB285 wurde mit unten liegenden Bässen gebaut und gefällt dem Besitzer in seinem Raum sehr gut…
Gruß
Andre
Wie schnell schafft Ihr den Lautsprecher zu bauen? Gibt es von der zweiten SB285 auch Fotos? Viele Grüße
Uwe
Apropo Raummoden: hat die Größe der Treiber auf die Raummoden Auswirkung? Also hätte ein Lautsprecher mit der gleichen Membrangröße aber mit höherer Anzahl an Treibern, weniger mit Raummoden zu kämpfen als ein Lautsprecher mit der selben Membranfläche aber wenigern Treibern?
Hat jemand Erfahrungen dazu gemacht oder kann es theoretisch erklären?
Grüße
Uwe
Hallo Uwe,
welchen Zusammenhang siehst du bei Raummoden und Membrangröße?
Gruß Udo
Hallo Uwe.
Der Effekt ist nach meiner Erfahrung mit mehreren Treibern etwas kleiner. Ich nehme an, es liegt daran, dass die Membranfläche dabei anders verteilt ist.
Gruß Martin
Hallo Martin,
da spielt dir deine Erfahrung leider nur einen Streich. Kleinere Lautsprecher haben eine höhere Resonanzfrequenz und regen somit tiefer liegende Raummoden nicht an. Dafür fehlt dann aber umgekehrt der Tiefbass.
Gruß Udo
Moin Andre.
Deine Erzählung könnte auch bei Wikipedia für “Selbstbau Virus” stehen. Etwas neidisch bin ich, da ich selbst noch keine definitiven Vorlieben entwickeln konnte.
Wie dem auch sei, es ist schön zu lesen und zu sehen welcher Weg zu Deinen neuen Schätzen geführt hat.
Gruß Martin
Hallo Martin,
wenn es um Vorlieben geht, habe ich recht offensichtlich an der nrx-Serie von SB einen Narren gefressen. Gerade mein Heimkino macht das schön homogen und für mich ziemlich optimal. Die SB85BR müssen aber auf jeden Fall noch in ein anderes Gehäuse, da das so etwas mehr Platz wegnimm, als wenn ich es in ein etwa 1,1 m hohes Gesamtgehäuse packe…
Ich muss aber gestehen, dass ich um die Qualitäten der Etonbausätze weiß und mein nächstes Projekt wohl eher aus dieser Ecke kommen wird. Die O51ACL sind für mich mal angedacht. Wer weiß, vielleicht darf die ja die Sarcophago ersetzen 😉
Gruß
Andre
Hallo Andre,
eine sehr schöne Geschichte hast Du geschrieben, gerade auch wegen Pontius und Pilatus! Ich finde es beeindruckend, wie konsequent Du über Jahre Deine SB-Linie mit 12, 15, 23/3, 30, 85, 285 verfolgst. Es freut mich auch, dass die 285 nun im Online-Shop zu finden ist. Die Vorstellung der 85BR bei Martin war überzeugend. Um Proportionsvorzüge der 5″/8″- gegenüber der 4″/8″-Kombi noch besser wirken zu lassen, kann ja wer will am Gehäusefinish noch etwas feilen 🙂
Grüße, Jo
Hallo!
Ich hatte das Glück sowohl die 285, die 85TL und die 85BR zu hören.
Die 285 ist eine klangliche Wucht, löst sehr gut auf (bevor Fragen kommen: GD kann’s besser) und hat genug Membranfläche um einen die Haare fönen zu können. Kurzum ein großartiger Lautsprecher, der jedoch einen guten Verstärker als Antrieb braucht.
Die 85BR habe ich nur kurz hören können, dennoch gefällt mir persönlich die SB23/3 besser. Jedoch wie hier häufig angemerkt wird: Die Meinung eines Einzelnen muss nicht mit der Meinung eines Anderen übereinstimmen: Dazu sind die persönlichen musikalischen Vorlieben und das eigene Empfinden meistens zu unterschiedlich.
Danke für den Bericht Andre!
Grüße
Rincewind
Hallo Andre,
auch von mir eine Gratulation zu den Projekten, die du angehst.
Der Mittelton scheint von der größeren Membranfläche zu profitieren. Selbst bei Duetta und GranDuetta ist der Unterschied (1 bzw. 2 18cm Mitteltöner) zu hören. Auch die Chassis untereinander sind sehr gut proportioniert!
(was bei den Bildern auffällt: Die Frau ist erst zufrieden, wenn sie etwas auf die Boxen stellt;o)
Grüße von Chris
Schön zu lesen wie jemand der Sucht völlig verfallen ist, sich dem völlig hingibt, und uns hier mit so schönem Output beglückt 😉
Übrigens find ich auch schön, das die SB12ACL dann doch immer noch auf fast jedem Foto daneben steht 😉
Guten Morgen die Herrschaften,
Glückwunsch,
na das ist mal nen Bericht, gleich zwei Bausätze die gehört werden wollen.
Habe beide Bausätze in den eigenen vier Wänden hören können und ich muss schon sagen, die 285er geht richtig gut. So gut einerseits der 4″ SB BMT ist, der 5″ macht das ganze meiner Meinung homogener und erwachsener. Das Grundton Verhalten sowie dynamischer Ausdruck bei Stimmen finde ich autentischer.
Tolle Kisten, grandios!
Gruß Schülzken
Guten Morgen André,
was für ein schöner Bericht!
Er verdeutlicht die Lust am Bauen, die Folgen einer äußerst ansteckenden Virusinfektion und das Verlangen nach mehr. Wie sehr ich mich doch in diesem Bericht wiederfinde. Dank Deiner Virusinfektion habe ich auch ungehört die SB285 für einen Freund in Hamburg gebaut. Ein wirklich toller Lautsprecher, der jetzt in einer Tenne (ca 100 m2) seinen Mann steht. Dynamik und Bühne satt.
Böse Zungen behaupten die SB285 ist die Grand Duetta für Schwaben. Da ich Schwabe bin, kann ich das absolut nachvollziehen. Mir gefällt das Teil sehr, sehr gut.
Wer nicht so viel Platz hat, der kann sich Deine
Eigenkonstruktion, die SB85, ins Haus stellen. Diese durfte ich bei Maddin hören. Ein ebenso tolles Konstrukt.
Wenn man nur mehr Räume hätte, man könnte immer bauen.
In diesem Sinne, lasst euch alle von diesem Virus anstecken, lernt viele tolle Menschen kennen und genießt die Musik. Selbstbau lohnt sich
Yoga