29. Juli 2017

U_Do 9 ACL made by MartinK (U_DO 42 ACL)

Autor: MartinK

Direkt nachdem Udo die neue Serie aufgelegt hatte, interessierte ich mich für die U_Do 1, da ich auf schlanke, hohe Lautsprecher stehe und einfach mal wieder etwas bauen wollte. Es ergab sich aber leider keine Gelegenheit zum Probehören, sodass ich etwas zögerlich wurde.

Im Frühjahr ergab es sich, bei DerFiend bei München die SB 12 ACL hören zu können. Wir waren allesamt sehr zufrieden und Georg hatte den Überraschungseffekt bzgl. des Klangvolumens im Verhältnis zur Größe für sich. Aus dem Magazin hatte ich verschiedene Hinweise, dass die U_Do 1 in die selbe Kerbe haut; halt von allem etwas weniger. Also wieder ran ans Projekt.

Der Zufall wollte es, dass genau zu der Zeit das Leserprojekt SB 24 ACL auftauchte. So etwas in der Art schwebte mir auch vor. Die HighJack kannte ich und mit einer vergrößerten Version auf Basis einer FT 11 Top hatte ich etwas Erfahrung gesammelt. Also nochmal überlegt, mit SB-Chassis geliebäugelt und schließlich die Umgestaltung der SB 30 aus Kostengründen verworfen. U_Do 9 ACL sollte es werden. Wenigstens das stand jetzt mal fest.

Anhand der Maße der U_Do 1 entwarf ich ein Gehäuse, in dem in der Front quasi eine U_Do 1 steckt. Dahinter/ darüber ordnete ich in geknickter Form ein zweites, ebenso großes Volumen an. Dies sollte den 2. TMT der U_Do 9 aufnehmen. Die Innenmaße wählte ich mit 13 x 13 cm gemäß Bauvorschlag. Somit wuchs das Gehäuse schon auf über 110 cm Höhe und knapp 30 cm Tiefe an.

Der geneigte Leser fragt jetzt vermutlich, warum ich nicht einfach ein Gehäuse mit doppeltem Volumen der U_Do 1 entworfen habe? Ich kanns nicht wirklich genau sagen. Mein Bauch sagte mir einfach überdeutlich: Vertrau auf mich! Und außerdem sieht es beim Bau wichtiger aus und durch die Vielzahl der Brettchen wird das Gehäuse schön steif. Was solls. Natürlich lässt sich die Box auch einfacher aufbauen, Hier ist der Plan der U_Do 42 ACL:

Eigentlich stehe ich ja auf Bassreflex-Schlitze doch diesmal wollte ich eine Variation mit 3-eckigen Kanälen in den Ecken versuchen. Udo hatte dies mal irgendwo als Variante beschrieben. Beim vorderen Volumen kein Problem, aber wie mache ich das beim hinteren? 1 x BR vorne und 1 x hinten? Oder beide seitlich? Oder eins nach hinten und eins nach oben? Passt alles irgendwie nicht. Ich wollte ja auch wandnah stellen können.

Hmmmm, und dann war es einfach. Die Lautsprecher waren eh noch nicht hoch genug für mein Gefühl, das hintere Volumen endet deutlich über dem vorderen. Was spricht dagegen, die BR-Öffnungen nach unten zu richten und das Gehäuse entsprechend höher zu bauen. Die BR-Rohre sollen in einen gut belüfteten Fuß münden. Dafür gab es vorne eine fette Öffnung. Mit etwas gutem Willen könnte man daraus die Optik eines Horns gestalten. Aufwändige Schlitze wären eh nicht zu sehen, also zurückgedacht und Rohre verplant.

Diese Grundidee habe ich in Powerpoint gezeichnet und dem Udo mit einer vorsichtigen Anfrage nach der Erfolgsaussicht gemailt. Seine Antwort machte Mut. sinngemäß meinte er: „Sieht interessant genau aus, um es zu probieren“ Zur gewünschten, tendenziell tiefen Abstimmung empfahl er BR 50 mit 10 cm Länge.

