Vor einiger Zeit kam mein Sohnemann auf die Idee, dass er einen Subwoofer wollte (den mit den 2 Ovalbässen) und sinnvollerweise dazu passende Satelliten, nämlich die U_Do19 und 20. Gesagt getan! Nach einigen Verzögerungen war alles fertig, der Sub wurde dankend angenommen. Doch ich habe die Rechnung ohne den Wirt (bzw. Sohn in dem Fall) gemacht, der hatte sich zwischenzeitlich ein Pärchen meiner SB18 unter den Nagel gerissen, den Sub dazugesellt, um pubertätsangemessenen „Basswumms“ zu erzeugen. Die U_Do19 waren, kaum fertiggestellt mit einem Gehäuseentwurf nach Wahl meines Sohnes (über Geschmack lässt sich…nunja…), verwaist und fanden in meinem Bastelkeller ihre vorläufige Bleibe.
Angeschlossen an einen alten PC und von einem ChinaAmp versorgt, spielten die U_Do19 klaglos und mit schöner Bühnenabbildung nun Musik und Videos ab. Ich war mit dem Klang durchaus zufrieden, jedoch entstand der Wunsch nach etwas mehr Tiefgang und Druck (von wem der Vater das bloß hat), den Sub wollte mein Sohn jedoch auf keinen Fall rausrücken. So fiel mein Augenmerk auf den vor Kurzem veröffentlichen SW26SFC…..man könnte doch……
Mein erster Gedanke war…..mal MDF aus dem Baumarkt ordern, eine Testkiste zusammenbauen
und…. mal mit Udo mailen und eventuell einen oder gleich 2 Subs ordern. Ob ich einen bereits vorhandenen China 2.1 Billig-Amp oder von Udo das Acrylic Bassmodul verwenden wollte, war noch nicht entschieden.
Furnier fehlte ja auch noch. Obwohl im am Berg quasi im Wald lebe und sogar selbst Waldbesitzer bin, war es wesentlich einfacher, gutes und günstiges Furnier aus Hamburg zu bestellen (die müssen ja tolle Wälder haben in Hamburg)….Stand jetzt (MO, 18.12.23) hoffe ich, dass ich nicht wie am letzten Freitag den Paketdienst um wenige Minuten verpasse und der mein Furnier wieder mitnimmt ….tja .. was soll ich sagen …… weil 18 Uhr (Dienstschluss) durch, war der Lieferwagen samt Furnier wieder weg (ob das Livetracking nun Fluch oder Segen ist, sei dahin gestellt).
Zwischenzeitlich Telefonat mit Udo, der meinte, wenn schon, denn schon und auf zartes Anfragen meinerseits sofort anbot, mit dem Verstärker aus dem Rockkit-BB eine Anpassung an die U_Do19 (nachdem die von meinem Sohn ja schon vorhanden waren) durchzuführen….. Gesagt, getan oder besser: gesagt, bestellt: 2 mal den SW26SFC-Woofer in 4 Ohm und den extra abgestimmten Acrylic 2.1 Amp.
Und man staune: Udo erledigte die Abstimmung sofort und schickte mir seine Messdiagramme vorab.
Der Subwoofer wird gegenphasig (verpolt) angeschlossen, damit die Addition von Bass und Coax klappt. Die Erklärung steht in den FAQ im Punkt 19. Eine kleine Bass- oder Hochtonanhebung lässt sich leicht mit Hilfe der Sicherungs-Software (Link gibt es beim Bausatz-Kauf) an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Das Paket konnte auf die Reise gehen und wurde mir nach kurzer Zeit vom freundlichen Postboten übergeben, derweil das Furnier immer noch in einem Lieferwagen eines privaten Paketdienstes durch das schöne Kärnten gondelte (ein weiteres Hurra dem Livetracking).
Natürlich musste das sofort eingebaut und ein Test durchgeführt werden.
Bevor ich jedoch den Klang genießen konnte, geschah das mittlerweile kaum mehr Erwartete: Das Furnier traf ein. Eine Onlinebewertung des Lieferservices hätte ich schon abgeben sollen, noch bevor ich das Paket über die Schwelle ins Haus getragen habe (Falls ich noch nicht erwähnt habe, wie sehr ich die gute, altmodische Post schätze, die Udos Paket schon lange vorher geliefert hat, hole ich das hiermit nach).
Also alles wieder ausgebaut, Furnier zugeschnitten, mit ganz gewöhnlichem Weißleim aufgespachtelt und nach wenigen Trocknungs-Minuten gebügelt, tags darauf die Öffnungen ausgeschnitten, die Oberfläche geschliffen und mit Klarlack versehen.
Nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit mit diversen hochpreisigen Versiegelungen habe ich den durchschnittlichsten aller halbmatten Klarlacke genommen (immerhin mit Blauem Engel versehen, also wird er wohl nicht total umweltschädlich sein).
Das Ganze anstatt des Hängestuhles (sagte ich schon, dass ich in besagtem Hängestuhl dem Klang der SB240 fröne, wenn ich mal mit guter Musik – zumindest für mein Empfinden – relaxen möchte?) zum Trocknen aufgehängt, nachdem ich den Klarlack zuvor zweimal mit der Kunststoffwalze aufgerollt habe, mit ungefähr einer halben Stunde Pause zwischen den Lackaufträgen. Sicherheitshalber zwei Tage trocknen lassen, damit der Lack wirklich gut durchgehärtet ist, dann das Modul und die Lautsprecher wieder reinschrauben. Ganz analog zur Rockkit-BB. Und mal alles testhalber angeschlossen und am Schreibtisch platziert, ein bisschen zu wuchtig sieht das zugegebenermaßen aus, aber ich wollte halt nicht warten und endlich dem neu entstandenen Bausatz lauschen.
