11. Mai 2025

Daniels mobile Mona

Autor: DaniMo

Zweieinhalb Jahre nach meinem ersten Lautsprecherbau hat es mich also wieder gepackt. Inspiriert von vielen Bauberichten hier wollte ich irgendwas kleines, kompaktes, aktives und Netzwerk-/Streaming-fähiges bauen, das man mit Akku betreiben und im Sommer auch mal mit nach draußen nehmen kann.

Die Arylic Systeme scheinen wie gemacht dafür. Allerdings sind bei uns zuhause schon vor einigen Jahren kleinere und größere Streaming-Lautsprecher aus Berlin eingezogen, die immer noch gut ihren Job tun und auch noch weiter verwendet werden wollen. Ein zweites System aufbauen? Eher schwierig. Zum Glück gibt es aber Zuspieler, die man mit einbinden kann und auch relativ günstig gebraucht bekommt. Insofern war der Plan geboren: Die Mona sollte es werden, verpackt mit einer Verstärkerplatine in einem möglichst kompakten Gewand!

Der Plan hat mich ein wenig Kopfzerbrechen gekostet, war dann aber nach ein paar Versuchen gezeichnet und berechnet – und Dank ein paar Kommentaren hier im Forum und Mailaustausch mit Udo fertig zur Umsetzung. Danke mal wieder für die tolle Unterstützung!

Den Anfang machen wie immer ein paar Bretter Holz, die in Form gebracht werden wollen. In dem Fall habe ich mich für 12 mm Multiplex entschieden, weil es robust und ggf. auch einigermaßen wasserfest (mobil, draußen, Wiese) ist und trotzdem am Ende nicht zu schwer wird. Für die innen liegenden Teile wurden teilweise 6,5 mm starke Platten verwendet, weil ein Bassreflexkanal nicht ganz so massiv ausgeführt werden muss. Nach der Behandlung mit der Oberfräse lassen sich auch schon die ersten Formen erkennen.

Die Ausschnitte passen gut, also können die Kabel für den Subwoofer und die innen liegenden Satelliten gezogen werden. Die Durchführungen habe ich mit 2k Kleber abgedichtet. Der fügt sich gut an die Kabelisolation an und bleibt ganz leicht flexibel, für mich hat sich das relativ optimal angefühlt.

Irgendwann lagen dann viele Einzelteile vor mir, die zusammengefügt werden wollen. Wo ich vorher noch dachte, das Messen, Anzeichnen, Sägen und Fräsen wird herausfordernd, so hat mich doch das Verleimen einige Nerven gekostet. Die innen liegenden Reflexkanäle und Abtrennungen für die Satelliten werden durch die Trennwand des Subwoofer-Teils abgeschlossen. Schnell stellt man dabei fest, dass zwei Hände eigentlich ein paar zu wenig sind. Mit ein paar Hilfsbrettern zum Halten des richtigen Abstands des BR-Kanals, sowie zügigem Anbringen und Festklemmen der einzelnen Teile ging es dann aber doch ganz gut.

Eine Sache habe ich dabei gelernt: Für die innen liegenden Teile habe ich keine Nuten gefräst, weil ich mir dachte, die braucht es nicht zwingend. Rückblickend hätte mir das aber sehr geholfen, dass beim Fixieren mit der Schraubzwinge nichts verrutscht! Auch wenn sich nicht viel bewegt hat, waren nach dem Trocknen doch ein paar kleine Spalten zu sehen. Also ging es mit der Taschenlampe auf „Lecksuche“.

Im Endeffekt sah es dann doch weniger schlimm aus als befürchtet. An der Oberkante eines BR-Kanals hin zum Satelliten war ein kleiner, langer Spalt, den ein dünner Streifen Furnier abdichten konnte, alle anderen Kanten und Verbindungen wurden noch einmal mit einer Fugenleim-Fuge verstärkt und somit abgedichtet. Ich war wieder zuversichtlich und sollte es auch bleiben!

Bevor es an die Elektronik ging, habe ich noch die Abdeckungen für die Membrane vorbereitet. Eigentlich mag ich den Look auf die Membran, aber als Schutz vor Staub (draußen durch Pollen oder in der Werkstatt durch Staub) erschien mir das diesmal durchaus sinnvoll. Also wurden aus 6 mm Multiplex Rahmen gesägt, die Kanten etwas abgefast und kleine Magneten in Gehäuse und Abdeckung versenkt. Die Rahmen habe ich weiß lackiert und den Bespannstoff rückseitig mit Klettband fixiert. Das hält ziemlich gut und lässt auch noch Spiel für Korrekturen, falls der Stoff beim ersten Mal nicht richtig sitzt.

