2. März 2025

Doppel 9 fürs Wohnzimmer – die eierlegende Wollmilchsau

Autor: Dominik S.

Schon länger trieb mich der Gedanke um, Lautsprecher zu bauen. Angefangen hat es damit, dass mein Bruder vor etlichen Jahren einen Subwoofer baute. Seitdem stand immer mal die Idee im Raum, auch vollwertige 3-Wege-Standboxen dazu zu stellen. Seitdem sind etliche Jahre vergangen und auch ca. ein Jahr wurde als stiller Mitleser auf der ADW-Seite verbracht. Es kam dann aber auch der Ehrgeiz und der Wille, Boxen nicht nur zu bauen, sondern auch selbst zu entwickeln.

Nach einiger Lektüre von Buch und Internet war mir aber auch klar, dass das nicht so furchtbar einfach und völlig ohne Trial-and-Error ablaufen würde, zumindest was die Weichenentwicklung angeht. Die Thiele-Small-Parameter in eine geeignete Simulationssoftware zu tippen und mit etwas Verstand eine entsprechende Box zu entwickeln, das traute ich mir dann schon zu. Inspiriert von den omnipolaren Coax-Lautsprechern von „Martin Fausehningen“ hier aus dem Forum, habe ich dann SB13-PFCR-4-Coax in ein ca. 7 Liter Gehäuse mit einem 180 mm langem Bassreflexrohr mit 50 mm Durchmesser gesteckt. Zunächst nahm ich mir vor, die Boxen dann noch zu vermessen und eine Weiche zu entwickeln. Als Ausgangspunkt habe ich die von SB Acoustics selbst vorgeschlagenen Weichenbauteile zunächst mit Klemmen verbunden und das ganze provisorisch probegehört. Das Ergebnis überzeugte mich jedoch so sehr, dass ich von weiteren Messungen und Anpassungen an der Weiche absah.

Was ich aus dem Projekt allerdings mitnahm, war: Weichenbauteile sind sehr teuer und eine Eigenentwicklung eines 3-Wegers würde in Trial-and-Error mit einem Haufen teuren Spulen und Kondensatoren enden. Zusätzlich bestand die Ungewissheit, ob ich tatsächliche ohne gutes Equipment eine Weiche entwerfen könnte, die teuren Chassis gerecht würde. Zusammengerechnet, stand da der Spaß am Basteln (inklusive Frust) den Boxen von Udo gegenüber, die in Summe sogar günstiger sind, als wenn ich alle Bauteile im Internet selbst ordern würde.

Da die kleinen Coax-Boxen für das mittlerweile recht stattliche Wohnzimmer etwas klein geraten sind, hatte der Wunsch nach ausgewachsenen 3-Wege-Standboxen immer noch Bestand. Wie oben bereits erwähnt, bin ich vorher schon auf das ADW-Magazin gestoßen und habe bereits vor dem Bau der Doppel 9 etwas mehr als ein Jahr Bausätze der anderen Leser bestaunt und immer wieder mit Freude die Bauberichte zu Udos Kreationen gelesen. Vor meinem kleinen Eigenbau hatte ich immer auf die BelAir-Reihe geschielt, doch so direkt nach dem Studium mit der anschließenden bzw. teilweise parallelen Wohnungsrenovierung fehlte dann doch das Kleingeld für die Königsklasse.

Da die PFC Chassis mich aber bereits so überzeugt hatten, hätte ich mich dann auch mit der SB-Reihe abfinden können. So hatte ich nach einiger Lektüre des Magazins die SB 240 und SB 85 BR ins Auge gefasst. Bevor ich dann aber den Bestellbutton in Udos Shop drückte, habe ich dann meine Gedanken, Aufstellort, Budget und Wünsche in eine ellenlange E-Mail verfrachtet und dem guten Udo übermittelt. Das war an einem Montagabend um 20:55 Uhr. Gerade einmal 23 Minuten später kam dann die ausführliche Antwort. Aufgrund der Aufstellsituation riet Udo von besagten Bausätzen ab und empfahl Ceram85, BelAir72 oder 92. Außerdem überzeugte er mich, diese dann doch einmal im Laden probezuhören. Da ich nur ungefähr eine Stunde von Udos Laden entfernt wohne, wurde dies dann auch zeitnah unternommen.