Leider ergaben sich häusliche und berufliche Zwänge, sodass die Bausatzbestellung sich etwas verzögerte. In der Zwischenzeit orderte ich beim örtlichen Baumarkt das Holz. Um Breite zu sparen, habe ich mich für 12 mm MDF entschieden. Wenn das Konzept funktioniert, wird aufgedoppelt. 12 mm werde ich für so ein großes Gehäuse nicht noch einmal verbauen .…… Dem jungen Mann an der Säge schärfte ich ein, dass ALLE Maße, die die Zahl 13 enthalten, peinlichst genau sein müssen. Er war irritiert. Dann gab ich ihm noch als Rat, lange 13 cm-Streifen direkt hintereinander zu sägen und diese dann abzulängen. Er war offensichtlich verärgert. Um ihn wieder besser zu stimmen, erklärte ich mein Vorhaben, sei Gesicht hellte sich auf und ich konnte schließlich wirklich super Zuschnitte aufladen. Bei der Übergabe eines Trinkgeldes machte ich eine Bemerkung über den Geruch nach verbranntem Holz. Das Gesicht wurde wieder dunkler, ich hörte etwas ähnliches wie: Sägeblatt stumpf, Chef geizig und noch etwas, dass ich hier nicht schreibe. Da ich mein Material hatte, verdrückte ich mich damit.

Erste Klebeaktion

Warum sind die Seiten soviel tiefer als eigentlich benötigt? Mein Bauch wollte es so, um Platz für die Weiche zu haben, einen Mini-Amp, einen Ausschnitt für die Sockelleisten bei ganz wandnaher Aufstellung, extravagante Anschlüsse und – wenn ich ehrlich bin – auch, um nach dem Leimen garantiert keine Flächen, sondern nur Kanten schleifen zu müssen. Im Gehäusefuß war der ursprüngliche Platz für Zusatzteile, incl. Akkus für den mobilen Betrieb.

Oben hatte ich die 12 mm Materialstärke erwähnt. Bei den langen Teilen hatte ich etwas Mühe, sie genau auszurichten weil sie etwas zum Kippen neigten. Da hatte ich mit 19er und 22er Platten weitaus bessere Erfahrungen gemacht. Aber es ist, wie es ist.

Genau nach Plan habe ich die Lage der Brettchen aufgezeichnet und zunächst alle „Innereien“ auf eine Seite geleimt. Doch was ist das? Die Längsbrettchen wollten nicht genau auf der Seite aufliegen! Oben gedrückt, hob es sich unten wieder ab. Mit Schraubzwingen wollte ich bei den dünnen Brettchen nicht arbeiten, auch weil ich schlechte Erfahrungen mit verzögertem Verrutschen gemacht habe. Letztlich lag es daran, dass die Unterlage nur ca. 80 cm lang war, die Gehäuseplatte jedoch 130 cm. Das bisschen Überstand auf beiden Seiten hat für geringes Hängen der Platte gereicht. Entnervt und mit leimverschmierten Fingern (mittlerweile benutze ich Einmalhandschuhe) bastelte ich eine Abstützung die zwar ihren Namen nicht verdiente, aber funktionierte.

So geht’s. Damit es auch schön dicht wird, habe ich noch eine dünne Wurst Leim über die Innenkanten gezogen. Super Martin!! Nach dem Aushärten wollten die „ACL-Brettchen“ nicht mehr genau passen. Wie denn auch, der Leim stand in den Ecken im Weg …… Aus Faulheit habe ich ohne groß nachzumessen an jeweils 3 Stellen den Leim abgestoßen und hatte auch schon die Brettchen in der Hand.

HAAALT: Wie kriegste denn dann noch die Löcher für die BR-Rohre in die Böden? Ist ja jetzt schon fast zu spät. Der eigens für den Zweck beschaffte Kreisschneider (Ala Youtube-Kanal) brauchte sein Können mangels Platz jedenfalls nicht mehr zu zeigen.