Nachdem der Lautsprecher-Aufbau fertig für die Nachbearbeitung war, ging es an die Bodenplatte mit den elektrischen Komponenten. Der Platz für das Netzteil, die Verstärkerplatine und den Streaming-Zuspieler wurde verteilt und alles so verschaltet, dass man Verstärker und Zuspieler getrennt schalten kann. Alternativ zum Netzteil lässt sich das Ganze auch per 24V-Akku betreiben.

Als die Löcher gebohrt und alles vorbereitet war, wurde das Gehäuse zum ersten Mal provisorisch geschlossen, die überstehenden Kanten bündig gefräst und alles schön geschliffen. Danach gab es zwei Schichten mit Klarlack. Ich bin zwar eigentlich ein Freund von Öl auf Holz, aber die gute Kiste soll ja auch mal draußen stehen dürfen und da ist man mit Lack auf der sichereren Seite.

Während der Lack trocknen durfte, ging es noch an das finale Teil: Die Abdeckung für die Regler des Verstärkers und die Schalter. Aluminium sollte es werden und ich halte fest: Ich baue lieber mit Holz als mit Metall. Mit dem Ergebnis bin ich zwar sehr zufrieden, aber das Ausfräsen der richtigen Durchmesser für die Schalter war nicht das Lustigste, was ich an dem Tag gemacht habe.

Endlich konnte alles zusammengebaut werden. Also flugs die zwei Weichen-Bauteile vor die Breitbänder gelötet, Watte in die dafür vorgesehenen Höhlen gesteckt und alles ordentlich verschraubt und verschlossen.

Dann kam der große Moment, auf den man beim Bauen wartet: Der erste Test!

Und der erste Eindruck war dabei erst einmal enttäuschend. Hatte ich etwas falsch gemacht? Warum klingt das so dünn und flach und ungleichmäßig? Zum Glück waren es nur die Regler, mit denen noch die Trennfrequenz und Lautstärke des Subwoofers sowie die Balance der Kanäle eingestellt werden wollten. Leicht zu beheben, ich war sehr froh!

Der erste Test mit Internetradio war bestanden, ich wollte mehr hören! Etwas Jazz kam auch gut aus der kleinen Kiste, aber ich wollte Bass hören – schließlich habe ich ja einen Subwoofer vor mir! Also durfte Peter Fox ran und mir wurde mit einem Grinsen im Gesicht klar, dass hier eine tolle kleine Kiste vor mir steht. Ein paar Tage später ging es Freunden von mir ähnlich, die nicht so recht glauben wollten, dass so viel Großes aus so einem kleinen Teil kommen kann. Klar, es mag bessere Bausätze in den höheren Klassen geben, aber die Mona ist eine feine Sache, die viel Spaß bringt! Mit einem Gewicht von ca. 10 kg inkl. Akku ist sie zwar kein Leichtgewicht geworden, aber trotzdem noch gut tragbar und kompakt geblieben. In den letzten Monaten des Winters durfte die Kleine dementsprechend auch in der Werkstatt bleiben und für Freude sorgen. Wobei ich mich auch jetzt im Frühling schon auf den ersten Einsatz der „mobilen Mona“ draußen im Freien freue.

Daniel

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Guten Morgen Daniel,

Die gefällt mir gut. Sehr komplex geschachtelt. Hast Du eine eigene Profifräse?

Als ich das erstemal die Mona beim Fiend (Münchner Kaffeekränzchen) gehört habe, war ich auch baff was die kann.

Ein Tipp, den mir ein Schreiner mal gab:
Wenn ich Hilfsbretter/Verspannunterlagen brauche, lege ich Plastikfolienabschnitte/Klarsichtfolie dazwischen, seitdem habe ich nur noch erwünschte Holzteile an meinen Projekten, und weniger negative Gefühlsausbrüche. 🙂

Ich wünsche noch viel Spass und Freude mit der mobilen Mona. Dazu schönes Wetter für den Freilufteinsatz.

Schönen Sonntag noch

Peter

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