Also auf Udos berühmte (und wirklich sehr gemütliche) Couch und Ceram 85 und BelAir 92 Probe gehört. Die Little Lady stand leider nicht zur Verfügung. Doch hätte mich die fehlende Membranfläche aus wenig rationalen Gründen sowieso von diesem Bausatz abgehalten. Den Anfang machte die Ceram85, die mich direkt überraschen durfte. Wie bereits von Udo beschrieben, klingen sie keineswegs metallisch. Was mich am meisten beeindruckte, war der sehr präzise und trockene Bass. Insgesamt klingen die Keramikmembranen sehr sauber. Hard Rock und Metal wirken damit angenehm aufgeräumt. Es verschmiert nichts und auch verzerrtes Gitarrengeschrebbel wird auf die Dauer nicht anstrengend.

Die Doppel 9 dagegen überzeugten nach den ersten 15 Sekunden mit einer unheimlichen Räumlichkeit und Klarheit im Hochton. Die AMTs lassen Becken krachen und Harfensaiten in der Luft vibrieren. Man hört nicht nur die Töne, die akustische Instrumente abgeben, sondern wie sie gemacht werden: Vom Anschlagen der Saite oder dem Tastendruck auf der Klaviatur, bis hin zum langen, feinen Ausschwingen wirkt alles sehr transparent. Am Ende war die Entscheidung dann doch nicht so einfach. Die Ceram 85 sind um einiges günstiger und meiner Meinung nach noch etwas präziser im Tiefton als die Doppel 9. Aber letztendlich machten die Qualitäten des AMT dann den Unterschied und da meine wunderbare Frau mir zusagte, die Hälfte der Kosten zu übernehmen – schließlich würde sie diese am Fernseher angeschlossen dann ja auch zwangsweise nutzen müssen – taten die Bel Airs dann auch meinem Konto nicht mehr so weh.

Hier möchte ich einmal anführen, dass meine Frau auch beim Blick auf Preis und Größe der Big Five (BelAir 54) nicht abgeschreckt war und eher meinte, „wenn schon, denn schon“, ich aber hier aus Gründen der Sinnhaftigkeit und des Budgets gebremst habe, was den Begriff des WAF ad absurdum führt.

Also nach reiflicher Überlegung die Doppel 9 beim Udo bestellt, inklusive einem Satz Füße für die späteren Boxen. Anschließend hatte ich dann etwas Zeit, mir zu überlegen, wie die Boxen am Ende aussehen sollen. Rundherum auf Gehrung gesägt und mit Front und Rückwand eingesetzt, war das Ergebnis der Überlegungen, die ich in Abstimmung mit meiner Frau angestellt habe. Der BR-Kanal sollte dann durch eine verkürzte Front und einem Brett für die Verlängerung ins Innere der Box realisiert werden. Ursprünglich wollte ich Tischlerplatte als Material benutzen, weil wir die Stäbe im Anschnitt als Umrahmung der Front äußerst ansprechend finden. Doch war solche als Material entweder nicht zu erstehen, oder nur als ganze Platte in 5 x 1,25 m². Das war dann doch etwas viel Material und in Summe einige Hundert Euro teurer als nötig. Also wurde auf Birke-Multiplex in 21 mm Stärke zurückgegriffen, die mir beim Tischlerbetrieb direkt auf der CNC zugeschnitten wurde. Die entsprechenden Gehrungen wurden auch direkt von kundiger Hand gesägt. In Summe waren Material und Zuschnitt beim Tischler und Holzhändler so bedeutend günstiger als im Baumarkt oder Online-Shop und gleichzeitig auf wenige hundertstel genau, wie ich später auf der CNC-Fräse beim Vermessen und Antasten der Platten feststellen durfte. Außerdem haben kundige Holzwürmer auch direkt auf die Ausrichtung der Maserung geachtet und so ein rundum zufriedenstellendes Ergebnis abgeliefert.