Also die alte Lochsäge rausgesucht. Durchmesser zu klein. Nachsägen mit der Stichsäge ist nicht. Beim Kumpel habe ich dann eine fast genau passende Lochsäge gefunden. Kannst behalten, ist nicht mehr soooo scharf. Na gut, sind ja nur 4 Löcher in dünnem Holz.

Nach Murphys Gesetz wollte der dicke Schaft der Lochsäge nicht ins Futter des sauberen Homework-Akkuschraubers passen. Zu dick. Also in die Garage um den größeren Bruder zu holen. Koffer auf: Weg! Nicht da das Teil. Nur 2 Akkus. Dann fiel mir wieder ein, dass ich das Teil verliehen hatte. „Kommt auf ein paar Tage nicht an“ hatte ich dem Bekannten gesagt. Es ist Sonntagnachmittag, es regnet und ich will weiterkommen. Die oben gezeigte Konstruktion ließ sich aus dem vorhandenen Equipment zusammenstellen und funktionierte letztlich auch. Allerdings ist mir beim letzten Loch fast der Akkuschrauber abgeraucht. Gut warm war er schnell, als jedoch heller beißender Rauch aufstieg, ließ ich ihn etwas ohne Last bei Vollgas laufen und ging einen Kaffee trinken. Für das der Stimmung entsprechende Kaltgetränk war es noch zu früh ….



Erwähnte ich schon, dass der Kreisschneider nur fast passt? Das Loch war zu klein. Ich war kurz davor, die Bodenbretter herauszureißen und neue, vorgebohrte einzusetzen. Da die Vorhandenen jedoch die Würgerei mit dem Kreisschneider schadlos aushielten, hielt ich sie für erhaltenswert. Noch etwas semiprofessionelles Arbeiten mit schräg gestelltem Kreisschneider in der engen Führung schaffte die gewünschten Durchmesser.



Rohre mit Stichsäge und langem Blatt gekürzt, Schnitt gesäubert und rein damit. Ein kleines Brettchen als Schlagholz verringerte den Platz für den Hammer noch weiter. Einfach war es dann, die ACL-Brettchen dort einzuleimen, wo ich zuvor den Leim aus den Ecken gepult hatte. Weitsichtig, wie ich nun mal bin, hatte ich schon die Innenverkabelung verlegt, die Löcher mit Heißkleber verschlossen und die Kabel mit Klebeband so fixiert, dass beim späteren Schneiden der Ausschnitte für die Chassis nichts kaputt geht. Die Kabel habe ich extra lang gelassen, um späteres Hantieren mit der Frequenzweiche zu erleichtern.


Ungefähr an der Stelle habe ich mein Vorhaben mit den extravaganten „Terminals“ aufgegeben. Das war mir plötzlich zu riskant. Ich hatte mir das ungefähr so vorgestellt:

Drei Tage lang umkreiste ich die offenen Gehäuse, um zu überlegen ob ich wirklich nichts vergessen habe, bevor ich die letzte Seite schließe. Gottseidank bin ich nochmal mit einer gerade Latte über die Fläche, denn so fand ich die kleinen Überstände und konnte sie noch abschleifen. Hilfreich bei der ganzen Kleberei finde ich leichtes Hin und herschieben der Werkstücke zum endgültigen Positionieren. So wird der Leim schön verteilt, die Anfangshaftung steigt und es schwimmt nichts mehr weg.

Die Frequenzweichen bekam ich dank des Plans problemlos hin. Erstmals setzte ich auf Heißkleber und Holzbrettchen. Da ich nicht sicher war, ob die Weiche an das Gehäuse angepasst werden muss, entschied ich, die Bauteile quasi „auf dem Rücken“ zu montieren, damit Änderungen leichter möglich sind.

