9. Februar 2025

U_Do 51 CoOn und Sat – Ton von oben

Autor: 3picDermis

Eigentlich schon bevor ich mein U-Do 5.0 Set gebaut habe, stand fest, dass ich auch Deckenlautsprecher für 3D-Klang bauen möchte. Meine Auswahl beschränkte sich dabei zunächst auf die U_Do 41 Wall und U_Do 51 CoOn. Nach einer Stimmungsabfrage im Forum, entschied ich mich für das Abstrahlverhalten und die Membranfläche der 51 CoOn.

Der Bau hatte dabei eine Schwierigkeit: Der lokale Makerspace befand sich noch im Umzug. Das ursprünglich angesetzte Datum für die Wiedereröffnung konnte aufgrund nötiger Feuerschutzmaßnahmen nicht eingehalten werden. Ein neuer Termin konnte noch nicht genannt werden. Somit musste ich die Lautsprecher in meiner Wohnung und auf dem Dachboden, mit den mir zu Verfügung stehenden Werkzeugen bauen. Die Multiplex-Fronten mussten dementsprechend bei Udo mitbestellt werden.

Statt der mitgelieferten Anschlussterminals habe ich Polklemmen genommen, weil ich die Löcher dafür mit meinem vorhandenen Bohrer setzen konnte. Ich entschied mich dafür, einfach das Design aus der Bausatzvorstellung nachzubauen. Angebracht werden sollten die Lautsprecher flach an der Decke. Seiten und Rücken wurden aus MDF gemacht.

Für das Zusammenkleben nutze ich diesmal statt Holzleim und Dominos den oftmals propagierten Fugenleim. Die Ecken wurden dabei mit Metallwinkeln so genau wie möglich ausgerichtet. Klappt dank ausreichender Verarbeitungszeit und guter Grundhaftung des Fugenleims hervorragend. Super Zeug, dass dank dieser Erfahrung auch den Weg auf meinen Modellbautisch gefunden hat.

Die Seiten wurden mit einem grauen Strukturlack in grober Betonoptik besprüht. Dies war mehr als Provisorium gedacht. Auf lange Sicht sollten sie durch Stuck abgedeckt werden. Sieht sicher schick aus und hätte sich auch gut ins Raumbild eingefügt. Zur Befestigung wurden Winkelverbinder an die Seiten geschraubt.

Das Löten der Frequenzweichen wurde nebenbei erledigt. Hierbei gab es keine nennenswerten Überraschungen, ist halt keine Magie. Beim ersten Test ohne Gehäuse kam aus allen Chassis der erwartete Klang raus.

Somit mussten nur noch die mit Hartwachsöl behandelten Fronten auf-, die Frequenzweichen eingeleimt und die Chassis, sowie Polklemmen angebracht werden. Das Ergebnis sah letztendlich gut genug aus, um erstmal an die Decke geschraubt zu werden. Ein Prozess, der mit der Hilfe meiner Partnerin, unter massiven Fluchen beiderseits, die größte Herausforderung des Projekts sein sollte. Die Decke meiner Altbauwohnung ist immer wieder für Überaschungen gut. An manchen Stellen wollten die Schrauben einfach nicht rein. Gerade die wandnahen, hinteren Lautsprecher mussten wir mehrfach feinjustieren um alle Ecken verschrauben zu können.

Als letztendlich alle Lautsprecher angebracht und angeschlossen waren, habe ich ich erstmal die von Dolby bereitgestellten Testvideos durchlaufen lassen … mit einem immer größer werdenen Grinsen. Macht halt einfach Spaß, in einer Klangglocke zu sitzen und sich von oben Gewitter um die Ohren dröhnen zu lassen.

Die nächsten Wochen war ich dann auch recht zufrieden mit dem Ergebnis. Bis mir immer mehr bewusst wurde, dass zwischen den Lautsprechern in der unteren Ebene und den Deckenlautsprechern ein gewisser Klangunterschied bestand. Die Höhenlautsprecher wirkten etwas erdiger, in den Höhen zurückhaltender.