Bevor ich zum Klang komme, noch ein paar Anmerkungen zum Aufbau. Ich habe weder die Fähigkeiten, das Werkzeug noch die nötige Geduld, um Gehäusekunstwerke zu kreieren. Eine solide verleimte Kiste aus MDF, mit einem SaRaiFo-Furnier überzogen (SafetheRainForest, wird aus geschnittenen Holzleisten neu verleimt und eingefärbt, deshalb sind auch richtig spacige Muster und Farben möglich, die es so in der Natur nicht gibt) und einem durchsichtigen Lack als Schutz reichen mir vom Anblick her völlig aus. Bisher haben sich bei jeder Box noch kleinere Fehler wie unsaubere Ausschnitte, leicht durchgeschliffene Furnierstellen oder kleinere Macken eingeschlichen, die jedoch nicht so auffällig sind, dass sie mich wirklich stören. Ich will ja mit den Dingern hauptsächlich Musik hören. Und was nun diesen Bausatz betrifft, der noch keinen richtigen Namen hat und von dem ich nicht weiß, ob er eher etwas aus Udos Schublade ist oder ein offizieller Bausatz wird, hat sich für mich mehreres gezeigt:
1) Die Acrylicverstärker sind wohl richtig gut, funktionieren perfekt und Udo kann damit viele Bausätze nachträglich (halb)aktivieren und auch klanglich feintunen und damit aufwerten.
2) Der SW26SFC Subwoofer liefert wirklich „Bass satt“, wie schon von Udo beschrieben. Selbst ein Exemplar hätte wahrscheinlich schon gereicht, obwohl ich leichte Zweifel hatte. Mit 2 Stück habe ich nun reichlich Reserven. Auch für Heimkinoanwendungen sollte das reichen, sofern man halbwegs normale Raumgrößen damit beschallen möchte. Für mich klingt der Bass auch recht leichtfüßig und exakt, was man anfangs kaum glauben mag, da man doch irritiert ist, dass da hinten kein großer Magnet dran ist. Nun gut, vom Modellfliegen her weiß ich, um wieviel kräftiger Neodymmagnete im Vergleich zu Ferritmagneten sind, deshalb können sie ja so viel kleiner und leichter ausfallen.
3)Das System als Ganzes, also U_Do19, SW26SFC und angepasster Acrylic-Amp: Völlig egal, welche Musik ich dem System zum Fraße vorgeworfen habe, ausnahmslos erzeugten die Lautsprecher eine fantastische Bühnenabbildung der Musik. Positionen waren wirklich gut auszumachen (vermutlich hilft die Idee einer Punktschallquelle. Ich denke, Ähnliches wird auch für die Rockkit-BB gelten, die ich leider nie gehört habe). Das Musikgeschehen war auch richtig dynamisch mit guter Lautstärkeabstufung. Man kann auch ganz einfach sagen: Das rockt wirklich. Es ist immer eine Freude, Musik damit zu hören. Müsste man den Klang mit wenigen Worten charakterisieren, würde man wohl Lebendigkeit und Spielfreude nennen.
Möglicherweise ist es einfach so, dass das Ganze in dem Fall mehr als die Summe der Einzelteile ist, es passt alles zusammen und Udo hat alles perfekt abgestimmt. Subjektiv reicht der Bass tiefer als es am Messschrieb aussieht. Aus guten, kleinen Lautsprechern sind richtig gute, deutlich größere geworden.
Aktuell stehen die U_Do19 am PC-Schreibtisch und die Woofer sind auf den Boden gewandert. Ich habe Udo nie nach der Trennfrequenz gefragt, aber die scheint tief genug zu sein, dass, egal wo der Subwoofer steht, das Klangbild immer noch passt. Und gerade bei Liveaufnahmen werden Nebengeräusche im Raum, die man auf kleineren Lautsprechern kaum wahrnimmt, sehr genau abgebildet. Meine Erwartungen hinsichtlich des Klanges sind deutlich übertroffen worden.
Aktuell werden die Lautsprecher zwischendurch immer wieder mal zweckentfremdet und müssen als Monitor für das Drumpad herhalten.
Das Drumpad liegt auf einem Subwoofer und ich verwende den anderen als Hocker. Das funktioniert richtig gut, die Lautsprecher wirken auch nie überfordert damit und stecken meinen Gitarrenverstärker, den ich mit dieser Aufgabe betrauen wollte, locker in die Tasche.
Abschließend noch einmal Dank an Udo, der die Arbeit nicht gescheut hat, mir einen Wunsch zu erfüllen und dies auch noch in kürzester Zeit umgesetzt hat mit diesem Lautsprecher (U19SW26Ary? Ary-Do1926? U-RockKit? Was bin ich froh, dass ich damit Musik hören kann und mich nicht mit der Namensfindung plagen muss) kann man eine Menge Freude am Musikhören haben, nicht zu unterschätzen ist die Flexibilität bei der Aufstellung, da die U_Do19 recht klein sind und sich so leichter platzieren lassen, als es mit größeren Boxen ohne Subwoofer möglich wäre.
Hannes
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