Quizfrage: passt das Brettchen mit der Weiche auch durch den Chassis-Ausschnitt? Mit dem Zirkel habe ich einen entsprechenden Kreis gezeichnet und das Brettchen draufgehalten. Murphy hat offensichtlich gerade Urlaub, denn es passt.

Kurzurlaub anscheinend, denn als die Chassis-Ausschnitte fertig waren und die Dämmwolle mit der Weiche untergebracht werden wollte, wünschte ich mir Hebammenhände. Alles soll halten, funktionieren und bei Bedarf auch ruckzuck wieder ausgebaut werden können. Ich sag`s mal so: Letztlich ist alles drin und es wirkt nicht zu eng für die zu bewegende Luft. Ich habe die Weiche einfach in Dämmwolle gewickelt und alles am Stück reingeschoben.

Chassis anhalten, Löcher mit 2 mm vorbohren, Verbindungen mit Lüsterklemmen fertig machen und: Mist. Terminals oder sonstige Anschlüsse wären nicht schlecht. Mein Wankelmut ließ mich dann irgendwelche Terminals aus der Grabbelkiste mit Kabelschuhen anschließen, damit es endlich losgehen kann.

Um mich selbst zu quälen, habe ich einen Anschluss zum Line-Out des Sat-Receivers erstellt und diverse Mini-Amps ausprobiert. Das Beste zuerst: Aus allen 6 Chassis klang es sinnrichtig.

Billig-Teil 12 V China nach wenigen Sekunden weg. DTA 1: Wow, da geht was. Ich hörte ein paar Minuten Sat-Radio, TV-Serie und Musik-TV. Der für die evtl. Aktivierung der U_Do 9 ACL angeschaffte Mini-Amp klang nicht schlecht, erzeugte aber kaum mehr als Zimmerlautstärke. Also auch weg damit.

Der große Moment: Yamaha AX 900, Lautsprecher schön frei und direkt an langer Wand mit leicht gestrecktem Stereodreieck. Ich begann mit „Tainted Love“ vom Stella Starlight Trio, dann kam „Unbreake My Hearth“ von Toni Braxton, gefolgt von „Cold Rain“ von Blues Company. Innehalten. Kann das sein? Die Musik sprang mich förmlich an. Klare Höhen, fast schon druckvoller Bass bis in den Keller. Raumfüllend das Ganze mit einer Bühne, die deutlich breiter war als der Lautsprecherabstand. Die Links sind nur beispielhaft, beim Testen liefen die Stücke von CD.

Die Lautsprecher liefen jetzt ungefähr 1 Stunde und ich wollte mehr. Alles! Also rein mit der Yello CD aus der Stereoplay und Gas gegeben: Ihr könnt es glauben oder auch nicht: Der Fliesenboden vibrierte ganz leicht und mit etwas gutem Willen konnte ich mir einbilden, dass ich Gläserklirren aus der Vitrine höre. Ich schwelge. Gänsehaut.

Nach einer kleinen Pause hörte ich noch Stevie Ray Vaughan mit „Tin Pan Alley“ und „Blue Car“ von Greg Brown. Danach ging es in die Alltagsphase mit Radiogedudel tagsüber. Nach ein paar Tagen hatte ich das Gefühl, dass die Höhen etwas zu prägnant sind. Es nervte nicht direkt, war aber ungewohnt und störte. Kurzer Mail-Kontakt mit Udo ergab einen 2-stufigen Änderungsvorschlag der Frequenzweiche. Nachdem die anderen Widerstände eingetroffen waren, habe ich gleich die 2. Stufe eingebaut und wieder getestet: JETZT stimmt es! Evie Sands mit „While I Look For You“ erfreute genau so wie Jenni Muldaur mit „There Is Another Place“. Da ich einen freien Tag hatte, ging es querbeet durch die Sammlung und immer Vollgas. Von der erreichbaren Lautstärke bin ich immer noch überrascht. Die Chassis machen erstaunlichen Hub. Der Bass kommt mittlerweile noch sauberer als am Anfang, was für eine gewisse Einspielzeit spricht.