Ob es auffiel, hing stark von der Quelle ab. Das erste Mal ist es mir aufgefallen, als ich beim Spiel XCom 2 die Upmixer durchprobierte und DTS:Neural-X die Musik auf die Höhenlautsprecher legte. Diese klang etwas mehr in den Hintergrund gerückt, sobald sie an die Decke gemixt wurde.

Ein wenig machte sich dadurch der Gedanke breit, dass ich die Deckenlautsprecher durch U_Dos mit gleichem Hochtöner ersetzen könnte. Ein direkter Vergleich mit Musik war jedoch auch nicht so ganz fair und im alltäglichen Streaminggeschehen ist der Unterschied nicht so stark aufgefallen. In meinem Umfeld war ich auch der einzige, der den Unterschied besonders wahrnahm. Somit verwarf ich den Gedanken zunächst.
Bis wir zu Beginn meines Sommerurlaubs einen Herr der Ringe Marathon gemacht haben. In „Die Gefährten“ gibt es zwei Szenen, in denen Gandalfs und Galadriels Stimmen vom Center auf die obere Ebene wandern. Wieder fiel mir der erdige Klang auf.

Mit Blick auf den Wetterbericht, der Regen für meine Urlaubszeit ansagte, entschloss ich mich, neue Deckenlautsprecher zu bauen. Diesmal sollten es die U_Do 51 Sat werden. In meinen Augen eine gute Kombination der Membranfläche der 51 CoOn und den mit der unteren Ebene übereinstimmenden Hochtöner, den ich durch die 41 Wall bekommen hätte. Der Makerspace war weiterhin geschlossen, also musste wieder in den eigenen vier Wänden gebaut werden.

Bausatz, Holz und Fronten wurden während einer Pause in „Die zwei Türme“ schnell bestellt. Designmäßig sollte es eine klassische 6 Bretterkiste aus Multiplex werden, angewinkelt mit Deckenhalterungen angebracht.

Der Bau verlief eigentlich genau wie bei den CoOns, viele Fotos scheine ich auch nicht gemacht zu haben. Da das Multiplex der Gehäuse nicht von Stuck verdeckt werden sollte, musste ich allerdings nochmal etwas genauer arbeiten. Das hat auch recht gut funktioniert, bin etwas stolz darauf. Ein paar kleine Ungenauigkeiten kann ich in Zukunft vielleicht nochmal mit dem Bündigfräser ausgleichen, aber sie fallen auch nur auf, wenn man direkt vor den Boxen steht.

Wie bei den CoOns war auch diesmal das Anbringen keine Freude, inkl. Tapetenschaden, weil uns ein Lautsprecher beim Austausch heruntergefallen ist. Als die Halterungen angebracht waren, hat meine Partnerin das Handtuch für den Tag geworfen. Da ich ein Dickkopf bin und nicht eine Nacht warten wollte, habe ich die Boxen alleine eingehängt, angeschlossen und eingemessen.

Der erste Test zeigte dann schon, dass ich am Ziel angekommen war. Alles klang bzw. klingt wie aus einem Guss. Der Raum klingt, die Lautsprecher, egal ob oben oder unten, sind nicht ortbar. Dieser Ersteindruck wurde in den letzten Monaten weiter verstärkt. Ja, je nach Mix werden die Höhenlautsprecher von Atmos nicht so stark eingebunden, wie man es anfangs erwartet hätte, aber es gibt einige Perlen. „The Fall of House Usher“ lässt einen durch die gezielt eingesetzten Effekte ordentlich zusammenzucken und „Into the Spiderverse“ ist einfach ein Vergnügen in Atmos. Davon ab leisten die Upmixer extrem gute Arbeit. Je nach Quelle und Stimmung wechsel ich zwischen Auro (für die Atmosphäre) und DTS:Neural-X (für die Effekte). Grundsätzlich klingt durch die zusätzliche Ebene alles nochmal aufgeräumter. Gerade wenn Musik und Sprache auf verschiedenen Ebenen liegen hilft das der Sprachverständlichkeit nochmal.