Wie gerade angedeutet habe ich dann die Aussparungen für die Chassis und die Terminals selbst gefräst und dabei gleich die entsprechenden Bohrungen gesetzt. Leider erreicht die für die Metallbearbeitung gedachte CNC-Fräse nicht die hohen Drehzahlen, die eine Oberfräse oder Holz-CNC erreicht, wodurch ein paar Fasern sich aus der Oberfläche gelöst haben. Da Abschleifen in der Tiefe bei Multiplex nicht in Frage kommt, musste ich wohl mit dem Ergebnis leben. Allerdings ist der Schaden so gering, dass ich vor dem Schreiben dieser Zeilen und nach einigen Wochen des Probehörens fast vergessen hatte, dass dieser Makel besteht.

Da eine bündig eingesetzte Front in den Augen meiner Frau und mir recht bieder aussieht, war nach dem Fräsen der Aussparungen noch nicht Schluss: Wir entschlossen uns, mit einem Radienfräser und Oberfräse einen 6,35 mm (ziemlich genau ¼ in dieser imperialen Fantasieeinheit) Radius an Außenkanten der Front und Innenkanten der Seitenteile, sowie Deckel und Boden zu fräsen. Ursprünglich war ich für eine 45° Fase, meine Frau überzeugte mich jedoch von dem Wunsch nach zwei aufeinandertreffenden Radien und behielt schlussendlich recht, bezüglich der optischen Überlegenheit dieses Konzeptes. So setzt sich die Front nun optisch sehr schön vom Gehäuse ab.

Anschließend wurden die Aussparungen für die Terminals von außen und Chassis von innen mit 2 mm Radius entgratet. Natürlich wurden die scharfen Kanten am Ende des Bassreflexbrettes auch beidseitig mit 6,35 mm abgerundet um Strömungsgeräusche zu vermeiden. Vermutlich hört man den Unterschied nicht, aber der Arbeitsaufwand hält sich nun mal in Grenzen und ein bisschen pedantisch bin ich vielleicht auch. Da das Konzept der eingesetzten Front und Rückwand eine genaue Positionierung beim Verleimen voraussetzt, ging es daran, Ausfräsungen für Flachdübel in (fast) allen Platten zu versenken. Nach dem ersten Probezusammenbau konnte sich das Ergebnis schon sehen lassen und machte doch Lust darauf, das Projekt schnellstens zu vollenden. Also alles schnell zusammenleimen und ölen? Nicht ganz.

Denn fanden wir, dass rein naturfarbene, hölzerne Lautsprecher nicht in unser Wohnzimmer passen. So spielte ich schon lange mit der Idee einer schwarzen Front mit naturfarbenen Seitenteilen. Hier widersprach meine Frau erneut und forderte das umgekehrte Konzept. Dem widerstrebte ich lange, da das heißen würde, die Schnittkanten der Multiplexplatten auch schwarz zu färben. Letztendlich gab ich wieder nach und muss letztendlich sagen, dass meine Frau erneut recht behielt.

Da es zu schade wäre, die Maserung der Birke mit Lack zu überdecken, bestellte ich auf Empfehlung eines Freundes bei Rubio Monocoat einige Proben des Holzöls „Oil Plus 2C“. „Antique Bronze“ war ein Reinfall und „Pine“ war hübsch anzusehen, aber nichts für unser Wohnzimmer. „Charcoal“ gefiehl ganz gut, deckte aber nicht ausreichend.

Also nochmal mit dem kompetenten und hilfsbereiten Support telefoniert und der Empfehlung folgend die Beize „precolor Easy“ und Öl in „black“ bestellt. Für die Fronten dann zusätzlich Öl in „pure“ zusammen mit ein paar Scrubbypads zum Auftragen. Für den Probeauftrag musste dann ein Reststück herhalten, dass optisch aber schlussendlich sehr überzeugte.