Als „Entwickler“ habe ich mir viel Mühe gegeben, die Lautsprecher zu testen und zu bewerten. Vielleicht fiel mir deshalb nach der Änderung des Hochtonzweiges eine kleine Neigung zum Dröhnen auf. Zunächst führte ich das auf das dünne Gehäusematerial zurück und hörte beim Spielen ab. Durchtrittsschall war zwar wahrnehmbar, schien mir aber vernachlässigbar. Es kam aus dem Sockel. BR-Abstimmung ungünstig? Rechenfehler? Testweise habe ich ein Brettchen vor die Sockelöffnung geklemmt. Das Dröhnen war weg. Der selbe Effekt ließ sich auch mit etwas Dämmwolle in der Öffnung erreichen. Geht doch. Die Lautsprecher wurden in der offenen großen Wohnebene bei guter Raumakustik ausprobiert.

Mein Fazit zur U_Do 9 ACL:

Sie spielen locker und ausgeglichen raumfüllend bis in hohe Lautstärken. Die Ortbarkeit von Instrumenten und Stimmen finde ich gut. Allerdings schätze ich die diesbezüglichen Fähigkeiten meiner Ohren nicht besonders hoch ein. Im 12 qm Büro für den TV braucht es nicht mehr. Vor allem keinen Subwoofer. Die hohe schlanke Form in Verbindung mit der Tiefe des Gehäuses macht sie in der Aufstellung relativ unkritisch.



Da die Lautsprecher meine Erwartungen voll erfüllen, konnte ich mich an die Optik wagen. Von Massivholz kann ich einfach nicht die Finger lassen. Das allgemein empfohlene, dichte Innengehäuse hatte ich vor mir. Die Sichtkanten der Treppenstufen ins OG auch. Fichte/Tanne 3-Schichtplatten mit 45 mm Stärke. Die waren mal eine Baustellentreppe, ließen sich mit etwas Schleiferei und 2-K Lack für kleines Geld herrichten und versehen seither gute Dienste im Wohnraum. Ein paar davon liegen noch hinter der Garage. Ich entwarf eine Optik mit senkrechten Streifen, die die Maserung gut zur Geltung kommen lassen sollte. Also schliff ich die Flächen der ersten Stufe grob ab, da dies später Klebeflächen wurden.

Von der Stufe schnitt ich längs mehrere ca. 7 mm dünne Streifen ab, legte sie trocken zurecht bis mir das Muster der Maserung gefiel und leimte sie auf eine großzügig bemessene Spanplatte. Diese habe ich mit dem Bandschleifer bearbeitet um eine erste Glättung zu erreichen. Als nächstes baute ich eine kleine Schablone für die Ausschnitte der Chassis und maß die Löcher der vorhandenen Fronten genau aus, damit die aufgesetzte Front gut passt.

Angezeichnet und mit frischen Stichsäge-Blatt ausgeschnitten. Chassis „anprobiert“ und es flutschte gerade so durch. Das war geschafft. Nun hatte ich eine ca. 23 mm dicke Front mit ebenso großer Vertiefung für die Chassis.

Im nächsten Schritt schnitt ich anhand der Schablone aus Plattenresten Innenringe zurecht, die eingeleimt wurden.

Natürlich wollten die Ausschnitte nicht auf Anhieb fluchten und es begann eine nervenaufreibende, vorsichtige Schnitzerei. Ich wollte einfach nichts mehr riskieren, weil ich „schon so weit war“. Schließlich passte alles. Danach hatte ich keine Lust mehr, auch die Hochtöner versenkt einzubauen.