Jetzt noch zwei Subwoofer und evtl. ein weiteres Paar Rears und das Heimkino ist fertig. Die Chassis der CoOn verstauben natürlich auch nicht. Während ich diesen Beitrag verfasse, ist das erste Projekt mit zweien schon fertig. Das andere Paar wird nach unseren Umzug in Rundstrahlern für das Hobbyzimmer verbaut. Das ist das Feine am Selbstbau, man kann alles nochmal in anderen Kontexten benutzen.

Nils

Zu den U_Do 51 CoOn im Online-Shop
Zu den U_Do 51 Sat im Online-Shop

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Hallo Nils,
ich habe genau auf solch ein Vergleich gewartet. Mit dem Ergebniss habe gerechnet. Ich hoffe ja immer noch, dass Udo, die Udo Serie mit In/Onwall Bausätze dieses Jahr erweitert. Mir gefallen die Udo´s gegenüber den SB´s für mein Film und Musikgeschmack ( bevor mich alle hauen ) einfach besser geeignet. Dein Gesamtprojekt ist toll geworden. Klanglich gibt es wohl keinen Grund mehr ins Kino zu gehen.

Gruß
Arne

Hallo Arne,

Ich hoffe ja immer noch, dass Udo, die Udo Serie mit In/Onwall Bausätze dieses Jahr erweitert

hier ist die nette Fee. Sag mir deine drei Wünsche und ich versuch mein Bestes 😉

Gruß Udo

Hallo Udo,
sorry, war lange Out off order. Nette Fee, ich würde mir die Udo 71 und 72 als In/Onwall wünschen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich verbale Haue bekomme, mir gefällt die Udo Serie im Heimkino besser wie die SB Serie. Und, mir geht es nicht um die Kosten!

Hallo Arne,

das sind jetzt aber vier Wünsche 😉

Dummerweise sind sie aber sinnvoll und ich geh das demnächst mal an.

Gruß Udo

Hallo Udo,

mit Deinem neuen Bericht über Duetta NG wird sich das schlagartig ändern.
Es werden sich wieder einige aus Ihrem Mikrokosmos bewegen und schreiben, denn jetzt ist wieder Duetta auf dem Parkett.
Dinner ist angerichtet und alles so wie es sein muss.

Dir einen schönen Sonntag
Yoga

Hallo Nils,

ein Bericht über 51 CoOn oder Udo 51 Sat scheint niemand zu einem Kommentar zu verleiten. Schade eigentlich!
Wenn ich den Bericht lese fühle ich mich an meinen Werdegang erinnert. Es fängt klein an, man ist anfangs begeistert aber im Hinterkopf formt sich so langsam ein klitzekleiner Zweifel. Man hört, vergleicht mit anderen Anlagen und plötzlich wird dieser kleine Zweifel zur Gewissheit. Ich vermisse etwas, auch wenn ihr es nicht vermisst. Da, schon wieder, da ist die Stelle an der….. und die Gewissheit manifestiert sich zum nächsten Projekt.
Ich bin wirklich gespannt Nils, ob wir in Bälde wieder einen Bericht von Dir lesen dürfen.
Die Hauptsache ist doch man(n) hat Spass.
In diesem Sinne.
Ich widme mich jetzt wieder The Wall auf Vinyl. Mein Dank geht an Henning und Mone. Danke, dass ihr mir die Platte mitgebracht habt.
Euch allen einen schönen Samstag Abend.

Und denkt dran die Community lebt vom Austausch, von Berichten und Kommentaren.

LG aus dem Auenland
Yoga

Hallo Yoga,

das kann ich nur ganz dick unterstreichen 🙂

Gruß Udo

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