Das Konzept der zweifarbigen Box mit Radien als Schattenfuge um die Front gebot allerdings, dass die Einzelteile schon vor dem Zusammenleimen geölt werden mussten. Da Leim und Öl sich bekanntlich nicht gut vertragen, musste sorgsam abgeklebt und behutsam aufgetragen werden. Also zunächst die Seitenteile, sowie Deckel und Böden abgeklebt, dann die Beize ganz dünn aufgetragen und mit einem Scrubby einmassiert, etwas einwirken lassen und dann mit einem Lappen den Überschuß abgenommen. Die Birke war danach bereits glichmäßig tiefschwarz und matt und die Maserung kam dennoch gut zur Geltung. Nach einiger Zeit zum Einwirken wurde dann mit dem Oil Plus 2C in “black” nachbehandelt. Das Ergebnis lässt sich sehen. Mit der Ölschicht gewinnt das Schwarz an Tiefe, die Maserung kommt noch etwas besser hervor und alles erstrahlt matt mit minimalem Glanz.

Also die dunklen Teile zur Seite und weiter ging’s mit Front und Rückseiten. Diese wurden nur mit dem Oil Plus 2C in „Pure“ behandelt. Also wieder dünn aufgetragen, mit einem Scrubby einmassiert und mit einem weiteren Scrubby abgenommen. Auch hier deckt die Ölschicht optimal, allerdings bewahrheitete sich, dass Birke in Zusammenspiel mit Leinöl zum Gelbton neigt. Hier hätte ich vielleicht besser das Öl in „Natural“ oder „White 5%“ nehmen sollen [oder eben Osmo Hartwachs Öl, was zumindest massive Eiche nicht so vergilbt], um den hellen Charakter der Birke zu erhalten. Der Gelbstich hält sich jedoch in Grenzen, sodass wir mit dem Ergebnis gut leben können. Wie der Name Monocoat schon verrät, behauptet das belgische Unternehmen, dass eine Schicht Beize und Öl ausreichen. Durch den mitgelieferten Härter soll das Öl darüber hinaus in 24 h trocken und in 5 Tagen vollständig ausgehärtet sein. Bei beidem hält die Werbung ausnahmsweise Wort, sodass die erste Ölung auch die letzte blieb. Ein klare Empfehlung also für alle Eiligen.

Die Box mit Öl geweiht, konnte es nun an die Frequenzweichen gehen. Dafür wurden die Bauteile nach Schaltplan sortiert, auf einem Brettchen ausgelegt und mit Heißkleber aufgeklebt. Zusätzlich fügte ich eine Sicherung mit Kabelbindern hinzu, da ich dem Heißkleber keine senkrechte Montage der gewaltigen Spulen zutraute. Mir graute vor dem Moment, in dem ein dumpfes Schlagen aus den Lautsprechern mein Trommelfell erreichen könnte und die audiophile Qualität der Box federn ließe. So fixiert konnten wir nun die Weichen löten. Hier muss ich erneut zugeben, dass meine Frau – obwohl absolut unbelastet in dem Thema – schon bei der Coax-Weiche und auch bei der Doppel 9 das bessere Händchen für’s Löten hat. Fertig verlötet wurden die Weichen auf die Rückseite zwischen die Verstärkungsbretter geschraubt (Die Versteifungen wurden wie das BR-Brett bereits vor dem Ölen in der Endposition verleimt).

Dann wurden die Gehäuse jeweils in einem Rutsch verleimt, was dank der Flachdübel ganz passabel funktionierte. Das Konzept der rundherum auf Gehrung gesägten Seiten und der eingesetzten Front und Rückseite bedingen allerdings, dass wirklich alles mindestens millimetergenau sitzt, was dann unter dem Zeitdruck des antrocknenden Leimes doch für Hektik bis leichter Panik gesorgt hat. Aber es war nichts, was nicht der ein oder andere Hieb mit dem Handballen, Spanngurte und Wasserkisten hätten richten können. So ist das Ergebnis doch mehr als zufriedenstellend.