Für sie ließ ich mir etwas anderes einfallen. Angeregt durch einen Baubericht und den Umbau – sprich Verkleinerung – von Gradient-Hochtönern schraubte ich die Deckplatte der Hochtöner ab und überzog sie mit Carbonfolie aus dem Kfz-Bereich. Das lief quasi nebenher. Platte auflegen, anzeichnen und Folie ausschneiden. Bohrungen erfühlen und mit Kugelschreiberspitze durchdrücken. Innenausschnitt vorsichtig mit dem Cuttermesser heraus arbeiten, dann das Ganze mit dem Fön vorsichtig erwärmen. Zunächst den Innenausschnitt andrücken und abkühlen lassen. Dann – noch vorsichtiger – die Bereiche um die Bohrungen erwärmen und mit dem Kugelschreiber die Vertiefungen „eingedrückt halten“ bis die Folie hält. Alles zusammenschrauben und fertig.

Wer will, kann auch noch auf die Ausrichtung des Musters in Bezug auf die Einbaulage bzw. die Bohrungen achten. Beim Zusammenschrauben stellt sich dann auch heraus ob die Folie gut hält oder sich „kurz vor fest“ doch noch mitdreht. In dem Fall können die Löcher auch gemäß dem Durchmesser des Schraubenkopfes gewählt werden. Die Folie verträgt mehrfaches Erwärmen, Ablösen etc.

Die Hochzeit der Front mit dem Gehäuse war unspektakulär, da die Ausschnitte passten. Danach nur noch den Überstand abschneiden, die Kanten beispachteln und alles fein schleifen. MDF-Grundierung aufgetragen, die entstandene Orangenhaut glatt geschliffen und 2 x mit Fenster-und Türenlack bei zu hoher Raumtemperatur aufgebracht. Einmal gerollt, Orangenhaut. Das 2. Mal mit weichem Pinsel. Es ist besser, aber eigentlich nicht vorzeigbar. Ich lasse es erstmal so, bevor ich in einem Anfall noch etwas kaputt mache.

Ich genieße einen wunderbaren Lautsprecher!

Ich danke Udo für die gute Beratung und den tollen Bausatz, meiner Frau für ihre Geduld und meinem Staubsauger, der diesmal größere Verstaubung der Garage verhinderte. Jetzt brauche ich noch einen Platz für die Lautsprecher. Am ursprünglich geplanten Ort für den TV im Schlafzimmer sind sie mir irgendwie zu schade. Oder sollte ich mir noch einen Yamaha-Boliden besorgen und im Schlafzimmer einen Sessel hinstellen?

Martin

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Hallo in die Runde. Seit Monaten lese ich möglichst viel aus diesem Forum. Ich bin begeistert von Udo und seinen Boxenbausätzen…Danke also schonmal für die Horizonterweiterung 😉.
Ich möchte als erstes Projekt die Udo9 ACL bauen und möchte nur gerne wissen, ob man den Luftauslass auch senkrecht nach unten bauen kann statt nach vorn.natürlich muss die box dann auf Füßen stehen….aber schadet das den Klangeigenschaften der Konstruktion? Die Wolle kann man ja durch Streben vor dem herausfallen schützen.

Danke für Euren Tip. VG Marcel

Hallo Marcel,

ohne die Arbeit von Martin zu kritisieren, das Gehäuse kann auch einfacher aufgebaut werden. In der oberen Kammer brauchst du 9 Liter und Platz für die drei Chassis, die Durchlässe sind 13 cm breit und 7 cm tief, die drei folgenden Kammern brauchen jeweils 6 Liter. Der Hochtöner muss in Ohrhöhe, das Reflexrohr HP 70 wird auf 10 cm gekürzt und steckt in der Front (!) der unteren Kammer. Dämmwatte kommt nur in die obere Kammer. Mit Sketchup kannst du eine Zeichnung im Stil der SB 24 ACL anfertigen, die du dann in deinem Baubericht allen anderen Nachbauwilligen zur Verfügung stellen kannst.

Gruß Udo

Super danke dir.Dann werde ich das berücksichtigen. Da es wie gesagt mein erstes Projekt wird werde ich gerne die Sketchup vorher mal zwecks Freigabe zeigen.Bevor ich Mist mache.Dann lieber schon in der Planungsphase.

