Home › Foren › Gehäuse- und Weichenbau › Auf Stoß, Gehrung oder Überblatten? und wenn ja wie viel
- Dieses Thema hat 6 Antworten sowie 5 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr von Matthias (da->MZ) aktualisiert.
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AutorBeiträge
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1. November 2022 um 18:03 Uhr #64661tmax400
Hallo zusammen,
Also, ich sehe bei vielen Selbstbau-Beispielen, dass Boxen vorwiegend stumpf also auf Stoß geklebt werden. Das ist natürlich mit weniger Aufwand und Werkzeug verbunden. Nun habe ich eine Tischkreissäge und eine Oberfräse, spricht irgendetwas gehen eine Gehrungsverleimung?
Ich möchte Multiplex verwenden, vermutlich weiß gebeizt.
Womit habt ihr gute Erfahrung, z.B.
- Rahmen mit Gehrung Front und Rücken aber auf Stoß?
- Oder alles auf Gehrung und erst den Rahmen verleimen und dann Front und Rücken, das wären dann schöne saubere Kanten, setzt aber hohe Genauigkeit voraus.
- Oder Front, Deckel, Rücken und Boden auf Gehrung und die Seiten auf Stoß, könnte wenn richtig eingesetzt optisch interessant sein.
- Front und Rücken könnte ich ja auch doppelt überblatten, das bietet Stabilität. (https://bastler-archiv.de/basteln-mit-holz/dauerhafte-holzverbindungen/)
Was sind eure Erfahrungen?
Gruß
Peter
( … oh Mann, ich will immer mit “Hallöle” anfangen, damn you snake oil audio….)
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1. November 2022 um 18:47 Uhr #64662MartinK
Moin Peter.
Mein Favorit ist die doppelte Überblattung -wenn es aufwändie sein darf oder ich ganz besondere Stabilität brauche.
Lautsprechergehäuse brauchen das i. d. R. nicht.
Entscheidend wäre für mich die final gewünschte Optik. Das mit der Genauigkeit hast Du sch schon festgestellt.
Viele zunächst für kaum machbar gehaltene Versionen gelingen nach 2-3x try and error dann doch. Und DAS bringt richtig Befriedigung und Stolz.
Also baue das was Dein Auge am Ende sehen will!
Liebe Grüße
Martin-
1. November 2022 um 19:43 Uhr #64663tmax400
Danke Martin
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1. November 2022 um 21:22 Uhr #64664Knutbox
Hallo Peter,
ich stehe gerade vor der gleichen Frage. Das mit dem doppelten überblatten ist neu für mich. Bisher war aber auch auf Stoss alles stabil. Für die stosskantenfreie Optik werde ich diesmal die Gehrung probieren.
Hab Seiten + Deckel/Boden auf Gehrung gearbeitet und die Front/Rückseite eingesetzt. Dafür muss aber alles recht sauber gearbeitet sein. Je nach Ausstattung alles machbar. Ich werde es jetzt trotzdem nochmal anders probieren.
Variante 2 macht das sicherlich nicht einfacher. Nicht dass das nicht ginge, aber eben auch was komplizierter.
Variante 3 wird mein nächster Versuch. Hier ein schönes Bsp.: https://www.acoustic-design-magazin.de/2020/11/22/chorus-52-acl-flambiert/
Hab mir einen kleinen Frästisch mit Anschlag gebaut. Dazu einen 45° Fräser.
Erfahrung vom ersten Testgehäuse: tut grundsätzlich! Zwei Probleme:
1) der Fräser schafft in einem Arbeitsgang 12mm, Holz ist aber 18mm dick. Das erfordert zwei Durchgänge mit entsprechend höherem Risiko, dass was schief geht.
2)… und schief ging, dass mir der Fräser gerade am Ende des Werkstück das Holz vom Anschlag weggezogen hat. Unschöne Aussenkanten waren das Ergebnis. Beim nächsten Mal weniger Vorschub und konzentrierteres Arbeiten.
Das nächste Gehäuse mache ich jetzt mit der Kreissäge. Da ich keine Präzisionssäge habe und nur einen lommeligen Parallelanschlag, bin ich gespannt wie es läuft.
VG
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1. November 2022 um 21:37 Uhr #64665tmax400
Ja, Alex ist crazy. Ich hab das gestern meinen Kindern gezeigt, wie spitzenmäßig die Feuerbehandlung aussieht. Und, wie er im Bericht schreibt, sollte man aufpassen, dass das Holz auch schön durchgetrocknet ist. Allerdings sind die Boxen dann auch richtig schwer, na ja, man geht ja damit auch nicht verreisen.
Ich warte erstmal auf den Bauplan und dann guck ich mir erstmal an ob und wenn ja wie viel Zwischenböden da drin sein müssen. Ich glaube, dass mir das die Entscheidung abnehmen wird.
Ich habe hier neben mir eine Cajon stehen, die habe ich auch auf Gehrung gemacht und mir gefällt das einfach. Ich mag es auch, wenn man das Multiplex erkennen kann, das hat so ne 80er Formholz Ästhetik.
Gutes Gelingen, Knut
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16. Februar 2023 um 22:04 Uhr #67062aggerflash
Also zunächst geht es ja bei dem verlinkten Thema um Rahmenverbindungen, und nicht wie im Lautsprecherbau üblich um Flächen bzw. Plattenverbindungen.
Eine Überplattung beim Plattenbau käme mir als Schreiner (Tischler) jetzt nicht so wirklich in den Sinn; bei Multiplex schon irgendwie zweimal nicht; das ist auf Gehrung verleimt ausreichend stabil.
Ich selbst habe schon einige Varianten durch – 4 Ecken auf Gehrung – Front&Rückseite eingefälzt (siehe Foto), komplett umlaufend auf Gehrung, 4 Ecken auf Gehrung – Front&Rückseite aufgeleimt
Oder dann auch mal etwas speziellere Eckverbindung bei dem ein Multiplexstreifen 45° ins Eck eingeleimt ist damit es beim rundfräsen mit großem Radius gleichmäßig dicke Streifen ergibt –> auf die Musterecke bin ich mit meinen 75kg übrigen schon komplett drauf gestanden, da passiert NIX.
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17. Februar 2023 um 19:33 Uhr #67089Matthias (da->MZ)
Moin,
Gehrung ist für mich vor allem dann wichtig wenn es lackiert werden soll damit ich stoßkanten nicht durchkommen.
Beim Multiplex ist halt die Frage wie gut dir die sichtkanten gefallen, für meine Tante habe ich es versucht so zu bauen dass sie nur an den richtigen Stellen bewusst als optische Akzente sitzen. Kannst ja mal anschauen in welcher Reihenfolge ich dort geleimt habe
Linie 54 nach Göttingen – Projekt Isolde
Aus rein egoistischen Gründen fände ich es natürlich am spannendsten wenn du das überblatten machen würdest und dann einen schönen Bericht dazu schreibst 😉
Matthias
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