Die Montage und das Verlöten der Chassis und Terminals, so wie das „reinstopfen“ der Dämmwolle verliefen dann unspektakulär. So konnte es dann endlich ans Probehören gehen. Hier sei noch kurz erwähnt, dass ich überlegte Spax-Schrauben mit Halbrundkopf und Torx-Antrieb zu besorgen, da ich den Blechschrauben von Udo zunächst skeptisch gegenüber stand, doch kann man hier getrost auf den Meister vertrauen: Die Schrauben formen sich wunderbar ein Gewinde ins Holz, sodass ich vermute würde, dass diese auch ein häufiges Lösen und erneutes Anziehen gut vertragen.

Zum Probehören: Den Anfang machte die wunderbare Maya Fadeeva mit „Love Is Like A Legend“. Die euphorische Stimmung der auf Anhieb funktionierenden Boxen, wich dem Schock: Wo kam dieses Kratzen und Rauschen her? Doch nicht alles sauber verlötet? Tatsächlich ist das ein wohl beabsichtigter Effekt, der mir ohne AMTs vorher einfach noch nicht aufgefallen war. Als nächstes war Peter Fox an der Reihe. Hier war dann wirklich etwas nicht korrekt: Die Boxen ließen bei bestimmten Frequenzen ein Schnarren hören. Außerdem schien der Tiefton nicht gleichmäßig satt aus beiden Boxen zu dringen. Also die Chassis nochmal raus und siehe da: Ja die Anschlüsse an den Polklemmen waren doch sehr unsauber verlötet. Hier stellte sich dann heraus, dass es durchaus clever war, alles mit Wagos zu verdrahten. So konnte ich die Lötstellen bequem nacharbeiten. (Natürlich waren meine Lötstellen mangelhaft und nicht die meiner Frau…).

Also nun zum zweiten Probehören, was mich nun ähnlich begeisterte wie bei Udo auf der Couch. In „Let’s Go to Work“ von Electro Deluxe – live mit Big Band in Paris – stampft die Bassdrum, die Becken krachen herrlich klar. Die Trompeten klingen sauber und alles ist einfach sehr räumlich und detailliert. Kein Instrument geht unter und nichts spielt sich in den Vordergrund. Die Präzision des Hochtons ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, doch ist die Eingewöhnung erfolgt, will ich die AMTs nicht mehr missen. Anschließend durften die (obszön) jungen Isländer von The Vintage Caravan mit „The Kings Voyage“ antreten. Ein Song der über fast zwölf Minuten durchgehend zu begeistern weiß. Anschließend lässt mich „This One’s For You“ wissen, warum die Bel Airs die richtige Wahl waren: So räumlich, wie die Gitarre bei Minute 2:49 von der Bühne abhebt, sich akustisch im Raum ausbreitet und gefühlt (oder gehört) über allem schwebt macht einfach Gänsehaut.

Und so geht es mir vielfach. So auch bei der empfehlenswerten Mina Richman mit „Baba Said“. Bei Peter Fox verpasst der Bass einem zwar kein „blaues Auge“, aber man mag nun auch eine leichte Vibration des Sofas wahrnehmen. „The Enforcer“ von Monster Truck wirkt plötzlich deutlich aufgeräumter und dennoch mitreißend, auch wenn die Aufnahmequalität nicht die beste zu sein scheint. Klassik meistert die Box auch phänomenal, sodass ich mit meiner Frau abends vorm Fernseher auf 3sat hängenblieb, um ein zufällig gefundenes Klassikkonzert, doch noch bis zu Ende zu hören. Einzig „Tears in Heaven“ von Eric Clapton in der Unplugged Version kann ich nun nicht mehr hören, da mir auf einmal die Orgel eindringlich zu Ohren drang und mir die Freude am ansonsten herrlichen Lied durch eintönig und lange gehaltene Akkorde verdarb. Aber so ist das eben mit diesen Boxen: Man entdeckt Details in wohlvertrauter Musik, die vorher nie zu Bewusstsein drangen. Dennoch bleiben sie genau das, was ich suchte: Die eierlegende Wollmilchsau. Hervorragend für einen Musikgeschmack wie den meinen, der alles akzeptiert, was nicht eindringlich die Intelligenz beleidigt. Übrigens funktioniert die Bel Air für Filme auch sehr gut.