Hallo Marcel,

schick mir die Datei einfach per Mail. Wenn alles passt, mach ich nen Haken dran.

Gruß Udo

Huch, aus mir unerfindlichen Gründen hab ich den Baubericht erst jetzt gesehen. Gratuliere zu dem tollen und interessanten Bau Martin! Hoffe ich kann die U_Do9 ACL dann auch nochmal hören, wenn sich eine Gelegenheit ergibt 😉

Tolle Idee für die Front! Könnte mir vorstellen, dass sich da ein stark anfeuerndes Öl (z.B. Leinöl) sehr gut macht!

Die RS100? Genauso meinte ich das, toll! Hab die letzten Eichefronten mit Kreidezeit pure solid bearbeitet, sieht ähnlich aus.

Hey Martin,

die Gestaltung der Front finde ich sehr interessant und toll gelöst. Insgesamt ein schöner LS. Respekt!

Gruß Enrico

Sehe ich das richtig, dass es hierbei im Großen und Ganzen um das Abändern der Udo9 von geschlossen auf BR geht?
Ist die Weiche original Udo9 gelieben?
Falls ja, Udo, spricht etwas dagegen, das TMT Volumen der Udo1 zu verdoppeln, den BR Kanal ebenso anzupassen und die Udo9 Weiche zu verwenden?

Hallo wdm,

das siehst du richtig, Martin hat es auch so in seinem Text angedeutet. An der Hochtonabstimmung gab es eine individuelle Pegelanpassung, die möglicherweise dem Yamaha-Amp geschuldet ist. Ansonsten wurde die Weiche der U_Do 9 übernommen.

Gruß Udo

Hi Martin,

auch hier nochmal Glückwunsch zu deinen Bauwerken!

Vor ein paar Wochen hat Jens zum Granduetta-Kaffeekränzchen geladen, glücklicherweise war auch Martin samt U_Do 9 ACL vor Ort.

Eigentlich hätten ja die Bedingungen nicht schlechter sein können: Jens ist in der glücklichen Lage ein ~90m² Wohnzimmer mit Deckenhöhen bis bestimmt 4 Metern sein Eigen nennen zu dürfen, in welchem wir gut zwei Stunden der Granduetta frönten. Nach einer kurzen Stärkung baute Martin an deren Stelle seine U_Do 9 ACL auf.
Ich war äußerst gespannt, aber meine Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht allzu hoch – nach der imposanten Vorstellung der GD kann ja ein Bausatz, der (vermutlich) nur ein Zehntel der Membranfläche besitzt und so viel günstiger ist in diesem Raum ja eigentlich nur noch enttäuschen.
Doch weit gefehlt: Klar, der “Schmelz” und die Feinzeichnung der GD ist schon was besonderes, aber was die 9er abliefern war echt erstaunlich. Super Bühnenstaffelung, tolle Darstellung des gesamten Frequenzspektrums – von unten bis ganz oben. Und das auch in Jens’ Wohnhalle bis in gehobene Lautstärken. Respekt!

Die Granduetta ist ihr Geld sicherlich wert, aber wenn man bedenkt, dass man zum Preis einer GD drei komplette U_Do Heimkinos bauen kann…
Man kann mit der U_Do ganz ausgezeichnet Musik hören. Menschen ohne “Goldohren” und “Goldesel” können bedenkenlos zugreifen, guter Klang war nie so günstig.

Gruß Max

Hallo Martin,
Tolle Entwicklung und endlich ein Vorschlag wie man die Ausscnitte macht.
Na dann bau mal schön am Sessel für’s Schlafzimmer!
Gruß
Dino

Hallo Martin,

Super Idee, toll umgesetzt, gut dokumentiert, das ist ganz großes Kino!
(Habe es mir schon zweimal durchgelesen)
Schon erstaunlich, was in dem 95 € Bausatz so an Potenzial steckt…

Rundmacher

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