Ich verbleibe mit dem Hinweis an die Männer: Gebt euren Frauen eine Chance! Mir hat die meine auf dem Weg zur wunderschönen Doppel 9 sehr geholfen.

Dominik

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Hallo Dominik, da schlage ich direkt mal in die gleiche Kerbe wie TOM und finde das Box in der Box Design mit den Rundungen absolut gelungen.
Werde ich ggfs. nachbauen. Hatte schon immer das Problem des Übergangs der Front zum Rest der Box, speziell wenn es unterschiedliche Farben sind. Das sieht dann bei meinen Boxen, und da spreche ich jetzt eher über Möbel, immer komisch aus.

Und auch da schließe ich mich an… schöner kurzweiliger Bericht und auch meine Liebste lässt mir komplett freie Hand und vertraut mir, auch wenn sie anfangs gerne mal etwas unschlüssig ist 😉

Das mit der Beteiligung an den Kosten … tja daran muss ich noch arbeiten.
Danke das du mir den Sonntag versüßt hast

VG Alex aus dem Schwabenland

Hallo Dominik,

ein schönes Projekt hast du da. Neben den klanglichen Erfahrungen der Nachbauer der Bausätze hier im Magazin finde die handwerklichen „Kleinigkeiten“ und Designideen immer wieder interessant, so auch in deinem Bericht.

Es freut mich, dass einer meiner Berichte dich auch einmal inspirierte hatte. Ich wollte an der Stelle damals aber nicht den Eindruck erweckt haben, dass jeder schnell mal eine eigene Weiche entwickeln kann. Wie du richtig erkannt hast, spart man da nichts, weil die final richtige Schaltung und die richtigen Bauteile sich nicht aus einem Buch oder einer Simulation ausrechnen lassen. Man braucht dafür einen teuren Vorrat an allen möglichen Bauteilwerten, einiges an nicht ganz billiger Messtechnik und einen unbezahlbaren Schatz an Erfahrung. In all dem macht man Udo so schnell nichts vor bzw. nach.

Aus der enormen Vielzahl der ADW-Bausätze spielt die „Doppel 9“ in meinen Ohren ganz weit oben. Mir persönlich gefällt sie sogar besser als die 3-Wege-BelAirs, die ich letztes Jahr beim Treffen in Nordhausen hören konnte. Nicht ganz zufällig steht in meinem Wohnzimmer auch ein Paar „Doppel 9“ (wenn auch modifiziert, aber das hat andere als klangliche Gründe).

Beste Grüße aus Ehningen,
Martin F

Hallo Dominik,

wunderbar ausführlich vom Bau berichtet und niemals langweilig! Auch ich habe das Glück mit einer hobbybegleitenden Frau, die eher zu den großen Boxen rät. Schön, dass du ihren Designvorstellungen gefolgt bist. Sieht wirklich toll aus!

Ich wünsche euch viele gemeinsame Hörsessions mit den Boxen!

LG
Uwe

Die Farbkombination zusammen mit dem „Korpus im Korpus“ ist sehr schön geworden, das sind aber auch bereits recht mächtige Lautsprecher.
Funktionieren die so in der Nische platziert, oder ziehst du diese beim bewussten Hören ein wenig nach vorne?

Grüße
TOM

Hallo Dominik,

Herzlichen Glückwunsch für die sehr schönen Lautsprecher, die Ihr Euch gebaut habt.

Die mit runden Fasen versehene eingesetzte Front gefällt mir sehr gut. Dieses Detail kommt auf die

Liste, denn ich habe immer noch kein endgültiges Gehäuse für die Duetta, und kann mir vorstellen,

dass die Brummer (nicht akustisch) dadurch optisch etwas verschlankt werden könnten.

Dein Bericht ist mit seinen humorvollen Verweisen schön zu lesen.

Viel Spass beim Hören

Peter

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